Peter Scheel - Golf am Niederrhein

Golfmüde?
Kann es tatsächlich möglich sein,
dass sich bei Ihnen jetzt schon,
lange Zeit vor Ende dieser Saison,
eine gewisse Müdigkeit eingestellt
hat in Sachen Turnier-Golf? Gehen
Sie noch mit dem gleichen Elan an
die Schläger ran wie noch vor zwei,
drei Monaten? Freuen Sie sich, wenn
Sie an Abschlag „1“ stehen, auf die
nachfolgende Runde?
Wenn Sie in dieser Reihenfolge einmal
mit „nein“ und zweimal mit „ja“
geantwortet haben, dann bräuchten
Sie eigentlich gar nicht mehr weiter
zu lesen. Dann schätzen Sie sich
glücklich, und das freut mich. Wenn
Sie indes einmal mit „ja“ und zweimal
mit „nein“ gestimmt haben, dann
sollte man auf den Grund des golferischen
Übels gehen!
Liegt es am eigenen, nicht zufrieden
stellenden Spiel? Reichen die Punkte
trotz CSA-Wert +3 immer noch nicht
aus, um entweder zu puffern oder
das Handicap zu verbessern? Oder
kann es auch sein, dass Sie darüber
verstimmt sind, weil Sie für eine
Turnier-Runde fünf, fünfeinhalb oder
gar sechs Stunden benötigen? Wenn
das der Fall sein sollte, dann kann
ich Ihre Unlust durchaus verstehen.
Denn in etwas mehr als vier Stunden
sollte man schon seine Reise über die
18 Löcher beendet haben. Alles, was
zeitlich darüber hinaus geht, kann
ganz schön ätzend werden. Und es ist
wirklich so einfach, die Verweildauer
auf dem Golfplatz rapide zu verkürzen.
Das, was ich jetzt zu Papier gebracht
habe, hat nichts mit Nachhilfe oder
Belehrung zu tun, es sind einfach Fakten,
die für uns „Normalos“ zu einem
raschen Spiel beitragen: das Golf-Bag
ganz in die Nähe des zu schlagenden
Balles stellen; sich vielleicht auf dem
Weg zum Schlag schon mal Gedanken
EDITORIAL
über die Schlägerwahl machen; nicht
drei, viermal den Schläger wechseln
und drei, viermal zum Bag gehen,
das 15 m entfernt steht; statt sieben
Probeschwünge durchführen mal auf
drei verzichten; das Bag am Grün
gleich in der Position abstellen, von
der es am kürzesten ist zum nächsten
Abschlag; den Score des Loches
erst am nächsten Abschlag notieren,
wenn der Flightpartner sich zum
Schlag vorbereitet; Tees und Bälle
oder Markierungsplättchen schon
griffbereit in der Hand halten; die
Puttlinie schon gemeinsam mit dem
Flightpartner lesen; die Gräser nur
einmal hochfl iegen lassen, um die
Entfernung abzuschätzen; vielleicht
doch schon gleich einen „provisorischen
Ball“ schlagen, um nicht 200 m
zurückgehen zu müssen, den Ball aufnehmen,
wenn kein Stableford-Punkt
mehr gewonnen werden kann.
Die Rechnung ist ganz simpel: Wenn
aufgrund dieser Vorbereitung jeder
Spieler in einem Dreierfl ight pro Loch
auch nur 1 Minute einspart, sind das
bei 18 Löchern – 54 Minuten. Fast
eine ganze Stunde.
Ich wünsche Ihnen ab sofort eine
Runde voller Freude, mit Schwung
und Elan und der gleichen Begeisterung
wie noch vor zwei, drei Monaten.
Das Ende der Saison ist noch
lange nicht da!
Claus-Peter Doetsch
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