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prienne - Pfarren Landeck

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Funde aus Grins (Lochhammeraxt) und Ried<br />

(Steinbeil) lassen keinen sicheren Schluß auf die<br />

Existenz einer seßhaften Bevölkerung zu.<br />

Dennoch waren die in der ursprünglichen Auenlandschaft<br />

sich verlierenden Punkte, wo Rauchsäulen,<br />

Hundegebell und Kindergeschrei die Anwesenheit<br />

des Menschen ankündigten, der Ursprung<br />

einer unaufhaltsamen Entwicklung.<br />

Erste archäologische Entdeckungen scheinen in<br />

Perjen 1825 auf. Im Fundverzeichnis des Tiroler<br />

Landesmuseums wird »ein Idol des Priapus, gefunden<br />

auf einem Acker in Perien« angeführt. Nach<br />

weiteren, allerdings verschollenen Funden von<br />

1864/65 verkaufte ein Perjener Bauer 1881 einem<br />

Lienzer Kaufmann ein Bronzeschwert, das er auf<br />

dem »schwarzen Acker« in Perjen gefunden hatte.<br />

Aufgrund dieser Funde nahm der Forscher J. Jenny<br />

im April 1886 auf diesem Acker Ausgrabungen auf<br />

einer Fläche von rund 100 m2 vor. Laut seinen<br />

Berichten fand er an fünf Stellen Kulturschichten in<br />

verschiedenen Ausbreitungen, wovon er drei für<br />

kleinere Grabstellen und zwei für große<br />

Massengräber in ovaler Form hielt.<br />

In den Gräbern fand Jenny Brandrückstände in<br />

erstaunlicher Ansammlung: Gebrannte Knochensplitter<br />

und größere Knochenstücke, welche mehrere<br />

Säcke füllten. Die Zersplitterung und porzellanartige<br />

Härte der Knochen ließen ihn auf<br />

mächtige Feuer beim Leichenbrand schließen.<br />

Tierknochen fand er nur vereinzelt vor. Inmitten<br />

der Knochen steckte die Klinge eines Eisenmessers.<br />

Weiters fand er eine kleine Eisenklammer und einen<br />

schlecht gebrannten Tonscherben.<br />

Der Forscher Oswald Menghin nahm sich 1939/40<br />

der Fundberichte Jennys an und kam zur Auffassung,<br />

daß es sich wohl kaum um Massengräber,<br />

sondern um vorgeschichtliche Opferstellen handeln<br />

müsse. Die Größe der Ausgrabung und die auffallende<br />

Dunkelheit der Erde am »schwarzen Acker«<br />

erklärte er als Siedlungsschicht, als Überreste niedergebrannter<br />

Gebäude.<br />

Aus der Bronzezeit (ab 1800 v. Chr.) stammt ein<br />

prachtvoller Dolch, der im Naturhistorischen Mu-

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