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7-3 Verbindungen von Ableitungen.pdf

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7.3Seite 2 <strong>von</strong> 5<strong>Verbindungen</strong> <strong>von</strong> <strong>Ableitungen</strong>1.1 Verbindungsleitungen- Werkstoffe und AbmessungenGemäß VDE 0185-305-3 Absatz 5.5 gilt, dass die verwendetenWerkstoffe und Mindestabmessun gen denelektrodynamischen Einwirkungen des Blitzstromesund den vorhersehbaren Beanspru chungen ohne Beschädigungenstandhalten müs sen und unter Berücksichtigungihres Korrosions verhaltens auszuwählensind.Teile des Blitzschutzsystems müssen daher aus Werkstoffengefertigt werden, die in den Tabellen 6 und 7der VDE 0185-305-3 aufgeführt sind.Für oberirdisch verlegte Verbindungsleitun gen außerhalbder baulichen Anlage ergeben sich die Mindestabmessungenund Werkstoffe aus Tabelle 6 derVDE 0185-305-3.Für unterirdisch verlegte Verbindungsleitun gen außerhalbder baulichen Anlage ergeben sich die Mindestabmessungenund Werkstoffe aus Tabelle 7 derVDE 0185-305-3.Werkstoff Form Mindestquerschnitt mm 2Kupfer, verzinntes Kupfer massives Flachmaterial 50massives Rundmaterial b 50Seil b 50massives Rundmaterial c 176Aluminium massives Flachmaterial 70massives Rundmaterial 50Seil 50Aluminiumlegierung massives Flachmaterial 50massives Rundmaterial 50Seil 50massives Rundmaterial c 176kupferüberzogene Aluminiumlegierung massives Rundmaterial 50feuerverzinkter Stahl massives Flachmaterial 50massives Rundmaterial 50Seil 50massives Rundmaterial c 176kupferüberzogener Stahl massives Rundmaterial 50massives Flachmaterial 50rostfreier Stahl massives Flachmaterial d 50massives Rundmaterial d 50Seil 50massives Rundmaterial d 176aMechanische und elektrische Eigenschaften sowie der Korrosionswiderstand müssen den Anforderungen nach NormenreiheIEC 62561 entsprechen.bIn bestimmten Anwendungen, bei denen mechanische Festigkeit nicht <strong>von</strong> Bedeutung ist, darf 50 mm 2 (8 mm Durchmesser)auf 25 mm 2 verringert werden. Dabei sollte die Verringerung des Abstandes der Befestigungselemente beach tet werden.cAnwendbar für Fangstangen und Erdeinführungsstangen. Für Anwendungen, wo mechanische Beanspruchungen wie Windlastnicht kritisch sind, kann eine höchs tens 1 m lange Fangstange mit einem Durchmesser <strong>von</strong> 9,5 mm verwendet werden.dWenn thermische und mechanische Anforderungen <strong>von</strong> Bedeutung sind, können diese Maße 75 mm 2 erhöht werden.Tabelle 6 der VDE 0185-305-3: Werkstoffe, Form undMindestquerschnitte <strong>von</strong> Fangleitungen, Fangstangenund <strong>Ableitungen</strong> aVerfasser: Dipl.-Ing. Reyno Thormählen Stand 10/2012


7.3Seite 3 <strong>von</strong> 5<strong>Verbindungen</strong> <strong>von</strong> <strong>Ableitungen</strong>WerkstoffFormStaberder∅ mmMindestmaßeErdleitermm²Kupfer, verzinntes Kupfer Seil 50massives Rundmaterial 15 50massives Flachmaterial 50Rohr 20massive PlatteGitterplatte cfeuerverzinkter Stahl massives Rundmaterial 14 78Rohr 25massives Flachmaterial 90massive PlatteGitterplatte cProfileblanker Stahl b Seil 70massives Rundmaterial 78massives Flachmaterial 75kupferüberzogener Stahl massives Rund material 14 f 50dPlattenerdermm500x500600x600500x500600x600massives Flach material 90rostfreier Stahl massives Rundmaterial 15 f 78massives Flachmaterial 100abcdefMechanische und elektrische Eigenschaften sowie der Korrosionswiderstand müssen den Anforderungen nach NormenreiheIEC 62561 entsprechen.Sie sollen im Beton in einer Tiefe <strong>von</strong> mindestens 50 mm eingelassen sein.Gitterbleche sollen mit einer Gesamtlänge der Ableitung <strong>von</strong> mindestens 4,8 m errichtet werden.Verschiedene Profile sind erlaubt, wenn ein Querschnitt <strong>von</strong> 290 mm² und eine Mindestdicke <strong>von</strong> 3 mm gegeben sind.Im Falle des Erders Typ B soll die Erdelektrode korrekt verbunden werden, mindestens alle 5 m mit dem Bewehrungsstahl.In einigen Ländern kann der Querschnitt auf 12,7 mm reduziert werden.Tabelle 7 der VDE 0185-305-3:Werkstoffe, Form und Mindestabmessungen <strong>von</strong>Erdern a,eWerden Verbindungsleitungen innerhalb der baulichenAnlage verlegt, so ergeben sich die Mindestabmessungenund Werkstoffe aus Tabelle 8 der VDE 0185-305-3.Schutzklasse des LPSI bis IVWerkstoff Querschnitt in mm²Kupfer 16Aluminium 25Stahl 50Tabelle 8: Mindestmaße <strong>von</strong> Leitern, die verschiedenePotentialausgleichsschienen miteinander oder mit derErdungsanlage verbindenPraxistipps:Bei oberirdisch verlegten Verbindungsleitungen ist esoftmals ratsam die Werkstoffe Kupfer und Aluminiummechanisch geschützt zu verlegen (im Kunststoffmantel,z.B. NYY).Beim Werkstoff Aluminium muss generell beachtetwerden, dass das Material nicht ungeschützt ohne Abstandauf, im oder unter Putz, Mörtel oder Beton verlegtwerden darf. Im Erdreich ist die Verwendung <strong>von</strong>Aluminium grundsätzlich verboten.Verfasser: Dipl.-Ing. Reyno Thormählen Stand 10/2012


7.3Seite 4 <strong>von</strong> 5<strong>Verbindungen</strong> <strong>von</strong> <strong>Ableitungen</strong>1.2 Beispiele aus der PraxisFallbeispiel 1:Bauliche Anlage, die <strong>von</strong> Rasenflächen bzw. Erdreichumgeben ist.© Vervielfältigung und Veröffentlichung nur mit Genehmigung vomAusführungsbeispiel:Die Verbindung erfolgt außerhalb der baulichenAnlage im Erdreich mit nichtrostendem StahldrahtØ 10 mm (W.-Nr. 1.4571).Fallbeispiel 2:Bauliche Anlage, die <strong>von</strong> einem Kiesbett umgebenist.Ausführungsbeispiel:Die Verbindung erfolgt außerhalb der baulichenAnlage im Kiesbett mit Kabel NYY-I 1x50 mm². ImEingangsbereich wird die Verbindungsleitung imErdreich verlegt.Fallbeispiel 3:Bauliche Anlage, bei der sämtliche Bodenflächendurch Asphalt- oder Betonflächen versiegelt sind.Ausführungsbeispiel:Die Verbindung der Typ A-Erder erfolgt auf Putzmit Edelstahlrunddraht Ø 8 mm (W.-Nr. 1.4301). InEingangsbereichen wird die Verbindungsleitunggeschützt verlegt (Stolpergefahr beachten!).Fallbeispiel 4:PASPASPASBauliche Anlage, bei der die Fassade aus Metall istAusführungsbeispiel:Die Verbindung erfolgt über die Fassadenblechebzw. Abschlussprofile. Eine elektrisch leitfähige horizontaleVerbindung muss sichergestellt werden.Eine Verbindung wird als erdnah bezeichnet, wenndiese bis maximal 1 m Höhe ausgeführt wird.Fallbeispiel 5:Verbindung über separaten (innen verlegten)SammelleiterAusführungsbeispiel:Ist eine Verbindungsleitung außen nicht erwünschtoder technisch nicht realisierbar, so kann die Verbindungauch innen über einen separaten Verbindungsleiter(Sammelleiter) erfolgen.PASAchtung:Über diese Installationen werden ggf. hohe Verschiebeströmefließen, so dass galvanische undinduktive Auswirkungen auf benachbarte Systemebeachtet werden müssen (empfohlener Mindest-1abstand 0,30 m).1In Anlehnung an Tabelle 7.1 <strong>von</strong> Franz Pigler: Blitzschutzelektronischer Anlagen, Franzis-Verlag, 1998Verfasser: Dipl.-Ing. Reyno ThormählenStand 04/09 10/2012


7.3Seite 5 <strong>von</strong> 5Fallbeispiel 6:<strong>Verbindungen</strong> <strong>von</strong> <strong>Ableitungen</strong>© Vervielfältigung und Veröffentlichung nur mit Genehmigung vomVerbindung über innere metallene InstallationenAusführungsbeispiel:Ist eine Verbindung außen nicht erwünscht odertechnisch nicht realisierbar, so kann die Verbindungauch innen über vorhandene metallene Installationen(Heizungsrohre, Klimakanäle o.ä.) erfolgen.Fallbeispiel 7:Blitzschutzpotentialausgleich bei einerHaupt-Potentialausgleichsschiene (PAS)in der baulichen AnlageAusführungsbeispiel:Um die Einkopplung <strong>von</strong> hohen Blitzteilströmen zuvermeiden, sollte nur eine Verbindung für denBlitzschutzpotentialausgleich hergestellt werden.Diese Verbindung muss auf dem kürzesten Wegzur Haupt PAS erfolgen und sollte keinesfallsFallbeispiel 8:Blitzschutzpotentialausgleich bei mehrerenHaupt-Potentialausgleichsschienen (PAS)Ausführungsbeispiel:Sind mehrere Versorgungssysteme an verschiedenenStellen in das Gebäude eingeführt, so ist anjeder Einführungsstelle der Blitzschutzpotentialausgleichauszuführen. Das heißt: Jede PAS mussauf kürzestem Wege an die Verbindungsleitung derTyp-A-Erder angeschlossen werden. Diese Leitungsollte keinesfalls in der Nähe energie- und informationstechnischerLeitungen verlaufen.Achtung: Über diese Installationen werden ggf.hohe Verschiebeströme fließen, so dass galvanischeund induktive Auswirkungen auf benachbarteSysteme beachtet werden müssen. Die Verwendungdieser fremden Rohr- bzw. Leitungssystemeist unbedingt mit dem Betreiber abzustimmen, besonderszu kennzeichnen (Beschriftung/Hinweisschilder)und im Prüfbericht zu dokumentieren.unmittelbar neben energie- und informationstechnischenLeitungenverlaufen.Die einzelnen PAS sollen auch innen miteinanderverbunden werden, um einen vermaschten Funktionspotentialausgleichzu erreichen.PAS 1PASPAS 2Fallbeispiel 9:Bauliche Anlage, die <strong>von</strong> einem Kiesbett umgebenist. Im Nordbereich befindet sich eine AußenterrasseHAusführungsbeispiel:Falls bauliche Begebenheiten dies erfordern, sindauch Kombinationen <strong>von</strong> außen und innen verlegtenVerbindungsleitungen möglich.Fallbeispiel 10:StahlhallenkonstruktionDie VDE 0185-305-3 fordert die Einbeziehungmetallener Installationen auf Höhe des Erdniveausin den Blitzschutzpotentialausgleich. In der Praxisbedeutet dies, dass alle Stahlstützen am Tiefpunktgeerdet werden müssen, wenn Blitzteilströme überdiese fließen können.Bei einem Neubau ist dies durch das Herausführeneiner entsprechenden Anschlussfahne an jederStahlstütze möglich.Weitaus schwieriger sind die Fälle, in denen entsprechendeAnschlussfahnen nicht oder nicht inausreichender Anzahl vorhanden sind. Dann sind- analog zu den vorherigen Fallbeispielen - Verbindungsleitungenzwischen den Stahlstützen zu verlegen.Die Nutzung natürlicher Bestandteile (Fassadenbleche)ist dabei immer vorzuziehen.Sind die Stützen über erdnahe Horizontalriegel miteinanderverbunden, so sollten diese als Verbindungsleitunggenutzt werden. Jeder Einzelerdermuss auf kürzestem Wege an die Stahlkonstruktionangeschlossen werden.PASVerfasser: Dipl.-Ing. Reyno ThormählenStand 04/09 10/2012

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