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Kompetenzentwicklung in Lernfeldern im Unterricht gewerblich ...

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Auch Antonitsch (ebd.) betont den hohen Anspruch zur konsequenten Umsetzung von <strong>Lernfeldern</strong><strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> und verweist diesbezüglich auf drei grundsätzliche Varianten, wie die Umsetzung von<strong>Lernfeldern</strong> auch als Übergang von den früheren, curricularen Lehrplänen h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em <strong>Unterricht</strong><strong>in</strong> Lernsituationen vollzogen werden kann. Er stellt fest, dass die komplette Neuentwicklung vonLernsituationen zwar äußerst aufwändig ist. Sie wird jedoch „dem ganzheitlichen und kompetenzorientiertenAnspruch der Lehrplanrichtl<strong>in</strong>ien am ehesten gerecht und kann daher als der Königswegbei der <strong>Unterricht</strong>sentwicklung bezeichnet werden“ (ebd.). Dem gegenüber sei die Variante,vorhandene <strong>Unterricht</strong>sentwürfe e<strong>in</strong>schließlich der existierenden Lehr-Lern-Mittel e<strong>in</strong>s zu e<strong>in</strong>s zuübernehmen, selten möglich. Als ökonomischste und wohl auch zielführendste Variante <strong>im</strong> Spannungsfeldzwischen dem Anspruch der lernfeldorientierten Lehrpläne und dem leistbaren Vorbereitungsaufwandbietet es sich an, Vorhandenes zu modifizieren und auf se<strong>in</strong>e Verwertbarkeit <strong>im</strong>Lernfeldansatz zu prüfen. Dies ermöglicht den Rückgriff auf bestehende Ressourcen und vorhandenesKnow-How.E<strong>in</strong> solches Vorgehen lässt sich exemplarisch am Handlungsträger „Schraubenvere<strong>in</strong>zeler“ aufzeigen(siehe Übersicht 1). Diese Baugruppe war als Abschlussprüfung für den Ausbildungsberuf Industriemechaniker<strong>im</strong> Jahre 2004 e<strong>in</strong>gesetzt. Sie ist heute e<strong>in</strong> aktuelles Lernobjekt an der Berufsschulefür Fertigungstechnik (BSFT) <strong>in</strong> München und sowohl real als auch als Zeichnungssatzmehrfach vorhanden. Die Aufgabenstellung zu diesem Handlungsträger sieht vor, dass e<strong>in</strong>e Dokumentationfür die Instandsetzungsabteilung e<strong>in</strong>er Firma gemäß betrieblichem Standard zu erfolgenhat. Zur Dokumentation gehören e<strong>in</strong> Titelblatt mit Inhaltsübersicht, die Funktionsbeschreibung, e<strong>in</strong>vollständiger und ausführlicher Montageplan, e<strong>in</strong>e Werkzeugliste <strong>in</strong> Deutsch und Englisch sowiee<strong>in</strong>e Tabelle mit e<strong>in</strong>er Übersicht über zusätzliche Tätigkeiten bei der Montage.Die vorgesehene <strong>Unterricht</strong>szeit für die gesamte Dokumentation beträgt ca. 12 <strong>Unterricht</strong>sstunden.Die Lernenden arbeiten jeweils <strong>in</strong> Zweiergruppen zusammen. Sie erhalten die betriebsüblichen Unterlagenund e<strong>in</strong>en Behälter mit den entsprechenden E<strong>in</strong>zelteilen der Baugruppe, die sie montierenund am Ende des <strong>Unterricht</strong>s wieder demontiert abgeben. Die offene Aufgabenstellung ermöglichtgroße Freiräume für die Lernenden, die vor allem die Leistungsstärkeren zu nutzen wissen (für e<strong>in</strong>Beispiel e<strong>in</strong>es Arbeitsergebnisses siehe Antonitsch 2012, S. 202f.).HandradExzenterMagaz<strong>in</strong>Zyl<strong>in</strong>derschraubenAusstoßerFührungenGrundplatteAbdeckungÜbersicht 1: Handlungsträger Schraubenvere<strong>in</strong>zeler 99 Funktion: Zyl<strong>in</strong>derschrauben liegen waagrecht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Magaz<strong>in</strong>. Drehen am Handrad setzt über e<strong>in</strong>en Exzenter den Ausstoßer <strong>in</strong>L<strong>in</strong>earbewegung, der <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Vorwärtsbewegung Schrauben e<strong>in</strong>zeln aus dem Magaz<strong>in</strong> herausschiebt. Diese kippen mit demSchraubenschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Nut <strong>in</strong> der Grundplatte und bleiben mit dem Schraubenkopf hängen. Der Ausstoßer schiebt die Schraubenköpfegegen e<strong>in</strong>en Auswerfer, der die Schrauben um 90 Grad umlenkt und mit Federkraft weiterbefördert. Durch die Rückwärtsbewegungdes Ausstoßers rutschen die Schrauben <strong>im</strong> Magaz<strong>in</strong> nach unten und der Vere<strong>in</strong>zelungsvorgang beg<strong>in</strong>nt erneut.7

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