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Steico-Steildach-Konstruktionsheft - Dachtechnik

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Anforderungen an SteildächerBRANDSCHUTZDie Anforderungen an Dächer bezüglich des Brandschutzessind in Deutschland in der jeweils gültigenLandesbauordnung vorgegeben. Die Vorgaben der16 verschiedenen Verordnungen sind im Grundsatzgleich: In freistehenden Einfamilienhäusern sowie einbiszweigeschossigen Gebäuden mit ein und, je nachBundesland, bis zu drei Wohneinheiten, werden imAllgemeinen keine Brandschutzanforderungen an dieDachkonstruktionen gestellt. Für größere Gebäude sinddie Dächer in aller Regel feuerhemmend (F30) auszuführen.Die Anforderung, ein Dach feuerbeständig (F90)auszuführen, besteht nur in Ausnahmefällen, beispielsweise,wenn die Dachkonstruktion Kehlbalkendeckenträgt, die aufgrund ihrer Höhe über dem Gelände undihrer Nutzung auch feuerbeständig ausgeführt werdenmüssen. Eigentlich nur bei Gebäuden besonderer Artoder Nutzung wird manchmal im Rahmen eines risikoorientiertenBrandschutzkonzeptes auch die FeuerwiderstandsklasseF60 gefordert. Die geforderte Feuerwiderstandsklassebezieht sich bei Dächern in allerRegel auf die Brandbeanspruchung von unten. Im Allgemeinenmüssen Dächer zum Schutz gegen eineBrandbeanspruchung von außen mit einer „harten“Bedachung entsprechend DIN 4102-4, Abs. 7.8.2 ausgeführtwerden. Grundsätzlich sind auch so genannte„weiche“ Bedachungen aus Holzschindeln oder Reetmöglich. Dann müssen jedoch andere Maßnahmen –z. B. größere Gebäudeabstände – die Gefahr, die vonder leichteren Entflammbarkeit dieser Dächer ausgeht,reduzieren. Da die Anforderungen in den Landesbauordnungensich in wesentlichen Details unterscheiden,ist es unbedingt notwendig, sich bei der Gebäudeplanungmit den jeweiligen Gegebenheiten des entsprechendenBundeslandes vertraut zu machen. Fürden Planer wesentlich ist, die Schutzziele im Brandschutzmit wirtschaftlichen Lösungen zu erreichen unddie Anschlussdetails so auszubilden, dass die brandschutztechnischenEigenschaften der Bauteile auch anden Bauteilanschlüssen gewahrt bleiben.STATIKDie statische Auslegung von Dachsparren und Pfettensowie der Aussteifung der Konstruktion erfolgen entsprechendder Berechnungsvorschriften nach DIN 1052.Besonders bei Dächern mit Brandschutzanforderungenspielen zudem die Achsabstände der Traglattung fürdie unterseitige Beplankung eine wichtige Rolle. Diemaximal zulässige Spannweite der jeweiligen Beplankunggibt der entsprechende Hersteller an. Bei derBefestigung der Konterlattung über Unterdeckplattenist der rechnerische Nachweis für die Aufnahme derLasten aus der Eindeckung und der Schneelastenerfüllt, wenn die Konstruktion wie bei den Konstruktionsbeispielenzur Zwischensparrendämmung ausgeführtwird. Für Windsogkräfte ist bei Bedarf eingesonderter Nachweis zu führen. Auch bei der Aufsparrendämmungist, abhängig von den verwendetenVerbindungsmitteln, der statische Nachweis für denLastabtrag über Konterlattung und Dämmstoff zuführen.RAUMAKUSTIKNeben dem Schallschutz gegen die Übertragung vonLärm aus einem Raum in den anderen gewinnt zunehmenddie Akustik des Raumes selbst an Bedeutung.Die Einstellung des Nachhalls im Raum geschieht inder normalen Wohnnutzung meist ausreichend durchdie Möblierung. Bei Objekten mit im Verhältnis zumRaumvolumen wesentlich geringerer Möblierung sindzusätzlich bauliche Maßnahmen notwendig. Die Ausführungder unterseitigen Beplankung bietet hier dieeinfachste Möglichkeit Schallabsorptionsflächen zuinstallieren. Wichtig ist, schallabsorbierende Schichtenso anzuordnen, dass die Luftdichtheit des Bauteilstrotzdem sichergestellt ist.HOLZSCHUTZUnter den Bedingungen, die in DIN 68800-2 dargestelltsind, kann bei Dächern in Holzbauweise auf chemischenHolzschutz verzichtet werden. Da chemischer Holzschutzvon Bauherren zunehmend als Mangel empfundenwird, sollte gerade da, wo die Bedingungen ausreichendenkonstruktiven Holzschutzes einfach erfülltwerden können, immer auf die chemische Variante verzichtetwerden. Die hier dargestellten Dachkonstruktionenentsprechen sämtlich der Gefährdungsklasse GK0nach DIN 68800-2, sofern die Konstruktion mit werksseitiggefertigten Dachelementen und der vorgeschriebenenGüteüberwachung erstellt wird. Der Einsatzgenügend trockenen Bauholzes ist dabei obligatorisch.4 <strong>Konstruktionsheft</strong> <strong>Steildach</strong>

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