13.07.2015 Aufrufe

THOUGHTS Konjunkturszenario 2013 Wir hatten ... - Roland Berger

THOUGHTS Konjunkturszenario 2013 Wir hatten ... - Roland Berger

THOUGHTS Konjunkturszenario 2013 Wir hatten ... - Roland Berger

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1.IndustrielleKompetenzzähltDeutschland profitiert vonseiner industriellen StärkeIndustrielle Kompetenz war bereits in unseremletzten <strong>Konjunkturszenario</strong> das bestimmendeLeitthema. <strong>Wir</strong> halten für dieses neue Szenarioauch weiterhin daran fest – weil wir davonüberzeugt sind, dass sich eine überlegeneindustrielle Basis auch in überlegenen Wachstumsratenniederschlägt. Um sicherzugehen,haben wir diese Zusammenhänge noch einmaldetaillierter analysiert:® Deutschland liegt mit einem Anteil derIndustrie an der Bruttowertschöpfung vonaktuell 22,6% weit vor den anderen großeneuropäischen Volkswirtschaften. Und gleichzeitigzeigt sich: In den drei Jahren nachder <strong>Wir</strong>tschaftskrise (also 2010, 2011 und 2012)ist unsere Volkswirtschaft mit durchschnitt lich2,6% auch deutlich stärker gewachsen alsalle anderen großen EU-Länder.® Neben Deutschland zeigt sich diese positiveKorrelation auch in den osteuropäischenLändern, vor allem in Polen mit einem Industrieanteilvon 17,6% und deutlichen Hinzugewinnenan industrieller Wertschöpfung, oderauch in Tschechien oder der Slowakei mitIndustrieanteilen von über 21%. Polen und dieSlowakei lagen mit 3,5% bzw. 3,7% beimWachstum in den Nachkriegsjahren unter allenEU-Ländern an der Spitze.® Großbritannien und Frankreich zeigen dasgenaue Gegenteil: Ihr Industrieanteil liegt mit10,8% bzw. 10,1% gerade einmal halb so hochwie der Deutschlands, und ihre Wachstumsratenerreichen mit durchschnittlich 0,7% bzw.1,2% nicht einmal halb so hohe Werte. Hinzukommt: Beide Länder haben seit 2001 ingroßem Stil deindustrialisiert (minus 4,6 bzw.4,0 Prozentpunkte) und folglich auch starkan industrieller Kompetenz verloren.® Die negative Korrelation bestätigt sich auchfür Spanien, Italien (ausgenommen der starkmittelständisch geprägte Norden) und Portugalsowie – eigentlich überraschend – auchzunehmend für die Niederlande und Belgien.® Nicht überraschend: Das Schlusslicht in dereuropäischen Abfolge bildet Griechenlandmit dem geringsten Industrieanteil (nur 9,2%)und der schlechtesten Wachstumsentwicklung(minus 5,5% im Durchschnitt der letztendrei Jahre).Die Grafiken auf Seite 12 und 13 zeigendie Positionierung aller europäischen Länder inunserem Industrieanteil/Wachstums-Portfolio– und bestätigen uns eindrucksvoll: Es bestehteine signifikante Beziehung zwischen demIndustrieanteil einer Volkswirtschaft und ihremWachstumstempo; je höher der Anteil derIndustrie, desto stärker das Wachstum. Selbstverständlichzählt dabei nicht nur der quantitativeAnteil der Industrie, sondern vor allemauch die Fähigkeit, ihn unternehmerisch zunutzen. Die deutsche <strong>Wir</strong>tschaft erfüllt dieseVoraussetzung: Was uns stark macht, ist unsereinzigartiger Mix aus großen Konzernen undmittelständischen Unternehmen, ihre starkeglobale Verankerung, die gelungene Kombinationaus Industrie und hochwertigen (technischen)Dienstleistungen.<strong>Wir</strong> gehen deswegen davon aus, dass dieseKraft und Einzigartigkeit der deutschen<strong>Wir</strong>tschaft auch <strong>2013</strong> die Grundlage für einepositive Wachstumsentwicklung legt. Zumaluns – auf jeden Fall perspektivisch – eineweitere Entwicklung Vorteile bringen wird:Industrielle Kompetenz ist die Voraussetzungfür stetiges Produktivitätswachstum, undProduktivitätswachstum ist die Antwort aufknappe Ressourcen – an Menschen, an Rohstoffen,an Umwelt. Die deutsche <strong>Wir</strong>tschaft hatdamit die Chance, besonders stark von denMegatrends Klimawandel, Rohstoffknappheitund Demografie zu profitieren.<strong>THOUGHTS</strong> <strong>Konjunkturszenario</strong> <strong>2013</strong> 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!