Context Heft 10 (PDF, 5531 kb) - KV Schweiz
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Neuzugang<br />
<strong>KV</strong> Bildungsgruppe zu acht<br />
Seit anfang Monat ist die Wirtschafts-<br />
Schule thun das achte Mitglied der <strong>KV</strong> bildungsgruppe<br />
<strong>Schweiz</strong>.<br />
Die <strong>KV</strong> Bildungsgruppe <strong>Schweiz</strong> wächst:<br />
Am 1. Oktober 2012 wurde die Wirtschafts-<br />
Schule Thun in den Verbund der Standorte<br />
Aarau, Baden, Basel, Bern, Luzern,<br />
Winterthur und Zürich aufgenommen.<br />
Der neue Standort Thun ist das führende<br />
kaufmännische Berufs- und Weiterbildungszentrum<br />
im Berner Oberland.<br />
Die Grund- und Weiterbildungskundinnen<br />
und -kunden profitieren damit<br />
noch mehr von nationaler Verankerung,<br />
Erfahrung, Qualität sowie von den zentralen<br />
Lagen der Schulen. Kooperationen<br />
bestehen auch mit <strong>KV</strong>-Standorten in der<br />
Romandie und im Tessin.<br />
Auf der Informations- und Buchungsplattform<br />
www.kvbildung.ch sind für<br />
Privat- und Firmenkunden über <strong>10</strong>0 verschiedene<br />
Lehrgänge online vergleich-<br />
und buchbar. Für private und öffentliche<br />
Unternehmen bietet die Gruppe massge-<br />
context <strong>10</strong> – 2012<br />
SPri iN LauSaNNe<br />
alternativen<br />
Solidarisch arbeiten<br />
Kooperativen haben erfolg und stellen das<br />
Wohlbefinden der Menschen und die Ökologie<br />
ins Zentrum.<br />
Unser kapitalistisches Wirtschaftssystem<br />
stolpert unglücklich von einer Krise in die<br />
nächste. Es geht auch anders: Dies vermittelt<br />
das Buch «Wirtschaft zum Glück – solidarisch<br />
arbeiten heute, weltweit», herausgegeben<br />
von Bettina Dyttrich und Pit<br />
Wuhrer – beide von der Wochenzeitung<br />
WOZ. In der Einleitung schreibt Wuhrer,<br />
es gebe wieder eine Bewegung hin zu einer<br />
solidarischen, menschengerechten und<br />
zukunftsfähigen Ökonomie.<br />
Im Folgenden werden konkrete Beispiele<br />
aus aller Welt präsentiert, aus den<br />
Bereichen Landwirtschaft, Industrie, Finanzdienstleistungen<br />
und Dienstleistungen.<br />
Sie beweisen, wie anders produziert,<br />
anders gearbeitet und anders gewirtschaftet<br />
werden kann. Dies macht etwa ein Biobaumwollbauernverein<br />
in Indien vor.<br />
Oder auch Kleinbauern auf den Philippinen,<br />
die dem Klimawandel mit Biodiversität<br />
trotzen. Berichtet wird weiter über nicaraguanische<br />
Kaffeebäuerinnen, die<br />
dank einer Kooperative nicht mehr betteln<br />
gehen müssen und deren Kinder gute Ausbildungen<br />
erhalten.<br />
schneiderte Bildungslösungen an. Bildungspartnerschaften<br />
bestehen unter<br />
anderem mit der Bucherer AG Luzern, der<br />
Credit Suisse AG, der Helsana-Gruppe,<br />
der Hotel & Gastro Union, der <strong>Schweiz</strong>erischen<br />
Post und der Privatklinikgruppe<br />
Hirslanden. pr<br />
Durch die im Sommer 2012 erfolgte<br />
Integration der höheren Berufsbildungslehrgänge<br />
des SPRI (<strong>Schweiz</strong>erisches<br />
Public Relations Institut)<br />
stärkt die <strong>KV</strong> Bildungsgruppe ihre<br />
Kompetenz im Bereich Marketing und<br />
Kommunikation. Anfang Oktober<br />
wurde mit der Stiftung SPRI zudem<br />
vereinbart, dass die SPRI-Lehrgänge<br />
in der Westschweiz von der SEC Lausanne,<br />
einer Sektion des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />
weitergeführt werden.<br />
Die Leserinnen und Leser spazieren<br />
mit Mansfield Frazier durch seinen Rebberg<br />
auf einem Brachgebiet in Cleveland<br />
(USA). Sie begegnen Heini Staudinger, der<br />
eine der letzten Schuhfabriken Österreichs<br />
führt. Und sie rollen Zigaretten mit<br />
einer Frau namens Mehrunnisaben, die<br />
dank einem Kooperativenverband selbstständiger<br />
indischer Frauen ein höheres<br />
Entgelt erhält und von einem Sozialfonds<br />
profitiert.<br />
Im Buch werden zudem alternative<br />
europäische Finanzinstitute vorgestellt.<br />
Man erfährt, wie aus einer kleinen Anti-<br />
AKW-Initiative in Süddeutschland einer<br />
der grössten Ökostromanbieter des Landes<br />
wurde und wie ein Dorf in China den<br />
solidarischen Tourismus entwickelt. ajm<br />
Bettina Dyttrich,<br />
Pit Wuhrer:<br />
Wirtschaft zum<br />
Glück – solidarisch<br />
arbeiten heute, weltweit.<br />
Rotpunktverlag, 2012,<br />
CHF 29.–<br />
KOLuMNe<br />
Mehlstaub, kein<br />
Sandstrand<br />
Von Stefanie Grob<br />
Bis ins hohe Alter reist mein Urgrossonkel<br />
Henry Zwingli um die Welt. Für 12<br />
Dollar mit einem Dampfer von New York<br />
nach Genua, mit Zwischenstopp Vesuv,<br />
Pompeji und Mailänderdom. Nach der<br />
Stippvisite auf dem elterlichen Hof,<br />
durchs rote Meer in den Indischen Ozean<br />
nach Colombo, Ceylon und über Australien<br />
nach Auckland, Neuseeland, wo am<br />
Weihnachtstag die Kirschen reif sind. In<br />
Tahiti verspricht er sich, «später einmal<br />
dahin zu reisen, um den Rest meiner Tage<br />
dort zu verbringen».<br />
Er badet, fischt, spaziert unter Palmen.<br />
«Noch kann ich mich aber nicht an das<br />
tägliche Nichtstun gewöhnen.» Er fährt<br />
nach San Francisco, arbeitet vermehrt<br />
wieder als Bäcker. Dazwischen Abstecher<br />
nach Alaska, wo er das Eisenbahnnetz<br />
bauen hilft.<br />
Zurück in San Frisco hört er sich «politische,<br />
religiöse und wissenschaftliche<br />
Vorträge» an. Erstaunlich, denn die beiden<br />
Weltkriege handelt er in seinen Aufzeichnungen<br />
auf wenigen Zeilen ab. Im 1.<br />
will er sich noch «zu Hause nützlich machen»<br />
und wird nur nicht eingezogen,<br />
weil sein Bataillon gerade von der Grenze<br />
zurückkommt. Im 2. ist er froh, gibt es in<br />
den Staaten gute Stellen als Bäcker.<br />
Als er 70 ist, wird die 5-Tage-Woche eingeführt.<br />
«Das passt mir.» Während eines<br />
<strong>Schweiz</strong>aufenthalts muss er zehn Tage<br />
ins Spital. «Das war nicht auf dem Programm.»<br />
Noch einmal flieht er vor den<br />
kalten <strong>Schweiz</strong>er Wintern. Nicht nach Tahiti,<br />
kein Sandstrand. Dafür Mehlstaub<br />
in Frisco. Beim nächsten Besuch im Züribiet<br />
wird er operiert und darf keine längeren<br />
Reisen mehr unternehmen. Seine<br />
letzte tritt er 1960 an.<br />
Stefanie Grob ist Autorin und<br />
Spokenword-Performerin.<br />
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