PDF-Download “Natur und Kunst” - Vermittlung von Gegenwartskunst

Giuseppe Penone
Essere fiume (Fluss sein) 1981-1995
ausgestellt auf der dOCUMENTA (13)
Schaut euch die beiden Steine an und vergleicht sie miteinander.
Welcher Stein ist der „Echte“?
Was bedeutet Echtheit in diesem Fall?
Findet heraus, was ein „Trompe l'oeil“ ist und grenzt es zu
Penones Arbeit „Fluss sein“ ab.
Überlegt, inwiefern Penones Aussage über das „Porträt
eines Steines“ zutreffen könnte.
Welche Naturauffassung steckt dahinter?
08
Art.Das Kunstmagazin. Ausgabe Juni 2012
„Ich schlug einen Block ab und bearbeitete
den Stein genauso, wie es
der Fluss getan hat. Ich kopierte so
präzise wie möglich“.
„Es ist schwieriger, einen Stein zu kopieren,
als ein Porträt zu zeichnen.“
story
Die antiken Maler …
„Zeuxis und Parrhasios befanden
sich im Wettstreit. Zeuxis hatte
Vögel mit einer täuschenden
Darstellung von Trauben genarrt,
Parrhasios aber einen schlichten
Vorhang so trefflich ausgeführt,
dass selbst der erfahrene Zeuxis
ihn beiseite schieben wollte, um
das Gemälde des Konkurrenten
sehen zu können, das er in
Wahrheit schon vor Augen ha te.“
Löhr, Wolf Dietrich in: Triegel, Michael.
Die Verwandlung der Götter.
München 2010
✍ Viele Menschen sammeln Gegenstände aus der Natur, weil sie sie als besonders ansehen
oder weil sie sie an etwas erinnern. Gibt es ein Naturfundstück, das ihr für euch aufbewahrt?
Überlegt, wie man diesen Gegenstand nachbilden könnte oder setzt ihn in „Szene“ (Zeichnung,
Fotografie, Film … )
✍ Geht auf die Suche nach zwei Naturfundstücken, die sich sehr ähneln (gleiches Material, ähnliche
Oberflächenstrukturen) und versucht, das eine dem anderen anzugleichen. Stellt euch dazu
Fragen wie: Wieso sieht es aus wie es aussieht? Was hat die Spuren verursacht? Wie lange mag
das gedauert haben? Welche Rolle nehmt ihr beim Nachbilden ein?
Um dem Gegenstand sinnlich näher zu kommen, könnt ihr wie folgt vorgehen: Nehmt ihn in die
Hand und schaut ihn euch lange und genau an. Anschließend schließt die Augen und befühlt ihn.
Dann nehmt Blatt und Stift zur Hand und übertragt das, was ihr fühlt, auf das Blatt. Ihr werdet
merken, dass, obwohl ihr „blind“ vorgeht, der Gegenstand zu erkennen ist. Nehmt euch bei dieser
Aufgabe viel Zeit.