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Mai 2010 - Deutscher Bridge-Verband e.V.

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40 Unterhaltung<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

In dieser Serie sehen Sie jeweils eine<br />

Austeilung, vom Aufnehmen der Karten<br />

über die Reizung bis zum Abspiel<br />

wie in einem Film vor Ihren Augen<br />

ablaufen. Anders als im Kino dürfen und<br />

sollen Sie hierbei aber aktiv am Geschehen<br />

teilnehmen. Versetzen Sie sich dazu<br />

in die Lage des Spielers und beantworten<br />

Sie sukzessive die Fragen zu Reizung und<br />

Spiel, bevor Sie nach der nächsten Klappe<br />

weiter lesen. Decken Sie dazu am besten<br />

den Rest der Seite ab, um alle Probleme<br />

unbefangen angehen zu können.<br />

Nehmen Sie nun Platz im dritten<br />

Kampf der Vorrunde in Sao Paulo. Am ersten<br />

Tag zählt natürlich noch jeder Punkt.<br />

Darüber hinaus geht es hier ums Prestige;<br />

der Gegner ist nämlich kein geringerer als<br />

Italien, die im Vorjahr in Peking den Titel<br />

gewannen. Gleich im ersten Board ein Einstand<br />

nach Maß, als Sie 6 ª reizen und<br />

erfüllen, nachdem es der Gegner nicht gefunden<br />

hat, die ersten beiden Pik-Stiche<br />

abzuziehen. Im zweiten Board nehmen<br />

Sie in vierter Hand in Gefahr gegen Nichtgefahr<br />

als Süd folgendes Blatt auf:<br />

Links von Ihnen wird 1 SA eröffnet, was<br />

15-17 Punkte zeigt, Ihr Partner passt, der<br />

rechte Gegner bietet 2 «, Transfer auf<br />

Treff. Was reizen Sie?<br />

An dieser Stelle kommt eigentlich<br />

nur eine Ansage in Frage:<br />

Kontra. Dies ist zunächst nur<br />

eine Ausspielmarke mit einer guten Pik-<br />

Farbe und einem ordentlichen Blatt. Hinter<br />

Ihnen führt der Eröffner den Transfer<br />

mit 3 ¨ aus, was als freiwillige Reizung<br />

Treff-Fit zeigt. Mit höchstens 6 Punk-<br />

im<br />

<strong>Bridge</strong>-Kino<br />

� Helmut Häusler<br />

ten in den gemeinsamen Händen ist es<br />

keine große Überraschung, dass sowohl<br />

Ihr Partner als auch der rechte Gegner auf<br />

3 ¨ passen. Unternehmen Sie jetzt noch<br />

etwas, falls ja, wie planen Sie die weitere<br />

Reizung?<br />

Mit guten Defensivwerten, die<br />

wahrscheinlich ausreichen, um<br />

3 ¨ zu schlagen, ist Passe sicher<br />

eine Möglichkeit – für die sich der Italiener<br />

im anderen Raum auch entschieden hat.<br />

Glaubt man der gegnerischen Reizung,<br />

haben diese jedoch mindestens einen<br />

9-Karten Fit (6-3), sodass auch wir einen<br />

(mindestens 8-Karten-) Fit haben. Wenn<br />

wir damit einen Teilkontrakt erfüllen, würde<br />

dies für einen kleinen Gewinn (z.B.<br />

3 IMPs für +140 gegenüber +50 in 3 ¨)<br />

gut sein. Und vielleicht können wir sogar<br />

Partie erfüllen. Fragt sich nur noch, wie wir<br />

am besten agieren. Die Piks haben wir bereits<br />

gezeigt. Wir könnten nun kontrieren,<br />

um auf die erwarteten 3 � des Partners in<br />

3 ª auszubessern. Einfacher ist es jedoch,<br />

gleich 3 ª zu bieten.<br />

Das erste gute Zeichen ist, dass der Eröffner<br />

passt, das zweite, dass der Partner<br />

überlegt. Schließlich bietet er 4 ª, worauf<br />

alle passen. Der Eröffner spielt ¨ A aus<br />

und Sie erwarten mit Spannung den Tisch.<br />

Zwar wenig Punkte, dafür aber kein Treff.<br />

Ihr Partner hat – in Anbetracht der Gefahrenlage<br />

– eine vernünftige Entscheidung<br />

getroffen, indem er Partie angesagt hat.<br />

Nun ist es müßig, sich darüber Gedanken<br />

zu machen, ob 4 ª oder 4 « die bessere<br />

Partie ist. Es kommt nur darauf an, die<br />

beste Chance in 4 ª zu suchen. Sie stechen<br />

am Tisch mit ª 2, Ost gibt mit ¨ 7<br />

eine Zumarke. Wie planen Sie das weitere<br />

Abspiel?<br />

Zusätzliche Stiche können<br />

durch weitere Treff-Schnapper<br />

sowie durch Entwicklung der<br />

Karo- oder Pik-Farbe erzielt werden.<br />

Letztere fassen wir, vor allem in der<br />

zweiten Runde, besser vom Tisch an,<br />

damit Ost keine unserer Hochfiguren<br />

schnappt, falls er Pik-Single hat. Doch<br />

womit beginnen wir? Am besten spielen<br />

wir im zweiten Stich Karo vom Tisch.<br />

So behalten wir alle Optionen und lassen<br />

dem Gegner die Möglichkeit, einen<br />

Fehler zu machen. Ost bedient � 4,<br />

West nimmt mit � A, um mit ¨ 5 fortzusetzen.<br />

Wie reagieren Sie auf dieses<br />

Nachspiel?<br />

Wir könnten stechen und<br />

uns der Pik-Farbe zuwenden,<br />

doch es kann nicht schaden,<br />

an dieser Stelle einen Pik-Verlierer vom<br />

Tisch abzuwerfen. Ost gewinnt zwar<br />

mit ¨ K, doch durch dieses Verliererauf-Verlierer-Manöver<br />

ist ¨ D hoch, so<br />

dass wir diese nicht auch noch stechen<br />

müssen. Ost setzt mit « 10 fort. Wir

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