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Basiswissen Psychopharmaka

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Atypische NeuroleptikaWenn Bewegungsstörungen das Merkmal derNeuroleptika sind, dann sind stark dämpfende Mittel,die keine Bewegungsstörungen hervorrufen, keineNeuroleptika. Doch keine Angst, dennAmisulprid/Solian: extrapyramidale Symptome 1722%, Akathisie 18 1-10%Risperdal/Risperidon: extrapyramidale Symptome17%, nach Hochdosierungen 34%Seroquel/Quetiapin: Akathisie, Dyskinesie,Dystonie 19 und extrapyramidale Symptome alle ohneEinstufung der HäufigkeitZeldox/Ziprasidon: Akathisie 8%, Blickkrampfhäufig, Dystonie 4%, extrapyramidale Symptome 5%,Tremor 20 häufigZyprexa/Olanzapin extrapyramidale Symptomedosisabhängig bis 19%, Akathisie 6%.Die weiteren Atypika sind Dogmatil/Sulpirid (dasÄlteste), Leponex/Clozapin (das Zweite),Nipolept/Zotepin, Abilify/Aripiprazol (dasZweitjüngste), Invega/Paliperidon (der Benjamin).Serdolect/Sertindol wird wegen gefährlicherHerzrhythmusstörungen nur äußerst seltenverschrieben.Das im Bezug auf Bewegungsstörungen guteAbschneiden in einigen Untersuchungen wurdeerzielt, in dem sehr hohe Dosierungen von z.B.Haloperidol gegen relativ niedrige Dosierungen vonz.B. Zyprexa getestet wurden.Eindeutig dämpfend sind von den Atypika Leponex,Nipolept, Zyprexa, Risperdal und Invega. Diedämpfende Wirkung von Solian und Seroquel istzumindest nicht eindeutig, bei Zeldox und Abilifyerlebt ein relevanter Teil der Konsument/inn/en eineputschende Wirkung bis hin zur Auslösung von„Psychosen“.Die eventuellen Vorteile der Atypika im BereichBewegungsstörungen werden mit erhöhtem Diabetes-Risiko und noch stärkerer Gewichtszunahme als beiden klassischen Neuroleptika erkauft.Ein Pharma-MärchenDie Pharmaindustrie verkauft den armen psychischKranken nicht nur heilsame Medikamente, nein, sieerzählt ihnen und allen anderen Gutgläubigen auchgern das eine oder andere Märchen. Hier ist eins: Alsdie Atypika in Deutschland neu und teuer waren,weigerten sich viele Ärzte und Ärztinnen ihrenPatient/inn/en diese tollen Heilmittel zu verschreiben,weil die bösen Krankenkassen an den Ärmsten derArmen sparen wollten. Diesen Missstand aufzuklären,die Bevölkerung auf zu rütteln und ihren Beitrag zumWohl der psychisch Kranken zu leisten, verschlug esim Jahr des Herrn 2000 eine investigative Journalistin(von Haus aus Biologin) sogar bis ins abgelegeneBochum. Hier wurde ihr gesagt, es handele sich umein Märchen, von interessierten Kreisen lanciert 21 . Siewerde kein einziges Beispiel finden. Ob denn dasnicht eine Story sei?Und wenn sie nicht gestorben ist, recherchiert sienoch heute.DepotneuroleptikaDepotneuroleptika stellen eine besonders perfideForm der psychiatrischen Versklavung dar. Siekönnen nicht ohne Mitwirkung des Arztes reduziertwerden, es sei denn, man riskiert einen gefährlichenkalten Entzug. Sie werden in den Gesäßmuskelgespritzt und über die Dauer von 1 bis 4 Wochenfreigesetzt. Nach der Spritze ist man oft sehr müde,gegen Ende des Depotzeitraums gibt es oft einenleichten Entzug. Wenn man schon dämpfendeSubstanzen nimmt, sollte man sie schwerpunktmäßig(besser noch ausschließlich) abends nehmen.Dämpfende Substanzen dienen der Erzielung vonSchlaf oder der Unterstützung des Tag-Nacht-Rhythmus. Insofern ist es Quatsch, sie in solchenAbständen zu nehmen. Dass der Magen-Darm-Traktdurch Depotneuroleptika weniger als durchTabletten/Tropfen belastet wird, wiegt die Nachteiledieser Verabreichungsform nicht auf.Umrechnung auf Tabletten:1 ml Fluanxol-depot 2%ige Lösung entspricht 20 mg,es gibt auch 10%ige Lösung1 ml Haldol-decanoat entspricht 50 mg HaloperidolRisperdal-Spritzen sind bereits in mg angegeben.Ferner gibt es Lyogen/Dapotum/Fluphenazin-depot(bereits in mg angegeben), Decentan-depot (Angabein mg), Ciatyl-depot (Angabe in mg), Imap-Depotspritzen (hier gibt es keine Tabletten). Und ganzneu: Auch Zyprexa gibt es als Depotspritze.17 Störungen im Bewegungsablauf18 Sitzunruhe, allgemeine motorische Unruhe19 Anhaltende oder zeitweise auftretende unwillkürlicheMuskelanspannungen. Ursache ist eine fehlerhafteAnsteuerung durch das Gehirn.20 Zittern1121 lancieren – hier: groß herausbringen

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