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Es war einmal ein Subjekt Elke Hentschel (Bern) - Linguistik online

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138particulae collectaedie anaphorisch oder kataphorisch auf <strong>ein</strong>en ganzen Satz Bezug nehmen. <strong>Es</strong> inObjekt- oder Prädikativ-Position (cf. Ich erzähle es dir gleich/Ich bin's!) bleibtunberücksichtigt.Die verschiedenen auftretenden Phänomene sollen nach syntaktischen und semantischenFunktion geordnet werden; dabei ist auch zu diskutieren, inwieferndas obligatorische resp. fakultative Auftreten des es mit solchen Faktoren zusammenhängt.Besonderes Interesse gilt ferner dem sog. es-Korrelat bei <strong>Subjekt</strong>sätzenund der Frage, ob s<strong>ein</strong> Auftreten möglicherweise Aussagen über denStatus der Größe "<strong>Subjekt</strong>" im Deutschen zulässt, sowie dem expletiven es inSätzen des Typs <strong>Es</strong> lebte <strong>ein</strong>st <strong>ein</strong> Drache und der Frage, welchen Distributionsbeschränkungendieses es unterliegt.2 <strong>Subjekt</strong>definition, Sätze und KorrelateGewöhnlich wird <strong>ein</strong> Korrelat als "Verweiselement in <strong>ein</strong>em Matrixsatz, das auf<strong>ein</strong>en Ergänzungssatz (...) verweist" (Glück 2000: 385) bestimmt. Ob <strong>ein</strong> Korrelatals <strong>Subjekt</strong>skorrelat identifiziert werden kann, ist somit davon abhängig,wie das <strong>Subjekt</strong> selbst definiert wird, und dabei insbesondere davon, ob manSätze als <strong>Subjekt</strong>e zulässt.In den letzten Jahren sch<strong>ein</strong>t es um die Definition des Begriffs "<strong>Subjekt</strong>" relativstill geworden zu s<strong>ein</strong>; die Mehrheit der Arbeiten zu diesem Thema datiert ausden 70ern und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Nach Versuchen, prototypische<strong>Subjekt</strong>e anhand von Eigenschaftssammlungen zu beschreiben, wie dies etwabei Keenan (1976) der Fall ist, legte Comrie (1981) <strong>ein</strong>e eher theoretischfundierte Definition vor. Sie basiert auf den im Folgenden kurz zusammengefasstenÜberlegungen.Für das <strong>ein</strong>zige Argument von intransitiven Verben wie z. B. bei gehen oder zurückkommenschlägt Comrie die Bezeichnung S vor. Der Buchstabe S steht z<strong>war</strong>in Anlehnung an den Begriff "<strong>Subjekt</strong>", aber diese Ähnlichkeit wird nur mnemotechnischgenutzt und soll weiter nichts implizieren. Dagegen werden diebeiden Argumente transitiver Verben wie schlagen oder sehen in Anlehung anihre semantischen Standard-Rollen mit A und P (in mnemotechnisch motivierterAnlehnung an Agens und Patiens) bezeichnet. <strong>Es</strong> ergibt sich also:Ich gehe.SIch seheAdich.P

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