neuigkeiten - GPS
neuigkeiten - GPS
neuigkeiten - GPS
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven Dezember 2005<br />
><strong>neuigkeiten</strong><br />
Neue Ideen<br />
Neue Angebote<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Auf den folgenden Seiten möchten wir<br />
Ihnen einen Einblick in die Entwicklung<br />
einer großen sozialen Organisation geben.<br />
Der Anlass ist ein trauriger, nämlich<br />
der plötzliche Tod des Geschäftsführers<br />
Dr. Dieter Warning im April 2005. Es soll<br />
aber nicht nur um ihn gehen. Vielmehr<br />
zeigt sich im Rückblick, dass in den Jahren<br />
mit ihm vieles in Bewegung gekommen<br />
ist, was der <strong>GPS</strong> als Ganzes gut getan<br />
hat. Wer nur mit dieser oder jener<br />
Einrichtung der <strong>GPS</strong> Berührungen hat,<br />
wird auf diesem Wege vielleicht erstmals<br />
etwas davon erfahren.<br />
Eine große Organisation wie die <strong>GPS</strong><br />
kommt mir manchmal vor wie eine<br />
Sich einmischen<br />
zu Gunsten der<br />
Schwächeren<br />
> Aktuelles von der <strong>GPS</strong> Wilhelmshaven<br />
BEWEGTE JAHRE<br />
DIE ZEIT MIT DR. DIETER WARNING (1996 – 2005)<br />
Foto: Dr. Dieter Warning, Manfred Pfaus und Frank Klug im Dezember 2004<br />
Auf Augenhöhe<br />
zusammen<br />
arbeiten<br />
komplizierte Maschine: Sie läuft und<br />
läuft, eins greift ins andere, jede Lücke<br />
schließt sich sogleich wieder. Das ist<br />
wahrscheinlich wichtig, damit unsere<br />
Arbeit gut gelingt.<br />
Andererseits: Unsere Arbeit gelingt,<br />
indem einzelne Menschen mit einzelnen<br />
Menschen in Kontakt treten. Jede/r<br />
prägt andere auf seine/ihre Weise. Insofern<br />
ist keine/r ersetzbar. Die ausgeübten<br />
Funktionen lassen sich ersetzen, die<br />
Menschen mit ihren Eigenarten nicht.<br />
Herr Warning hat in seiner Funktion als<br />
Chef und in seinem Dasein als Mensch<br />
eigene Spuren hinterlassen. Beides soll<br />
in diesem Blatt zur Sprache kommen:<br />
Die Anstöße, die der Geschäftsführer einem<br />
großen Unternehmen gegeben hat;<br />
und die Eindrücke, die der Mensch auf<br />
seine ganz eigene Weise hinterlassen<br />
hat.<br />
Natürlich sind es nur Bruchstücke aus<br />
fast 9 Jahren, die hier in Wort und Bild<br />
vergegenwärtigt werden. Sie sollen<br />
dazu beitragen, das Gedächtnis zu stützen<br />
und das Gespräch in Gang zu halten.<br />
Christian Andrae<br />
www.<strong>GPS</strong>-Wilhelmshaven.de
<strong>neuigkeiten</strong> Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven<br />
Anbauen, umbauen, neu bauen<br />
Manches an der Geschichte der <strong>GPS</strong> lässt sich an der Entwicklung<br />
ihrer Gebäude ablesen. Viele Einrichtungen sind<br />
zuerst in vorhandene alte Gebäude gezogen. Inzwischen<br />
sind freilich aus ehemals still gelegten Schulen wie in Seghorn<br />
und Mansie weit verzweigte helle Räumlichkeiten für<br />
Heilpädagogische Zentren geworden. Und kaum ist ein<br />
Anbau eingeweiht, wird bereits der nächste geplant, weil<br />
die Zahl der Kinder wächst.<br />
Auch einige Neubauten wurden in Zeiten knapper Kassen<br />
realisiert: An erster Stelle ist die Wohnstätte Südstadt<br />
in Wilhelmshaven zu nennen. Sie ist das erste Wohnheim<br />
in der Region, in dem konsequent nur Einzelzimmer<br />
Neue Ideen, neue Angebote<br />
Im Kontakt mit Klienten, im Gespräch mit Kostenträgern und<br />
in den fachlich kompetenten Arbeitskreisen der <strong>GPS</strong> entstehen<br />
ständig neue Ideen, um soziale Arbeit enger an den Bedürfnissen<br />
von Menschen in der Region auszurichten. Manchmal<br />
dauert es ein paar Jahre, manchmal geht es ganz schnell,<br />
dann wird aus einer Idee ein konkretes Vorhaben, ein Angebot<br />
gewinnt Gestalt und tritt nach den erforderlichen Verhandlungen,<br />
Planungen, Baumaßnahmen als neue Einrichtung in Erscheinung.<br />
So ging es z.B. mit der Tagesstätte für psychisch erkrankte<br />
Menschen. Hier wurde eine Lücke geschlossen für Menschen,<br />
www.<strong>GPS</strong>-Wilhelmshaven.de<br />
Der Giebel des Paul-Hug-Hauses. Der jüngste Anbau am Heilpädagogischen Zentrum Mansie.<br />
und Wohngruppen zu 8 Personen vorgehalten werden. -<br />
Ein neuer Weg wurde mit dem Weserhaus in Wilhelmshaven<br />
beschritten: Hier baute ein Investor nach Vorstellungen<br />
der <strong>GPS</strong>, die nunmehr langfristige Mieterin ist. Und<br />
auf ähnliche Weise entsteht gerade ein neues Objekt in der<br />
Gökerstraße.<br />
Fast wie neu gebaut erscheint z.B. die Wohnstätte Zetel.<br />
Und demnächst erstrahlt in neuem Glanz das nach jahrelangen<br />
Verhandlungen von der Stadt Wilhelmshaven<br />
gekaufte Paul-Hug-Haus. In dem einstigen Kinderheim<br />
werden jetzt Kinder, Jugendliche und Erwachsene in kleinen<br />
Gruppen betreut.<br />
Ideen von der Leitungstagung „Herausforderungen der Zukunft“ in Bad Zwischenahn im Mai 2005<br />
die (noch) nicht in der Lage sind, einen regulären Arbeitsalltag<br />
zu bewältigen, aber gleichwohl Anregungen, Aufgaben, Gemeinschaft<br />
und Gespräch benötigen. In einer schön gestalteten<br />
Atmosphäre finden sie Tag für Tag eine Insel im Fluss der<br />
Zeit…<br />
Ein anderes Beispiel sind die Autismus-Therapie-Zentren.<br />
Nachdem unsere besonders geschulten Pädagoginnen und<br />
Therapeutinnen einige Jahre Erfahrungen mit der Förderung<br />
von Kindern und Jugendlichen mit Autismus in den Heilpädagogischen<br />
Zentren gesammelt hatten, war es an der Zeit, sich<br />
stärker für Anfragen von außen zu öffnen.
Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven ><strong>neuigkeiten</strong><br />
Neue Ideen, neue Angebote (Fortsetzung…)<br />
Therapieraum im Autismus-Therapie-Zentrum Wilhelmshaven<br />
Auf Augenhöhe zusammen arbeiten<br />
Viel Aufmerksamkeit wurde<br />
in den letzten Jahren auf die<br />
so genannte „innerbetriebliche<br />
Kommunikation“ gerichtet.<br />
Dahinter steht die Erkenntnis,<br />
dass soziale Arbeit erst<br />
gut gelingt, wenn alle Beteiligten<br />
möglichst reibungslos<br />
und kreativ zusammen arbeiten.<br />
Alles, was einen lebendigen<br />
Gesprächsfluss behindert,<br />
wurde kritisch unter die Lupe<br />
genommen und umfassend<br />
verbessert.<br />
Das fängt an mit gut funktionierenden<br />
Medien. Die Mitarbeiterinnen<br />
der <strong>GPS</strong> treffen<br />
seit einigen Jahren ihre Abstimmungen<br />
außer über Telefon<br />
zügig und unmittelbar per<br />
e-mail. – Für die betriebliche<br />
Öffentlichkeit gibt es alle Vierteljahr<br />
eine Zeitung, die über<br />
Erfahrungen und Entwicklungen<br />
in den verschiedenen Bereichen informiert. Überflüssige<br />
Hierarchien und Dienstwege wurden weitgehend abgeschafft.<br />
Alle 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können<br />
unkompliziert zueinander in Kontakt treten. – Leitungskräfte<br />
sind angehalten, sich durch regelmäßige Gespräche<br />
über Befinden, Sorgen und Wünsche ihrer Mitarbeiter ins<br />
Bild zu setzen. – Bei schwierigen Konflikten gibt es kompetente<br />
Unterstützung, z.B. durch Konfliktlotsen oder Video-<br />
Interaktions-Begleitung ®. - Besondere Fachdienste sind in<br />
einer eigenen Abteilung gebündelt, wo sie von Einrichtungen<br />
abgerufen werden können. Überhaupt treten Kollegin-<br />
Unsere beiden Autismus-Therapie-Zentren in Wilhelmshaven<br />
und Bad Zwischenahn haben sich inzwischen einen Namen<br />
in der ganzen nordwestdeutschen Redion gemacht.<br />
Unsere ambulanten Dienste bieten seit<br />
einigen Jahren gezielte Unterstützung<br />
mit der Videokamera an. Mit der Methode<br />
des Video-Home-Training ® lassen<br />
sich viele Probleme beim Zusammenleben<br />
in der Familie oder der Gruppe nachhaltig<br />
klären.<br />
Und schon warten weitere Ideen darauf, zu neuen Angeboten<br />
zu werden: eine stadtweite Tagesbetreuung für alte<br />
Menschen mit Behinderungen, Wohngruppen für junge Erwachsene<br />
mit Autismus, neue Arbeitsmöglichkeiten für<br />
Menschen mit psychischer Erkrankung, Arbeitsformen für<br />
Menschen mit Behinderungen in ganz normalen Betrieben,<br />
Wohn- und Förderangebote für Menschen mit sehr schweren<br />
Beeinträchtigungen…: Die Kette der Ideen reißt nicht<br />
ab, und Einiges steht bereits auf der Schwelle zu einem neuen<br />
Angebot.<br />
Ein Fest in der Tagesstätte Ebkeriege<br />
nen und Kollegen quer zu allen Einrichtungen und Fachbereichen<br />
in Arbeitsgruppen zusammen, wenn es bestimmte<br />
Aufgabenstellungen erfordern. – Last but not least wird<br />
Jahr für Jahr ein kollegiales Betriebsklima mit einem großen<br />
Fest gepflegt und gefeiert.<br />
Im Leitbild, das selbst durch einen weit gefächerten Gesprächsprozess<br />
zustande gekommen ist, heißt es: „Durch<br />
unsere respektierende Grundeinstellung pflegen wir einen<br />
offenen und fairen Umgang miteinander wie auch mit unseren<br />
internen und externen Partnern.“<br />
www.<strong>GPS</strong>-Wilhelmshaven.de
<strong>neuigkeiten</strong> Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven<br />
Verantwortung teilen<br />
Die <strong>GPS</strong> ist im Laufe ihrer ersten 30<br />
Jahre zu einer großen Organisation angewachsen.<br />
Damit eine Organisation<br />
nicht erstarrt, muss immer neu überprüft<br />
werden, ob ihre Strukturen noch<br />
den aktuellen Anforderungen gerecht<br />
werden. Ein großes Thema der letzten<br />
10 Jahre hieß „Dezentralisierung“.<br />
Es zeigte sich, dass viele ursprünglich<br />
zentral (von der Geschäftsleitung und<br />
der Verwaltung) geregelten Aufgaben<br />
zweckmäßiger vor Ort, nämlich in den<br />
Einrichtungen, bearbeitet werden können.<br />
Der von Herrn Warning vertretene<br />
und in mehreren Schritten umgesetzte<br />
Grundsatz lautete:<br />
Gesellschafterversammlung<br />
Vors. Günter Famulla<br />
WilSer<br />
Wilhelmshavener Service GmbH<br />
Geschäftsbereich Kinder und Jugend<br />
Manfred Pfaus<br />
Tagesbildungsstätte WHV<br />
Hans-Hermann Kickler<br />
Heilpädagog. KiGa WHV<br />
Sylvia Ehrhardt<br />
Heilpäd. Zentr. Friesland Nord<br />
Susanne Best<br />
Heilpäd. Zentr. Friesland Süd<br />
Ulrike Arbeiter-Scheele<br />
Heilpäd. Zentr. Ammerland<br />
Heinrich Dühring<br />
Autismus-Therapie-Zentrum<br />
Ursula Wojaczek-Klees<br />
Heilpädagog. Wohnverbund<br />
Sabine Gastmann<br />
Jugendhilfeverbund<br />
Doris Tjarks<br />
Ambulante Pflege<br />
Daniela Klümper-Hanke<br />
Verbund Soziale Psychiatrie<br />
Christian Wolf<br />
www.<strong>GPS</strong>-Wilhelmshaven.de<br />
„Möglichst viele Leitungsaufgaben<br />
sollen so „basisnah“ wie möglich<br />
wahrgenommen werden. Dies entspricht<br />
der Auffassung, dass Probleme<br />
möglichst dort bearbeitet werden,<br />
wo sie entstehen und wo auch in vielen<br />
Kostenbereichen über die sachgemäße<br />
Verwendung der Mittel am besten<br />
entschieden werden kann.“<br />
Die knapp 30 Leitungskräfte der <strong>GPS</strong><br />
bekamen auf diesem Weg neue Verantwortung<br />
zugesprochen. Zugleich<br />
wuchsen die Anforderungen an Austausch<br />
und Vernetzung. Ein kooperativer<br />
Führungsstil wurde verbindlich:<br />
Wichtige Entscheidungen werden<br />
Paritätischer Niedersachsen<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Christian Andrae<br />
Geschäftsführer<br />
Manfred Pfaus<br />
Zentrale Dienste<br />
Manfred Pfaus<br />
Personal und Recht<br />
Birgit Kahmann<br />
Betriebswirtschaft<br />
Jürgen Hoffmann<br />
OE, Projekte, Fachdienste<br />
Angela Kettler<br />
stets mit allen kompetenten Kolleginnen<br />
und Kollegen gemeinsam erörtert<br />
und vorbereitet. Jeder und jede wird<br />
so als Expertin auf ihrem Gebiet angesehen<br />
und in Entscheidungen einbezogen.<br />
In manchen Jahren haben Veränderungen<br />
und Umstrukturierungen für<br />
Verunsicherung gesorgt. Zugleich ist<br />
ein neues Selbstbewusstsein gewachsen.<br />
Mitarbeiter bei der <strong>GPS</strong> warten<br />
nicht einfach ab, was „von oben“ angeordnet<br />
wird. Sie wissen, was sie zu<br />
tun haben, und wirken in ihrem Bereich<br />
an Weiterentwicklungen und<br />
Verbesserungen mit.<br />
Verwaltungsrat<br />
Vors. Günter Famulla<br />
Betriebsrat<br />
Vors. Dieter Klusmann<br />
Kreisgruppe Paritätischer WHV<br />
Sabine Gastmann<br />
Geschäftsbereich Arbeit und Wohnen<br />
Frank Klug<br />
Werkstatt Wilhelmshaven<br />
Franz-Josef Sabel<br />
Werkstatt Jever<br />
Lothar Steinbach<br />
Werkstatt Jeringhave<br />
Klaus-Dieter Höcke<br />
Werkstatt Westerscheps<br />
Weert-Manfred Kramer<br />
artec ammerland<br />
Reiner Matthes<br />
Artec Roffhausen<br />
Robert Bolinius<br />
Wohnverbund WHV Südstadt<br />
Jörg Namuth<br />
Wohnverbund WHV Stadtpark<br />
Petra Sternberg<br />
Wohnstätte WHV Tannenhof<br />
Britta Thaden / Christian Andrae<br />
Wohnverbund Friesland Nord<br />
Sabine Bober-Handschuh<br />
Wohnverbund Friesland Süd<br />
Hans-Joachim Schulze<br />
Wohnverbund Edewecht<br />
Christine Thießen
Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven ><strong>neuigkeiten</strong><br />
Menschen sind nicht nur Klienten<br />
In der sozialen Arbeit spricht man heute gerne von Klienten<br />
– das heißt auf deutsch „Kunden“. Das Wort Kunde<br />
kommt aus dem Geschäftsleben: „Der Kunde ist König“.<br />
In der <strong>GPS</strong> wurde einiges dafür getan, dass die Bedürfnisse<br />
und Interessen der Menschen, für die wir arbeiten, im<br />
Mittelpunkt aller Entscheidungsprozesse stehen.<br />
„Unsere Angebote sind an den Bedürfnissen, am erforderlichen<br />
Hilfebedarf und an den Möglichkeiten unserer<br />
Klienten ausgerichtet. Die Klienten haben Wahlmöglichkeiten<br />
und wirken bei der Planung, Auswahl und Gestaltung<br />
unserer Angebote mit.“ (Leitbild der <strong>GPS</strong>)<br />
Wenn Menschen ganz anders sind…<br />
Es gibt Menschen, die sich nur zum Teil oder mit Schwierigkeiten<br />
in übliche bestehende Unterstützungsformen<br />
wie Schule, Werkstatt, Fördergruppe oder Wohnstätte integrieren<br />
lassen. Durch herausforderndes Verhalten, z.B.<br />
indem sie andere oder sich selbst gefährden, geben sie auf<br />
ihre Weise zu erkennen, dass für sie etwas nicht stimmt.<br />
In der <strong>GPS</strong> gibt es seit einigen Jahren eine intensive Diskussion<br />
darüber, wie wir mit solchen Menschen umgehen<br />
sollen: Bleibt nicht, wenn alle eigenen Versuche der Eingliederung<br />
gescheitert sind, nur die Entlassung und Überweisung<br />
an einen anderen Einrichtungsträger?<br />
Herr Warning hat sich gegenüber einem solchen – im Einzelfall<br />
manchmal unvermeidlichen – Vorgehen oft kritisch<br />
geäußert: „… selten trägt eine Delegation des Problems<br />
wirklich erfolgreich zu dessen Lösung bei, häufig setzt<br />
sich das Dilemma oder auch der Teufelskreis woanders nur<br />
fort.“<br />
Also stellt herausforderndes Verhalten einzelner eine<br />
bleibende Aufgabe für alle beteiligten Betreuungspersonen<br />
dar. Es gibt oft keine Patentlösung, aber es gibt Möglichkeiten<br />
der Unterstützung für betroffene und bisweilen<br />
überlastete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine solche<br />
Möglichkeit bietet das vor gut einem Jahr gegründete<br />
„Menschen unterstützende Team“ (M.u.T.). Es wird unbürokratisch<br />
von Kollegen gerufen, die in kritischen Situationen<br />
nicht mehr weiter wissen. Ein unvoreingenommener<br />
Außenblick, ein fundiertes Fachwissen sowie die Bereitschaft,<br />
auch Grenzen der Belastbarkeit zu benennen und<br />
anzuerkennen machen das M.u.T. zu einer Stütze im Alltag<br />
der vorhandenen Betreuungsformen.<br />
In den Heilpädagogischen Zentren geht es um persönliche Zuwendung.<br />
Zugleich setzt sich die Einsicht immer mehr durch, dass<br />
sich Menschen nicht auf Kunden reduzieren lassen. Längst<br />
nicht alles lässt sich in der sozialen Arbeit abrechnungsfähig<br />
nach Marktgesetzen darstellen. Das „Menschliche“ ist<br />
mehr als ein Kostenfaktor. So lebt die freundliche, wertschätzende<br />
und respektvolle Umgangsweise in <strong>GPS</strong>-Einrichtungen<br />
vor allem von einer positiven Grundeinstellung<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Leben und<br />
zum menschlichen Miteinander.<br />
Das „Menschen unterstützende Team“<br />
„Ich bin davon überzeugt, dass wir Menschen, ob schwierige<br />
oder nicht, nicht ändern können. Es wäre auch schlimm,<br />
wenn es anders wäre. Wir können uns nur selbst verändern.<br />
Hilfreich sind dabei positive Erfahrungen, Anlässe, Perspektiven,<br />
Chancen u.a.“ (Dieter Warning)<br />
www.<strong>GPS</strong>-Wilhelmshaven.de
<strong>neuigkeiten</strong> Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven<br />
Sparen, Sparen – ist das die Zukunft?<br />
Die Finanzierung sozialer<br />
Arbeit hat sich<br />
seit Mitte der neunziger<br />
Jahre durch<br />
neue Gesetze gravierend<br />
geändert. Bis<br />
dahin galt das „Kostendeckungsprin<br />
-<br />
zip“: Träger sozialer<br />
Arbeit wie die <strong>GPS</strong><br />
machten real entstehende<br />
Kosten geltend, und diese wurden in der Regel von<br />
den Kostenträgern (Land, Kommunen) übernommen. So<br />
konnten auch Kostensteigerungen von Jahr zu Jahr ausgeglichen<br />
werden.<br />
Inzwischen ist es so, dass Kostenträger und Einrichtungsträger<br />
Leistungsvereinbarungen miteinander abschließen.<br />
Hierin ist genau geregelt, was geleistet werden muss<br />
und welches Entgelt es dafür gibt. Wenn vereinbarte Entgelte<br />
aus irgendwelchen Gründen nicht ausreichen (z.B.<br />
durch steigende Lohnkosten), trägt der Einrichtungsträger<br />
das volle wirtschaftliche Risiko. Die <strong>GPS</strong> arbeitet also<br />
seit 10 Jahren wie ein privates Wirtschaftsunternehmen.<br />
Dabei ist die Einnahmeseite jedoch immer auch abhängig<br />
vom aktuellen politischen Klima und von der wirtschaftlichen<br />
Lage der öffentlichen Haushalte.<br />
Diese veränderten Rahmenbedingungen haben in den<br />
letzten Jahren vor allem die leitenden Mitarbeiterinnen<br />
Sich einmischen zu Gunsten der Schwächeren<br />
„Die <strong>GPS</strong> wirkt im Sinne ihrer Aufgabenstellung<br />
und Zielsetzung aktiv<br />
an der sozialpolitischen Gestaltung<br />
mit. Dies geschieht vor allem durch<br />
Verhandlungen mit den Kostenträgern,<br />
die Mitwirkung in Fachverbänden<br />
und im Paritätischen Niedersachsen<br />
e.V. und die Mitarbeit in Gremien<br />
auf Kommunal- sowie Landesebene.<br />
Die <strong>GPS</strong> hilft ihren Klienten, deren<br />
Interessen zu formulieren, vorzutragen<br />
und durchzusetzen.“ (aus dem<br />
Leitbild)<br />
Reformen der sozialen Sicherungssysteme<br />
sind – nicht nur zu Wahlkampfzeiten<br />
– in aller Munde. Dabei<br />
wird viel über Geld geredet. Manchmal<br />
wird der Eindruck erweckt, man<br />
könne sich den Sozialstaat nicht mehr<br />
leisten. In der <strong>GPS</strong> erleben wir täglich,<br />
dass bewährte Unterstützungskonzepte<br />
wie z.B. eine heilpädagogisch<br />
fundierte Schulbildung oder Arbeit<br />
in einer Werkstatt für behinderte<br />
Menschen unverzichtbar geworden<br />
sind: Tausende Menschen mit Behinderungen<br />
in unserer Region können<br />
mit ihrer Hilfe ein Leben „so normal<br />
wie möglich“ führen.<br />
Zugleich wissen wir, dass Menschen,<br />
die solche Unterstützung brauchen,<br />
oft ihr ganzes Leben lang auf nicht<br />
www.<strong>GPS</strong>-Wilhelmshaven.de<br />
geringe Leistungen einer solidarischen<br />
Gesellschaft angewiesen sind.<br />
Wir halten den Rechtsanspruch auf<br />
Unterstützung, den der Sozialstaat<br />
bedürftigen Menschen einräumt, für<br />
eine der ganz großen Errungenschaften<br />
unserer Republik, für deren Erhalt<br />
wir auf allen Ebenen kämpfen.<br />
Mit den Worten von Dr. Warning geht<br />
es nicht um die Frage, wie viel Sozialstaat<br />
wir uns noch leisten können.<br />
der <strong>GPS</strong> sehr beschäftigt. Jetzt waren sie nicht mehr nur<br />
mit ihren Fachkenntnissen gefragt, sondern mussten sich<br />
verantwortlich an der wirtschaftlichen Steuerung ihrer<br />
Einrichtungen beteiligen. Denn: „Eine gute fachliche Arbeit<br />
setzt gute wirtschaftliche Grundlagen voraus, und<br />
umgekehrt.“ (Dieter Warning)<br />
Die verbesserte Wahrnehmung und Darstellung der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung hat dann auch dazu geführt,<br />
dass es in den vergangenen Jahren trotz enger werdender<br />
Rahmenbedingungen keineswegs nur ums Sparen ging.<br />
Durch eine sorgfältige Planung und den gezielten Einsatz<br />
von Mitteln konnte z.B. etliches im Bereich der Erneuerung<br />
der Gebäude und ihrer Ausstattung erreicht werden.<br />
Einige Aufgaben, die andere Dienstleister günstiger und<br />
besser erledigen können (z.B. Wäscherei und Küche), wurden<br />
entsprechend ausgelagert.<br />
Im Bereich der Personalkosten, der in unserer Arbeit mindestens<br />
70 % der Kosten ausmacht, zeichnete sich freilich<br />
eine für viele schmerzliche Entwicklung ab: Der alte Haustarifvertrag<br />
wurde von Dr. Warning mit der Begründung<br />
gekündigt, dass er den Bedingungen der Zukunft nicht<br />
mehr standhalten würde. Die Einigung auf ein neues Vertragswerk,<br />
das in Solidarität und unter Berücksichtigung<br />
der Aufgaben und der Leistung des einzelnen Mitarbeiters<br />
die knapper werdenden Mittel fair verteilt und zugleich die<br />
<strong>GPS</strong> längerfristig sichern kann, ist eine der drängenden<br />
Aufgaben der Gegenwart.<br />
„Nein, die Frage lautet vielmehr: Wie<br />
viel Sozialstaat müssen wir uns leisten?<br />
Dabei geht es nicht ( nur? ) um<br />
eine sportliche metaphysische Anstrengung,<br />
sondern auf dem Spiel stehen<br />
gesellschaftliche Integration, soziale<br />
Stabilität und das Vertrauen in die<br />
Grundlagen und Maßstäbe unseres Zusammenlebens.“
Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven ><strong>neuigkeiten</strong><br />
Den eigenen Horizont erweitern<br />
Foto: Dr. Warning nimmt ein Gastgeschenk<br />
einer polnischen Delegation entgegen (Februar<br />
2005)<br />
Wohin bewegt sich die <strong>GPS</strong>?<br />
Herr Pfaus, Sie arbeiten seit 30 Jahren<br />
in leitender Position bei der <strong>GPS</strong>, ein gutes<br />
halbes Jahr sind Sie Geschäftsführer:<br />
Wie geht es Ihnen in Ihrem (noch)<br />
neuen Amt?<br />
Mein Respekt vor der Arbeit meiner<br />
beiden Vorgänger, Herrn Gerhard<br />
Haack und Herrn Dr. Dieter Warning,<br />
ist vor dem Hintergrund meiner ersten<br />
praktischen Erfahrungen als Geschäftsführer<br />
der <strong>GPS</strong> noch einmal<br />
deutlich gestiegen. Meine lange Leitungserfahrung<br />
hilft aber, auch in<br />
schwierigen Fragen einen Blick für das<br />
Wesentliche zu bewahren und beharrlich<br />
Zielsetzungen zu verfolgen. Ein<br />
wichtiger Punkt ist für mich, eine vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit zu ermöglichen.<br />
Das gibt mir und allen MitarbeiterInnen<br />
der <strong>GPS</strong> die beste Basis<br />
für die vor uns liegenden Aufgaben.<br />
Insgesamt blicke ich trotz der vorhandenen<br />
Probleme, die zu lösen sind, mit<br />
Zuversicht in die Zukunft.<br />
In den Gründerjahren der <strong>GPS</strong> spielten<br />
Impulse aus Skandinavien und den<br />
Niederlanden eine wichtige Rolle: Hier<br />
hatte man bereits mit einer gemeindenahen<br />
Förderung von Menschen<br />
mit Behinderungen begonnen, als in<br />
Deutschland noch viele zentral in großen<br />
Anstalten „untergebracht“ waren.<br />
35 Jahre später nimmt die <strong>GPS</strong> erneut<br />
Kontakte in Nachbarländer auf. Durch<br />
eine kommunale Partnerschaft des<br />
Landkreises Ammerland und durch<br />
das persönliche Engagement des Geschäftsführers<br />
finden Austauschbesuche<br />
in verschiedene Regionen Polens<br />
statt. Herrn Warning zog es besonders<br />
nach Masuren, wo er familiäre Wurzeln<br />
hatte. Während die Polen vor allem<br />
an modernen Organisationsformen<br />
sozialer Arbeit interessiert sind,<br />
Fragen an Manfred Pfaus, Geschäftsführer der <strong>GPS</strong><br />
Welche Themen beschäftigen Sie zurzeit<br />
am stärksten?<br />
Sehr wichtig war die Frage, ob es in<br />
Niedersachsen zur Umsetzung des<br />
Landesrahmenvertrages kommt. Nachdem<br />
die Vertragsparteien Land und<br />
Wohlfahrtspflege einen Weg zur Umsetzung<br />
gefunden haben, ist die <strong>GPS</strong><br />
diesem Vertrag mit einem Übergangsverfahren<br />
für die Anpassung von Entgelten<br />
beigetreten. Wir hoffen, dass<br />
die Umsetzung wie geplant erfolgt<br />
und wir dadurch 5 Jahre eine relativ<br />
klare Regelung der Entgelte erhalten<br />
– wobei keine angemessenen Anpassungen<br />
an steigende Kosten zu erwarten<br />
sind.<br />
Im Alltagsgeschäft beschäftigen mich<br />
neben den Planungen für das nächste<br />
Jahr vor allem grundlegende Fragen<br />
für einen künftigen Tarifvertrag.<br />
Außerdem arbeiten wir an einer Verbesserung<br />
der Dienstplangestaltung<br />
in den Wohnstätten sowie der Vorbereitung<br />
einer neuen Regelung zur Arbeitszeitgestaltung.<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken<br />
eines so großen Anbieters sozialer<br />
Dienstleistungen?<br />
Als großer Anbieter sozialer Dienstleistungen<br />
können wir auf der Basis<br />
einer soliden wirtschaftlichen Steuerung<br />
unsere Einrichtungen und Angebote<br />
modernisieren und auch neue<br />
Leistungsangebote entwickeln und<br />
einführen. Dies wird möglich, weil wir<br />
je nach Bedarf den Einsatz von Firmenmitteln<br />
auf bestimmte Objekte<br />
konzentrieren können. Die <strong>GPS</strong> ver-<br />
geht der Lerneffekt umgekehrt eher in<br />
die Richtung einer eigenverantwortlichen<br />
„Bürgergesellschaft“:<br />
„Ermland und Masuren gehören zu<br />
den ärmeren Regionen mit extrem<br />
hoher Arbeitslosigkeit und den entsprechenden<br />
Folgeproblemen. Umso<br />
beeindruckender sind Anstrengungen,<br />
Engagement und Kreativität der<br />
sozialen Organisationen und die privaten<br />
bzw. ehrenamtlichen Initiativen,<br />
Hilfsangebote in den verschiedenen<br />
Problembereichen zu entwickeln.<br />
– Davon können wir viel lernen.“<br />
Erste gemeinsame Projekte sind verabredet.<br />
Die <strong>GPS</strong> beteiligt sich auf diese<br />
Weise an dem noch ausstehenden<br />
großen Projekt, in ganz Europa zu gemeinsamen<br />
Mindeststandards in der<br />
sozialen Arbeit zu kommen.<br />
fügt bei mehr als 900 Mitarbeitern<br />
über eine große Anzahl von Fachleuten<br />
aus unterschiedlichsten Disziplinen.<br />
Damit haben wir eine hohe<br />
Fachlichkeit in unseren eigenen Reihen.<br />
Wir verfügen so über ein gutes<br />
Potential an Lern- und Entwicklungsfähigkeit.<br />
Immer wieder haben Mitarbeiter<br />
neue, am Bedarf orientierte<br />
Konzepte und Entwicklungsprozesse<br />
angeschoben und erfolgreich umgesetzt.<br />
Welche Herausforderungen werden aus<br />
Ihrer Sicht die nächsten Jahre bringen?<br />
Sehr wichtig ist aus meiner Sicht die<br />
dauerhafte Vermittlung der Erkenntnis<br />
an alle Mitarbeiter, dass die <strong>GPS</strong><br />
sich den von außen wie innen geforderten<br />
Veränderungen stellen muss.<br />
Ohne nachhaltige Reaktion auf Veränderungsanforderungen<br />
wäre die Entwicklung<br />
der <strong>GPS</strong> mittelfristig gefährdet.<br />
Welche Schritte wird die <strong>GPS</strong> im kommenden<br />
Jahr unternehmen, um sich<br />
den Herausforderungen der Zukunft zu<br />
stellen?<br />
Konkret haben wir für das Jahr 2006<br />
anspruchsvolle Zielsetzungen formuliert,<br />
die wir mit Maßnahmen umsetzen<br />
wollen. Beispielhaft seien hier genannt:<br />
Eine Tagesbetreuung für ältere<br />
Menschen ins Leben rufen; Wohnmöglichkeiten<br />
für Menschen mit autistischem<br />
Verhalten schaffen; Leistungsvereinbarungen<br />
für soziale Dienstleistungen<br />
abschließen; Modelle der Kooperation<br />
mit anderen Trägern entwickeln.<br />
www.<strong>GPS</strong>-Wilhelmshaven.de
<strong>neuigkeiten</strong> Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven<br />
Dr. Dieter Warning<br />
»ER HAT SPUREN HINTERLASSEN«<br />
»Dr. Warning hatte die Gabe, zu fast jedem<br />
Thema ein anregendes Gespräch zu führen.<br />
Ob es Hegels oder Adornos Theorien<br />
waren, die neusten Stilblüten bei Christiansen<br />
oder die Qualität der Kekse bei Konferenzen:<br />
Immer waren die Gespräche mit<br />
Herrn Warning interessant und amüsant.<br />
Meine erste Reaktion nach der Todesnachricht:<br />
Unser Gespräch ist noch nicht zu<br />
Ende. Es gibt noch so viel zu besprechen…«<br />
Christian Andrae<br />
»Wenn ich an Herrn Warning denke, fällt<br />
mir zuerst ein, dass nicht nur die Mitarbeiter<br />
guten Kontakt zu ihm hatten, sondern<br />
auch die Eltern in Seghorn. Während einer<br />
großen Krise vor ca. 5 Jahren hat er sich<br />
sehr viel Zeit für die Eltern genommen.<br />
Herr Warning war für mich ein Chef, der<br />
sich auch für kleine Dinge in der Einrichtung<br />
interessiert hat, der immer greifbar<br />
war. Ich konnte mich auf ihn verlassen,<br />
er hat zu seinem Wort gestanden.«<br />
Ulrike Arbeiter-Scheele<br />
»Sein ruhiges, tiefgründiges Auftreten,<br />
sein umfassendes Wissen und die guten<br />
Gespräche mit Ihm fallen mir zuerst ein.<br />
Er war, durch seine Lehrtätigkeit im Studium<br />
und durch die Zusammenarbeit in der<br />
<strong>GPS</strong>, ein sehr guter Mentor und wichtiger<br />
Mensch in meinem Leben.«<br />
Helfried Erdmann<br />
»Wenn ich an Herrn Warning denke, denke<br />
ich an sein lautes Lachen genauso wie<br />
an seine ausgeprägte Art, Dinge erst einmal<br />
kritisch zu hinterfragen. Das heißt, die<br />
www.<strong>GPS</strong>-Wilhelmshaven.de<br />
Welt fröhlich und unbeschwert zu beurteilen,<br />
aber auch Augenblicke später sich<br />
mit den Ungerechtigkeiten, die besonders<br />
Menschen mit besonderen Schwierigkeiten<br />
zuteil werden, auseinanderzusetzen.<br />
Ich habe durch ihn neue Sichtweisen ungewöhnlicher<br />
Art erfahren dürfen, die<br />
meine Tätigkeit als Leitung, aber auch<br />
auf politischer Ebene, positiv beeinflusst<br />
haben. Herr Warning war für mich ein<br />
Mensch, mit dem es unendlich viel Spaß<br />
machte, zu diskutieren und die Welt und<br />
unsere Gesellschaft aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln zu betrachten.«<br />
Sabine Gastmann<br />
»Das Besondere an unserer Zusammenarbeit<br />
gründete darauf, dass wir uns gegenseitig<br />
– als Mitarbeiterin bzw. Vorgesetzten<br />
ausgesucht hatten. Herr Dr. Warning<br />
war für mich als »mein« Chef ausgesprochen<br />
kompetent, warmherzig und humorvoll.<br />
Da ich ihm sehr vertraut habe, war ein<br />
reger, konstruktiver und manchmal sogar<br />
heftiger Meinungsaustausch (der oft viel<br />
Spaß gemacht hat) möglich.<br />
Als eine seiner engeren Mitarbeiterinnen<br />
habe ich sehr viel von bzw. gemeinsam<br />
mit ihm gelernt.«<br />
Birgit Kahmann<br />
»Der Betriebsrat hat Herrn Warning als<br />
warmherzigen Gesprächspartner schätzen<br />
gelernt, der gut zuhören konnte und<br />
den offenen Meinungsstreit fair austrug.<br />
Der gegenseitige Respekt konnte auch<br />
während der belastenden Situationen<br />
nach Kündigung aller Verträge mit der Ge-<br />
werkschaft und dem Betriebsrat aufrecht<br />
gehalten werden. Der Gesprächsfaden ist<br />
nie abgerissen.«<br />
Dieter Klusmann<br />
»Nachdenklich blicke ich auf die gemeinsame<br />
Zeit mit ihm zurück und denke: Jeder<br />
sollte täglich sein Leben leben, mit Inhalt<br />
und Zielen füllen und nichts auf später<br />
verschieben.«<br />
Hendrick van Zonderen<br />
»Dieter Warning hat während der knapp<br />
neun Jahre als Geschäftsführer in Wilhelmshaven<br />
entscheidende Impulse für<br />
die Weiterentwicklung der Gesellschaft<br />
und der Behindertenarbeit gesetzt. Die<br />
Wertschätzung der Arbeit der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter spiegelte sich und<br />
war auch begründet in der Wertschätzung,<br />
die Dieter Warning entgegengebracht<br />
wurde.«<br />
Günter Famulla<br />
»Wenn ich ein Bild in mir habe, das das Leben<br />
von Herrn Warning charakterisieren<br />
könnte, dann fällt mir nicht der in sich ruhende<br />
Baum ein; vielmehr ist es die Quelle,<br />
deren Wasser sich einen Weg bahnt,<br />
langsam zum Bach wird, hier eine Kurve<br />
nimmt und dort über eine Klippe springt,<br />
langsam anschwillt, ein mächtiger Fluss<br />
wird, ein Fluss, der viel trägt, der reich an<br />
Fischen ist und der die Ufer blühen lässt.<br />
Aber er zieht weiter, ein Stück konnten<br />
wir mit fahren, ein Stück konnten wir vom<br />
Ufer zusehen.«<br />
Manfred Pfaus<br />
IMPRESSUM Herausgeber: Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven Redaktion und Kontakt:<br />
Dr. Christian Andrae · Banter Weg 12 · 26382 Wilhelmshaven Telefon 0 44 21 – 206 - 234 · info@gps-wilhelmshaven.de · Auflage: 4000 ·<br />
Druck: Brune-Mettcker · Gestaltung: www.designpraxis.de · Fotos: <strong>GPS</strong> · »<strong>GPS</strong> ><strong>neuigkeiten</strong>« erscheint in loser Folge © Dez.2005