Biblische Botschaft..............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................Wenn Hunger nichtmehr gestillt werdenkannOb die Menschen es hören wollen oder nicht: Wenn wir zum Glauben an den HerrnJesus Christus gekommen sind, müssen wir ihnen die rettende Botschaft desEvangeliums durch Wandel und Wort verkündigen – denn es gibt ein «Zu spät»!■ MARCEL MALGOSchon im Alten Testament sprichtder Herr die ernste Warnungaus: «Wenn ich dem Gottlosensage: Du musst des Todes sterben!und du warnst ihn nichtund sagst es ihm nicht, um den Gottlosenvor seinem gottlosen Wege zu warnen,damit er am Leben bleibe – so wirdder Gottlose um seiner Sünde willen sterben,aber sein Blut will ich von deinerHand fordern» (Hes 3,18).Wir gehen manchmal wie selbstverständlichdavon aus, dass es in den Gottesdienstenoder unter den Lesern undLeserinnen christlicher Zeitschriften nurgläubige, wiedergeborene Menschengibt. Aber wersagt uns, dass..............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................das auch wirklich der Fall ist? Deshalbwill ich mit diesem Beitrag der Verantwortunggerecht werden, von der wireben im Buch Hesekiel gelesen haben.Im weiteren Verlauf will ich nicht nurüber die absolute Notwendigkeit einergründlichen Bekehrung sprechen, sondernvor allem darüber, dass sie nichthinausgeschoben werden darf, denn dasist lebensgefährlich! Ausgehen möchteich dabei von Amos 8,11-12: «Siehe,es kommt die Zeit, sprichtGott der Herr, dass ich einenHunger ins Landschicken werde,nicht einen Hungernach Brotoder Durst nachWasser, sondernnach4<strong>Mitternachtsruf</strong> > März <strong>2003</strong>
dem Wort des Herrn, es zu hören; dasssie hin und her von einem Meer zumandern, von Norden nach Osten laufenund des Herrn Wort suchen und dochnicht finden werden.» Hier wird sehrdeutlich über einen geistlichen Hungernach dem Wort Gottes gesprochen, derjedoch nicht mehr gestillt werden kann.Wie ist so etwas möglich? Nun, der ProphetAmos musste dem ZehnstämmereichIsrael das göttliche Gericht ankündigen,weil es vom Herrn abgefallen war.Und wenn wir sehen, wie sich dieserAbfall unter anderem äusserte, dann könnenwir vielleicht verstehen, weshalbGott der Herr zu dieser harten Massnahmegreifen musste.Der Abfall Israels …..............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................… äusserte sich unter anderem darin,dass sie das Wort Gottes verwarfen. Gottmusste ihnen durch Amos sagen: «… ichhabe aus euren Söhnen Propheten erwecktund Gottgeweihte aus euren Jünglingen.Ist’s nicht so, ihr Israeliten?spricht der Herr. Aber ihr gebt den GottgeweihtenWein zu trinken und gebietetden Propheten und sprecht: Ihr solltnicht weissagen!» (Am 2,11-12). InAmos 7,10 hören wir den falschen PriesterAmazia von Bethel zu Jerobeam, demKönig von Israel, sagen: «Amos machteinen Aufruhr gegen dich im Hause Israel;das Land kann seine Worte nichtertragen.» Im weiteren Verlauf sagt Amaziazu Amos: «Du Seher, geh weg undflieh ins Land Juda und iss dort dein Brotund weissage daselbst. Aber weissagenicht mehr in Bethel; denn es ist desKönigs Heiligtum und der Tempel desKönigreichs» (V 12-13).Das Zehnstämmereich Israel hattedamals die Worte Gottes, die Amos ihnensagen musste, von sich gestossen,weil die Menschen sie nicht hören wollten.Amos konnte zwar im NachbarlandJuda predigen, aber nicht in Israel.Vor diesem Hintergrund können wirnachvollziehen, was Gott beschlossenhatte: Es würde einmal eine Zeit kommen,in der genau das Umgekehrte geschehenwürde. Dann würde Israel nachdem Wort Gottes suchen und es nichtmehr finden; es würde vergeblichdanach verlangen, vergeblich danachhungern. Gott der Herr hatte diese Strafmassnahmenicht willkürlich gewählt.Schliesslich hatte Er vorher alles versucht,das Volk durch einen Hunger nachdem wirklichen Brot zu sich zurückzuführen,aber es hatte nichts genützt: «Ichhabe euch in allen euren Städten müssigeZähne gegeben und Mangel an Brotin allen euren Orten; dennoch bekehrtihr euch nicht zu mir, spricht der Herr»(Am 4,6). So griff Gott nach einem anderenMittel: Er sandte Hunger nachSeinem Wort ins Land, ohne dass Israeljedoch diesen Hunger stillen konnte.Wenn Gott schweigt..............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................Als Benedikt Peters in der Zionshallein Dübendorf über Hesekiel 2 und 3sprach, erwähnte er etwas Bemerkenswertes:«Wenn Gott schweigt, dann bedeutetdas Gericht!» Aber die Bibelspricht auch vom Schweigen Gottes ausLiebe: «Der Herr, dein Gott, ist in deinerMitte, ein Held, der helfen kann; erwird sich über dich freuenmit Wonne, er wird schweigenin seiner Liebe, er wirdüber dir jubelnd frohlocken»(Zef 3,17). Dieses Schweigenhat jedoch – wie wir aus demZusammenhang ersehen können– mit Wiederherstellungund Vergebung zu tun; deshalbdarf man es auf keinenFall mit dem Schweigen verwechseln,über das Amosschreibt. Das Schweigen Gottes, dasAmos erwähnt, ist ein schreckliches,schlimmes Schweigen; es ist etwas, dasman sich kaum vorstellen kann.Blenden wir in der Geschichte etwasweiter zurück. Warum war die Zeit, alsSamuel unter Eli diente, so schlimm?Weil das Wort Gottes fast nicht mehr zuhören war: «… zu der Zeit, als der KnabeSamuel dem Herrn diente unter Eli,war des Herrn Wort selten, und es gabkaum noch Offenbarung» (1.Sam 3,1).In dieser Zeit redete Gott der Herr fastgar nicht mehr. – Und was war für KönigSaul, als er von Gott bereits verworfenwar, das Schlimmste? Dass Gott nichtmehr zu ihm redete: «Als aber Saul dasHeer der Philister sah, fürchtete er sich,und sein Herz verzagte sehr. Und er befragteden Herrn; aber der Herr antworteteihm nicht, weder durch Träumenoch durch das Los ‹Licht› noch durchPropheten» (1.Sam 28,5-6). König Saulwar deswegen so verzweifelt – denn erwollte ja Gottes Reden wieder hören –,dass er zu einem Mittel griff, das er zuBeginn seiner Regierungszeit mit Stumpfund Stiel ausrotten liess. Er suchte eineWahrsagerin auf: «Da sagte Saul zu seinenKnechten: Sucht mir eine Frau, dieTote beschwören kann, damit ich zu ihrgehe und sie befrage» (V 7). Und tatsächlichfand sich noch eine, die seine Reformenüberlebt hatte: «… seine Knechtesagten zu ihm: Siehe, in En-Dor isteine Frau, die Tote beschwören kann.»Es ist furchtbar, wenn Gott nicht mehrredet!Hört Gott auch heute noch auf zureden?BENEDIKT PETERS:«Wenn Gottschweigt, dannbedeutet dasGericht!»Könnte es sein, dass in unseren Tagenzwar ein Hunger nach dem WortGottes vorhanden ist, aber dieser nichtmehr gestillt werden kann? Um in dieserFrage zu einer klaren, biblischenAntwort zu kommen, möchteich über die Menschenreden, die Zeit ihres Lebensnicht zu Gott kommen,obwohl sie Seinen Ruf mehrmalsgehört haben. Es ist anzunehmen, dassin der westlichen Welt jeder Mensch irgendwannin seinem Leben den RufGottes vernommen hat und durchausweiss, dass es Ihn gibt; den meisten istauch Sein Sohn Jesus Christus bekannt.Aber Gott ruft nicht immer undimmer wieder. Es gibt ein «Zu spät!» fürden Menschen, der sich zu einem vonGott festgesetzten Zeitpunkt nicht zuIhm bekehrt hat. Wer bis dahin keineradikale Kehrtwende vollzieht, indem erden Sühnetod des Herrn Jesus Christusfür sich in Anspruch nimmt, hat dieseChance verpasst!Warum ist das so? Weil irgendwannder Moment kommt, in dem Gott aufhört,zu einem Menschen zu reden.Dann wird es nicht mehr möglich sein,sich zu bekehren und die Wiedergeburtzu empfangen. Wer es bis dann nochnicht getan hat – obwohl er Gottes Stimmehörte und Ihm vielleicht sogarmanchmal halbwegs Recht gab – wirdes nie mehr tun!Da mag vielleicht jemand einwenden:«Aber, ist es nicht so, dass ein Mensch,solange er lebt, die Gelegenheit hat, sichzu bekehren?» Tatsächlich kann sich einMensch noch auf dem Sterbebett bekehren,aber die grosse Frage lautet, ob erbereits von vornherein jede Chance ver-<strong>Mitternachtsruf</strong> > März <strong>2003</strong> 5