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PDF Datei 29 KB - LAG Heimmitwirkung

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Anderen zu helfen, ist ein tolles Gefühl03.08.2011, 06:00 Uhr Verena GrothuesUte Algier und "ihre" Ehrenamtler setzen sich dafür ein, dass die Bewohner von Alten- undPflegeheimen möglichst selbstbestimmt lebenNorderstedt. Alt zu werden, ist kein einfacher Prozess. Und wenn die Beschwerden und Gebrechenso gravierend werden, dass eine eigenständige Versorgung nicht mehr möglich ist, führt für viele derWeg ins Altersheim bzw. in eine stationäre Einrichtung, wie es heute heißt. Das muss jedoch nochlange nicht das Ende eines selbstbestimmten Lebens sein. Heimbewohner habenMitbestimmungsrechte, von denen sie und ihre Angehörigen meist gar nichts wissen. Um zu helfen,diese Rechte umzusetzen, hat sich die Landesarbeitsgemeinschaft <strong>Heimmitwirkung</strong> (<strong>LAG</strong>) Schleswig-Holstein gegründet. Ute Algier, die Vorsitzende der Interessenvertretung, erklärt, wieso die Arbeit der<strong>LAG</strong> so wichtig ist.Eine Heimbewohnerin hat Mühe, ihre Tabletten zu schlucken und fragt nach einem Glas Wasserohne Kohlensäure. Die Heimleitung will ihr diesen Wunsch jedoch nur gegen Aufpreis erfüllen, dennnormalerweise wird ausschließlich Selters angeboten. In einem anderen Fall hat die Heimleitung dieKosten für die Unterbringung erhöht, ohne dies mit den Bewohnern abzustimmen. Missstände, wiesie von der Rechtslage her eigentlich nicht vorkommen dürften. "Es gibt Gesetze zurSelbstbestimmung und diese müssen durchgesetzt werden. Die Bewohner kennen ihre Rechtejedoch häufig nicht. Deswegen bilden wir Multiplikatoren aus, die als Vermittler zwischen denBewohnern und den Einrichtungen fungieren", erklärt Ute Algier die Arbeitsweise der <strong>LAG</strong>.So regelt das Gesetz auch, dass es Bewohnerbeiräte geben muss, die die Interessen derHeimbewohner vertreten. Die <strong>LAG</strong> unterstützt die Wahlen und die Arbeit dieser Räte durch ihreMitglieder, die so genannten Multiplikatoren, die vorher geschult und über die Rechte der Bewohneraufgeklärt worden sind. Multiplikatoren, das sind Menschen, die Wissen weitergeben und verbreiten.Alle "Multis", wie die <strong>LAG</strong> ihre Mitglieder nennt, arbeiten ehrenamtlich. So können dieBewohnerbeiräte bei vielen Themen mitwirken und mitbestimmen, wenn es um den Essensplan,Betreuung und Pflege, Veranstaltungen und eben auch die Erhöhung der Heimkosten geht."Der Trend ist positiv, langsam greifen unsere Maßnahmen, und die Sensibilität für die Bedürfnisseder Bewohner steigt", berichtet Algier, die gelernte Altenpflegerin ist. Die 71-Jährige war von Anfangan dabei und ist seither Vorsitzende der <strong>LAG</strong>. Sie freut sich besonders, dass mittlerweile auch vielepositive Beispiele aufzuzählen seien. "Da wird dann ein Mitglied vom Bewohnerbeirat mitgenommen,wenn es darum geht, neue Bettwäsche oder Besteck einzukaufen. Oder der Beirat setzt sich mit demKoch zusammen, und man bespricht den Speiseplan." Es sei das Wichtigste, dass die Bewohnermöglichst selbstbestimmt leben können. So seien auch Besuchszeiten völlig unangebracht: "DieBewohner sind ja nicht im Krankenhaus, sie leben hier. Und zu Hause sagt ihnen auch keiner, wannsie Besuch empfangen dürfen. Es kommt auch niemand herein, ohne zu klopfen, wie einigePflegekräfte es tun."Die engagierte 71-Jährige, die seit langem in der Politik aktiv, Norderstedter Stadtvertreterin undVorsitzende des Sozialausschusses ist, hat für ihre Arbeit in der <strong>LAG</strong> das Bundesverdienstkreuzbekommen. "Manchmal frage ich mich, warum ich mir den Stress eigentlich antue? Aber ich weißhalt, wie man was bewegt. Es treibt mich an, gute Gesetze, die ja da sind, so umzusetzen, dass siebei den Bewohnern ankommen."Mittlerweile hat die <strong>LAG</strong> 155 Mitglieder, die die Beiräte in 600 Einrichtungen in Schleswig-Holsteinbetreuen. "Wenn man sieht, wie man anderen Menschen helfen kann, ist das ein tolles Gefühl", sagtdie Vorsitzende. Die Hilfe, die die "Multis" leisten, wäre sonst nur sehr teuer zu finanzieren. Denn alleMitglieder bringen es auf eine enorme Arbeitszeit und erhalten dafür die Ehrenamtskarte - und diegibt es ab einer Arbeitszeit von 250 Stunden im Jahr.


Informationen zur Mitgliedschaft geben Ute Algier, Telefon 040/52 41 386040/52 41 386, und Peter Meier, Telefon 0437/87 91 94.

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