RBW aktuell September 2004 - Rinderunion Baden-Württemberg e.V.
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Fleckvieh<br />
Ohne die großen Überraschungen<br />
musste die Zuchtwertschätzung August<br />
<strong>2004</strong> auskommen. Langsam<br />
setzen sich zwar die Weinox, Winzer<br />
und Strovanna-Söhne durch, die<br />
Rennmer- und Lotarry-Söhne sind<br />
noch nicht soweit, dennoch wird die<br />
Topliste immer noch von bewährter,<br />
bereits intensiv genutzter Genetik<br />
bestimmt.<br />
Spitzenbulle der deutsch-österreichischen<br />
Topliste ist der bereits viel diskutierte<br />
Weinold. Er zeigt einen Leistungszuchtwert<br />
von MW 135 bei<br />
ansprechendem Exterieur. Er vererbt<br />
sehr kompakte Euter, denen man<br />
evtl. mehr Lebhaftigkeit und ausgeprägtere<br />
Voreuter wünschen würde,<br />
kommt in der Gesamtbewertung jedoch<br />
als Bullenvater in den Einsatz.<br />
Die bereits als Bullenväter genutzten<br />
Bullen Waterberg (GZW 137), Ralbit<br />
(GZW 134), Dionis (GZW 130), Safir (GZW<br />
129) und Regio (GZW 128) bestätigen<br />
ihre Zahlen recht gut. Zugleich tauchen<br />
jedoch wenig neue Bullen in den<br />
Spitzenplätzen auf, die als Bullenväter<br />
in Frage kommen. Weitere Weinox-<br />
Söhne zeigen erste ansprechende<br />
Zahlen, verfügen aber noch über keine<br />
sicheren Exterieurzahlen. Dies gilt<br />
auch für die ersten Strovanna-Söhne,<br />
Zucht<br />
Zuchtwertschätzung August <strong>2004</strong><br />
<strong>RBW</strong>-Spitzenbulle Weprob<br />
die mit guten Leistungen starten, jedoch<br />
im Fundament gelegentlich Fragen<br />
offen lassen.<br />
Die heimischen Vererber konnten<br />
sich trotz der jährlichen Abschreibung<br />
von 2,8 Punkten sehr gut bestätigen.<br />
Höchster neuer Bulle der<br />
<strong>RBW</strong> ist der Romen-Sohn Romsel,<br />
der mit überzeugenden Zahlen für<br />
Leistung (MW 126) und ansprechendem<br />
Exterieur startet. Der Bulle geht<br />
auf die L-Familie des Betriebes Simpert<br />
Dangelmeier zurück. Mit seinem<br />
Gesamtzuchtwert von GZW 131 steht<br />
er weit oben in der Bestenliste. Beim<br />
Einsatz sollte auf Rahmen geachtet<br />
werden. Seine Euter sind lang im<br />
Vordereuter und zeigen gut platzierte<br />
Striche. Er ist für Färsenbesamungen<br />
geeignet und weist eine sehr gute<br />
Melkbarkeit aus.<br />
Ebenfalls neuer Allrounder ist der<br />
Weinox-Sohn Weprob. Er zeigt einen<br />
Milchwert von 124 (GZW 126) und eine<br />
sehr rahmige Nachzucht mit korrekten<br />
Eutern. Die Euter sind lang im<br />
Voreuter und hoch aufgehängt im<br />
Schenkeleuter, zudem zeigen die Tiere<br />
nahezu optimal geformte Striche.<br />
Mit seinem Fleischwert von 105 ist er<br />
ein klassischer Zweinutzungsbulle<br />
mit guter Milchveranlagung, sollte<br />
jedoch nicht auf Rinder eingesetzt<br />
werden.<br />
Absoluter Spitzenleistungsvererber<br />
bleibt Saroni, der nun bei Milchwert<br />
137 steht und damit der höchstleistende<br />
Fleckviehbulle der Welt ist. Er<br />
konnte sich zudem leicht in der Eutergesamtbewertung<br />
verbessern.<br />
Seine Einzelmerkmale von nun 55<br />
bewerteten Töchtern und die gesehene<br />
Nachzucht weisen ihn als Bullen<br />
aus, der lange Vordereuter und gute<br />
Schenkeleuter vererben kann. Bei der<br />
Paarung sollte jedoch auf den Euterboden<br />
und die Stufung geachtet<br />
werden, er kann dann jedoch, wie auf<br />
der <strong>RBW</strong>-Schau eindrucksvoll demonstriert<br />
worden war, Schaukühe<br />
hinterlassen.<br />
Mit einem Gesamtzuchtwert von 124<br />
bleibt Nohorr einer der interessantesten<br />
Allrounder, der sich neben<br />
dem Gesamtzuchtwert auch in der<br />
Leistung behaupten konnte (MW<br />
123). Neben einem positiven Fleischwert<br />
zeigt er auch in den Fitnessmerkmalen<br />
keinen Fehler und bietet<br />
sich deshalb für den breiten Einsatz<br />
an. Neu im Einsatz ist der<br />
Bulle Romat, ein Romen-Sohn<br />
aus dem Betrieb Schmidt, Bad<br />
Friedrichshall, der über Horros<br />
auf Hexer zurückgeht. Er vererbt<br />
eine hohe Milchmenge bei<br />
knappen Inhaltsstoffen und zeigt<br />
sich nahezu fehlerfrei in der Eutervererbung.<br />
Da er nur im mittleren Rahmen<br />
steht, zeigt er überdurchschnittliche<br />
Zuchtwerte für<br />
Kalbverlauf. Seine funktionalen<br />
Merkmale Nutzungsdauer, Melkbarkeit<br />
und Zellzahlen sind alle deutlich<br />
im positiven Bereich.<br />
Neues Blut bringt der Stromado-<br />
Sohn Strokar, der über Zeukar auf die<br />
Holpas-Tochter Ruth des Betriebes<br />
Ernst Zimmermann, Asselfingen zurückgeht.<br />
Sowohl Mutter als auch<br />
Großmutter des Bullen zeichnen sich<br />
durch hohe Lebensleistung aus. Strokar<br />
vererbt bei mehr als 1000 kg<br />
Milch recht ausbalancierte Tiere, bei<br />
der Paarung ist auf Euterboden und<br />
Trachtenhöhe zu achten.<br />
Stabil ist zudem der Renger-Sohn Regens,<br />
nun mit MW 118. Sein Halbbruder<br />
Regular büsste trotz Abschreibung<br />
nur 2 Milchwertpunkte ein.<br />
Sehr verlässlich sind zudem die heimischen<br />
Report-Söhne. Renitent<br />
konnte sowohl Leistung als auch Gesamtzuchtwert<br />
halten und bestätigt<br />
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