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Seite 37<br />

OktOber 2011<br />

AusgAbe 37<br />

länGe...<br />

nft eines neuen Trendss.<br />

Wayne Martin, Stimlues<br />

begleitete die Anährts<br />

im Audi-Zentrum<br />

e Publikum konnte sich<br />

nologiekompetenz auf<br />

gen und von sanften<br />

dererseits unterhalten<br />

Fotos: Rainer Cordes<br />

Fotos: Ahnefeld<br />

KÖPFE AUS SCHWERIN<br />

auF deM fahrrad<br />

GeBlitzt WordeN<br />

Der Dom ist das Gebäude, das die Silhouette der Stadt bestimmt,<br />

wenn man auf <strong>Schwerin</strong> zu fährt. Welcher Ort in<br />

diesem beeindruckenden Gebäude ist ihnen der liebste?<br />

Der Dom beeindruckt immer wieder als Gebäude im Stadtbild.<br />

Fahre ich mit dem Auto in Richtung Güstrow: der Dom zeigt<br />

sich als letzter Blick auf die Stadt im Rückspiegel. Komme<br />

ich zurück: He! Da ist dein Arbeitsplatz! Auf die Frage nach<br />

meinem liebsten Platz im Dom muß ich passen. Gern gehe ich<br />

kreuz und quer durch die Kirche und nehme die wechselnden<br />

Lichtstimmungen in mich auf und lausche. Ein wichtiger Ort<br />

ist für mich die Schwelle, die die Grenze vom Draußen zum<br />

Drinnen markiert. Draußen, auf dem Markt, herrscht die Zeit.<br />

Drinnen bekomme ich einen Vorgeschmack auf die Ewigkeit.<br />

Wie oft besteigen Sie den Turm? Was gefällt Ihnen an der<br />

Aussicht besonders?<br />

Unser Küster steigt öfter auf den Turm, als ich. Aber ich bin<br />

auch sehr gern oben. Am liebsten ist mir dazu der frühe Morgen<br />

oder der Abend, wenn die Stadt unten noch still ist oder<br />

zur Ruhe kommt: Ich schaue dann über den <strong>Schwerin</strong>er See.<br />

Vor einigen Wochen hatte ich Freunde eingeladen, mit mir<br />

gemeinsam die vorausgesagte totale Mondfinsternis vom<br />

Kirchturm zu verfolgen. Leider war davon nichts zu sehen,<br />

StadtgeSPräCH<br />

volker mischok, domprediger<br />

51 Jahre / verheiratet / 3 Kinder<br />

aber dafür verabschiedete die im Westen untergehende Sonne mit einem zarten roten Streifen den Tag.<br />

Warum sollten auch Leute, die nicht in der Kirche sind, den Dom besuchen?<br />

Unser Dom ist für alle Menschen ein offenes Haus. Ich wünsche mir, dass noch viel mehr Menschen<br />

diese „gute Stube in der Stadt“ für sich entdecken. Mitten am Tag lässt sich hier ruhig<br />

werden. Die Symbole im Dom wie Altar, Triumphkreuz, Taufbecken bieten Antworten an, die<br />

bei der Beantwortung der eigenen Fragen weiterhelfen. Und wenn sich im Verlauf der Zeiten auch<br />

viel verändert hat: Die wichtigen Fragen, die uns Menschen bewegen, sind dieselben geblieben.<br />

Der Dom ist ein Haus für Fragen und für Antworten.<br />

Welchen Ort mögen Sie in und um <strong>Schwerin</strong> am liebsten?<br />

Schon als Vikar im Predigerseminar <strong>Schwerin</strong> bin ich in Pausen gern den Franzosenweg entlanggegangen.<br />

Das ist bis heute so geblieben. Zwei bis drei Mal in der Woche laufe ich meinen ganz privaten<br />

Fünf-Seen-Lauf. Wenn ich dann über den Franzosenweg zurückkomme und in den Schlosspark<br />

einbiege, bin ich oft ganz glücklich und dankbar, an diesem Ort leben zu können.<br />

<strong>Schwerin</strong> ist für mich „die schöne Stadt am Wasser, in der ich seit fast<br />

12 Jahren lebe, in der ich Gottes Wort predige, Menschen in unterschiedlichsten<br />

Situationen zur Seite stehe, in der ich taufe und beerdige.“<br />

Was wünschen Sie sich für diese Stadt?<br />

In der Stadt bin ich zumeist mit dem Fahrrad unterwegs. Mitunter komme auch ich dabei in Konflikt<br />

mit Autofahrern oder Fußgängern. Ich bin sogar auf dem Fahrrad schon einmal „geblitzt“<br />

worden. Ich wünsche mir ein verträgliches Miteinander aller. In einigen Städten gibt es Versuche,<br />

ganz ohne Verkehrsregelungen über Ge- und Verbote auszukommen. Menschen lernen so, vorausschauend<br />

Rücksicht aufeinander zu nehmen. Wäre das nicht auch für <strong>Schwerin</strong>s Innenstadt einen<br />

Versuch wert? Ich wäre dabei!<br />

Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit?<br />

In freien Stunden lese ich gern. Weniger Romane, mehr: Gedichte. Ich gehöre noch zu denen,<br />

die viele Bücher im Haus haben. Ich mag den sinnlichen Umgang mit Gedrucktem. Gern nehme<br />

ich ein Buch in die Hand, ich rieche daran, bevor ich es aufschlage und darin lese. Für meinen<br />

Beruf ist Sprache sehr wichtig. An guten Texten kann ich meine eigene Sprache schulen. Ein guter<br />

Satz am Tag, das ist für mich ein unverzichtbares Lebensmittel. Und einen Tipp gebe ich gratis:<br />

<strong>Schwerin</strong>er, Mecklenburger! Lest Uwe Johnson! Er ist das Gedächtnis für einen Teil der Geschichte<br />

unsers Landes. Seine Sprache ist unsere Sprache.<br />

Foto: Privat

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