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UNTERWEGS IN DIE ZUKUNFT - Astrium - EADS

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100 Quadratmeter großes entfaltbares, in Europa erstmalig<br />

gebautes Sonnenschutzschild. Es sorgt dafür,<br />

dass die Temperatur auf der hochsensiblen Optik um<br />

weniger als ein Hunderttausendstel Grad schwankt.<br />

derart hohe Strahlungsintensität<br />

aushält. Also haben die Ingenieure<br />

von <strong>Astrium</strong> die bestehende Technik<br />

verfeinert. Bis zu 230 Grad C°<br />

Hitze bei zehnfacher Sonnenintensität<br />

hält sie jetzt aus. Das reicht<br />

jedoch noch nicht für die direkte<br />

Sonnenbestrahlung in Merkurnähe,<br />

weshalb hier der Solargenerator<br />

relativ flach zur Sonne angestellt<br />

werden muss, um die<br />

Maximaltemperatur nicht zu überschreiten.<br />

Höchstens 45 Sekunden<br />

Reaktionszeit hat der Extra-Computer,<br />

der ausschließlich dafür<br />

sorgt, dass im Fehlerfalle der Solargenerator<br />

rechtzeitig aus der Sonne<br />

gedreht wird – jede weitere<br />

Sekunde würde das Aus für Bepi-<br />

Colombo bedeuten. Ein Eingreifen<br />

von der Erde käme viel zu spät,<br />

weil ein Befehl mit bis zu elf Minuten<br />

Verzögerung bei der Raumsonde<br />

ankäme.<br />

Die extremen Anforderungen bringen<br />

weitere Superlative mit sich:<br />

17.01.2005<br />

Ende der Ariane-Fertigung<br />

in FN: die letzte Satelliten-<br />

Tragstruktur vom Typ Sylda<br />

wird ausgeliefert<br />

Insgesamt 4,2 Tonnen wird der<br />

ganze Stack wiegen. 1,4 Tonnen<br />

davon entfallen auf den Treibstoff<br />

– BepiColombo braucht viel<br />

Energie, um den Merkur zu erreichen.<br />

Von diesen 1,4 Tonnen<br />

Treibstoff sind 580 Kilogramm<br />

Xenon für das Ionenantriebssystem.<br />

Nochmals die gleiche Menge<br />

Xenon muss als Reserve am Boden<br />

bereitgehalten werden, so dass<br />

im Notfall während der Bauphase<br />

nach- oder neu aufgetankt werden<br />

kann. Dies entspricht ungefähr<br />

zehn Prozent der Xenon Weltjahresproduktion<br />

(von 2007).<br />

Um BepiColombo vor der extremen<br />

Hitze zu schützen, verwenden die<br />

Ingenieure erstmals eine Thermalisolationsfolie,<br />

die mit bis zu 39<br />

Lagen, darunter beispielsweise<br />

Titan- und Polyamid-Plastikfolie,<br />

unterfüttert ist. Näherinnen haben<br />

die Folie und alle weiteren Schichten<br />

im Reinraum mit allergrößter<br />

Sorgfalt von Hand zusammenge-<br />

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näht – ein Loch hätte zur Folge,<br />

dass die Sonne einem Laser gleich<br />

BepiColombo zerstören würde.<br />

„Man muss sich den Hitzeschutz<br />

wie ein Ritterhemd vorstellen“, erklärt<br />

Projektleiter Schelkle. Durch<br />

die vielen Lagen wird nicht nur<br />

die Hitze abgehalten – die Außentemperatur<br />

von 400 Grad C° wird<br />

durch den Hitzeschutz auf 50 Grad<br />

Celsius im Innern der Sonde verringert.<br />

Auch die Antennen der<br />

Sonde werden speziell beschichtet,<br />

damit sie die hohen Temperaturen<br />

aushalten.<br />

19.10.2006<br />

Start des polarumlaufenden<br />

Wettersatelliten Metop-A<br />

mit Sojus von Baikonur<br />

(Kasachstan)<br />

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