03.12.2012 Aufrufe

Dr. Peter Axt Gesundheitswissenschaftler im Gespräch mit Astrid ...

Dr. Peter Axt Gesundheitswissenschaftler im Gespräch mit Astrid ...

Dr. Peter Axt Gesundheitswissenschaftler im Gespräch mit Astrid ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Axt</strong>: Wir haben eigene Untersuchungen durchgeführt, aber wir haben auch<br />

seriöse Statistiken herangezogen. Denn es beschäftigen sich ja auf der<br />

ganzen Welt Wissenschaftler <strong>mit</strong> diesem Phänomen. Das bezieht sich ja<br />

nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Tiere. Man weiß nämlich, dass<br />

Hunde, die in einem ganz best<strong>im</strong>mten Monat des Jahres geboren werden,<br />

häufiger Probleme <strong>mit</strong> ihren Hüften haben. Man nennt das HD,<br />

Hüftgelenksdysplasie. Das Max-Planck-Institut für demographische<br />

Forschung in Rostock ist selbstverständlich ebenfalls ein ganz seriöses<br />

Institut. Es hat festgestellt, dass Menschen, die <strong>im</strong> Herbst geboren werden,<br />

länger leben als Menschen, die <strong>im</strong> Frühjahr, <strong>im</strong> Sommer oder <strong>im</strong> Winter<br />

geboren werden. Das Interessante ist ja, dass Wissenschaftler auf der<br />

ganzen Welt dieses Phänomen untersucht haben. Wenn man auf der<br />

Südhalbkugel der Erde geboren wurde, wo die Jahreszeiten ja genau<br />

umgekehrt zu unseren sind, dann ist es so, dass dort die Menschen, die <strong>im</strong><br />

Frühjahr geboren werden, länger leben als diejenigen, die <strong>im</strong> Herbst<br />

geboren werden. Dieser Effekt bleibt also lebenslang erhalten. Wenn<br />

jemand aus Australien nach England oder in die USA auswandert, dann<br />

n<strong>im</strong>mt er diesen Langlebigkeitsfaktor <strong>mit</strong> in dieses neue Land. Dass er<br />

länger lebt, hat also nichts <strong>mit</strong> der Ernährung in diesem neuen Land zu tun.<br />

Hofmann: Wenn ich aber nach den Vorgaben lebe, die Sie vorhin gemacht haben,<br />

wenn man also auf seinen Lebensenergiehaushalt achtet, wenn man lange<br />

genug schläft usw., dann müsste sich doch diese ganze Statistik aufheben.<br />

Diese Statistiken würden doch hinfällig werden, wenn wir alle bis zu 130<br />

Jahre alt werden bzw. zumindest die Chance haben so alt zu werden.<br />

<strong>Axt</strong>: Ja, schon, aber man muss das sozusagen in Punkte umsetzen. Man kann<br />

Punkte gewinnen, wenn man entsprechend lebt, und man kann Punkte<br />

gewinnen, wenn man sich nach diesen Geburtsmonaten richtet. Aber da<strong>mit</strong><br />

Sie mich nicht falsch verstehen: Es gibt nicht für jede Erkenntnis, die wir<br />

gewonnen haben, auch eine Begründung. Denn in manchen Fällen stehen<br />

wir da und wissen nicht, warum es so ist, wie es ist – zumindest bis jetzt<br />

wissen wir das noch nicht.<br />

Hofmann: Aus Ihrem Buch kann ich aber doch zumindest ableiten, dass die<br />

Winterbabys ein bisschen das Nachsehen haben, während alle diejenigen<br />

jubeln dürfen, die <strong>im</strong> Sommer und <strong>im</strong> Herbst geboren wurden. Gerade die<br />

Herbstkinder haben ja Ihrem Buch zufolge gute gesundheitliche Chancen<br />

und sind darüber hinaus auch noch oft die Erfolgstypen.<br />

<strong>Axt</strong>: Ja, die Herbst- und Winterkinder.<br />

Hofmann: Das geht bis einschließlich Dezember und <strong>im</strong> Januar knickt das dann um.<br />

<strong>Axt</strong>: Es gilt schon noch bis Januar und Februar. Diese Wintertypen sind<br />

eigentlich die Erfolgstypen, während die Sommertypen häufig die lustigen<br />

Menschen sind, die Entertainer, die Schauspieler, die Moderatoren usw.<br />

Wenn man sich die verschiedenen Typen und deren Berufswahl genauer<br />

ansieht, dann stellt man fest, dass aus den Winter- bzw. Herbstmonaten<br />

mehr Naturwissenschaftler kommen, während aus den Sommermonaten<br />

mehr Sprachwissenschaftler kommen. Die Kanzler der Bundesrepublik sind<br />

alle – bis auf Frau Merkel – <strong>im</strong> Winterhalbjahr geboren worden. Frau Merkel<br />

ist jedoch <strong>im</strong> Sommer geboren worden. Auch unter den amerikanischen<br />

Präsidenten überwiegen diejenigen, die <strong>im</strong> Winterhalbjahr geboren wurden.<br />

Gut, Herr Bush junior ist <strong>im</strong> Sommerhalbjahr geboren worden.<br />

Hofmann: Das heißt, die berühmten Ausnahmen bestätigen wieder einmal die Regel.<br />

<strong>Axt</strong>: Ja. Das ist so wie <strong>mit</strong> dem Rauchen. Es handelt sich hier ja um<br />

epidemiologische Untersuchungen. Nicht alles, was hier ausgesagt wird,<br />

muss daher auf jeden einzelnen Menschen zutreffen. Es gibt also <strong>im</strong>mer<br />

wieder Ausnahmen. Jeder von uns weiß, dass das Rauchen schädlich ist.<br />

Aber es gibt Menschen, die bis zu ihrem 80. Lebensjahr rauchen und doch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!