Unsere Themen heute - Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.
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Erhöhte Ablehnungsquote bei Reha-Leistungen<br />
Dr. Thomas Metz, Justitiar der Stiftung Gesundheit,<br />
wies beim 7. Deutschen Medizinrechtstag in Berlin<br />
auf diesen Sachverhalt hin und forderte die Patienten<br />
auf, sich zu wehren.<br />
Aus seiner Sicht verweigern Krankenkassen ihren<br />
Versicherten immer häufiger genehmigungspflichtige<br />
Leistungen, um so ihr eigenes knappes Budget zu<br />
schonen.<br />
In dieser Situation hätten Patienten mit starken Ellenbogen<br />
die besten Chancen, während sich sozial<br />
schwache Kranke oft nicht durchsetzen können und<br />
auch kein Geld dafür haben, einen Anwalt einzuschalten.<br />
Metz nannte einig wichtige Hinweise, die auch für<br />
Ärzte relevant sein können:<br />
• Hilfreich und wirksam ist häufig schon die Abklärung<br />
von Missverständnissen und Sachverhalten<br />
bei einem Kassensachbearbeiter.<br />
• In jedem Fall sollte von einer Kasse ein rechtsmittelfähiger<br />
Bescheid gefordert werden; wird eine<br />
Leistung darin abgelehnt, kann dagegen Widerspruch<br />
erhoben werden.<br />
• Mit einem solchen Bescheid – ebenso wie mit<br />
der Genehmigung einer Leistung – kann sich die<br />
Kasse allerdings Zeit lassen. Fünf Wochen halten<br />
die Gerichte für zumutbar, auch wenn der Versicherte<br />
in dieser Zeit Schmerzen hat und Verdienstausfälle<br />
hinnehmen muss.<br />
• Auf keinen Fall sollten sich Versicherte eine Leistung<br />
vorschnell selbst beschaffen und auf spätere<br />
Kostenerstattung setzen. Liegt allerdings ein Bescheid<br />
über die Nichtgenehmigung der Leistung<br />
vor und ist dagegen Widerspruch eingelegt, so<br />
kann sich der Versicherte die Leistung selbst beschaffen,<br />
die er zunächst selbst bezahlen muss.<br />
Quelle: Ärzte Zeitung, 20.09.2006<br />
Erwerbstätigen wird auch bei einem Antrag, der bei<br />
der Krankenkasse gestellt wurde, zunächst geprüft, ob<br />
die Rentenversicherung leistungspflichtig ist. Umgekehrt<br />
kann ein Reha-Antrag eines Erwerbsfähigen, der von<br />
der Rentenversicherung abgelehnt wird, wenn die oben<br />
genannte Bedingungen nicht erfüllt sind, durchaus seitens<br />
der Krankenkasse bewilligt werden.<br />
Die folgende Checkliste hilft Ihrem Arzt bei der erforderlichen<br />
Antragsbegründung. Wichtig ist, dass der<br />
Reha-Antrag nicht nur mit der Krankheit, sondern mit<br />
den daraus resultierenden „alltagsrelevanten Krank-<br />
Ihr Arzt informiert Luftpost<br />
Prüfkriterien seitens des medizinischen<br />
Dienstes der RV sind vor allem die folgenden<br />
drei Punkte (in Klammern hierzu kurze<br />
Hinweise)<br />
1. Ist die Erwerbstätigkeit gefährdet oder<br />
gemindert?<br />
Hier muss unbedingt ausführlich Stellung genommen<br />
werden! Wichtig sind Angaben über<br />
gehäufte Arbeitsunfähigkeitszeiten sowie insbesondere<br />
über gesundheitliche Probleme und „Fähigkeitsstörungen“<br />
am Arbeitsplatz, z.B. bei körperlicher<br />
Belastung oder infolge Staubexposition.<br />
Beifügen von vorhandenen ärztlichen Befunden!<br />
Hilfreich sind z.B. pathologische Lungenfunktionsbefunde<br />
bzw. Allergietestergebnisse sowie Krankenhaus-<br />
oder Facharztberichte.<br />
2. Ist der Versicherte rehabilitationsfähig?<br />
Positive Stellungnahme des Arztes zur Mitwirkungsfähigkeit<br />
und Mitwirkungsbereitschaft des<br />
Versicherten.<br />
3. Ist durch die Rehabilitation voraussichtlich<br />
eine wesentliche Besserung/Wiederherstellung<br />
der Leistungsfähigkeit im Erwerbsleben zu<br />
erwarten?<br />
Eine positive Einschätzung des Arztes ist wichtig.<br />
heitsfolgen“ begründet wird. Beschreibt der Reha-<br />
Antrag nur die Krankheit („der Patient hat ein sehr<br />
schweres Asthma“), aber nicht die daraus resultierenden<br />
Krankheitsfolgen („deswegen ist er nicht mehr in<br />
der Lage, seinen Haushalt selber zu versorgen“ bzw.<br />
„deshalb ist seine Erwerbstätigkeit erheblich gefährdet“),<br />
wird der Antrag abgelehnt („Reha behandelt<br />
Krankheitsfolgen“). Die anschließende Checkliste prüft<br />
solche Krankheitsfolgen systematisch ab und liefert so<br />
Ihrem Arzt die korrekten Angaben für die Antragsbegründung.<br />
Das ist für den Erfolg des Antrags oft entscheidend.<br />
Kreuzen Sie also die<br />
zutreffenden Krankheitsfolgen<br />
an und bringen<br />
Sie den Bogen Ihrem<br />
Arzt mit.<br />
Autor:<br />
Dr. Konrad Schultz<br />
Fachklinik Allgäu<br />
Peter-Heel-Straße 29<br />
87459 Pfronten<br />
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