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16-1 Das dynamische elektro-geometrische Modell.pdf

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<strong>16</strong>.1Seite 2 von 4<strong>Das</strong> <strong>dynamische</strong>FÜR DIE PRAXIS<strong>elektro</strong>-<strong>geometrische</strong>Blitz- und Überspannungsschutz<strong>Modell</strong>100%604020(Kurven 1A/1B) und für die positiven Erstblitze(Kurve 3). Diese beiden Verteilungenwerden gewichtet zu einer gemeinsamenVerteilung zusammengefasst. Dabei wirdgemäß [3] davon ausgegangen, dass 90 %der natürlichen Blitzentladungen negativePolarität aufweisen und nur 10 % positivePolarität. Aus diesen Verteilungen ergibt sichalso die Wahrscheinlichkeit, dass ein natürlicherErstblitz mindestens den zugeordnetenBlitzstrom-Scheitelwert aufweist.2. Gemäß des <strong>elektro</strong>-<strong>geometrische</strong>n <strong>Modell</strong>skann jedem Blitzstrom-Scheitelwert mit der(Gl. 1) eine Länge der Enddurchschlagstreckezugewiesen werden (siehe [3], Anhang A,Gleichung A.1):r = 10 · I 0,65 (Gl. 1)r Länge der Enddurchschlagstrecke in m(= Radius der Blitzkugel)I Blitzstromscheitelwert in kA.Aus den Summenhäufi gkeits-Verteilungennach Bild kann nun mit (Gl. 1) die Wahrscheinlichkeitfür eine bestimmte Länge derEnddurchschlagstrecke und damit für einenRadius der Blitzkugel berechnet werden.Bild zeigt, mit welcher Wahrscheinlichkeitein bestimmter Radius der Blitzkugel durchA0 50 100 150 200 250 m 350 Summenhäufigkeits-Verteilung der Blitzkugelradienr nach Gl. 1CB Neun Fangstangen füreinen Schutz der Dachflächefür Schutzklasse III(d = 20 m) – erforderlicheMindesthöhe h = 2,3 mden gegebenen Wert abgedeckt ist. <strong>Das</strong> Diagrammenthält die folgenden Verteilungen:A: nur negative ErstblitzeB: nur positive ErstblitzeC: negative Erstblitze und positive Erstblitzeim Verhältnis 90 % zu 10 %.Beispiel: Mit einem Radius der Blitzkugel vonr = 150 m werden ca. 85 % aller natürlichenBlitzentladungen abgedeckt (Verteilung C).Lediglich 15 % aller Blitzentladungen habennoch größere Blitzkugel-Radien.3. Die gesamte Oberfläche der zu schützendenbaulichen Anlage einschließlich der Fangeinrichtungendes Blitzschutzsystems (z. B.Fangstangen) wird räumlich diskretisiert (Oberflächenpunkte).Eine Diskretisierungsweitevon wenigen Metern ist hier üblicherweiseausreichend.4. Der Raum oberhalb und seitlich neben derbaulichen Anlage wird ebenfalls räumlich undmit der gleichen Diskretisierungsweite diskretisiert(Volumenpunkte).5. Mit einfachen <strong>geometrische</strong>n Überlegungenwird zu jedem Volumenpunkt der nächstgelegeneOberfl ächenpunkt ermittelt. DieEntfernung zwischen einem Volumenpunktund einem Oberfl ächenpunkt entspricht derLänge der Enddurchschlagstrecke und damitdem Radius einer Blitzkugel. Für diesenRadius (bzw. dem zugehörigen Radius-Intervallentsprechend der räumlichen Diskretisierung)kann gemäß Schritt 1 undSchritt 2 ein Intervall des Blitzstrom-Scheitelwertsund damit ein Wahrscheinlichkeits-Wertfür den Blitzeinschlag zugeordnetwerden. Dieser Wahrscheinlichkeits-Wertwird dem nächstgelegenen Oberfl ächenpunktzugeordnet. Dieser Schritt wird füralle Volumen punkte wiederholt.6. Da ein Oberflächenpunkt der nächstgelegenePunkt zu verschiedenen Volumenpunktensein kann (mit unterschiedlichen Radien),müssen für jeden Oberflächenpunkt alle Wahrscheinlichkeits-Wertenach Schritt 5 aufaddiertwerden. Die Summe ergibt die konkrete Einschlagwahrscheinlichkeitin diesen Oberfl ä-chenpunkt. Im speziellen Fall, dass von einemVolumenpunkt zwei oder mehr Oberfl ächenpunktedie gleiche Entfernung haben, wirddie Wahrscheinlichkeit in einen dieser Oberflächenpunkteeinzuschlagen, gleichmäßigauf diese aufgeteilt. Abschließend werdendie Wahrscheinlichkeits-Werte auf die Gesamtwahrscheinlichkeit100 % für die gesamtebauliche Anlage normiert.Hinzuweisen ist darauf, dass für das Verfahrendes <strong>dynamische</strong>n <strong>elektro</strong>-<strong>geometrische</strong>n <strong>Modell</strong>sausschließlich der <strong>geometrische</strong> Abstandzwischen dem Volumenpunkt und dem Oberflächenpunktherangezogen wird. Jegliche Feldüberhöhungan exponierten Stellen der Oberfläche(z. B. Fangstangen-Spitzen, Gebäudedach-Ecken) wird vernachlässigt, da an genommenwird, dass sie nur in unmittelbarer Umgebungder exponierten Stellen auftreten und damitdie Anfangsbedingungen für den Enddurchschlagnicht wesentlich beeinflussen. Aus diesemGrunde kann der Ansatz des <strong>dynamische</strong>n<strong>elektro</strong>-<strong>geometrische</strong>n <strong>Modell</strong>s als sehr konservativgelten.Klimatisierungvon S bis XXL.HMI in Hannover,23.–27. 04. 2012in Halle 11, Stand E06SCHALTSCHRÄNKE STROMVERTEILUNG KLIMATISIERUNGQuelle: Elektropraktiker, Berlin 66 (2012) 4 - A. Kern, Ch. Schelthoff, M. Mathieu; JülichMit freundlicher Genehmigung der Huss-Medien GmbH, Berlin

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