Vom Bau der ehemaligen Lyss–Hindelbank-Strasse

Eisenbahnbauten (Bern–Lyss–Biel 1864, Lyss–Palézieux–Lausanne und Lyss–
Solothurn–Herzogenbuchsee 1876) grundlegende verkehrspolitische Veränderungen
mit sich, die sich im Laufe der Zeit als eigentliche Wirtschaftsschübe erwiesen,
bis in unsere Zeit nachhaltig wirksam sind und sich wohl am eindrücklichsten an
der Entwicklung der Ortschaft Lyss ablesen lassen.
Jahrhundertelang führte der Strassenverkehr von Bern Richtung Seeland trotz
erheblicher Höhenunterschiede, die bei den Fuhrwerken jeweils einen Pferdevorspann
bedingten, über verschiedene Strecken des Frienisbergs zum Aareübergang
von und ins Grafenstädtchen Aarberg. Sein grossflächiger Stadtplatz und der stattliche
Gasthof Krone (ursprünglich Eigentum des Klosters Frienisberg), wo während
Jahrhunderten auch Pferdestallungen untergebracht waren, unterstreichen
augenfällig die frühere Bedeutung dieses während Jahrhunderten wohl wichtigsten
ländlichen Übernachtungs-, Umlade- und Marktplatzes des Berner Landes.
Hauptverkehrswege Bern–Seeland bis 1841.
Nicht nur die althergebrachte Strasse von Bern her, die sich von Aarberg aus Richtung
Neuenburg (Frankreich) und Biel (Jura/Basel/Deutschland/Frankreich) verzweigte,
brachte dem Städtchen Aarberg jahrhundertelang wirtschaftliche Impulse.
Von noch grösserer Bedeutung war zweifellos die grosse mittelalterliche Ost-West-
Strassenachse der Schweiz vom Genfer- an den Bodensee, die unter anderem die
Handels- und Messestädte Lyon, Zurzach und Nürnberg miteinander verband. Auf
ihr bewegte sich manch schwer beladene, mehrfach mit Pferden bespannte Fuhre,
wie sie auf der Strecke Lyss–Büren am Roth-Haus in Dotzigen dargestellt ist.
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