Dr. Peter Axt Gesundheitswissenschaftler im Gespräch mit Astrid ...

Hofmann: Es ist ja hinlänglich bekannt, dass man, wenn man sich viel der Sonne
aussetzt, wenn man viel raucht und wenig schläft und sich generell nicht gut
ernährt, der Haut schadet. Aber das schadet natürlich nicht nur der Haut,
sondern dem gesamten Organismus. Worauf es mir jedoch ankommt, ist
der Umstand, dass man selbst mit der Ernährung aktiv etwas für die
Eindämmung der Faltenbildung tun kann. Was empfehlen Sie da ganz
konkret? Was sollte man da genauer beachten? Sie haben schon gesagt,
dass man verschiedene Öle meiden sollte, während man andere Öle wie z.
B. Hanföle mehr einsetzen sollte. Was sollte man noch beachten, um länger
eine schöne Haut zu haben?
Axt: Im Grunde genommen sind es drei Dinge, die Sie beachten müssen. Man
sollte erstens in größeren Mengen Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen.
Die findet man in Fisch, Rapsöl und in einigen anderen Ölen. Zweitens
sollte man nicht so viel Sport treiben. Wenn sehr viel Sport getrieben wird,
dann sollte man sich aber auch gleichzeitig um einen Antioxidantienschutz
bemühen. Man sollte also in großen Mengen Vitamine zu sich nehmen, die
anti-oxidativ wirken. Das sind die Vitamine A, C und E und das
Spurenelement Selen. Das Dritte ist: Man sollte keine Weißmehlprodukte
zu sich nehmen, sondern nur Vollkornprodukte.
Hofmann: Und bei den Vollkornprodukten weiß man ja, dass das nicht nur der Haut
gut tut, sondern dass das dem ganzen Körper gut tut.
Axt: Alles, was der Haut gut tut, das tut auch dem ganzen Körper gut. Im
Grunde genommen ist das ein Gesundheitsplan, den man dann umsetzt.
Hofmann: Aber man ist doch bestimmt auch genetisch vorbelastet: Wenn die Eltern
eine schöne Haut hatten, eine ausgeglichene Haut, die nicht zu fett und zu
trocken war, dann ist man da von der Natur aus wohl besser gestellt als all
diejenigen, bei deren Eltern das nicht so gewesen ist.
Axt: Wenn man eine helle Haut hat, dann muss man seinen Körper deutlich
besser schützen als mit einer dunklen Haut. Wenn man eine trockene Haut
hat, dann braucht man auch entsprechende Pflegeprodukte. Und man kann
natürlich auch durch Karotten und durch Tomaten den Sonnenschutz in der
Haut bis zum Sonnenschutzfaktor 4 anheben - ohne zusätzliche Cremes.
Wenn man sich jedoch der Sonne länger aussetzen möchte, dann muss
man natürlich schon Cremes mit einem entsprechenden
Sonnenschutzfaktor verwenden.
Hofmann: Auf gute Cremes und Pflegeprodukte sollte man also auch Ihrer Meinung
nach nicht verzichten. Sie sind jedoch nicht das Allheilmittel für eine schöne
Haut, denn bei der Haut kommt es, wie Sie sagen, auch ganz stark auf eine
gesunde Ernährung an. Und die Genetik spielt natürlich auch eine Rolle. Ich
denke da an die Asiaten wie z. B. die Japaner: Sie haben oft bis ins hohe
Alter hinein eine Haut, die wie glattgebügelt aussieht. Man führt das bei den
Japanern aber nicht nur auf ihre genetische Disposition zurück, sondern
schon auch auf ihre gesunde Ernährung und ihren gesunden Lebensstil.
Axt: Ja, das hat wirklich nicht nur genetische Ursachen. Die Japaner und die
Chinesen essen nämlich sehr viel Fisch und nehmen über den Fisch sehr
viel Omega-3-Fettsäure, die ja hautschützend wirkt, zu sich. Und deswegen
ist bei diesen Menschen die Haut auch im hohen Alter noch fast faltenfrei.
Hofmann: Sie haben in Ihrem Buch auch geschrieben, und ich fand das sehr nett,
dass Käse und Milch von glücklichen Kühen auf Almen wesentlich
gesünder sind als die Milch und der Käse von Kühen, die im Stall stehen
müssen. Man sollte also nicht nur generell auf die Art der Öle achten und z.
B. viel Tomaten essen – Tomatenmark ist Ihrer Ansicht nach ebenfalls sehr
gut für die Haut –, sondern man sollte auch ein bisschen darauf schauen,
welche Qualität man kauft. Ist das ein Appell von Ihnen, dass man eher in
den Bioladen zum Einkaufen gehen sollte?