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10 KULTUR KULTUR & BILDUNG Den Meister getroffen Kultur offensiv bei Ton Schulten Der Bus nach Ootmarsum war voll. 45 Gäste und Mitglieder des Vereins Kultur offensiv besuchten das niederländische Kunststädtchen. Erstes Ziel war das Museum des international bekannten Malers Ton Schulten, später traf man in der Galerie des Künstlers den Meister selbst zu einem Gedankenaustausch. „Solche Gespräche mit Ton Schulten sind wohl eher selten, daher konnten wir ein wenig stolz sein, dass er uns seinen normalen Tagesablauf vorgestellt hat“, resümiert Vereinsvorsitzender Horst Hartmann. Schulten plauderte über sein meist nächtliches Schaffen in seiner „Pinselbude“, wie er sein Atelier nennt und lobte das Teamwork zwischen ihm als Künstler und seiner Frau Ank als Finanzverantwortliche und Maklerin seiner Werke. Dem leidenschaftlichen Raucher Schulten machten seine Gäste aus Kirchlengern und Bünde – darunter die Altbürgermeister Werner Helmke und Gerhard Thees – ein passendes Anerkennungsgeschenk. Die kleine Zigarrenpackung war wohl genau richtig, denn Schulten revanchierte sich spontan mit einem wertvollen Kunstkalender. Dessen Bilder sollen den Gemeindesaal – er meinte wohl das Rathaus – schmücken, so sein Wunsch. Die Bilder Schultens überzeugen mit Harmonie, Glut und Glanz der Farben, mit einem Zauber des Lichts. Die magische Kraft seiner Werke zieht jeden Besucher in den Bann. Die Wärme und die nahezu unnachahmliche Schönheit der Bilder verzaubern auf Anhieb. Eine Führung durch das am Nachmittag etwas berieselte Ootmarsum rundete das Besuchsprogramm der Ostwestfalen ab. Danach wurden die zahlreichen Galerien des Künstlerortes besucht und das eine oder andere Souvenir ergänzte die zuvor erstandenen Kunstdrucke und Kalender. Die Kunstreise des Kulturvereins hatte auch eine kulinarische Seite. Während der Exklusivführung im Museum Ton Schulten war die Ootmarsumer Backspezialität „Krentenwegge“, ein schmackhaftes Rosinenbrot, verkostet worden. Das führte später vor der Busrückfahrt zu einem kleinen Ansturm auf die Auslagen der Bäckerei im Geburtshaus Ton Schultens. Musikalischer Gottesdienst in der ev. Kirche Am Reformationstag gestalteten der Ev. Kirchenchor Kirchlengern und ein Streicherensemble die Liturgie des gut besuchten Festgottesdienstes mit. Gesungen und von den Streichern begleitet wurden Teile der „Missa brevis de St. Joannis de Deo“ von Joseph Haydn. Ausführende waren: (v. l.) Christina Gust, Harald Szobries (Violine), Christine Krüger (Violoncello), Martina Binnig (Kontrabass), Sylvia Lendzian (Orgel), Christel Albrecht (Chorleitung) und (hinten) der ev. Kirchenchor Kirchlengern. Jetzt schon weist der Kirchenchor auf das nächste musikalische Ereignis in der ev. Kirche in Kirchlengern hin: die Advents - und Weihnachtsmusik am dritten Advent, Sonntag, 12. Dezember, zu der der Kirchenchor gemeinsam mit dem Flötenensemble Sonatella, dem CVJM Posaunenchor und den Organisten herzlich einlädt. Machet die Tore weit Adventskonzert in Hagedorn Das Consortium Musicum und der Neue Chor Bünde geben am Samstag, 11. Dezember, ab 18 Uhr ein gemeinsames Konzert in der Kirche in Hagedorn. Es werden Werke von Schütz, Bach, Rutter u.a. zu hören sein. Das Consortium Musicum Bünde ist ein Ensemble der Musikschule der Stadt Bünde, das sich der „Alten Musik“ widmet. Seit 19 Jahren wird die Gruppe von Kerstin Aengeneyndt-Dittmar geleitet und besteht zurzeit aus 19 Personen, die sich in ihrer Freizeit mit ihren Instrumenten beschäftigen. Sie musizieren auf allen Größen der Blockflötenfamilie und auf den zart klingenden Violen da Gamba. In ihrem Repertoire sind Werke aus fünf Jahrhunderten, von der Renaissance bis zur Moderne. In der heimischen Region ist die Gruppe regelmäßig bei eigenen Konzerten und bei Veranstaltungen der Musikschule zu hören. Gerne musizieren sie mit anderen Gruppen der Umgebung und können auf einige Konzertreisen zurückblicken. Der „Neue Chor Bünde“ besteht aus singfreudigen Männern und Frauen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben eine Mischung aus ernsten und heiteren Chorwerken verschiedener Stilrichtungen (von Klassik bis Pop) zur Aufführung zu bringen. Seit August 2010 treffen sich die ca. 35 Chormitglieder unter der Leitung von Dr. Meike Tiemeyer- Schütte regelmäßig montags von 20 bis 22 Uhr im Gemeindezentrum Ennigloh an der Kreuzkirche. Dabei sind Sänger und Sängerinnen mit langjähriger Chorerfahrung genauso im Chor vertreten wie Neueinsteiger ohne Erfahrung im mehrstimmigen Gesang. Mit dem kommenden Adventskonzert bestreitet der „Neue Chor Bünde“ sein erstes gemeinsames Projekt. Interessierte Sänger-und Sängerinnen sind ab Montag, 10. Januar, herzlich eingeladen, die Probenarbeit des Chores unverbindlich kennenzulernen.
Ab in die kleine Kneipe Wo sind Gemütlichkeit und Geselligkeit zu Hause, natürlich in der „Kneipe von nebenan“. Schon Peter Alexander ließ 1976 „Die kleine Kneipe“ hochleben und landete damit den Super-Hit des Jahres. Künstlermedia lässt das „Kneipenleben“ wieder aufleben und lädt am Freitag 18. März, um 20 Uhr ein zum „Kneipenspaß“ mit der „Original Musik- & Sketchparade“ in der Bünder Stathalle. Dabei sind beliebte und bekannte Künstler von Funk und Fernsehen. Ein Wiedersehen gibt es mit Hansi Kraus, dem beliebten bayerischen Volksschauspieler, der schon als Jugendlicher mit seinen Pauker-Filmen „Die Lümmel von der ersten Bank“ Generationen zum Lachen brachte. Bis zum heutigen Tag besticht der Parade- Bayer mit jungendlichem Charme das Publikum, denn er ist noch genauso witzig wie damals. Kneipenwirt ist der singende und musizierende niederbayerische Schauspieler Tom Mandl, der viele Jahre beim Chiemgauer Volkstheater den jugendlichen Liebhaber spielte und durch Rollen wie „Der Bulle von Tölz“, in den „Rosenheim Cops“ oder in der Serie „Der Alte“ bundesweit ein Begriff wurde. Im musikalischen Repertoire von Patrick Lindner, einem der bekanntesten und beliebtesten deutschsprachigen Schlagersänger spielt „Die kleine Kneipe“ keine unbedeutende Rolle. Der waschechte Münchner ist Stammgast beim „Kneipenspaß“ und stellt wieder einmal mehr seine Vielseitigkeit auch als Schauspieler unter Beweis. Wenn zudem noch die „Feldberger“ mit ihrem Frontmann, dem beliebten Moderator Hansy Vogt irgendwo auftauchen und ihre Instrumente auspacken, dann wackeln die Wände, so auch die in unserer „Kneipe“, in der Humor „Trumpf“ ist. Natürlich darf auch ein Original nicht fehlen, nämlich die allseits umjubelte Frau Wäber (Bild oben). Sie wird wieder die Lachmuskeln strapazieren Karten, die auch ein beliebtes Weihnachtsgeschenk sein können, gibt es im Vorverkauf im Reisebüro Heitkamp, Mindener Straße 33. AUF BÜHNE UND LEINWAND Kino Kino Kino - im Lichtblick Kirchlengern Filmtipp der Elsestifte Auch in diesem Winter werden wieder unzählige Menschen das spannende Programm im kommunalen Kino „Lichtblick“ genießen. So unter anderem die faszinierende Entstehungsgeschichte des Internet-Portals Facebook. Der bisherige Thriller-Regisseur David Fincher dringt mit dem Film THE SOCIAL NETWORK weiter in den Hollywood-Mainstream vor. Das Drama um Freundschaft, Anerkennung und die Einsamkeit im Digitalzeitalter weiß nicht nur zu fesseln, sondern stellt auch die Inspirationsquelle für eine große (Geschäfts-)Idee dar. Mark Zuckerberg ist der jüngste Milliardär der Geschichte und wohl der sozial am weitesten verkümmerte. Dies behauptet zumindest der Film. Schon die erste Szene verrät viel über die Hauptfigur, die sich nicht für den Zugang zu exklusiven Studentenclubs interessiert oder für den gemeinen Studenten außerhalb der eigenen Elite-Universität. Stattdessen widmet sich Programmierer Zuckerberg dem Computer und dem Internet, was zur Folge hat, dass er den Frust über ein gescheitertes Date schon mal in beleidigendem Ton für jeden sichtbar auf dem eigenen Blog verewigt. Diese Idee, Andere am eigenen Leben teilhaben zu lassen und eine Plattform bereit zu stellen, wo dies auf Wechselseitigkeit beruht, ist der Grundgedanke von Facebook und somit auch vom Film „The Social Network“, der die Entstehungsgeschichte von ihren Anfängen als interne Internetanwendung an der renommierten Harvard University bis hin zum weltweit zugänglichen Netzwerk beleuchtet. Der Film basiert auf dem unautorisierten Roman „The Accidental Billionaires: The Founding of Facebook, A Tale of Sex, Money, Genius, and Betrayal“ von Harvard-Absolvent Ben Mezrich, der dafür mit Facebook-Mitbegründer Eduardo Saverin zusammen arbeitete. Mark Zuckerberg selbst lehnte eine Zusammenarbeit jedoch ab. Letztlich kann somit nicht 100%ig festgestellt werden, was der Wahrheit oder nur der Meinung von Eduardo Saverin entspricht, der durch einen Trick aus dem Unternehmen gedrängt wurde und offensichtlich nicht gut auf Zuckerberg zu sprechen ist. Die wesentlichen Fakten seien jedoch korrekt, versichert Mezrich. So auch der Rechtsstreit zwischen Zuckerberg und Saverin und jener zwischen Zuckerberg und den Gebrüdern Winklevoss, die ihn auf geistigen Diebstahl verklagten. Anhand dieser rekonstruiert „The Social Network“ über mehrere Zeitebenen die Stationen bei der Entwicklung von Facebook. Der Film lässt zwar den Mut der düsteren Thriller Finchers vermissen, zeugt jedoch von viel Können. Dabei prallt die abgeschlossene kleine Welt der ambitionierten Programmierer mit jener der versnobten Eliteclubmitglieder zusammen. Beide sind für sich genommen menschenfeindlich: Hier technisiert, dort exklusiv An der feinen Entspinnung eines Charakterdramas ist auch Drehbuchautor Aaron Sorkin nicht ganz unschuldig. Er verleiht den vielschichtigen Charakteren durchaus Tiefe. Zwar gelingt es ihm wahrscheinlich auch nicht, ins Innere des Denkens von Mark Zuckerberg vorzudringen, denn es bleibt genau dort jene Leerstelle, die ein undurchsichtiger Computernerd aufweisen muss. Während das Ensemble um Andrew Garfield und Jesse Eisenberg mit durchaus gelungenen Performances zu überzeugen weiß, sticht ein anderer Darsteller gewaltig heraus. Justin Timberlake verkörpert dermaßen weltmännisch und lässig den Napster-Gründer Sean Parker, dass man nachvollziehen kann, warum er den schüchternen Mark Zuckerberg mit seinem Charme sofort in seinen Bann zieht. Ebenso einnehmend ist die Filmmusik von Nine Inch Nails-Sänger Trent Reznor und Atticus Ross, die mit wenigen Mitteln zum Teil eine fiebrige, aufwühlende Spannung aufbaut und auch einfachsten Szenen große Dynamik zu geben weiß. Das durchweg positive Gesamtbild von The Social Network wird durch ein grandioses Schlussbild abgerundet, welches Einsamkeit im digitalen Zeitalter treffend auf den Punkt bringt. Dafür gibt‘s ein dickes Lob von mir und die Empfehlung: GEHT INS KINO! 11 KULTUR & BILDUNG
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