Hörspiel Feature Klangkunst - Hessischer Rundfunk
Hörspiel Feature Klangkunst - Hessischer Rundfunk
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Ihr Kulturradio<br />
für Hessen!<br />
<strong>Hörspiel</strong><br />
<strong>Feature</strong><br />
<strong>Klangkunst</strong><br />
Programm April 2012 bis Juni 2012
UKW 96,7<br />
Sonne,<br />
Mond & Sterne<br />
Das Pfi ngstprogramm in hr2-kultur<br />
Eine fantastische Reise ins Weltall<br />
mit Märchen, Mythen und Musik, Literatur<br />
und <strong>Hörspiel</strong>, einer Sternennacht mit<br />
Harald Lesch und vielem mehr.<br />
26. bis 28. Mai, täglich ab 6.05 Uhr<br />
www.hr2-kultur.de<br />
Ihr Kulturradio<br />
für Hessen!<br />
Liebe Hörerinnen und Hörer,<br />
auch im zweiten Quartal wollen wir Sie auf einige<br />
unserer Ursendungen gesondert hinweisen:<br />
Blind, der Titel von Anne Krügers zweitem <strong>Hörspiel</strong>,<br />
verweist nicht auf eine physische Erblindung, sondern<br />
auf eine allgemeine Verwirrtheit und Desorientierung<br />
ihrer Protagonisten, gespielt u.a. von Sandra Bayrhammer<br />
und Max von Pufendorf. Regie: Andrea Getto,<br />
Ursendung am 1. April um 14.05 Uhr.<br />
Ein weiterer aus alten chinesischen Originalquellen ent-<br />
nommener Fall der bei unseren Hörern so beliebten Reihe<br />
um den Ermittlungsrichter Di, der es diesmal mit gleich<br />
zwei verschiedenen Verschwörungen zu tun hat: Mord in<br />
Kanton, am 22. und 29. April, jeweils um 14.05 Uhr.<br />
In Heinz von Cramers letztem eigenen <strong>Hörspiel</strong>, einer<br />
so heiteren wie finsteren Zukunftsvision, wird eine Welt<br />
ohne Schmerz entworfen – mit Unerwarteten Ereignissen,<br />
am 20. Mai um 14.05 Uhr.<br />
Die Lewis & Clark Expedition, der erste Aufbruch in den<br />
wilden amerikanischen Westen, gehört zu den Gründungs-<br />
mythen der Vereinigten Staaten. Das zweiteilige <strong>Hörspiel</strong><br />
Indianerland folgt dem Tagebuch dieser Expedition bis an<br />
die Küste des Pazifiks. Regie: Ulrich Gerhardt; Ursendung<br />
am 3. und 10. Juni um 14.05 Uhr.<br />
Alfred C. - Aus dem Leben eines Getreidehändlers, Hermann<br />
Bohlens neues <strong>Hörspiel</strong> versucht die Geheimnisse eines<br />
Menschenfreundes aus der Lüneburger Heide zu ergrün-<br />
den, der offenbar doch etwas zu verbergen hatte.<br />
Ursendung 6. Juni, 14.05 Uhr.<br />
Ihre <strong>Hörspiel</strong>redaktion<br />
Editorial / 3
So, 1. Apr. 14.05 Uhr Anne Krüger: Blind 6<br />
18.05 Uhr Christoph Burgmer:<br />
Die verborgene Opposition 54<br />
Mi, 4. Apr. 21.30 Uhr Per Christian Jersild: Stielauge 7<br />
Sa, 7. Apr. 14.05 Uhr Den Hasen an die Ohren gefasst! 34<br />
Funkkolleg für Kinder 35<br />
23.05 Uhr zwölf 92 – John Cage 100 (4) – Tonspiel 46/47<br />
So, 8. Apr. 14.05 Uhr Wolfgang Koeppen: Der Tod in Rom (1) 8<br />
18.05 Uhr Inge Kurtz: Am Anfang war das Wort 55<br />
Mo, 9. Apr. 14.05 Uhr Wolfgang Koeppen: Der Tod in Rom (2) 8<br />
Mi, 11. Apr. 21.30 Uhr Barry Bermange: Der gelbe Klang 9<br />
Sa, 14. Apr. 14.05 Uhr Ulrich Hub: An der Arche um Acht 36<br />
23.05 Uhr Auf dem Weg zu einer<br />
neuen <strong>Klangkunst</strong> (10) 48/49<br />
So, 15. Apr. 14.05 Uhr Christian Schiller & Marianne Wendt:<br />
Landpfarrer Fentzloffs Nachtbücher 10<br />
18.05 Uhr Gaby Mayr & Günter Beyer:<br />
Ruanda – Wo Mörder und Überlebende<br />
Nachbarn sind 55<br />
Mi, 18. Apr. 21.30 Uhr ARD Radio Tatort<br />
Matthias Wittekindt: Die blaue Jacht 11<br />
Sa, 21. Apr. 14.05 Uhr Philip Waechter & Moni Port:<br />
Der Krakeeler 37<br />
Funkkolleg für Kinder 35<br />
23.15 Uhr Auf dem Weg zu einer<br />
neuen <strong>Klangkunst</strong> (11) 48/49<br />
So, 22. Apr. 14.05 Uhr Robert van Gulik: Mord in Kanton (1) 12/13<br />
18.05 Uhr Friedrich Schütze-Quest: Sankt Helena -<br />
Zentrum der Weltabgeschiedenheit 56<br />
Mi, 25. Apr. 21.30 Uhr Andreas Weiser:<br />
Wie gut muss im Mond wohnen sein! 15<br />
Sa, 28. Apr. 14.05 Uhr Joseph Guggenmos, Saksia Hula, Janosch,<br />
Paul Maar, Christine Nöstlinger: Schräg<br />
geschrieben – Kopfschüttelgeschichten 38<br />
23.05 Uhr Auf dem Weg zu einer<br />
neuen <strong>Klangkunst</strong> (12) 48/49<br />
So, 29. Apr. 14.05 Uhr Robert van Gulik: Mord in Kanton (2) 12/13<br />
18.05 Uhr das ARD radiofeature<br />
Reporter der Landesrundfunkanstalten:<br />
Rechter Terror: tödlich unterschätzt 56<br />
Mi, 2. Mai 21.30 Uhr Raymond Federman: Die Kadaver 16<br />
Sa, 5. Mai 14.05 Uhr Katja Alves: Gertrud und Gertrud 38<br />
Funkkolleg für Kinder 35<br />
23.05 Uhr zwölf 92 – John Cage 100 (5) -<br />
durch die Vögel 46/47<br />
So, 6. Mai 14.05 Uhr Hermann Bohlen: Alfred C. 17<br />
18.05 Uhr Studierende der Universität Frankfurt:<br />
»Wider den undeutschen Geist« 57<br />
Mi, 9. Mai 21.30 Uhr Jean-Claude Kuner:<br />
Schöne Welt, wo bist du? 18<br />
Sa, 12. Mai 14.05 Uhr Cornelia Ferstl:<br />
Edvard Grieg – Die Peer Gynt-Suiten 39<br />
So, 13. Mai 14.05 Uhr Ria Endres: Reise nach Michigan 19<br />
18.05 Uhr Susann Sitzler: So weit die Verse tragen 57<br />
Mi, 16. Mai 21.30 Uhr ARD Radio Tatort<br />
John von Düffel: Klarer Fall 20<br />
Sa, 19. Mai 14.05 Uhr Catharina Valckx:<br />
Waldo und die geheimnisvolle Kusine 40<br />
Funkkolleg für Kinder 35<br />
23.05 Uhr Auf dem Weg zu einer<br />
neuen <strong>Klangkunst</strong> (13) 48/49<br />
So, 20. Mai 14.05 Uhr Heinz von Cramer:<br />
Unerwartete Ereignisse 21<br />
18.05 Uhr das ARD radiofeature<br />
Peter Rothammer:<br />
Geschäftsadresse: Gaddafi-Clan 58<br />
Mi, 23. Mai 21.30 Uhr Jean Genet: Die Zofen 22<br />
Sa, 26. Mai 23.05 Uhr Auf dem Weg zu einer<br />
neuen <strong>Klangkunst</strong> (14) 48/49<br />
Mi, 30. Mai 21.30 Uhr Romy Schneider / Chris Pichler:<br />
Romy - Zwei Gesichter einer Frau 23<br />
Sa, 2. Juni 14.05 Uhr Martin Klein: Theo und der Fußballzirkus 41<br />
Funkkolleg für Kinder 35<br />
23.05 Uhr zwölf 92 – John Cage 100 (6) –<br />
Begrifflichkeiten 46/47<br />
So, 3. Juni 14.05 Uhr Meriwether Lewis & William Clark:<br />
Indianerland (1) 24/25<br />
18.05 Uhr Gaby Schlag: »Today is the Day« –<br />
Der Schatzsucher Mel Fisher 59<br />
4 / Terminübersicht<br />
Terminübersicht / 5
Mi, 6. Juni 21.30 Uhr Hubert Wiedfeld:<br />
In freundlicher Umgebung /<br />
Hier ist es wunderbar! Der Täter ist<br />
das Opfer ist der Täter? 26/27<br />
Sa, 9. Juni 14.05 Uhr Katrin Lange:<br />
Ikar - zu Wasser, zu Lande, in der Luft 42<br />
23.05 Uhr Stefan Fricke: »Musik mit Ei« 51<br />
So, 10. Juni 14.05 Uhr Meriwether Lewis & William Clark:<br />
Indianerland (2) 24/25<br />
18.05 Uhr Ulli Lommel & Friedemann Beyer:<br />
Fassbinder pur - die frühen<br />
Münchner Jahre 60<br />
Mi, 13. Juni 21.30 Uhr ARD Radio Tatort<br />
Tom Peuckert: Touristen 28<br />
Sa, 16. Juni 14.05 Uhr Alan MacDonald:<br />
Rocco Randale - Quatsch mit Qualm 43<br />
Funkkolleg für Kinder 35<br />
23.05 Uhr Auf dem Weg zu einer<br />
neuen <strong>Klangkunst</strong> (15) 48/49<br />
So, 17. Juni 14.05 Uhr Christoph Buggert:<br />
Mein Sommernachtstraum 29<br />
18.05 Uhr Jürgen Roth: »Jetzt wandert das<br />
Mondlicht an der rechten Seite<br />
des Zimmers entlang …« 61<br />
Mi, 20. Juni 21.30 Uhr Ror Wolf: Cordoba Juni 13.45 Uhr 30<br />
Sa, 23. Juni 14.05 Uhr Beate Kirchhof: Frieda und ihre Brüder 43<br />
23.05 Uhr Auf dem Weg zu einer<br />
neuen <strong>Klangkunst</strong> (16) 48/49<br />
So, 24. Juni 14.05 Uhr Raymond Chandler: Ein Schriftstellerpaar 31<br />
18.05 Uhr das ARD radiofeature<br />
Hannelore Hippe: Norwegens Stunde Null 61<br />
Mi, 27. Juni 21.30 Uhr Albrecht Panknin: enemenemuh 32<br />
Sa, 30. Juni 14.05 Uhr Ljudmila Ulitzkaja: Ein glücklicher<br />
Zufall / Der Flüsteropa 44<br />
Funkkolleg für Kinder 35<br />
23.05 Uhr 60 to 240 BPM - Musik von Hauke Harder 52<br />
<strong>Hörspiel</strong><br />
6 / Terminübersicht Terminübersicht<br />
<strong>Hörspiel</strong><br />
/ 7
So, 01.04.<br />
14.05 Uhr<br />
Anne Krüger<br />
Blind<br />
Regie: Andrea Getto<br />
hr/DKultur 2012 / 49 Min. / Ursendung<br />
Schon in den ersten Sätzen des neuen Stücks der<br />
Berliner Autorin Anne Krüger beginnt die Irritation.<br />
Marie liegt gemütlich auf einem goldenen Kissen vor<br />
dem Fernseher. Nichts Außergewöhnliches, wenn<br />
Marie eine Frau oder ein Kind wäre, aber es ist ein<br />
kleiner Hund, verwöhnt von Peter und Elisabeth.<br />
Elisabeth fühlt sich nicht geliebt, die Frustrationen<br />
ihrer Ehe werden mit Alkohol, Tabletten und Sprit-<br />
zen ruhiggestellt von Dr. Matti, Peters Freund,<br />
Elisabeths Heilbringer und Gast der gemeinsamen<br />
Party, ebenso wie Hubert und Baby. Die Beziehungen<br />
all dieser Figuren zueinander scheinen alltäglich,<br />
angesiedelt in der Wohlstandswelt unserer Tage.<br />
Allerdings sind da auch die beiseite gesprochenen<br />
Sätze und die rudimentären Gedanken in den Köp-<br />
fen. Ist Marie wirklich ein Hund, Elisabeth statt der<br />
schwachen Mädchenfrau nicht doch vielmehr ein<br />
Vampir, hat Peter zugelassen, dass die gemeinsame<br />
Tochter aus dem Fenster stürzt? Anne Krüger<br />
löst das Innen und Außen dieser Welt nicht auf, die<br />
Figuren bleiben ihren Ängsten und heimlichen<br />
Existenzen verhaftet.<br />
Mit Sandra Bayrhammer, Max von Pufendorf,<br />
Wolfgang Michael, Sascha Nathan und Sandra<br />
Gerling.<br />
/ Anne Krüger, geboren 1975 in Berlin, studierte<br />
Germanistik und Bibliothekswissenschaft an der<br />
Humboldtuniversität und lebt als freie Autorin in<br />
Berlin.<br />
Mi, 04.04.<br />
21.30 Uhr<br />
Per Christian Jersild<br />
Stielauge<br />
Aus dem Schwedischen von Verena Reichel<br />
Bearbeitung: Christine Klingler / Per Christian Jersild<br />
Musik: Peter Schaller<br />
Regie: Franziskus Abgottspon<br />
RDRS, Studio Zürich 1987 / 62 Min.<br />
Im Labor einer biochemischen Firma lebt, in keim-<br />
freier Nährlösung, das scheinbar erinnerungslose<br />
Gehirn eines Menschen, dem, mehr zur Fortbewegung<br />
denn zur Wahrnehmung, noch die Ohren und<br />
ein Auge geblieben sind. Mit Hilfe von Gedankenübertragung<br />
und Lippenlesen ist dieser »konzentrierte<br />
Intellekt« in der Lage, mit dem Personal zu<br />
kommunizieren, ja er verliebt sich sogar – wider<br />
besseres Wissen und im vollen Bewusstsein der<br />
Absurdität – in eine Laborantin. Ziel des von dem<br />
Unternehmen durchgeführten Experiments ist es,<br />
den Gefühlsbereich ganz und gar vom Verstandesbereich<br />
in einer Gehirnhälfte zu isolieren und diesen<br />
mit einer anderen Verstandeshälfte zu einem<br />
Gesamthirn zu verbinden. Dieses neue Gehirn soll<br />
den Prototyp eines gefühllosen, aber hochintelligenten<br />
Wesens verkörpern, das der Industrie für<br />
spezielle Aufgaben angeboten werden soll. Aber es<br />
kommt alles ganz anders.<br />
Jersilds Stielauge ist ein Beitrag zur Diskussion<br />
über die ethischen Grenzen der Medizin und denkt<br />
den eingeschlagenen Weg des Fortschritts konse-<br />
quent und radikal zu Ende.<br />
Mit Wolfram Berger, Susanne Bentzien und Horst<br />
Warning.<br />
/ Per Christian Jersild, 1935 in Katrineholm/Schweden<br />
geboren, ist Schriftsteller und Arzt. Er hat von<br />
1960 bis heute über 30 Bücher veröffentlicht.<br />
8 / <strong>Hörspiel</strong><br />
<strong>Hörspiel</strong> / 9
So, 08.04.<br />
Teil 1<br />
Mo, 09.04.<br />
Teil 2<br />
14.05 Uhr<br />
Wolfgang Koeppen<br />
Der Tod in Rom<br />
<strong>Hörspiel</strong>bearbeitung & Regie: Leonhard Koppelmann<br />
Musik: Hermann Kretzschmar<br />
hr/ SWR/WDR 2009 / 82/81 Min.<br />
Der Tod in Rom, erschienen 1954, ist der dritte<br />
Roman von Wolfgang Koeppens posthum betitelter<br />
Trilogie des Scheiterns, in der er die mentale<br />
Struktur eines Lebens in der Bundesrepublik nach<br />
dem Ende des Faschismus beschreibt. Italien gilt<br />
seit Goethe und Thomas Mann als Fluchtpunkt<br />
deutscher Künstlerseelen, um dem heimischen<br />
Muff zu entfliehen und humanistisch-antike<br />
Traditionen mit enthemmter Sexualität unter<br />
heiterer Sonne zu vereinen. In Der Tod in Rom wird<br />
Rom hingegen zur Kulisse einer tödlichen Gespensterséance:<br />
Hier treffen sich Anfang der 1950er-<br />
Jahre, im vollsten Glanze der Wiederaufbauphase<br />
unter Adenauer, die Zweige einer deutschen<br />
Familie. Ihre Abkömmlinge sind als Opfer, Mitläufer<br />
und Täter tief verstrickt in die Zeit des Faschismus.<br />
Und die damals gerufenen Geister gestatten<br />
gerade in der ewigen Stadt keinen Neubeginn, kein<br />
Entkommen.<br />
Mit Wolfgang Pregler, Thomas Thieme, Sebastian<br />
Blomberg, Susanne Barth, Markus Meyer, Nina<br />
Petri, Peter Fitz u.a.<br />
/ Wolfgang Koeppen, geboren 1906 in Greifswald,<br />
gestorben 1996 in München, erhielt 1962 den<br />
Georg-Büchner-Preis.<br />
Mi, 11.04.<br />
21.30 Uhr<br />
Barry Bermange<br />
Der gelbe Klang<br />
Musik & Regie: Barry Bermange<br />
SWF 1987 / 41 Min.<br />
1912 erschien in dem legendären Almanach der<br />
Münchner Künstlergruppe Der blaue Reiter ein<br />
Theatertext Kandinskys, der in jenen Jahren das<br />
Prinzip der Abstraktion in die Malerei einführte<br />
und als Chance für eine umfassende Synthese der<br />
Künste begriff. Als einer der ersten verstand<br />
Kandinsky die Künste nicht mehr primär als Ab-<br />
bilder der äußeren Welt, sondern als in sich selbst<br />
gründende Medien und als Organe menschlicher<br />
Meditation. Sein 1909 entstandenes Szenario<br />
Der gelbe Klang ist in diesem Zusammenhang eine<br />
exemplarische Demonstration: eine »Bühnenkomposition«<br />
aus Licht, Farbe, Bewegung, Geräusch,<br />
Musik, Stimme und Stille.<br />
Nachdem ein Aufführungsvorhaben des späteren<br />
Dada-Gründers Hugo Ball an den Münchner Kam-<br />
merspielen durch den Kriegsausbruch 1914 ver-<br />
eitelt wurde, hat es erst seit Anfang der 70er-Jahre<br />
mehrfach Realisationen gegeben. Der Medienkünstler<br />
Barry Bermange nähert sich Kandinskys<br />
Konzept mit den Mitteln der Elektronik.<br />
Mit Ingrid van Bergen, Margrit Carls, Peter Lieck<br />
u.a.<br />
/ Barry Bermange, geboren 1933 in London, entstammt<br />
einer Familie von jüdischen Einwanderern<br />
aus Polen und der Ukraine. Er lebt als freier Schriftsteller,<br />
Komponist und Regisseur eigener Arbeiten<br />
für Film, Bühne, Hörfunk und Fernsehen in London<br />
und Amsterdam.<br />
10 / <strong>Hörspiel</strong> <strong>Hörspiel</strong> / 11
So, 15.04.<br />
14.05 Uhr<br />
Christian Schiller & Marianne Wendt<br />
Landpfarrer Fentzloffs Nachtbücher<br />
Regie: Marianne Wendt & Christian Schiller<br />
Vokalkomposition: Hilde Kappes<br />
DKultur 2011 / 75 Min.<br />
Ein Pfarrer leidet unter Schlaflosigkeit. Tagsüber<br />
ist er Vertrauensperson für seine Gemeinde. Nachts<br />
versucht Ulrich Fentzloff selbst seinen Gott zu be-<br />
greifen. Seit 2005 erscheint sein Tagebuch eines<br />
Landpfarrers im Netz. Die poetischen Selbstvergewisserungen<br />
handeln von der täglichen Arbeit<br />
für die Lebenden und die Toten, von Landschaft,<br />
Literatur und Musik. Ausdruckskraft und Stil sei-<br />
ner nächtlichen Existenz scheinen aus der Zeit<br />
gefallen.<br />
Die Autoren haben den Landpfarrer am Bodensee<br />
besucht, an einem »gewissermaßen normalen<br />
Samstag: ein Gärtchen, grenzend an den Wahnsinn;<br />
aber verwildert und blühend und schön; ein<br />
Samstag eben, würzig wie eine Laugenbrezel<br />
(althochdeutsch: brezitella) und bitter wie ein zu<br />
lange gezogener Tee«.<br />
Mit Ulrich Fentzloff und Ingo Hülsmann.<br />
/ Marianne Wendt und Christian Schiller,<br />
beide 1974 geboren, arbeiten als<br />
Autoren und Regisseure für Film,<br />
Theater und Radio.<br />
Mi, 18.04.<br />
21.30 Uhr<br />
ARD Radio Tatort<br />
Matthias Wittekindt<br />
Die blaue Jacht<br />
Musik: Hans Schüttler<br />
Regie: Sven Stricker<br />
NDR 2012 / 55 Min.<br />
Ein 12 Millionen teurer Neubau der Hamburger<br />
Pamur-Werft, die blaue Jacht, ist kurz vor ihrer<br />
Jungfernfahrt spurlos verschwunden. Sie wurde<br />
trotz polizeilicher Recherchen noch nicht gefunden.<br />
Das Schiff war angeblich mit neuester Elektronik<br />
ausgerüstet. Kriminalkommissarin Bettina Breuer<br />
ermittelt wegen Industriespionage. Eine Spur führt<br />
in Gudruns Landhaus, eine Art Golfclub, wo sich<br />
Werft-Besitzer Reiner Pamur häufig aufhält.<br />
V-Mann Jac Garthmann recherchiert und taucht<br />
ein in die Welt einst erfolgreicher Unternehmer.<br />
Dann aber wird Reiner Pamur tot im Trockendock<br />
seiner Werft aufgefunden.<br />
Mit Sandra Borgmann, Martin Reinke u.a.<br />
/ Matthias Wittekindt, 1958 in Bonn geboren, lebt<br />
in Berlin. Theater-, Drehbuch- und <strong>Hörspiel</strong>autor.<br />
2011 erschien sein erster Kriminalroman: »Schneeschwestern«.<br />
12 / <strong>Hörspiel</strong> <strong>Hörspiel</strong><br />
/ 13
So, 22.04.<br />
Teil 1<br />
So, 29.04.<br />
Teil 2<br />
14.05 Uhr<br />
Robert van Gulik<br />
Mord in Kanton<br />
Kriminalfälle des Richters Di,<br />
alten chinesischen Originalquellen entnommen<br />
Aus dem Englischen von Klaus Schomburg<br />
<strong>Hörspiel</strong>bearbeitung: Heiko Daniels<br />
Regie: Götz Fritsch<br />
SWR/hr 2011 / je 58 Min. / Ursendung<br />
Zwischen der Sippschaft der Kaiserwitwe Wu Zetian<br />
und den Befürwortern des rechtmäßigen Kronprin-<br />
zen sind Rivalitäten ausgebrochen. Am Vorabend<br />
der Inthronisierung der berüchtigten Kaiserin ist<br />
das Reich durch politische Instabilität bedroht.<br />
Gleichzeitig sind in Kanton bereits die Ausläufer<br />
eines neuen, aus chinesischer Sicht unzivilisierten<br />
Weltreiches zu erkennen: das arabische Kalifat. Vom<br />
Tempelbetrieb bis zum Examensverfahren der<br />
Staatsanwärter erschließt dieser spannende und<br />
atmosphärisch dichte Fall viele kulturhistorische<br />
Details.<br />
Als Bezirksrichter wirkt Richter Di in verschiedenen<br />
Distrikten des Reiches und wird mit seinen Gehilfen<br />
Tao Gan und Qiao Tai auf Geheiß des Großen Rates<br />
in die südchinesische Hafenstadt Kanton geschickt.<br />
Unter dem Vorwand, Einsicht in den Außenhandel<br />
gewinnen zu wollen, untersuchen sie das Verschwin-<br />
den des Zensors Lu, treibende politische Kraft am<br />
Hof und zuletzt mit Ermittlungen im arabischen<br />
Milieu Kantons betraut. In einem schwierigen Er-<br />
mittlungsverfahren tastet sich Richter Di an die<br />
Hintergründe zweier Verschwörungen heran: wäh-<br />
rend arabische Handelsorganisationen unter der<br />
Leitung des Bagdader Kaufmanns Mansur die Plün-<br />
derung und Zerstörung der Stadt planen, dient ihr<br />
Vorhaben der Kaiserinclique als wohlkalkulierte<br />
Deckung der eigenen Machterweiterung. Vor dem<br />
Hintergrund der politischen Intrigen treten jedoch<br />
auch persönliche Beweggründe tragisch Liebender<br />
hervor, und Richter Di braucht all seine Intuition,<br />
um den Mörder des Zensors zu finden. Oder war<br />
es eine Mörderin?<br />
»Willkommen in der wundersamen Welt des chi-<br />
nesischen Sherlock Holmes! Richter Di, der bis<br />
heute im kulturellen Gedächtnis fortlebt, war in<br />
der Tang-Dynastie ein berühmter Schiedsmann,<br />
der als Rächer der Entrechteten galt. Aus der ihm<br />
gewidmeten Folklore, in der die Sehnsucht nach<br />
dem kaiserlichen China und seinen Ehrenkodizes<br />
mitschwingt, machte der niederländische Diplomat<br />
Robert van Gulik einen Seriendetektiv, dessen Ge-<br />
spür für kleine Indizien und große menschliche<br />
Schwächen frappiert.« (Die Welt)<br />
Mit Ernst Jacobi, Dieter Mann, Walter Renneisen,<br />
Werner Wölbern, Jule Böwe u.v.a.<br />
/ Robert van Gulik (*1910 in Zutphen, Niederlande;<br />
† 1967 in Den Haag) war Orientalist, Diplomat und<br />
Schriftsteller. Obwohl die Inhalte der Romane um<br />
Richter Di fiktiv sind, vermitteln sie doch aufgrund<br />
van Guliks genauer Kenntnis der chinesischen<br />
Kultur und Geschichte detaillierte Einblicke in<br />
soziale, wirtschaftliche<br />
und kulturelle<br />
Gegebenheiten<br />
Chinas.<br />
Buchausgabe:<br />
Diogenes-Verlag<br />
14 / <strong>Hörspiel</strong><br />
Zeichnung: Robert van Guilk, Copyright: Diogenes AG, Zürich <strong>Hörspiel</strong> / 15
Lesungen<br />
27. Februar bis 5. April und Sa, 7. April*<br />
Die sterblich Verliebten (30 Folgen)<br />
Javier Marías<br />
Aus dem Spanischen von Susanne Lange<br />
Gelesen von Eva Mattes<br />
* Letzte Folge: 11.30 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
10. April bis 27. April<br />
Frankfurt liest ein Buch<br />
Straßen von gestern (14 Folgen)<br />
Silvia Tennenbaum<br />
Aus dem Englischen von Ulla de Herrera<br />
Gelesen von Elisabeth Schwarz<br />
07. Mai bis 11. Mai<br />
Zum 150. Geburtstag von Arthur Schnitzler am 15.05.2012<br />
Fräulein Else (9 Folgen)<br />
Arthur Schnitzler<br />
Gelesen von Edith Clever<br />
21. Mai bis 25. Mai<br />
Zum 80. Geburtstag von Gabriele Wohmann am 21.05.2012<br />
Erzählungen (5 Folgen)<br />
Gabriele Wohmann<br />
montags bis freitags, 9.30 Uhr in »Libretto«<br />
Wiederholung: montags bis freitags,<br />
15.05 Uhr in »Fidelio«<br />
Mi, 25.04.<br />
21.30 Uhr<br />
Andreas Weiser<br />
Wie gut muss im Mond wohnen sein!<br />
Musik & Regie: Andreas Weiser<br />
hr 2004 / 73 Min.<br />
Humboldt: »Der Eindruck der Natur ist so mächtig<br />
und großartig, daß man schon nach wenigen Mo-<br />
naten Aufenthalt lange Jahre darin verbracht zu<br />
haben meint«.<br />
Otto: »Wenn du in den Urwald gehst, dann nimm<br />
mindestens einen 38er Revolver mit für die Selbst-<br />
verteidigung und den 20er um zu jagen«.<br />
Von 1799 bis 1804 unternahm Alexander von Hum-<br />
boldt eine Forschungsreise nach Lateinamerika und<br />
hielt die Erlebnisse und Ergebnisse seiner »physikalischen<br />
Geographie« in der 30-bändigen Voyage<br />
aux Régions Équinoxiales du Nouveau Continent fest.<br />
Seit über 20 Jahren leben die zwei Deutschen Otto<br />
und Heinz in Amazonien am Rio Manacapuru und<br />
Rio Urubu mitten im Urwald.<br />
In diesem O-Ton-<strong>Hörspiel</strong> verschränken sich die<br />
Texte von Humboldt mit den Stimmen der Ausgewanderten<br />
und den Klängen der ungebändigten<br />
Natur zu einem Fluss der Bilder vom Mythos Latein-<br />
amerika, erzählen und erfinden Geschichten vom<br />
Leben und Überleben – und von der Faszination an<br />
einem unwirtlichen und unfassbaren Teil der Erde.<br />
Wie gut muss im Mond wohnen sein! war <strong>Hörspiel</strong><br />
des Monats Februar 2004.<br />
/ Andreas Weiser, geborenen 1957 in Bergisch-Gladbach,<br />
lebt als Musiker, <strong>Hörspiel</strong>- und <strong>Feature</strong>autor in<br />
Berlin.<br />
16 / Lesungen<br />
<strong>Hörspiel</strong> / 17
Mi, 02.05.<br />
21.30 Uhr<br />
Raymond Federman<br />
Die Kadaver<br />
Eine Fabel in sechs Bildern und einer Liste<br />
Aus dem Amerikanischen von Gaby Hartel<br />
<strong>Hörspiel</strong>fassung: Gaby Hartel<br />
Musik: zeitblom<br />
Regie: Katja Langenbach<br />
BR 2010 / 56 Min.<br />
Ein Mann in seinem kalifornischen Arbeitszimmer<br />
mit Traumaussicht: Die Sonne strahlt, die Vögel<br />
durchziehen das wolkenbetupfte Himmelsblau<br />
und keiner hetzt ihn, denn sein einziger Job ist das<br />
Schreiben. Ein Luxuszustand? Nicht ganz, denn der<br />
Schriftsteller Raymond Federman denkt in seinem<br />
letzten Prosatext über das Sterben nach. Genauer:<br />
über das Leben nach dem Tod.<br />
Als polyphon erzählte, vital wuchernde Fabel, die<br />
sich in sechs Bildern und einer Liste vor den Ohren<br />
seines Publikums entfaltet, hat Federman sein Stück<br />
über die »letzten Dinge« angelegt: Getrieben und<br />
getragen von drei munter durcheinander redenden<br />
Stimmen, entwickeln sich Science-Fiction-Fantasien<br />
aus abstrakten Bildern, Fragen nach dem Aus-<br />
sterben der Dinosaurier folgen Echos philosophischer<br />
Trostmechanismen. Nur um immer wieder<br />
fröhlich demontiert zu werden, denn eine Antwort<br />
auf die Frage nach dem »Danach« wollte der Autor<br />
nicht geben. Vielmehr der Nachwelt das komischste<br />
Buch über den Tod hinterlassen.<br />
Mit René Dumont, Oliver Nägele und Stefan<br />
Wilkening.<br />
/ Raymond Federman (1928-2009), französisch-amerikanischer<br />
Schriftsteller und Literaturwissenschaftler.<br />
Als einziger seiner Familie Überlebender des<br />
Holocaust. 1947 Emigration in die USA.<br />
So, 06.05.<br />
14.05 Uhr<br />
Hermann Bohlen<br />
Alfred C.<br />
Aus dem Leben eines Getreidehändlers<br />
Regie: Judith Lorentz & Hermann Bohlen<br />
DKultur/hr 2012 / 57 Min. / Ursendung<br />
Alfred C. hat sein Leben lang alles gegeben, um<br />
dem Gemeinwesen zu dienen, hat mehrere hundert<br />
Millionen Mark gespendet, eine Naturpark-Bewegung<br />
ins Leben gerufen und Wochenende für<br />
Wochenende in der Lüneburger Heide Bonbon-<br />
Papierchen aufgesammelt, die achtlose Spaziergänger<br />
wegwarfen. Sein Bild findet sich auf allen<br />
Veröffentlichungen seiner Stiftungen, sein Name<br />
wird überall genannt. Aber warum hört oder liest<br />
man nirgendwo ein Zitat von ihm selbst, warum ist<br />
scheinbar nicht einmal ein Trinkspruch übriggeblieben,<br />
warum wurden offenbar alle seine<br />
Schriften getilgt. Hermann Bohlen ist der Sache<br />
nachgegangen und hat bislang unbekannte Seiten<br />
im Leben des Getreidehändlers Alfred C. rekonstruiert.<br />
/ Hermann Bohlen, geboren 1963, Studium der<br />
Sinologie in Berlin und Shanghai, produziert seit<br />
1995 in seinem Studio <strong>Hörspiel</strong>e, in denen er sich<br />
gern fiktionalisierter oder echter O-Töne bedient.<br />
1997 erhielt er den <strong>Hörspiel</strong>preis der Akademie der<br />
Künste für »Prozedur 7.7.0«, mehrfach die Auszeichnung<br />
der Darmstädter Akademie der darstellenden<br />
Künste »<strong>Hörspiel</strong> des Monats«.<br />
18 / <strong>Hörspiel</strong> <strong>Hörspiel</strong><br />
/ 19
Mi, 09.05.<br />
21.30 Uhr<br />
Jean-Claude Kuner<br />
Schöne Welt, wo bist du?<br />
Wege zu Johann Joachim Winckelmann<br />
Regie: Jean-Claude Kuner<br />
Autorenproduktion/DLF 2011 / 74 Min.<br />
Die Zeitgenossen Goethe und Casanova berichten<br />
noch freimütig von Johann Joachim Winckelmanns<br />
Privatleben, im prüden 19. und 20. Jahrhundert<br />
wurde es vollständig ausgeblendet. Welch prägende<br />
Rolle seine Homosexualität in der Betrachtung<br />
der griechischen Antike spielte und welchen Einfluss<br />
sie auf sein Werk nahm, das hat Wolfgang<br />
von Wangenheim in seiner 2005 erschienenen<br />
Biografie erstmals dargestellt. Der Schauspieler<br />
und Sammler antiker Vasen Fritz Lichtenhahn beschließt<br />
nach der Lektüre des Buches, nach Rom<br />
zu reisen, besucht Winckelmanns Wohnhaus, das<br />
von ihm mitgestaltete,<br />
prächtige Museum<br />
Villa Albani, die Museen<br />
im Vatikan mit den antiken<br />
Statuen wie dem Apoll von<br />
Belvedere, den Winckelmann<br />
in einer Schrift so eindringlich<br />
beschrieben hat. Alles steht noch<br />
genau so da, wie zu Winckelmanns<br />
Zeiten. Doch gleichzeitig ist auch<br />
alles anders...<br />
Mit Fritz Lichtenhahn, Ulrich Matthes u.a.<br />
/ Jean-Claude Kuner, geboren 1954 in Basel, Autor<br />
und Regisseur für <strong>Hörspiel</strong>, <strong>Feature</strong> und Theater.<br />
So, 13.05.<br />
14.05 Uhr<br />
Ria Endres<br />
Reise nach Michigan<br />
Wie ich die Stimme meines toten Vaters fand<br />
Regie: Burkhard Reinartz<br />
DLF 2011 / 40 Min.<br />
Im Jahr 2003 fliegt die Schriftstellerin Ria Endres<br />
nach Detroit, um ihre Geschwister, die sie noch nie<br />
gesehen hat, zu besuchen. Sie hat erst sehr spät<br />
durch einen internationalen Suchdienst erfahren,<br />
dass ihr Vater, ein amerikanischer Soldat, längst<br />
gestorben ist. Trotzdem möchte sie so viel wie nur<br />
möglich über ihn und seine Familie aus Michigan in<br />
Erfahrung bringen. Kurz vor dem Rückflug nach<br />
Frankfurt gibt es noch eine Überraschung: Die<br />
Geschwister haben eine alte Schallplatte mit Kratzgeräuschen<br />
gefunden. Eine angenehme Männerstimme<br />
singt im Stil von Frank Sinatra Let the<br />
Years Come and Go und andere Songs. Es wird<br />
schnell klar, dass das die Stimme ihres Vaters ist,<br />
des Sängers George McDonald, der den Krieg<br />
gewann, aber schon 1955 im Alter von 37 Jahren<br />
starb.<br />
Mit Nina Petri, Thomas Balou Martin u.a.<br />
/ Ria Endres, 1946 in Buchloe geboren, promovierte<br />
mit einer Arbeit über Thomas Bernhard und lebt als<br />
freie Schriftstellerin in Frankfurt am Main. Sie hat<br />
Romane, Essays, Gedichte, Theaterstücke und<br />
zahlreiche <strong>Hörspiel</strong>e verfasst.<br />
20 / <strong>Hörspiel</strong> <strong>Hörspiel</strong><br />
/ 21
Mi, 16.05.<br />
21.30 Uhr<br />
ARD Radio Tatort<br />
John von Düffel<br />
Klarer Fall<br />
Musik: N.N.<br />
Regie: Christiane Ohaus<br />
RB 2012 / 55 Min.<br />
Großer Fahndungserfolg für die Bremer Polizei:<br />
Mit Hilfe künstlicher DNA wird der Täter eines<br />
Tankstellenraubmords schnell überführt und<br />
inhaftiert. Zeit für Hauptkommissarin Evernich,<br />
ein paar Tage Urlaub zu nehmen und sich ihrem<br />
sterbenskranken Vater zu widmen. Doch kaum<br />
hat sie sich ausgeklinkt, wird der Inhaftierte tot in<br />
seiner Zelle gefunden. Selbstmord? Oder ein Mord<br />
unter Gefangenen? Evernichs Assistent Claas und<br />
Staatsanwalt Gröninger müssen erst mal ohne die<br />
erfahrene Kommissarin auskommen, sie mögen<br />
sich nicht sonderlich und verfolgen unterschiedliche<br />
Spuren. Claas lässt sich ins Gefängnis ein-<br />
schleusen, um dort unter den Insassen undercover<br />
zu ermitteln, während Gröninger bei seinen Nach-<br />
forschungen immer größere Zweifel an der Schuld<br />
des toten Häftlings bekommt. Und Evernich, die<br />
mit ansehen muss, wie der vermeintlich klare Fall<br />
immer mehr ins Dickicht politischer und wirtschaft-<br />
licher Interessen gerät, erfährt am Sterbebett<br />
ihres Vaters ein dunkles Geheimnis …<br />
Mit Marion Breckwoldt, Markus Meyer, Fritz Fenne<br />
u.a.<br />
/ John von Düffel, geboren 1966 in Göttingen, arbeitet<br />
seit 1991 als Dramaturg an verschiedenen Theatern.<br />
Er schreibt Theaterstücke, Prosa, Essays und Hör-<br />
spiele.<br />
So, 20.05.<br />
14.05 Uhr<br />
Heinz von Cramer<br />
Unerwartete Ereignisse<br />
Eine schwarze Komödie<br />
Regie: Burkhard Schmid<br />
hr 2012 / 52 Min. / Ursendung<br />
Unerwartete Ereignisse stellen sich ein, als die<br />
Frau des Protagonisten in der Küche unvermittelt<br />
tot umfällt, und er sich versehentlich mit dem<br />
Brotmesser tief ins Fleisch schneidet, um dann<br />
feststellen zu müssen, völlig schmerzunempfindlich<br />
geworden zu sein. Und offenbar ist er nicht<br />
allein damit. Der Umgang miteinander ist zwangs-<br />
läufig rauher geworden, allein schon um die Spreu<br />
vom Weizen zu trennen.<br />
In dieser leichten und makabren Zukunftskomödie<br />
ist der Schmerz verschwunden und damit allerhand<br />
Probleme. Allerdings sind mit ihm auch die<br />
Gefühle verschwunden, denn jedes Gefühl trägt<br />
als Keim den Schmerz in sich. So ist das gesamte<br />
Vokabular der Literatur ohne Bedeutung, Wörter<br />
wie Liebe, Hass und Leidenschaft – unbekannt.<br />
Heinz von Cramers letztes eigenes <strong>Hörspiel</strong>, das er<br />
durch seinen überraschenden Tod im März 2009<br />
nicht mehr selbst realisieren konnte, diagnostiziert<br />
die Empfindungslosigkeit als potentielle Selbststärkung<br />
des Menschen gegenüber noch unbekannten<br />
künftigen Katastrophen – aber weshalb<br />
sollte es ein Verdienst sein, Mensch zu sein?<br />
Mit Martin Reinke, Susana Fernandes Genebra,<br />
Siemen Rühaak u.v.a.<br />
/ Heinz von Cramer (1924-2009), in Stettin geboren,<br />
Regisseur, Autor und Komponist, lebte seit den<br />
50er-Jahren in Italien. Zuletzt produzierte der hr<br />
»Die Liebe von Besuch zu Besuch« nach Alfred Jarry.<br />
22 / <strong>Hörspiel</strong> <strong>Hörspiel</strong><br />
/ 23
Mi, 23.05.<br />
21.30 Uhr<br />
Jean Genet<br />
Die Zofen<br />
Aus dem Französischen von Gerhard Hock<br />
Regie: Hans Krendlesberger<br />
ORF 1982 / 87 Min.<br />
1933 ermordeten die Geschwister Papin ihre<br />
Dienstherrin und deren Tochter. Eine wahre Ge-<br />
schichte, die damals in Frankreich viel Aufsehen<br />
erregte und Jean Genet zu seinem Stück Die Zofen<br />
anregte. Unter heftigen Protesten fand am 17. April<br />
1947 im Pariser Théâtre de l‘Athénée die Uraufführung<br />
von Genets zwischen perversem Traum und<br />
grausiger Wirklichkeit angesiedelter Tragödie<br />
statt.<br />
Die Zofen Claire und Solange, zwei Schwestern,<br />
haben ihren Herrn, um ihn als angebeteten Ver-<br />
brecher glorifizieren zu können, mit falschen An-<br />
schuldigungen ins Gefängnis gebracht und wollen<br />
nun ihre Herrin vergiften, die sie zugleich lieben<br />
und hassen. Als sie den vergifteten Tee servieren,<br />
erreicht die Herrin ein Anruf, dass ihr Gatte aus<br />
der Haft entlassen worden sei. Während sie ihrem<br />
Mann entgegeneilt, spielen die Zofen das Ritual<br />
zu Ende: Claire verkleidet sich als die Herrin und<br />
trinkt den vergifteten Tee. Solange stellt sich<br />
dem Gericht.<br />
Mit Ida Krottendorf, Erni Mangold und Ursula<br />
Schult.<br />
/ Jean Genet (1910-1986), französischer Romanautor,<br />
Dramatiker und Poet. Wegen verschiedener Delikte<br />
wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt; 1948 er-<br />
wirkten mehrere Künstler, darunter Sartre, Picasso<br />
und Cocteau seine Begnadigung. Genet erlangte in<br />
den 60er-Jahren späten Ruhm.<br />
Mi, 30.05.<br />
21.30 Uhr<br />
Romy Schneider / Chris Pichler<br />
Romy – Zwei Gesichter einer Frau<br />
Regie: Chris Pichler & Daniela Gassner<br />
ORF 2008 / ca. 50 Min.<br />
»Ich möchte vieles sagen und kann nicht reden,<br />
nicht mehr. Ich bin ein sehr stummer Mensch. Wenn<br />
ich den Mund auftue, fange ich an zu schreien...«<br />
Vielleicht hat Romy Schneider deshalb geschrieben<br />
– in ihren Tagebuchaufzeichnungen, autobiografi-<br />
schen Texten und Briefen, die 1989 unter dem Titel<br />
Ich, Romy. Tagebuch eines Lebens erschienen sind,<br />
vermochte sie sehr gut, ihre Ansichten und Gefühle<br />
auszudrücken: Sie wird begreifbar als leidenschaftlich<br />
Liebende und als emotionsgeladene<br />
Schauspielerin, die um privates Glück, Wahrhaftigkeit<br />
und künstlerisches Selbstverständnis ringt -<br />
und an deren Unvereinbarkeiten letztlich zerbricht.<br />
»Ich kann nichts im Leben, aber alles auf der<br />
Leinwand«, urteilte sie über sich selbst. In über<br />
sechzig Filmen und einigen bedeutenden Bühnenrollen<br />
spielte sie sich in die Herzen der Zuschauer,<br />
vor allem in Frankreich. Sie wurde ein Weltstar,<br />
obwohl sie Zeit ihres Lebens erbittert und vergeblich<br />
gegen ihr Sissi–Image ankämpfte.<br />
Die Wiener Schauspielerin Chris Pichler hat Romy<br />
Schneiders Texte zusammengestellt und gestaltet<br />
seit einigen Jahren damit einen eindrucksvollen<br />
Soloabend. Die <strong>Hörspiel</strong>fassung wurde 2008 in<br />
Österreich zum »<strong>Hörspiel</strong> des Jahres« gewählt.<br />
Mit Chris Pichler.<br />
24 / <strong>Hörspiel</strong><br />
<strong>Hörspiel</strong><br />
/ 25
So, 03.06.<br />
Teil 1<br />
So, 10.06.<br />
Teil 2<br />
14.05 Uhr<br />
Meriwether Lewis & William Clark<br />
Indianerland<br />
Aus dem Amerikanischen von Friedhelm Rathjen<br />
<strong>Hörspiel</strong>bearbeitung & Regie: Ulrich Gerhardt<br />
hr 2012 / 82 Min./ca. 80 Min. / Ursendung<br />
Im Jahre 1803 bietet sich dem Präsidenten der<br />
Vereinigten Staaten von Amerika, Thomas Jefferson,<br />
die Gelegenheit, das im Westen angrenzende<br />
Louisiana von Frankreich zu kaufen. Er beauftragt<br />
die Offiziere Meriwether Lewis und William Clark,<br />
diesen wilden Westen in jeder Hinsicht zu erkunden.<br />
Diese Expedition machte Lewis und Clark zu<br />
geradezu mythischen Helden des jungen Amerika.<br />
Ihre Porträts prangen bis heute auf Gedenkmünzen<br />
und Briefmarken, nach ihnen sind Städte, Flüsse<br />
und Landschaften benannt, Schulen, Universitäten<br />
und Kriegsschiffe. Zur Verbreitung ihres Ruhms<br />
hat wesentlich das Expeditionstagebuch von Lewis<br />
und Clark beigetragen. Der Bericht über die Er-<br />
kundung des amerikanischen Westens hat künftigen<br />
Trecks von Händlern und Siedlern den Weg<br />
gewiesen und so unterschiedliche Schriftsteller<br />
wie Fenimore Cooper und Edgar Allan Poe<br />
zu Landschaftsbeschreibungen und<br />
Romanhandlungen inspiriert.<br />
Mi, 07.03.<br />
21.30 Uhr<br />
Das <strong>Hörspiel</strong> Indianerland folgt der Expedition von<br />
Meriwether Lewis und William Clark anhand dieser<br />
Tagebücher.<br />
Mit Hans Peter Hallwachs und Graham F. Valentine.<br />
/ Meriwether Lewis (1774-1809), geboren in Virginia.<br />
1801 wurde Lewis zum Privatsekretär von US-Präsident<br />
Thomas Jefferson ernannt und traf mit vielen<br />
Politikern und einflussreichen Persönlichkeiten zu-<br />
sammen. Er war sehr eng an der Planung und Vorbe-<br />
reitung der Forschungsexpedition zum Pazifik betei-<br />
ligt. Jefferson schickte ihn nach Philadelphia, wo er<br />
in medizinischen Dingen, im Anfertigen von Landkarten,<br />
im Umgang mit dem Sextanten und anderen notwendigen<br />
Fertigkeiten für eine Expedition großen<br />
Ausmaßes geschult wurde.<br />
/ William Clark (1770-1838) war das neunte von zehn<br />
Kindern. Nachdem sein Bruder George zur Armee<br />
gegangen war, folgte ihm William Clark und nahm an<br />
diversen lokalen Militäraktionen teil, bevor er später<br />
Meriwether Lewis auf der Lewis-und-Clark-Expedition<br />
begleitete.<br />
26 / <strong>Hörspiel</strong><br />
<strong>Hörspiel</strong> / 27
Mi, 06.06.<br />
21.30 Uhr<br />
Hubert Wiedfeld<br />
In freundlicher Umgebung<br />
Regie: Raoul Wolfgang Schnell<br />
RB 1969 / 25 Min.<br />
Hier ist es wunderbar! Der Täter ist<br />
das Opfer ist der Täter?<br />
Regie: Horst Loebe<br />
SR 1970 / 36 Min.<br />
Aus Anlass des 75. Geburtstags des renommierten<br />
<strong>Hörspiel</strong>autors senden wir zwei frühe Stücke, die<br />
in der sozial- wie auch sprachkritischen Tradition<br />
des »Neuen <strong>Hörspiel</strong>s« stehen.<br />
In freundlicher Umgebung, im proletarischen Kleinbürgermilieu<br />
angesiedelt, beschreibt die traditionsreichen<br />
und gleichsam starren Familienverhältnisse,<br />
die die Heirat eines jungen Paares verhängnisvoll<br />
verkomplizieren und<br />
verzögern, so dass die »Entsorgung«<br />
des Alten zu einem<br />
fatalen Termingeschäft gerät.<br />
Eine Art »social fiction«,<br />
mit unerwartet aktuellen<br />
Bezügen.<br />
Hier ist es wunderbar! Der Täter ist das Opfer<br />
ist der Täter? behandelt die Struktur von Denunziationsprozessen<br />
auf sprachlicher Ebene.<br />
Oft werden Menschen ganz mechanisch verdäch-<br />
tigt, nur weil sie nicht den gängigen Normen zu<br />
entsprechen scheinen. Die Denunziation des<br />
Mitmenschen lässt als Motive dafür Erlebnis-<br />
hunger, Frustration und Verklemmtheit, Neid und<br />
Missgunst erkennen. Kontrastiert werden diese<br />
Äußerungen mit stereotypen Postkartengrüßen<br />
eines Reisenden, Dokumente eines völlig in<br />
Clichés verfangenen Denkens. Der Denunzierende<br />
denunziert, um sich nicht selbst zu denunzieren.<br />
/ Hubert Wiedfeld, 1937 in Braunschweig geboren,<br />
hat zahlreiche <strong>Hörspiel</strong>e verfasst und ist dafür mehrfach<br />
ausgezeichnet worden. Zuletzt produzierte der<br />
hr »Vom Schlaf in den Steinen«.<br />
28 / <strong>Hörspiel</strong><br />
<strong>Hörspiel</strong> / 29
Mi, 13.06.<br />
21.30 Uhr<br />
ARD Radio Tatort<br />
Tom Peuckert<br />
Touristen<br />
Musik: Ralf Haarmann<br />
Regie: Nikolai von Koslowski<br />
RBB 2012 / 55 Min.<br />
Die Berliner Hauptkommissarin Katharina Holz<br />
ist tot: Suizid, daran besteht kein Zweifel. Für<br />
Oberkommissar Polanski, ihren engsten Mitarbeiter,<br />
ist das Ereignis eine seelische Katastrophe.<br />
Dieser Selbstmord hat ihn vollkommen über-<br />
rascht. Trägt er durch seine Ahnungslosigkeit<br />
eine Mitschuld am Tod seiner Kollegin? Während<br />
in Berliner Medien über ein neues Mobbing-Opfer<br />
bei der Polizei spekuliert wird, stürzt sich Polanski<br />
verbissen in die Ermittlungen zum Mord an einem<br />
amerikanischen Touristen. Der Amerikaner wurde<br />
erschossen in einem billigen Hotelzimmer aufge-<br />
funden, scheinbar ein normaler Berlin-Besucher,<br />
aber in seinem Gepäck findet sich eine rätselhafte<br />
historische Fotografie. Eine Spur führt zu einem<br />
Paar - zwei älteren Leuten, die sich ebenfalls als<br />
Touristen in der Stadt aufhalten. Sie besuchen die<br />
Stätten einstigen jüdischen Lebens in Berlin. Aber<br />
irgendetwas scheint zwischen ihnen nicht zu<br />
stimmen.<br />
/ Tom Peuckert, geboren 1962 in Leipzig, studierte<br />
Theaterwissenschaft und lebt heute als Autor,<br />
Theaterregisseur und<br />
–dramaturg in Berlin.<br />
So, 17.06.<br />
14.05 Uhr<br />
Christoph Buggert<br />
Mein Sommernachtstraum<br />
Regie: Walter Adler<br />
WDR/SFB 1982 / Kunstkopfstereophonie / 71 Min.<br />
Das <strong>Hörspiel</strong> spielt in einer Sommernacht vom<br />
31. auf den 32. Juli. Damit ist schon angedeutet,<br />
dass hier alles möglich ist. Eine Schülergruppe<br />
unternimmt einen Klassenausflug in das Innere<br />
der Deutschlehrerin. Die Betten richten sich auf<br />
und tragen ihre Schüler durch die Stadt. Ein De-<br />
serteur baut ein Labyrinth aus Geschichten, in<br />
dem kein Feldjäger ihn aufzuspüren vermag.<br />
»Ich glaube, es wird langsam Zeit, den Ton zu<br />
wechseln. Das ausschließliche Abfotografieren<br />
von Elend, Gewalt und Ungerechtigkeit kann - so<br />
entsetzlich das ist - auch abstumpfen. Wir sollten<br />
zugleich darüber nachdenken, was »nicht« drauf<br />
ist auf solchen Fotografien. Vielleicht haben Elend,<br />
Gewalt und Ungerechtigkeit es dann nicht mehr<br />
ganz so leicht unter uns.« [Christoph Buggert]<br />
Mit Angelika Domröse, Friedrich W. Bauschulte<br />
u.a.<br />
/ Christoph Buggert, geboren 1937 auf der Insel<br />
Usedom, schrieb zahlreiche <strong>Hörspiel</strong>e und Romane,<br />
u.a. »Das Pfarrhaus« und »Deutschlandbesuch«.<br />
Von 1972 bis 1976 war er <strong>Hörspiel</strong>dramaturg beim<br />
Bayerischen <strong>Rundfunk</strong> und von 1976 bis 2002 Leiter<br />
der <strong>Hörspiel</strong>abteilung des Hessischen <strong>Rundfunk</strong>s.<br />
30 / <strong>Hörspiel</strong> <strong>Hörspiel</strong><br />
/ 31
Mi, 20.06.<br />
21.30 Uhr<br />
Ror Wolf<br />
Cordoba Juni 13.45 Uhr<br />
Regie: Ror Wolf<br />
hr 1979 / 42 Min.<br />
»Ausgangsmaterial sind die Radio-Reportagen<br />
des Spieles Deutschland gegen Österreich in<br />
Argentinien, WM 78, Cordoba, 2:3 (Reporter Edi<br />
Finger für Österreich; Armin Hauffe für Deutschland).<br />
Dazu die nach dem Spiel mit Prominenten<br />
und Präsidenten geführten Kurzinterviews.<br />
Ich nehme die Worte und Sätze, die da sind; die<br />
Emotionen und Enttäuschungen und Euphorien.<br />
Es wird nichts dazugemacht, sondern versucht,<br />
durch Weglassung, Raffung und Zusammenschnitt<br />
etwas von der Dynamik und Dramatik dieses Spiels<br />
in Kurzform neu herzustellen. Beabsichtigt ist ein<br />
Spiel mit den Worten und Sätzen des Fußball-<br />
Spiels. Vorgeführt werden nicht allein zwei Arten<br />
Fußball zu spielen, sondern auch zwei Arten Fuß-<br />
ball zu kommentieren. Deutschland - kühl, mit<br />
gedämpftem Hochmut. Österreich - leidenschaftlich,<br />
mitleidend und mitsiegend. Das deutsche<br />
Selbstbewußtsein verfällt in Resignation; Österreichs<br />
Triumph ist vollkommen, in Cordoba Juni<br />
13.45 Uhr.« [Ror Wolf]<br />
/ Ror Wolf, geboren 1932, lebt heute als freier Schrift-<br />
steller in Mainz. Er schrieb zahlreiche <strong>Hörspiel</strong>e, für<br />
die er u.a. den Frankfurter <strong>Hörspiel</strong>preis sowie den<br />
<strong>Hörspiel</strong>preis der Kriegsblinden erhielt. Die Edition<br />
seiner gesammelten Fußballhörspiele wurde als Hör-<br />
buch des Jahres 2007 ausgezeichnet.<br />
So, 24.06.<br />
14.05 Uhr<br />
Raymond Chandler<br />
Ein Schriftstellerpaar<br />
Aus dem Amerikanischen von Wilm W. Elwenspoek<br />
<strong>Hörspiel</strong>bearbeitung & Regie: Hermann Naber<br />
Musik: Igor Strawinski<br />
DLF/WDR 1984 / 60 Min.<br />
Hank und Marion Bruton leben in einem abgelegenen<br />
Haus, umgeben von unberührter Landschaft.<br />
Hank arbeitet an einem Roman, Marion<br />
an einem Theaterstück. Aber was beide in Wahrheit,<br />
in der täglichen Realität produzieren, ist<br />
eine notorische Ehe- und Existenzkrise. Täglich<br />
wiederholt sich ein Ritual: Hank geht morgens<br />
schwimmen, bereitet das Frühstück, füttert den<br />
Kater Phoebus; Marion beklagt sich, dass sie<br />
nicht schreiben und ihren Mann nur noch verlassen<br />
kann. Tut sie es, kehrt sie am gleichen<br />
Abend zu ihm zurück. In jedem Fall bewährt sich<br />
eine gegenseitige Abhängigkeit, die das Unmögliche<br />
des Zusammenlebens durchaus möglich<br />
macht.<br />
Mit Lothar Blumhagen, Gustl Halenke und Peter<br />
Lieck.<br />
/ Raymond Thornton Chandler (1888-1959) erfand für<br />
seine Kriminalromane die Figur des melancholischen<br />
Privatdetektivs Philip Marlowe. Neben seinen Krimis<br />
schrieb er Kurzgeschichten und Drehbücher.<br />
/ Hermann Naber (1933-2012) war Leiter der Hör-<br />
spielabteilung des SWF/SWR von 1965 bis 1998 und<br />
Regisseur, teils auch Bearbeiter von nahezu<br />
hundert <strong>Hörspiel</strong>en.<br />
32 / <strong>Hörspiel</strong> <strong>Hörspiel</strong><br />
/ 33
Mi, 27.06.<br />
21.30 Uhr<br />
Albrecht Panknin<br />
enemenemuh<br />
Musik: Simon Berg & Albrecht Panknin<br />
Regie: Albrecht Panknin<br />
hr 2010 / 49 Min.<br />
Den Abzählreim Enemenemuh und raus bist du<br />
nimmt Panknin als Leitmotiv seiner Erinnerungen<br />
an die Momente des Erwachsenwerdens. Er the-<br />
matisiert die zentralen Fragen der Adoleszenz und<br />
Identitätsbildung: Wer bin ich, wo komme ich her,<br />
wo will ich hin?<br />
Über ein Neben- und Miteinander von fingierten<br />
und dokumentarischen O-Tönen, von Interviews,<br />
fiktiven Spielszenen, Gedichten und Songs reizt<br />
Panknin die Grenzen des radiophonen Erzählens<br />
aus. Feine Ironie, aber auch am Trash orientierte<br />
Übertreibung sind dabei die Stilmittel, um die<br />
himmelhochjauchzende und zutodebetrübende<br />
Zeit menschlicher Empfindungsentwicklung zu<br />
umkreisen.<br />
Mit Simon Berg, Jörg Zufall, Barbara Kind, Maria<br />
Brehmer und Albrecht Panknin.<br />
/ Albrecht Panknin arbeitet als Komponist und<br />
<strong>Hörspiel</strong>macher in Berlin.<br />
Domino<br />
Lauschinsel<br />
Radio für Kinder<br />
34 / <strong>Hörspiel</strong><br />
Radio für Kinder<br />
/ 35
Sa, 07.04.<br />
14.05 Uhr<br />
Lesung<br />
Den Hasen an die Ohren gefasst!<br />
Ein buntes Ostermagazin<br />
Heute geht es den Hasen an die Wolle! Unter<br />
anderem mit der Geschichte Das Osterhasenfell<br />
von Friedrich Wolf, in der sich Luchs, Wolf und<br />
Hase ein Stelldichein geben und sich auch ein<br />
Kanarienvogel zu Wort meldet.<br />
Versteckt in der Sendung sind außerdem viele<br />
bunte Ostereier, in denen mal ein Gedicht, mal ein<br />
sonderbarer Klang, viel Musik und weitere Lecke-<br />
reien, nicht nur für die Ohren, stecken.<br />
Funkkolleg für Kinder (s. S. 35)<br />
Funkkolleg für<br />
Kinder<br />
www.kinderfunkkolleg.de<br />
Funkkolleg für Kinder<br />
Trialog der Kulturen –<br />
Was glaubst Du denn?<br />
Ein multimediales Projekt von hr2-kultur<br />
und dem Arbeitskreis Radio und Schule zusammen<br />
mit der Herbert-Quandt-Stiftung.<br />
Das Funkkolleg für Kinder Trialog der Kulturen<br />
wird regelmäßig alle 14 Tage, jeweils samstags<br />
in der Domino-Lauschinsel um 14.05 Uhr aus-<br />
gestrahlt. Auch die Folgen in diesem Quartal be-<br />
schäftigen sich in kurzen Reportagen mit Fragen<br />
zu den drei Religionen Judentum, Christen-<br />
tum und Islam.<br />
Mehr dazu auf: www.kinderfunkkolleg.de<br />
07.04. - Was passiert, wenn Menschen sterben?<br />
21.04. – Wie wird man Moslem, Jude, Christ?<br />
05.05. – Wer war Mose?<br />
19.05. – Was kommt nach dem Tod?<br />
Weitere Termine: 02.06., 16.06., 30.06.<br />
Die Themen der Sendungen im Juni stehen ab Ende<br />
Februar auf www.kinderfunkkolleg.de<br />
36 / Domino Lauschinsel Radio für Kinder / 37
Sa, 14.04.<br />
14.05 Uhr<br />
<strong>Hörspiel</strong><br />
Ulrich Hub<br />
An der Arche um Acht<br />
Musik: Sabine Worthmann<br />
Regie: Andrea Getto<br />
hr/NDR 2006 / 55 Min.<br />
An der Arche um acht – das ist die Verabredung,<br />
die die Taube mit zwei Pinguinen getroffen hat.<br />
Die beiden gehören zu den Auserwählten, die auf<br />
die Arche Noah dürfen. Doch genau das stellt sie<br />
vor ein Problem: Sie können unmöglich ihren<br />
Freund, den dritten Pinguin, im Regen stehen<br />
lassen. Glücklicherweise haben sie eine rettende<br />
Idee! Und da auf der Arche ohnehin alles drunter<br />
und drüber geht, scheint ihr Plan zu funktionieren.<br />
»Es ist ebenso humorvoll wie kindgerecht gelungen,<br />
über Freundschaft, göttliches Gesetz und<br />
menschliche Nächstenliebe, über Glauben und<br />
Nichtglauben nachzudenken.«<br />
[Aus der Jurybegründung, Deutscher Kinderhörspielpreis 2006]<br />
Sa, 21.04.<br />
14.05 Uhr<br />
Lesung<br />
Philip Waechter & Moni Port<br />
Der Krakeeler<br />
Regie: Marlene Breuer<br />
hr 2012 / ca. 10 Min. / Ursendung<br />
Funkkolleg für<br />
Kinder<br />
www.kinderfunkkolleg.de<br />
Weißt du was ein Krakeeler ist? Helene kann ein<br />
Lied davon singen, denn ihr Vater ist einer. Ständig<br />
schreit er – reden in normaler Lautstärke, das kann<br />
er nicht. Und weil es nicht einfach ist, mit einem<br />
Schreihals zusammenzuleben, packt Helene eines<br />
Tages ihre sieben Sachen samt Trompete und zieht<br />
in die Welt hinaus.<br />
Eine kleine Geschichte vom großen Leben mit vie-<br />
len schrägen, aber auch wohlklingenden Tönen.<br />
Funkkolleg für Kinder (s. S. 35)<br />
38 / Domino Lauschinsel Radio für Kinder / 39<br />
Illustration: Waechter/Port© 2010 Beltz & Gelberg, Weinheim/Basel
Sa, 28.04.<br />
14.05 Uhr<br />
Lesung<br />
Sa, 05.05.<br />
14.05 Uhr<br />
Lesung<br />
Joseph Guggenmos, Saksia Hula, Janosch,<br />
Paul Maar, Christine Nöstlinger<br />
Schräg geschrieben –<br />
Kopfschüttelgeschichten<br />
hr 2008 / 52 Min.<br />
Gelesen von Monika Müller-Heusch, Jochen Nix,<br />
Philip Schepmann<br />
Einfach schräge Geschichten: Ein Schutzengel,<br />
der Urlaub von seinem Job nimmt. Ein Junge, aus<br />
dessen Mund Bohnen wachsen. Eine Wohnung, in<br />
der das Licht ausgeht, wenn man den Telefonhörer<br />
abnimmt und der Mixer zwölf Uhr schlägt.<br />
Unglaubliches zum Staunen und Kopfschütteln,<br />
bei dem einem das Sehen vergeht und das Ohr<br />
versteht!<br />
Katja Alves<br />
Gertrud und Gertrud<br />
hr 2012 / ca. 10 Min. / Ursendung<br />
Gelesen von Sandra Gerling<br />
Funkkolleg für<br />
Kinder<br />
www.kinderfunkkolleg.de<br />
Hoch auf einem Felsen, kuschelig im Nest, liegen<br />
zwei Möweneier. Gespannt warten die Eltern auf<br />
ihren ersten Nachwuchs. »Wenn aus dem Ei ein<br />
Mädchen schlüpft, dann nennen wir es Gertrud«,<br />
schlägt der stolze Papa vor. Kurz darauf erscheint<br />
der Schnabel eines süßen Mädchens. »Eine Ger-<br />
trud«, freut sich der Vater, und als wenig später<br />
der zweite Schnabel erscheint, ruft er überglücklich:<br />
»Noch eine Gertrud!« Nur Gertrud und<br />
Gertrud finden es gar nicht witzig, dass sie beide<br />
den gleichen Namen tragen und beschließen, ge-<br />
trennt voneinander ihr Glück zu suchen.<br />
Funkkolleg für Kinder (s. S. 35)<br />
Sa, 12.05.<br />
14.05 Uhr<br />
<strong>Hörspiel</strong><br />
Cornelia Ferstl<br />
Funkkolleg für<br />
Kinder<br />
www.kinderfunkkolleg.de<br />
Edvard Grieg - Die Peer Gynt-Suiten<br />
Regie: Cornelia Ferstl<br />
BR 2009 / 52 Min.<br />
Wenn kleine Trolle lauschen! Als Henrik Ibsen und<br />
Edvard Grieg sich über ihr neues Stück Peer Gynt<br />
unterhalten, erfährt ein kleiner Troll zu seinem<br />
Entsetzen, dass der Bergkönig seine Tochter mit<br />
dem Menschensohn Peer Gynt vermählen will –<br />
und versteht nicht, dass das nur eine ausgedachte<br />
Geschichte ist. Da einst der Bergkönig dem Groß-<br />
vater Trolleboll versprochen hat, seine Tochter mit<br />
einem seiner Nachkommen zu verheiraten, beschließt<br />
der Familienrat, die Hochzeit sofort und<br />
mit allen Kräften zu verhindern und zieht vereint<br />
ins Theater von Oslo!<br />
40 / Domino Lauschinsel Radio für Kinder / 41
Sa, 19.05.<br />
14.05 Uhr<br />
Catharina Valckx<br />
Waldo und die<br />
geheimnisvolle Kusine<br />
Lesung Funkkolleg für<br />
Kinder<br />
hr 2012 / ca. 30 Min. / Ursendung www.kinderfunkkolleg.de<br />
Gelesen von Helge Heynold<br />
Bär Waldo hat das Leben im Wald satt! Da trifft<br />
es sich gut, dass sein Freund Rudi, das Kaninchen,<br />
Post bekommt. Von einer unbekannten Kusine<br />
namens Jenny, die ihn zu sich ans Meer einlädt.<br />
Doch Rudi hat keine Lust, soll doch Waldo fahren.<br />
Komisch zwar, dass Jenny kein Kaninchen, son-<br />
dern eine Muschel ist, und noch komischer, dass in<br />
einer verlassenen Hütte am Meer ein Tisch steht,<br />
der zetert und schimpft. Doch dann lernt Waldo<br />
den Prinzen von Einsweiter kennen. In ihm findet<br />
der Bär nicht nur einen neuen Freund, es beginnt<br />
für ihn auch ein ganz neues Leben. Überraschungen<br />
eingeschlossen!<br />
Funkkolleg für Kinder (s. S. 35)<br />
Illustration: Catharina Valckx© 2012 Moritz Verlag, Frankfurt<br />
Sa, 02.06.<br />
14.05 Uhr<br />
42 / Domino Lauschinsel Radio für Kinder / 43<br />
Lesung<br />
Martin Klein<br />
Theo und der<br />
Fußballzirkus<br />
hr 2012 / ca. 10 Min. / Ursendung<br />
Gelesen von Benedikt Greiner<br />
Funkkolleg für<br />
Kinder<br />
www.kinderfunkkolleg.de<br />
Anpfiff zur Fußball-EM! Theo, Nils und Henry sind<br />
echte Zirkus-Zauberer: Auf dem Einrad, beim Dia-<br />
bolo und beim Jonglieren macht ihnen so schnell<br />
keiner was vor. Und damit zu Hause beim Üben<br />
nicht allzu viel kaputt geht, ziehen die drei oft auf<br />
die Wiese vor dem Spielplatz. Hier werden sie von<br />
den drei Profis vom FC Meisterliga zum Fußballduell<br />
herausgefordert. Schnell steht es 0:1, dann<br />
0:2, zu 3, zu 6. So kann das nicht weitergehen!<br />
Jetzt müssen die drei Zirkuskünstler zeigen, dass<br />
sie auch beim Fußball echte Akrobaten sind.<br />
Funkkolleg für Kinder (s. S. 35)<br />
@Motiv: Manuela Olten, www.tulipan-verlag.de
Sa, 09.06.<br />
14.05 Uhr<br />
<strong>Hörspiel</strong><br />
Katrin Lange<br />
Ikar – zu Wasser, zu Lande,<br />
in der Luft<br />
Musik: Frank Merfort<br />
Regie: Wolfgang Rindfleisch<br />
DKultur 2007 / 48 Min.<br />
Funkkolleg für<br />
Kinder<br />
www.KinderfunkKolleg.de<br />
Vor vielen Jahren zog Ikars Vater in die Fremde,<br />
um Arbeit zu suchen. Doch weder gelangten Nach-<br />
richten noch Geld von ihm nach Hause. Also ent-<br />
schließt sich Ikar seinen Vater zu suchen. Er findet<br />
ihn auf der Insel Kritti, wo er für einen tyrannischen<br />
König ein Labyrinth erbaut hat, in dem ein geheimnisvolles<br />
Monster gefangen gehalten wird. Ikar<br />
entdeckt, dass dieses mit einer bevorstehenden<br />
Katastrophe in Verbindung steht, doch der König<br />
will davon nichts hören. Einzig die Königstochter<br />
Ariadne glaubt ihm. Verärgert sperrt der König Ikar<br />
ein. Wird sein Vater ihn mit Hilfe der von ihm<br />
konstruierten Flügel retten können?<br />
Sa, 16.06.<br />
14.05 Uhr<br />
44 / Domino Lauschinsel Radio für Kinder / 45<br />
Lesung<br />
Sa, 23.06.<br />
14.05 Uhr<br />
Lesung<br />
Alan MacDonald<br />
Rocco Randale –<br />
Quatsch mit Qualm<br />
hr 2012 / 16 Min. / Ursendung<br />
Gelesen von Philipp Schepmann<br />
Funkkolleg für<br />
Kinder<br />
www.kinderfunkkolleg.de<br />
Er hat überhaupt keine Manieren, dafür aber umso<br />
mehr verrückte Ideen. Wo immer Rocco Randale<br />
auftaucht, gibt es zuverlässig Chaos, Dreck - und<br />
jede Menge Spaß. Zumindest Rocco amüsiert sich<br />
prächtig. Jedenfalls solange, bis er von der Feuer-<br />
wehr von einem Baum gerettet werden muss - was<br />
Rocco allerdings einen klaren Vorteil gegenüber<br />
Nick, dem Angeber verschafft!<br />
Beate Kirchhof<br />
Frieda und ihre Brüder<br />
hr 2008 / 51 Min.<br />
Gelesen von Lisa Grosche<br />
Funkkolleg für Kinder (s. S. 35)<br />
Frieda, stolze sieben Jahre alt, ist ein Zwischenkind.<br />
Das heißt, sie hat einen älteren und einen<br />
jüngeren Bruder. Der große Lenny sagt, sie sei zu<br />
klein und ärgert Frieda oft so arg, dass sie ganz<br />
schrecklich wütend werden muss, obwohl Mama<br />
das gar nicht mag. Für den kleinen Prünchen<br />
wiederum ist sie die große Schwester, die er um<br />
ihre tolle Vogelfedersammlung beneidet. Nicht<br />
immer ganz einfach für Frieda. Wenn es aber<br />
drauf ankommt, dann halten die drei Geschwister<br />
zusammen!
Sa, 30.06.<br />
14.05 Uhr<br />
Lesung<br />
Ljudmila Ulitzkaja<br />
Ein glücklicher Zufall /<br />
Der Flüsteropa<br />
Funkkolleg für<br />
Kinder<br />
www.KinderfunkKolleg.de<br />
hr 2005 / je ca. 10 Min.<br />
Gelesen von Jochen Nix / Monika Müller-Heusch<br />
Als Kolja vom Dach eines Hauses stürzt, rettet<br />
nur ein Zufall sein Leben: Glücklicherweise lüften<br />
die Nachbarn gerade ihre Federbetten im Hof und<br />
Kolja fällt weich. Seine Großmutter, die bisher alles<br />
tat, um ihre ärmliche Nachbarschaft zu peinigen,<br />
muss sich zähneknirschend bei ihnen bedanken.<br />
Auch in der Geschichte Der Flüsteropa spielen<br />
glückliche Umstände die Hauptrolle.<br />
Die einfachen, aber keineswegs simplen Geschichten<br />
aus dem Russland der Nachkriegszeit erzählen<br />
vom Glück, ein Kind zu sein sowie von kleinen und<br />
großen Wundern des Alltags.<br />
Funkkolleg für<br />
Kinder<br />
www.kinderfunkkolleg.de<br />
Funkkolleg für Kinder (s. S. 35)<br />
The Artist‘s<br />
Corner<br />
46 / Domino Lauschinsel The Artist‘s Corner / 47
zwölf 92 – John Cage 100<br />
»Manche halten mich für einen schlechten Musiker,<br />
finden aber einige meiner Ideen interessant.<br />
Demzufolge sagen sie, ich sei kein Musiker,<br />
sondern ein Philosoph. Die meisten Philosophen<br />
hingegen halten mich nicht für einen guten Philo-<br />
sophen, sondern für einen guten Musiker. Und<br />
manchmal fragt man mich, was für mich wichtiger<br />
sei, meine Kompositionen, meine Musik oder<br />
meine Texte. Die Antwort … – wenn man Musik<br />
schreibt, dann ist das Musikschreiben wichtig,<br />
schreibt man seine Gedanken nieder, dann ist das<br />
das Interessante. Diese Einstellung möchte ich auf<br />
viele andere Dinge in meinem Leben ausweiten –<br />
auf das Kochen, auf das Telefonieren. Tatsächlich<br />
ist es das Leben, das uns immer wieder in unserem<br />
Tun unterbricht.«<br />
John Cage, der dies 1978 geäußert hat, ist am<br />
5. September 1912 in Los Angeles geboren und<br />
am 12. August 1992 in New York gestorben. Der<br />
Musik-Denker Cage radikalisierte künstlerisches<br />
Tun und ästhetische Normen, indem er abbaute<br />
und abschaffte. Die Folge: Befreiung und Unbefangenheit.<br />
Die weiteren Folgen sind unabsehbar.<br />
Denn jede und jeder darf seither und jederzeit<br />
bei Null beginnen, so sie oder er sich darauf ein-<br />
lassen kann.<br />
Anlässlich des 100. Geburtstags von John Cage hat<br />
hr2-kultur einige Komponisten und Klangkünstler<br />
gebeten, ihn in Originaltönen zu greifen und<br />
sogleich dieselben zu öffnen.<br />
Sa, 07.04.<br />
23.05 Uhr<br />
Sa, 05.05.<br />
23.05 Uhr<br />
Sa, 02.06.<br />
23.05 Uhr<br />
Siegfried Koepf<br />
Tonspiel<br />
hr 2012 / Ursendung<br />
Harald Muenz / Florian Neuner<br />
durch die Vögel<br />
hr 2012 / Ursendung<br />
Gebrüder Teichmann<br />
Begrifflichkeiten<br />
hr 2012 / Ursendung<br />
48 / The Artist‘s Corner<br />
The Artist‘s Corner / 49
Auf dem Wege zu einer<br />
neuen <strong>Klangkunst</strong><br />
Seit den 1980er-Jahren bezeichnet das Wort<br />
<strong>Klangkunst</strong> das gleichberechtigte Miteinander<br />
von Sounds und visueller Objektkunst. Nicht so<br />
in der Deutschen Demokratischen Republik. Hier<br />
erfand man, völlig unbemerkt vom Westen und<br />
schon in den 1960er-Jahren, den Begriff <strong>Klangkunst</strong>.<br />
Denn Musik wollte man das, was Sinustongeneratoren<br />
und andere Apparate produzier-<br />
ten, nicht nennen. In der DDR war die elektronische<br />
und elektroakustische Musik lange Zeit eben<br />
<strong>Klangkunst</strong>. In den Jahren 1965/66 schickte der<br />
Deutschlandsender, ein Hörfunkprogramm des<br />
DDR-<strong>Rundfunk</strong>s, unter dem Titel Auf dem Wege<br />
zu einer neuen <strong>Klangkunst</strong> eine mehrteilige Sende-<br />
reihe in den Äther. Ihre Protagonisten: Gerhard<br />
Steinke, Ingenieur beim <strong>Rundfunk</strong>- und Fernsehtechnischen<br />
Zentralamt Berlin, und Gerhard<br />
Schwalbe, Redakteur des Deutschlandsenders<br />
und wohl auch der <strong>Klangkunst</strong>-Worterfinder.<br />
Ihre Themen: die Geschichte und Entwicklung<br />
der elektronischen Musik anhand ausgewählter<br />
Studios weltweit. Insgesamt sechzehn Sendungen<br />
hatten Steinke und Schwalbe vorproduziert, aber<br />
nur fünfzehn gingen On Air. Die Folge 11 - sie ist<br />
den Klangexperimenten im Studio des Westdeutschen<br />
<strong>Rundfunk</strong>s Köln gewidmet - wurde nicht<br />
ausgestrahlt, die Gründe sind unbekannt. Stattdessen<br />
gab es Orgelmusik.<br />
hr2-kultur sendet zwischen Januar und Juni 2012<br />
die vollständige Reihe. Darin – nach über vierzig<br />
Jahren - die Ursendung der Folge 11. Und alle<br />
anderen Folgen erklingen im Radio nun auch erst<br />
zum zweiten Mal.<br />
Sa, 14.04.<br />
23.05 Uhr<br />
Sa, 21.04.<br />
23.15 Uhr<br />
Sa, 28.04.<br />
23.05 Uhr<br />
Sa, 19.05.<br />
23.05 Uhr<br />
Sa, 26.05.<br />
23.05 Uhr<br />
Sa, 16.06.<br />
23.05 Uhr<br />
Sa, 23.06.<br />
23.05 Uhr<br />
April bis Juni Folgen 10 -16<br />
Die Radiophonische<br />
Werkstatt der BBC<br />
10.11.1965<br />
Drei elektronische Klangexperimente<br />
aus dem Studio Köln<br />
Ursendung – [ursprünglich geplant für den 14.12.1965]<br />
Elektronische Klangerzeugung<br />
in der UdSSR<br />
11.01.1966<br />
Klangexperimente<br />
aus Niederländischen Studios<br />
08.02.1966<br />
Das Studio Gravesano<br />
von Hermann Scherchen<br />
08.03.1966<br />
Luigi Nonos Experimente mit elektronischen<br />
und konkreten Klängen<br />
05.04.1966<br />
Zwei neue Produktionen aus<br />
dem Experimentalstudio für künstliche<br />
Klangerzeugung des <strong>Rundfunk</strong>- und<br />
Fernsehtechnischen Zentralamtes<br />
Berlin-Adlershof RFZ<br />
03.05.1966<br />
50 / The Artist‘s Corner<br />
The Artist‘s Corner / 51
Sa, 09.06.<br />
23.05 Uhr<br />
Stefan Fricke<br />
»Musik mit Ei«<br />
Ein fiktives Radiospiel über und mit Fluxus<br />
Realisation: Stefan Fricke<br />
SR 1996<br />
Heuer wird Fluxus 50 Jahr. Aber was Fluxus ist,<br />
weiß keiner so genau. So oder so ähnlich lautet<br />
eine der bekanntesten Fluxus-Definitionen aus<br />
dem Lager der Macher. Die BILD hingegen er-<br />
kannte schnell zentrale Kriterien des von George<br />
Maciunas ins öffentliche Leben gehievten Genres.<br />
Als das weltweit erste Fluxus-Festival im September<br />
1962 in Wiesbaden stattfand, titelte sie: Musik<br />
mit Ei. Völlig zu recht. Fluxus nährte sich anfangs<br />
vor allem aus dem Geist der Musik, nannte sich<br />
selbst »Neueste Musik«. Und Eier? Rohe und Ge-<br />
kochte warf Nam June Paik in Fluxus-Kontexten<br />
gerne an die Wand – des Klanges wegen. In dem<br />
fluxesken Radiospiel von Stefan Fricke besuchen<br />
die Protagonisten Ute (Susanne Hoss) und Georg<br />
(Bruno Winzen) einige Fluxus-Events, tauschen<br />
sich darüber aus, verhandeln die Sechziger-Szenerie<br />
und sich selbst.<br />
Sa, 30.06.<br />
23.05 Uhr<br />
60 to 240 BPM –<br />
Musik von Hauke Harder<br />
Hauke Harder, 1963 in Heide (Holstein) geboren,<br />
ist Komponist und Physiker. Er arbeitete viele<br />
Jahre auf dem Gebiet der Molekular-Spektroskopie,<br />
beschäftigte sich mit der Energie kleinster<br />
Teilchen. 1989 begann Harder, der heute in Berlin<br />
lebt, zu komponieren. Er nahm Privatunterricht<br />
bei Wolfgang von Schweinitz, war zeitweise Assi-<br />
stent von Alvin Lucier. Zudem orientiert sich seine<br />
Musik, eine mikroskopische Klangerkundungsreise,<br />
an Morton Feldman und Walter Zimmermann.<br />
Schon im Jahr 2000 produzierte hr2-kultur<br />
einige seiner Kammermusikstücke; 2010 wurden<br />
sie dann auch auf CD veröffentlicht – bei World<br />
Edition, einem Kölner Label.<br />
52 / The Artist‘s Corner<br />
The Artist‘s Corner / 53
documenta meets radio –<br />
radio meets documenta<br />
Sendereihe zur documenta<br />
in acht Folgen,<br />
ab Sonntag, 15.07.2012, 22.05 Uhr<br />
<strong>Feature</strong><br />
54 / <strong>Feature</strong><br />
/ 55
So, 01.04.<br />
18.05 Uhr<br />
Christoph Burgmer<br />
Die verborgene Opposition<br />
Iranische Studierende und die zweite<br />
islamische Kulturrevolution<br />
DLF/SWR/WDR 2012<br />
Im Iran herrscht gespenstische Ruhe. Dabei war<br />
es die iranische Studentenbewegung, die 2009 mit<br />
Massenprotesten ein Beispiel gab für die Nutzung<br />
neuer Medien im Widerstand gegen autoritäre<br />
Regimes. Doch während die Proteste in Tunesien<br />
oder Ägypten politisch Wirkung zeigten, wurden<br />
sie im Iran blutig niedergeschlagen. Es folgte<br />
eine radikale Islamisierung des Bildungssystems:<br />
Bücher, Filme, Zeitungen und Zeitschriften, Face-<br />
book und Twitter wurden zensiert und verboten.<br />
Wie reagieren die Studierenden auf ihre totale<br />
Überwachung?<br />
So, 08.04.<br />
18.05 Uhr<br />
So, 15.04.<br />
18.05 Uhr<br />
Inge Kurtz<br />
Am Anfang war das Wort<br />
Von Geschichten und Geschichtenerzählern<br />
56 / <strong>Feature</strong> <strong>Feature</strong> / 57<br />
hr 2012<br />
»Menschen wollen Geschichten erzählt bekommen,<br />
überall auf der Welt. Deshalb müsste der<br />
Mensch von der Wissenschaft nicht als Homo<br />
sapiens - der wissende Mensch -, sondern besser<br />
als Homo narrans - der erzählende Mensch -<br />
bezeichnet werden«, schreibt der Schriftsteller<br />
Henning Mankell. Erzählen heißt erinnern, das<br />
Verschüttete wieder heraufholen und bewältigen.<br />
Erzählungen von Zeitzeugen in Erzähl-Cafés,<br />
in Schulen oder in den Medien, Märchenerzähler<br />
im Kindergarten, Erzählen auf dem Theater be-<br />
legen das neu erwachte Interesse an mündlich<br />
überlieferten Geschichten.<br />
Gaby Mayr & Günter Beyer<br />
Ruanda – Wo Mörder und<br />
Überlebende Nachbarn sind<br />
Ein Land sucht seine Zukunft<br />
RB/DLF/SWR 2011<br />
Verscharrt. In Latrinen versenkt. Verwest im<br />
Bananenhain. 800.000 Menschen, meist Tutsi,<br />
wurden 1994 im ostafrikanischen Ruanda getötet.<br />
Ein Völkermord, der das Land in den Abgrund<br />
stürzte. Heute herrscht Frieden in Ruanda, aber<br />
der Genozid wirkt fort. Günter Beyer und Gaby<br />
Mayr haben auf ihrer Reise ins »Land der tausend<br />
Hügel« Zeugnisse des Schreckens und Zeichen der<br />
Hoffnung gesehen. Sie haben verstörende Nachrichten<br />
mitgebracht aus einem Land, dessen<br />
Zukunft längst begonnen hat.
So, 22.04.<br />
18.05 Uhr<br />
So, 29.04.<br />
18.05 Uhr<br />
Friedrich Schütze-Quest<br />
Sankt Helena – Zentrum der<br />
Weltabgeschiedenheit<br />
hr/SR/MDR/NDR/WDR/ORF 2002<br />
Sankt Helena, das ist die Insel, auf der Napoleon I.<br />
von 1815 bis zu seinem Tod im Jahr 1821 lebte. Seit<br />
1834 ist sie britische Kolonie. Anglikaner bilden auf<br />
ihr die größte Glaubensgemeinschaft, aber es gibt<br />
auch Katholiken, Baptisten, Neu-Apostolische und<br />
Adventisten, Zeugen Jehovas u.a. Alle Rassen und<br />
alle Hautschattierungen sind unter den Gläubigen<br />
vertreten. Das Porträt dieser im südlichen Atlantischen<br />
Ozean gelegenen Insel schuf Friedrich-<br />
Schütze Quest, der 2012 mit dem Axel-Eggebrecht-<br />
Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde.<br />
das ARD radiofeature<br />
Reporter der Landesrundfunkanstalten<br />
Rechter Terror: tödlich unterschätzt<br />
SWR 2012<br />
Als im November 2011 eine rechte Terrorzelle<br />
entdeckt wurde, war das öffentliche Entsetzen<br />
groß. Seit mindestens zehn Jahren ermordete<br />
die Gruppe Menschen in ganz Deutschland. Doch<br />
niemand erkannte das Motiv. Polizei und Verfassungsschutz<br />
stehen nun vor einem Desaster: Der<br />
Terror von rechts wurde tödlich unterschätzt.<br />
Seit Entdeckung der sogenannten Zwickauer Zelle<br />
recherchieren Radio-Reporter der Landesrundfunkanstalten<br />
in enger Kooperation und decken<br />
Hintergründe und Zusammenhänge auf.<br />
So, 06.05.<br />
18.05 Uhr<br />
So, 13.05.<br />
18.05 Uhr<br />
Studierende der Universität Frankfurt<br />
»Wider den undeutschen Geist«<br />
Die Universität Frankfurt während der NS-Zeit<br />
58 / <strong>Feature</strong> <strong>Feature</strong> / 59<br />
hr 2012<br />
Am 10. Mai 1933 fand in Berlin eine öffentliche<br />
Bücherverbrennung durch die Deutsche Studentenschaft<br />
statt, bei der Bücher von jüdischen,<br />
marxistischen und pazifistischen Schriftstellern<br />
auf dem Scheiterhaufen landeten. In vielen<br />
weiteren Universitäten fanden sie Nachahmer. Wie<br />
aber standen die Studenten der Goethe-Universität<br />
Frankfurt zum Nationalsozialismus? Studierende<br />
der Literaturwissenschaft der Frankfurter Universität<br />
haben dieses Kapitel der Geschichte erkundet.<br />
Ihre spannenden Ergebnisse präsentieren sie<br />
in diesem <strong>Feature</strong>.<br />
Susann Sitzler<br />
So weit die Verse tragen<br />
Ein Ritt durch die Welt der Cowboy Poetry<br />
SR 2011<br />
Seit gut 200 Jahren gibt es Cowboy Poetry: Gedichte,<br />
in denen Cowboys aus ihrem Leben erzählen. Cow-<br />
boy Poetry ist eine eigenständige Gattung der ame-<br />
rikanischen Literaturgeschichte, in Europa weit-<br />
gehend unbekannt. Das <strong>Feature</strong> von Susann Sitzler<br />
führt in die Bergwelt von Colorado und nach Texas,<br />
wo die Hörer nicht nur modernen Cowboylyrikern<br />
begegnen, sondern auch historische Cowboylyrik<br />
kennen lernen. Und auch jene Stimmen dieser<br />
lebendigen Szene hören, die Hollywood in seiner<br />
Version des Wilden Westens lange unterschlug:<br />
die der schwulen und die der schwarzen Cowboys.
So, 20.05.<br />
18.05 Uhr<br />
das ARD radiofeature<br />
Peter Rothammer<br />
Geschäftsadresse: Gaddafi-Clan<br />
hr 2012<br />
Beschirmt vom Auswärtigen Amt, der Justiz und<br />
Polizei übertrat Saif al Arab Gaddafi ungeniert<br />
Gesetze, stieß Morddrohungen aus und ließ Kriegs-<br />
waffen über die deutsch-französische Grenze<br />
schmuggeln. Sein älterer Bruder Saif al Islam<br />
genoss Protektion vom BND und ließ sich in Wien<br />
hofieren. Enge Beziehungen unterhielt er zu Jörg<br />
Haider und dessen lobbyistischem Freundeskreis.<br />
Gaddafis Clan konnte seine despotischen Allmachtsfantasien<br />
in Deutschland und Österreich<br />
ausleben. Die Recherche führt vom Leibwächter<br />
mit Zivilcourage zum opportunistischen Staatsanwalt,<br />
vom karrierewilligen Polizeipräsidenten zum<br />
willfährigen Politiker. Ein <strong>Feature</strong> über viel Öl,<br />
noch mehr Geld und wenig rechtsstaatliches<br />
Rückgrat.<br />
So, 03.06.<br />
18.05 Uhr<br />
Gaby Schlag<br />
»Today is The Day« –<br />
Der Schatzsucher Mel Fisher<br />
WDR 2011<br />
»Today is The Day!« - »Heute ist der Tag!« Das<br />
war das Motto von Mel Fisher, dem berühmtesten<br />
Schatzsucher Amerikas, während er nach der<br />
spanischen Galeone Atocha suchte, die vor der<br />
Südspitze Floridas im 17. Jahrhundert untergegangen<br />
war.<br />
Viele Jahre war der ehemalige Farmer Mel Fisher<br />
auf der Jagd nach diesem Schiff. Die Suche be-<br />
deutete für ihn und seine Familie für lange Zeit<br />
Entbehrung und Erfolglosigkeit. Das <strong>Feature</strong><br />
zeichnet die Geschichte der Atocha und der<br />
aufregenden Schatzsuche nach.<br />
60 / <strong>Feature</strong> <strong>Feature</strong> / 61
So, 10.06.<br />
18.05 Uhr<br />
Ulli Lommel & Friedemann Beyer<br />
Fassbinder pur –<br />
die frühen Münchner Jahre<br />
hr 2010<br />
Rainer Werner Fassbinder war einer der pro-<br />
duktivsten Regisseure des jungen deutschen<br />
Kinos. Sein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt<br />
war München.<br />
Der Schauspieler und Regisseur Ulli Lommel,<br />
einer der frühesten und engsten Mitarbeiter<br />
Fassbinders, zeichnet ein persönliches Porträt<br />
des einstigen Weggefährten in einer Phase seines<br />
Schaffens, die Lommel als »Fassbinder pur«<br />
bezeichnet. Ergänzt wird das Porträt durch Statements<br />
früherer Kollegen. Rainer Werner Fassbinder<br />
starb vor 30 Jahren, am 10. Juni 1982.<br />
So, 17.06.<br />
18.05 Uhr<br />
So, 24.06.<br />
18.05 Uhr<br />
Jürgen Roth<br />
»Jetzt wandert das Mondlicht<br />
an der rechten Seite des Zimmers<br />
entlang …«<br />
Ein Hörbild zu Ror Wolfs 80. Geburtstag<br />
62 / <strong>Feature</strong> <strong>Feature</strong> / 63<br />
hr 2012<br />
Ror Wolf ist einer der bedeutendsten lebenden<br />
Dichter deutscher Sprache, ein Romancier, Lyriker,<br />
Avantgardist und <strong>Hörspiel</strong>autor, dessen Fußballcollagen<br />
legendär sind. Am 29. Juni feiert er seinen<br />
80. Geburtstag. Dieses Hörbild mit vielen Originalaufnahmen<br />
würdigt sein gesamtes künstlerisches<br />
Schaffen. Und es zeigt sich, dass das Werk Ror Wolfs<br />
wie ein Kontinent ist, den man wieder und wieder<br />
bereist, ohne seine Grenzen endgültig abstecken<br />
zu können.<br />
das ARD radiofeature<br />
Hannelore Hippe<br />
Norwegens Stunde Null<br />
NDR 2012<br />
Am 22. Juli 2011 hatte Anders Behring Breivik zu-<br />
nächst im Regierungsviertel von Oslo eine Bombe<br />
gezündet, acht Menschen getötet und anschließend<br />
auf der Insel Utöya 69 Jugendliche in ihrem Som-<br />
merlager erschossen. Ist Breivik ein wahnsinniger<br />
Einzelgänger – oder ist seine Tat Ausdruck für einen<br />
neuen aggressiven Nationalismus und Fremdenhass<br />
in der norwegischen Gesellschaft, in der<br />
Gleichheit, Toleranz und Offenheit gefördert werden?<br />
Breivik war Mitglied einer rechtspopulistischen<br />
Partei, die seit Jahren in Norwegen an Einfluss<br />
gewinnt.
Name Seite<br />
Alves, Katja 38<br />
Bermange, Barry 9<br />
Beyer, Friedemann 60<br />
Beyer, Günter 55<br />
Bohlen, Hermann 17<br />
Buggert, Christoph 29<br />
Burgmer, Christoph 54<br />
Chandler, Raymond 31<br />
Clark, William 24/25<br />
Daniels, Heiko 12/13<br />
Endres, Ria 19<br />
Federman, Raymond 16<br />
Ferstl, Cornelia 39<br />
Fricke, Stefan 50<br />
Genet, Jean 22<br />
Gerhardt, Ulrich 24/25<br />
Guggenmos, Joseph 38<br />
Hartel, Gaby 16<br />
Hippe, Hannelore 61<br />
Hub, Ulrich 36<br />
Hula, Saskia 38<br />
Janosch 38<br />
Jersild, Per Christian 7<br />
Kirchhof, Beate 43<br />
Klein, Martin 41<br />
Klinlger, Christine 7<br />
Koeppen, Wolfgang 8<br />
Koppelmann, Leonhard 8<br />
Krüger, Anne 6<br />
Kuner, Jean-Claude 18<br />
Kurtz, Inge 55<br />
Lange, Katrin 42<br />
Lewis, Meriwether 24/25<br />
Lommel, Ulli 60<br />
Maar, Paul 38<br />
MacDonald, Alan 43<br />
Name Seite<br />
Mayr, Gaby 55<br />
Naber, Hermann 31<br />
Nöstlinger, Christine 38<br />
Panknin, Albrecht 32<br />
Peuckert, Tom 28<br />
Pichler, Chris 23<br />
Port, Moni 37<br />
Roth, Jürgen 61<br />
Rothammer, Peter 58<br />
Schiller, Christian 10<br />
Schlag, Gaby 59<br />
Schneider, Romy 23<br />
Schütze-Quest, Friedrich 56<br />
Sitzler, Susann 57<br />
Ulitzkaja, Ljudmila 44<br />
Valckx, Catharina 40<br />
van Gulik, Robert 12/13<br />
von Cramer, Heinz 21<br />
von Düffel, John 20<br />
Waechter, Philip 37<br />
Weiser, Andreas 15<br />
Wendt, Marianne 10<br />
Wiedfeld, Hubert 26/27<br />
Wittekindt, Matthias 11<br />
Wolf, Ror 30<br />
Name Seite<br />
Abgottspon, Franziskus 7<br />
Adler, Walter 29<br />
Bermange, Barry 9<br />
Bohlen, Hermann 17<br />
Breuer, Marlene 37<br />
Ferstl, Cornelia 39<br />
Fricke, Stefan 50<br />
Fritsch, Götz 12/13<br />
Gassner, Daniela 23<br />
Gerhardt, Ulrich 24/25<br />
Getto, Andrea 6/36<br />
Koppelmann, Leonhard 8<br />
Krendlesberger, Hans 22<br />
Kuner, Jean-Claude 18<br />
Langenbach, Katja 16<br />
Loebe, Horst 26/27<br />
Lorentz, Judith 17<br />
Naber, Hermann 31<br />
Ohaus, Christiane 20<br />
Panknin, Albrecht 32<br />
Pichler, Chris 23<br />
Reinartz, Burkhard 19<br />
Rindfleisch, Wolfgang 42<br />
Schiller, Christian 10<br />
Schmid, Burkhard 21<br />
Schnell, Raoul Wolfgang 26/27<br />
Stricker, Sven 11<br />
von Koslowski, Nikolai 28<br />
Weiser, Andreas 15<br />
Wendt, Marianne 10<br />
Wolf, Ror 30<br />
64 / Register Autoren<br />
Register Regie / 65
aktuelle Programminformationen:<br />
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Hörerservice: 069 15 55 100<br />
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Osthessen 95,0 / 106,6* MHz<br />
Nordhessen 95,5 / 95,0 / 93,7* MHz<br />
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KABEL<br />
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