13.07.2015 Aufrufe

Violetta Oblinger-Peters Violetta Oblinger-Peters - Kanuverband

Violetta Oblinger-Peters Violetta Oblinger-Peters - Kanuverband

Violetta Oblinger-Peters Violetta Oblinger-Peters - Kanuverband

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Polizeisportverein Wien . 27. Mai 2007 . 30 km im Boot durch die Lagune und zurück nach VenedigVogalonga> Regatten sind die populärsten Feste des altenSeefahrervolkes der Venezianer. Sie findennach alten Traditionen von März bis Septemberstatt. Die Vogalonga, 1975 zum ersten Mal ausgetragenentwickelte sich seit damals zu einerHauptattraktion im Frühling. Es ist die Wiederbelebungder Fortbewegung durch Muskelkraftin einer Stadt wo der ausufernde Motorbootverkehrzunehmend zu Umweltschäden führt.Ein Wettbewerb ohne Wertung, aber jederSportler, der unter 5 1⁄2 Stunden bleibt, erhälteine Medaille und ein Teilnahmediplom. DieRoute führt vom Markusbecken um Venedigherum entlang der Insel St. Erasmo um Burano,von dort durch Murano nach Venedig durchden Canal Grande ins Ziel zum Ausgangspunktzurück. Starteten anfänglich ca. 500 Boote, istdas Teilnehmerfeld bis heute auf ca. 1500 Booteund über 5000 Ruderer bzw. Paddler angewachsen.Die Mitwirkenden kommen aus ganzEuropa, vereinzelt auch aus Übersee. Der Reizdieser Veranstaltung liegt in der Kombinationaus sportlicher Leistung, der herrlichen Kulisse(weite Lagunengewässer wie auch kulturhistorischinteressanter Bauwerke und Kanäle) undaus den Showelementen des „bunten“ Teilnehmerfeldes(viele kostümierte Mannschaftenund originell geschmückte Boote – alle Artenvon Ruderbooten, Paddelbooten und Drachenbooten).Mir ist noch der Ausruf eines entferntbekannten Paddlers aus Oberösterreich nachdem Start vor acht Jahren im Ohr, der bei Regenund Wind mit einem Lächeln zufällig meinenWeg kreuzte: “Das ist das schönste und sympathischsteChaos der Welt“.Der Sprecher erklärt das Reglement, es kommennoch ein paar aufmunternde Worte undder Hinweis auf Sportgeist und Fairness. Plötzlichein Kanonenschuss und darauffolgendlautes Aufschreien der Menge. Der Startschusskommt etwas überraschend, etwas verfrüht.Nach der vorangegangenen Verzögerung sindwir noch nicht so weit. Wir wollten einige hundertMeter weiter vorne starten, vom Rand desMarkusbeckens aus. Jetzt sind wir mitten imPulk hunderter, teilweise über 20 Meter langerMannschaftsboote. Unser Kajak nimmt raschFahrt auf. Die ersten zwei Kilometer paddelnwir gleichmäßig und routiniert. Den Blick immerwieder nach hinten gerichtet, um schnellerenaber weniger wendigen Booten ausweichenzu können. Bei der Insel St. Elena die erste Richtungsänderungnach links. Gut hundert Metervor uns schieben sich mehrere Boote zusammen,verkeilen sich ineinander. Wir fahren zwischeneiner hohen Mannschaftsgondel rechts undeinem venezianischen Ruderboot links, vor unsein Zweierkajak. Dann geht es ganz schnell. Dasrechte Boot zieht nach links, die Ruder schlagengegen die Paddel, manövrieren unmöglich,ich strecke die Hände nach rechts aus – ein Ruderdürfte eingezogen worden sein – und haltemich verkrampft an der Gondelbootswand fest,Clemens drückt mit dem Paddel das linke Bootauf Distanz während wir über Paddelschuhe,Gepäckstonnen und einen Kenterschlauchfahren. Vor uns der gekenterte Kajak und zwei„Schwimmer“ im Lagunenwasser.Heute, bei der Rückfahrt erinnere ich mich bereitsaus einiger Distanz an die packenden Vorfällevon gestern. Wenn ich die Augen schließe,spüre ich noch das Schaukeln der Lagunenwellen,gerne will ich diese Eindrücke festhalten.Was ist das für ein Tuten? Ich öffne die Augen.Unser Vereinsbus ist am Ende einer Steigungauf 80 km/h zurückgefallen, überholen unmöglich,was in Italien lautstarkes Hupen provoziert.Ich drehe mich um, im Kofferraum liegendie Trophäen der Vogalonga 2007: als Anmeldegeschenkesechs Poster und sechs T-Shirts,sowie sechs Teilnahmediplome und sechs Medaillen.Bis auf Ferry Kornfeind, der seine ersteVogalonga fuhr, hat unsere Mannschaft schonin vergangenen Jahren Erfahrung gesammelt:Peter Pomper, vor drei Jahren das erste Mal mitseiner Tochter dabei, startete bereits zum viertenMal. Mit seiner Begeisterung hat er schoneinige Clubkollegen angesteckt. Arpad Maczekund Gerald Ackerl paddelten jeweils zum zweitenMal durch die Lagune. Bemerkenswert istClemens Prokschi, der mit 17 Jahren schon dieösterreichischer kanu sport14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!