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UNTERWEGS IN DIE ZUKUNFT - Astrium - EADS

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Herr Dornier, Sie haben die Dornier<br />

System gegründet. Warum?<br />

Die Luftfahrttechnik hatte sich in<br />

den USA gegenüber dem Stand<br />

Deutschlands zur Zeit des Krieges<br />

stark weiterentwickelt. Die Fluggeräte<br />

waren komplexer und schneller<br />

geworden, ihr operativer Einsatz über<br />

große Distanzen setzte immer mehr<br />

das integrierte Zusammenwirken<br />

verschiedenster Faktoren voraus –<br />

nicht nur in der Luft, sondern auch<br />

am Boden. Dies alles zusammen<br />

bezeichnet man als System. Parallel<br />

zu dem Systembegriff wurde bei den<br />

fortschrittlichen Luftfahrtfirmen als<br />

äußerst nützliches Werkzeug die<br />

„Systemanalyse“ eingeführt. Man<br />

nannte diese Arbeiten oder dieses<br />

analytische Werkzeug auch „Operations<br />

Research“.<br />

Als Mitglied einer Deutschen Delegation<br />

hatte ich 1957 bei einer Rundreise<br />

in den USA Gelegenheit, die<br />

Methoden von Operations Research<br />

und Systemanalyse kennenzulernen.<br />

Besonders bei der Firma Northrop<br />

war dieses Verfahren recht weit<br />

entwickelt. Das hat mich bestärkt,<br />

auch bei Dornier auf diesem Gebiet<br />

tätig zu werden, eine entsprechende<br />

Abteilung aufzubauen und in diesem<br />

Zusammenhang ist wohl auch der<br />

Name „Dornier System“ entstanden.<br />

Es war dann die logische Konsequenz,<br />

dass bei der DS auch die<br />

Arbeiten für die Raumfahrttechnik<br />

aufgenommen wurden. Denn die<br />

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01.06.1990<br />

Start des deutschen<br />

Röntgensatelliten<br />

Rosat mit Delta-II von<br />

Cape Canaveral (Florida)<br />

Raumfahrt setzt, wie kaum ein anderes<br />

Aufgabengebiet, Systemtechnik<br />

und Systemanalyse voraus.<br />

Wie sehen Sie die Raumfahrt<br />

heute?<br />

Raumfahrttechnik ist mit ihren<br />

verschiedenen Aspekten heute fast<br />

zu einer nicht mehr wegzudenkenden<br />

Voraussetzung für das moderne<br />

gesellschaftliche Leben geworden.<br />

Der Stellenwert der Raumfahrt ist<br />

heute schon sehr groß und seine Bedeutung<br />

wird wahrscheinlich weiter<br />

zunehmen – vielleicht auf Gebieten,<br />

die wir uns momentan noch gar nicht<br />

vorstellen können.<br />

Die Möglichkeit, Forschung im<br />

schwerelosen Raum durchzuführen,<br />

ist für metallurgische Fragen wie<br />

auch für biologische und medizinische<br />

Aufgabenstellungen hilfreich.<br />

Bei zunehmender Nahrungsmittelverknappung<br />

wird sich die Satellitentechnik<br />

für die Beobachtung von<br />

Agrar-Anbaugebieten, die Verfolgung<br />

der Wetterentwicklung und ihre<br />

Vorhersagbarkeit, die Beobachtung<br />

der Umweltzerstörung und die<br />

Herausforderung des Klimawandels<br />

wie kaum eine andere Disziplin von<br />

großem Nutzen erweisen. Dank Weltraumteleskopen<br />

hat die Astronomie<br />

und Astrophysik heute Erkenntnisse<br />

über die Entstehung des Universums<br />

gewonnen, die faszinierend und<br />

einmalig sind.<br />

Welchen Stellenwert wird die<br />

Raumfahrt künftig einnehmen?<br />

Raumfahrtechnik erfordert große<br />

finanzielle Mittel, hohen industriellen<br />

und technologischen Standard, wissenschaftlich<br />

geschulte Projektteams,<br />

internationale Zusammenarbeit, aber<br />

auch gewisse geografische Voraussetzungen,<br />

denn kritische Versuche<br />

und die Starts von Raketen können<br />

nicht überall unternommen werden.<br />

Raumfahrt wird international und<br />

interdisziplinär eine große Zukunft<br />

haben und sicher auch als Impulsgeber<br />

für den Fortschritt wirken. Es ist<br />

ein Gebiet, auf dem ohne staatliches<br />

Engagement ein Mithalten im internationalen<br />

Rahmen nicht möglich ist.<br />

Was wünschen Sie sich für<br />

den Standort Friedrichshafen?<br />

Für den Standort am Bodensee wünsche<br />

ich mir sehr die weitere aktive<br />

Mitwirkung an der zivilen und wissenschaftlichen<br />

Weiterentwicklung<br />

der Raumfahrttechnik zum Nutzen<br />

der Menschen und der Gesellschaft.<br />

Ich erwarte, dass sich diese Arbeiten<br />

auch weiter befruchtend auf eine<br />

Vielzahl von aktuellen Fragestellungen<br />

auswirken werden, mit<br />

denen es unsere Zivilisation in den<br />

kommenden Jahrzehnten zu tun<br />

haben wird. Die Raumfahrt wird dazu<br />

Lösungsmöglichkeiten anbieten, so<br />

dass auch die rein wirtschaftliche<br />

Bilanz positiv sein wird.<br />

06.10.1990<br />

Start der Sonnensonde<br />

Ulysses mit Space Shuttle<br />

Discovery (STS-41) von<br />

Cape Canaveral (Florida)<br />

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