Mai 2010 - Deutscher Bridge-Verband e.V.
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28<br />
Technik<br />
können Sie davon ausgehen, dass er in<br />
beiden Farben die gleiche Länge hält, und<br />
dies in Ihrem Spielplan entsprechend berücksichtigen.<br />
OOPS!<br />
Nach dieser bestürzenden Wendung können<br />
Sie den Kontrakt nur noch erfüllen,<br />
wenn Sie Ihre Trumpfhaltung auf dieselbe<br />
Länge kürzen wie Ihr rechter Gegner und<br />
im 12. Stich vom Dummy spielen und mit<br />
ª D10 hinter Osts ªB9 sitzen.<br />
Um das zuwege zu bringen, brauchen<br />
Sie DREI Eingänge zum Tisch (zählen Sie<br />
nach: drei Eingänge). Zwei dieser Eingänge<br />
werden gebraucht, um zweimal Karo<br />
zu stechen und einen, um im 11. Stich an<br />
den Tisch gelangen, von wo aus Sie zum<br />
12. Stich spielen wollen. Dies ist die richtige<br />
Reihenfolge für das Abspiel: Kassieren Sie<br />
das zweite hohe Karo und spielen Sie ganz<br />
ruhig ein kleines Treff zum Buben. (Ja, West<br />
kann Ihre Trumpfverkürzung durchkreuzen,<br />
indem er auf Ihr kleines Treff die Dame legt<br />
und Ihnen so einen nötigen Übergang zum<br />
Tisch ruiniert. Nehmen wir an, West ist kein<br />
so meisterhafter Gegenspieler.) Sie gewinnen<br />
mit dem Buben, stechen ein Karo, spielen<br />
drei Runden Pik am Dummy endend<br />
und stechen ein zweites Karo in der Hand.<br />
(Ost wirft ein Treff weg). Sie haben es jetzt<br />
fast geschafft. Übernehmen Sie nun den<br />
¨ K mit dem Ass am Tisch. Egal, was Sie<br />
von dort aus spielen, Ost muss nun entweder<br />
seinen Buben oder seine 9 in Trumpf vor<br />
Ihrer Dame bzw. 10 spielen. Ihr Alleinspiel<br />
ist einfach großartig!<br />
Beachten Sie, dass man mit dieser Hand<br />
7 ª, aber nicht 7 SA erfüllen kann (es<br />
sei denn, man guckt Ost in die Karten).<br />
Einer der Vorteile bei einem Farbkontrakt<br />
ist, dass man manchmal gegen tückische<br />
Verteilungen in der Trumpffarbe mittels<br />
einer Trumpfverkürzung gewinnen kann.<br />
Can you?<br />
Zu Frage 1: Double-Dummy-Analyse<br />
Rein theoretisch gibt es keine Verteilung<br />
der O/W-Karten, mit der dieser Kontrakt<br />
zu schlagen ist. Selbst wenn West den � K<br />
halten und die Piks mindestens 4-2 stehen<br />
sollten (stehen sie 3-3, kann am Tisch ein<br />
Pik für einen Karo-Abwurf aus der Hand<br />
hochgespielt werden), ist der Kontrakt zu<br />
erfüllen.<br />
Wenn die langen Piks bei OST sind: Ziehen<br />
Sie die Trümpfe, eliminieren Sie die<br />
Treffs, kassieren Sie « AK und � A. Dann<br />
steigen Sie mit der � D an West aus, der<br />
kein Pik mehr hat und Ihnen mit dem Rückspiel<br />
von Karo oder Treff einen Schnapper<br />
(am Tisch) mit Abwurf (Pik-Verlierer aus<br />
der Hand) gewähren muss.<br />
Wenn WEST vier (oder mehr) Pik-Karten<br />
hält: Ziehen Sie Trumpf und spielen Sie aus<br />
beiden Händen ein kleines Pik. Gewinnen<br />
Sie das Rückspiel und kassieren Sie jetzt<br />
Ihre Gewinner in Cœur und Treff, womit<br />
Sie West in Abwurfzwang bringen. Alternativ<br />
könnten Sie auch alle Cœur- und<br />
Treff-Gewinner abziehen, ohne vorher in<br />
Pik auszusteigen. Jetzt würden Sie in der<br />
Hand noch die drei Pik- und die beiden Karo-Karten<br />
halten und am Tisch läge « AKxx<br />
und eine Karo-Karte. West muss � Kx aufbewahren<br />
und kann daher nur drei Pik-<br />
Karten behalten. Jetzt können Sie « AK<br />
kassieren und in Pik an West aussteigen,<br />
der nun in Ihre Karo-Gabel spielen muss.<br />
Soviel zur Theorie. Nun aber zu Frage 2:<br />
Das Abspiel in der Praxis<br />
Am besten ziehen Sie die Trümpfe in der<br />
Hand endend. Stehen sie 2-2, kassieren<br />
Sie als Nächstes drei Treff-Stiche, wieder<br />
in der Hand endend, und legen ein Pik<br />
vor, wobei Sie beabsichtigen, mit dem<br />
König zu gewinnen – es sei denn, West<br />
legt die Dame. In dem Fall ducken Sie.<br />
War die Dame Singleton bei West, ist er<br />
jetzt endgespielt. Kann er noch Pik nachspielen,<br />
testen Sie die Piks. Stehen sie<br />
nicht 3-3, sind Sie auf den Schnitt in Karo<br />
angewiesen. Kommt von West nicht die<br />
Dame, sondern ein kleines Pik, gewinnen<br />
Sie mit dem König, gehen mit Trumpf in<br />
die Hand zurück, legen ein zweites Pik<br />
vor und ducken dieses Mal, falls von West<br />
die Dame kommt. Nun ist es wieder die<br />
gleiche Geschichte wie oben: Falls West<br />
die Dame Doubleton hielt und im ersten<br />
Stich nicht entblockierte, ist er jetzt endgespielt.<br />
Wenn West noch ein Pik hat und<br />
die Piks nicht 3-3 stehen, ist wieder der<br />
Schnitt in Karo notwendig. Spielt West in<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />
der zweiten Pik-Runde auch klein, nehmen<br />
Sie das Ass und spielen ein weiteres Pik ...<br />
Stehen die Trümpfe 3-1, ziehen Sie alle<br />
ausstehenden Trümpfe, kassieren eine<br />
hohe Pik-Figur und drei Treff-Stiche in der<br />
Hand endend und legen ein zweites Pik<br />
vor. Kommt von West die Dame, lassen<br />
Sie West am Stich ... (alles wie gehabt und<br />
weiter oben beschrieben).<br />
(Dieses Mal auch kein Diagramm aller vier<br />
Hände.)<br />
Das Fazit bei dieser hand<br />
Es ist wichtig, zuerst Pik zu spielen, um<br />
herauszufinden, ob sie 3-3 verteilt sind,<br />
BEVOR man Karo spielt. Daher sollte man<br />
nicht schon frühzeitig ein Pik herausducken.<br />
Ost könnte den Stich gewinnen<br />
und Sie mit einem Karo-Rückspiel in eine<br />
unangenehme Lage bringen, weil Sie<br />
sofort entscheiden müssten, ob Sie auf<br />
einen 3-3-Stand in Pik oder den Schnitt<br />
in Karo setzen wollen. Außerdem geben<br />
Sie sich eine Zusatzchance, wenn Sie<br />
klein in Richtung der Pik-Figuren am Tisch<br />
spielen und nur ducken, falls von West<br />
die Dame kommt. �<br />
Der DBV<br />
im<br />
Internet<br />
www.bridge-verband.de