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Steico-Steildach-Konstruktionsheft - Dachtechnik

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Anforderungen an SteildächerDie wichtigste Anforderung, welche Steildächer zu erfüllen haben, ist der Schutz des Gebäudesvor den Niederschlägen. Gleich nach der Dichtheit gegen Regen, Hagel oder Schnee folgt derWärmeschutz. Im Winter verlieren Dachgeschossräume allein aufgrund ihrer im Verhältnis zumRaumvolumen größeren Außenfläche deutlich mehr Wärme als z. B. Erdgeschossräume.Der gleiche Effekt sorgt im Sommer für einen viel größeren Hitzeeintrag in die Dachgeschossräume.Daher sind bei der Auslegung einer <strong>Steildach</strong>konstruktion die Parameter für gutenWärmeschutz im Winter und die für wirksamen sommerlichen Wärmeschutz gleichrangigwichtig zu beachten. Die allgemein eher geringen Anforderungen an den Schallschutz undBrandschutz von Steildächern machen es möglich, unter Berücksichtigung der Statik wirklichgute Konstruktionen ohne faule Kompromisse zu realisieren. Unter Berücksichtigung der Konstruktionsbedingungenin DIN 68800-2 kann auf chemischen Holzschutz der Konstruktiongenerell und vollständig verzichtet werden.WÄRMESCHUTZ IM WINTERAls reines Außenbauteil spielt der Wärmeschutz beiDächern eine noch bedeutendere Rolle, als bei derPlanung von Außenwänden. Die Dachfläche bildet fürdie darunter liegenden Räume eine, im Verhältnis zumRaumvolumen, sehr große Außenfläche. Über dieseüberproportionale Begrenzungsfläche zur Außenluftverlieren die Dachgeschossräume bei gleich gutemU-Wert wesentlich mehr Wärmeenergie als die Außenwändeder Räume. Daher ist es notwendig, die Dachflächeneines Hauses besser zu dämmen als die übrigenAußenbauteile. Gerade beim Dach lässt sich dies auchwesentlich einfacher und wirtschaftlicher realisieren alsbei den meisten anderen Bauteilen.Empfehlungen für U-Werte von Steildächern im AltbauEmpfehlung nach EnEV≤ 0,30 W/(m 2 xK)für zukunftsweisende Sanierung≤ 0,20 W/(m 2 xK)Empfehlungen für U-Werte von Steildächern im NeubauMindestempfehlung nach EnEV≤ 0,18 W/(m 2 xK)für zukunftsweisenden Neubau≤ 0,13 W/(m 2 xK)für Passivhäuser≤ 0,10 W/(m 2 xK)FEUCHTESCHUTZDie in diesem Heft dargestellten Dachkonstruktionenerfüllen die in DIN 4108, Teil 3, Tabelle 1 zugeordnetensd-Werte (Dampfdiffusionswiderstand auf der Warmseiteder Konstruktion etwa 10 x so groß wie auf derAußenseite). Wichtig ist, dass Luftdichtung und Dampfbremsegewissenhaft ausgeführt werden. BesondereAufmerksamkeit und Sorgfalt bedürfen die Anschlussstellendes Daches an die Giebelwände sowie an Fußpfetteund Kniestock bzw. Drempel. Der Einsatz sorptionsfähigerHolzfaserdämmstoffe erschließt zudemdie Möglichkeit, im Falle unplanmäßigen Feuchteeintragsin die Konstruktion, Feuchte in der Fläche zu puffernund, sobald Verdunstungskonditionen vorliegen,wieder abzugeben. Holzfaserdämmstoffe verringern sodie Ansammlung von Wasser in bauschadensträchtigerMenge und machen die Konstruktionen deutlichrobuster gegen Baufehler. Dies entbindet jedoch nichtvon der notwendigen Sorgfaltspflicht, bei Planung undAusführung Baufehler zu vermeiden.2 <strong>Konstruktionsheft</strong> <strong>Steildach</strong>

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