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Gugge´ma! - Wohnbau Gießen GmbH

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6<br />

Berührungsängste gab es<br />

weder auf der einen noch<br />

auf der anderen Seite<br />

Mit den von Horst-Eberhard Richter und der<br />

„Initiativgruppe Eulenkopf“ der Caritas<br />

gemeinsam eingeleiteten Maßnahmen wurden<br />

in einer Zeit, als man in Deutschland begann,<br />

Autoritäten zu hinterfragen und verkrustete<br />

Strukturen aufzubrechen, am Eulenkopf erstmals<br />

Strukturen geschaffen, die den Bewohnern Halt<br />

und Sicherheit gaben. Nicht zuletzt mit dieser<br />

Arbeit legte Richter den Grundstein für die<br />

heute längst als selbstverständlich angesehene<br />

Gemeinwesenarbeit in Deutschland.<br />

Nachdem die soziale Versorgung der Bewohner bis<br />

Anfang der achtziger Jahre deutliche Fortschritte<br />

gemacht hatte, setzte sich Richter dafür ein,<br />

dass sich auch die Wohnverhältnisse änderten.<br />

Die Zusammenarbeit mit der <strong>Wohnbau</strong> gestaltete<br />

sich damals jedoch zunächst schwierig, da<br />

es grundsätzlich unterschiedliche Auffassungen<br />

darüber gab, wie sich die Siedlung baulich<br />

entwickeln sollte. Hierzu Hans Röth: „Bei der<br />

<strong>Wohnbau</strong> herrschte damals eine ablehnende<br />

Haltung vor. Den Bewohnern gegenüber gab es<br />

immense Vorurteile, die sich über lange Jahre<br />

aufgebaut hatten. Umgekehrt war es genauso.“<br />

Prof. Dr. med. Dr. phil. Horst-Eberhard Richter<br />

wurde am 28. April 1923 in Berlin geboren. Nach seinem Abitur 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen.<br />

Nach seiner Heimkehr nach Deutschland erfuhr er, dass seine Eltern Monate nach Kriegsende von sowjetischen<br />

Soldaten ermordet worden waren.<br />

1949 wurde er zum Dr. phil. und 1957 zum Dr. med. promoviert. Ab 1952 bis 1962 leitete Richter in Berlin<br />

eine Beratungs- und Forschungsstelle für seelisch gestörte Kinder und Jugendliche. Daneben absolvierte<br />

er seine Ausbildung zum Psychoanalytiker und zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie. Von 1959 bis<br />

1962 leitete er das Berliner Psychoanalytische Institut. 1962 wurde er nach <strong>Gießen</strong> auf den dort neu eingerichteten<br />

Lehrstuhl Psychosomatik berufen und baute dort ein dreigliedriges interdisziplinäres Zentrum mit<br />

einer Psychosomatischen Klinik und Abteilungen für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie<br />

auf, dessen Direktor er wurde. Daneben gründete er am Ort ein Psychoanalytisches Institut. Von 1964 bis<br />

1968 war Richter Vorsitzender der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung. 1991 wurde er emeritiert.<br />

Von 1992 bis 2002 leitete er das Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt am Main.<br />

Richter wurde zunächst als einer der Pioniere der psychoanalytischen Familienforschung und Familientherapie international<br />

bekannt. 1981 wurde Richter mit seiner Satire Alle redeten vom Frieden zu einer der Leitfi guren der Friedensbewegung,<br />

1982 wurde er Mitgründer der westdeutschen Sektion der Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,<br />

die für ihr Engagement 1985 den Friedensnobelpreis erhielten.<br />

Horst-Eberhard Richter starb am 19. Dezember 2011 in <strong>Gießen</strong>.<br />

gugge’ma 1 · 2012<br />

Horst-Eberhard Richter<br />

gratuliert Theo Strippel<br />

zum 40. Geburtstag<br />

So kam es zunächst, wie es kommen musste:<br />

Die ersten Anläufe zur Aufstellung eines<br />

Sanierungskonzeptes in Zusammenarbeit zwischen<br />

<strong>Wohnbau</strong> und Bewohnerschaft scheiterten. Immerhin<br />

aber kam es in den Wohnungen zum Einbau<br />

von Heizungen und Sitzbadewannen mit Dusche.<br />

1990 schließlich entschloss sich die Stadt dazu,<br />

für den Eulenkopf und die beiden anderen<br />

sozialen Brennpunkte Margaretenhütte und<br />

Gummiinsel einen Sanierungsbeauftragten<br />

in Person von Wolfgang Dölle einzusetzen.<br />

Dieser sollte die nötigen Sanierungsarbeiten

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