Fallschirmspringen in der Ukraine - TINCHEN eV

Fallschirmspringen in der Ukraine
Kurznachrichten---Kurznachrichten---Kurznachrichten
Adrenalinschübe, Wankelmut,
Bedenken, die Frage „was
man sich da schon wieder antut“,
dann ein beherzter Schlag auf den
Rücken und einen Schritt weiter
findet man sich nach einigen Sekunden
völliger Orientierungslosigkeit
an einem Fallschirm
hängend wieder. Das Erlernte
wird abgearbeitet, doch dann
kommt die Erfahrung, wie ruhig
es da oben ist, wie weit man sehen
und genießen kann...
Durch 1800 km Wegstrecke
und 36 Stunden Fahrzeit ließen
sich drei Kameraden der 1./ Flugabwehrraketengruppe
26 nicht
davon abhalten, an einer internationalenMilitärfallschirmsprungveranstaltung
der Fallschirmjäger-Gruppeteilzunehmen.
Unter deutsch/polnischen
Führung sind wir zusammen mit
Kameraden aus Deutschland,
Frankreich, Dänemark, Schweden,
Groß-Britannien, Pakistan,
12
Polen, Österreich, Russland,
Ukraine (UA) und der USA in
Rivne / UA im Rahmen einer
Partnerschaftsveranstaltung bei
den gastgebenden Einheiten der
ukrainischen 95. Luftlandebrigade
und der polnischen 6.
Luftsturmbrigade gesprungen.
Der auch für Anfänger geeignete
Kurs kam Stabsunteroffizier
Schäfer und Feldwebel Weck-
Der Weg zum Absprung aus der Antonow AN2
bach gerade recht, um erste
Schritte des Fallschirmspringens
zu erlernen und sie dann unter
Anleitung erfahrener Absetzer in
die Praxis umzusetzen. Gesprungen
wurde aus einer
Antonow AN-2 heraus mit
Rundkappensystemen aus
Russland (D5 und D6), steuerbaren
Rundkappen aus Polen
(L2-Kadett) und dem deutsch/
amerikanischen Patent (T-10 /
MC-1D). Somit konnte, vom
freien Fall über die komplette
Automatik und das Vergnügen in
der Luft umherzugleiten, alles
geboten werden. Die Absetzhöhe
betrug immer etwa 950 m und
bei dem herrlichen Wetter waren
die Weiten der ukrainischen Tundra
ein atemberaubender Anblick.
Da wurden auch die Landungen
im Sumpf (bis zum Oberschenkel)
oder inmitten einer
Kuhherde mit einem Lächeln genommen.
Was alle Kameraden und mich
persönlich wieder besonders beeindruckt
hat, war die – trotz unterschiedlicher
Herkunft und
Sprache – sofort zustanden gekommene
Kameradschaft und
Verständigung. Wer je einmal gesprungen
ist, der weiß, wie wichtig
die Sinne des Kameraden neben
mir im Flugzeug sind; es
spielte dann auch keine Rolle
mehr, ob es der mit 2600 Sprüngen
sehr erfahrene Fallschirmjäger
ist, ein Kampfschwimmer,
GSG 9 Beamter, Feuerwehrmann
oder Stabsdienstsoldat...
Den Abschluss des langen
Wochenendes bildete der Besuch
des Museums der polnischen 6.
Luftsturmbrigade, so dass ich
resümierend sagen kann, dass wir
hier nicht nur unser Sprungbuch
weiter füllen konnten, sondern
auch an einer gelungenen Veranstaltung
mit besonderem ukrainischem
Flair und prägenden Erlebnissen
teilgenommen haben,
deren Wiederholung ein absolutes
Muss ist. In diesem Sinne,
Glück ab! ,
OFw Remo Waldbauer
1./FlaRakGrp 26
T NCHEN
09/06