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Projektsteckbrief - Seeheim-Jugenheim

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Strategien und Handlungskonzepte zur Schaffung<br />

von positiven Rahmenbedingungen<br />

für den demografischen Wandel in <strong>Seeheim</strong>-<strong>Jugenheim</strong><br />

Als Handlungsorientierungen wurden formuliert 31 :<br />

� Mit der Erkenntnis, dass Menschen in ihrem „bisherigen Zuhause“ alt werden wollen,<br />

sollte die Gemeinde ihre zukünftige Seniorenpolitik auf die Erhaltung von Selbständigkeit<br />

und Mobilität in der eigenen Häuslichkeit ausrichten. Dies erfordert eine Abkehr<br />

von einer „pflegeorientierten Versorgungssicht“ hin zu einer alltagsorientierten – auf<br />

Autonomie und Selbstbestimmung ausgerichteten – Unterstützung und Begleitung. Dabei<br />

gilt es, wohnortnahe Konzepte der Prävention und Rehabilitation und im Bereich der<br />

Wohnraumberatung und Wohnraumanpassung qualifizierte Konzepte zu entwickeln.<br />

� Der geringe Wunsch nach einem Umzug in ein Alten- und Pflegeheim zeigt, dass traditionelle<br />

Einrichtungen einem hohen Veränderungsdruck unterliegen, wenn sie für<br />

kommende Generationen attraktiv und eine Alternative zur eigenen Wohnung bleiben<br />

wollen. Diesbezüglich sollte die Gemeinde die qualitative Weiterentwicklung der vorhandenen<br />

stationären Strukturen unterstützen.<br />

� Das große Interesse an neuen – auch generationsübergreifenden – Wohnformen sollte<br />

von der Gemeinde genutzt werden. Eine Interessensgemeinschaft „Neue Wohnformen<br />

im Alter“ sollte initiiert und durch die Gemeinde begleitet werden.<br />

� Partizipation und Teilhabe der älteren und alten Menschen werden in der Gemeinde<br />

durch die Arbeit der Seniorenvertretung unterstützt und gefördert. Das vorhandene Potential<br />

und die Bereitschaft für eine Mitarbeit in der Seniorenarbeit, das Interesse an ehrenamtlichem<br />

Engagement und das Interesse an neuen Wohnformen sollte von der Seniorenvertretung<br />

aufgegriffen und unterstützt werden.<br />

4.2 Wegweiser Kommune der Bertelsmann Stiftung<br />

Der Wegweiser Kommune der Bertelsmann Stiftung liefert spezifische Daten und Fakten zu<br />

den Auswirkungen des demografischen Wandels für alle bundesdeutschen Kommunen über<br />

5.000 Einwohnern. Zudem wurden differenzierte Handlungskonzepte auf Basis unterschiedlicher<br />

Demografietypen entwickelt. Die Studie ist auch für <strong>Seeheim</strong>-<strong>Jugenheim</strong> eine wichtige<br />

Grundlage für kommunale Planungsprozesse. <strong>Seeheim</strong>-<strong>Jugenheim</strong> wird dem Demografietyp 3<br />

„Suburbane Wohnorte mit rückläufigen Wachstumserwartungen“ zugerechnet. Die Kommunen<br />

dieses Clusters konzentrieren sich in den wirtschaftsstarken Metropolregionen der Bundesländer<br />

Hessen, Baden-Württemberg und Bayern (s. Grafik 10). Sie liegen in der Regel im<br />

Umland einer größeren Kernstadt. Städte und Gemeinden zwischen 10.000 und 50.000 Einwohnern<br />

sind in dieser Gruppierung überproportional stark vertreten. Die Kommunen haben<br />

in den 60er und 70er Jahren starke Bevölkerungszuwächse erfahren. Die meisten dieser<br />

Städte und Gemeinden sind „Wohnorte“, in denen das Bildungs- und Wohlstandsniveau sehr<br />

hoch ist. Dementsprechend niedrig ist die Arbeitslosenquote. Als Arbeitsorte haben sie nur<br />

eine geringe Bedeutung. Nahezu 80 Prozent dieser Kommunen sind „Auspendlerorte“. „Trotz<br />

der aktuell überproportional guten demografischen und ökonomischen Ausgangssituation<br />

müssen sich diese Kommunen darauf vorbereiten, das demografische Gleichgewicht zu stabilisieren<br />

und ihre Wohnqualitäten durch Innenentwicklung und Infrastrukturanpassungen zu<br />

sichern… Aufgrund ihrer außergewöhnlich guten Standortbedingungen haben sie die Chance,<br />

sich mit überdurchschnittlichen Handlungsspielräumen auf die demografischen Prozesse<br />

angemessen vorzubereiten.“ 32<br />

31 Ebenda<br />

32 Bertelsmann Stiftung „Wegweiser Kommune“, http://www.wegweiser-kommune.de<br />

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