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24 - Ultimo auf draht

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SEIT DEM 7.11.2013Blackfish – bewegende Dokumentation überSeaWorld und wie man dort mit Orcas umgeht;mehr stand im letzten Heft.Blue Jasmine – der neue Woody Allen-Film isteine One-Woman-Show für Cate Blanchet; sieheSeite 10Chasing Ice – wie der Fotograf James Balogseit Jahren keine Mühe scheut, um am Rückgangder Gletscher zu beweisen, dass der Klimawandellängst eingesetzt hat; mehr standim letzten Heft.Computer Ches – sehr stylische Nerd-Hommage;mehr stand im letzten Heft.Das große Heft – die seltsamen Zwillingsbrüder;siehe Seite 14Das kleine Gespenst – Neuverfilmung mitAnna Thalbach.Djeca – Kinder von Sarajewo –wersichmalso richtig deprimieren lassen möchte… sieheSeite 12Fuck ju Göhte – Bad Teacher; deutscherLachfilm.Hawaii – Schwulendrama.Im weißen Rössl – Wehe, du singst! –siesingen ständig; siehe Seite 12Kopfüber – Kinderproblemfilm.Let it Ride – The Craig Kelly Story – der Todeines Snowboarders; Doku.Master of the Universe – Bänkerdoku, in derder Geldverschieber Rainer Voss erklärt, wieman die Welt mit Geld in die Knie zwingt.Orchester im Exil – Doku über das Schicksalverschiedener Musiker in Deutschland nachder Machtergreifung der Nazis.Sharknado – fliegende Fische; siehe Seite16Abdallah El Akal und Stephen Dorff in „Zaytoun“ALLES IM KINOYou´re Next – erfrischend unverstellter Horrorfilm;siehe Seite 15AB DEM 14.11.2013Al-khoroug lel-nahar – Coming Forth By Day– karger ägyptischer Spielfilm über eine Frau,die ihren totkranken Vater pflegt und ein bisschenvon der Revolution mitbekommt.Captain Phillips – wenn am Ende die somalischenPiraten von der US-Marine abgeknalltwerden, wird in US-Kinos Beifall geklatscht.Die Legende vom Weihnachtsstern – norwegischerMärchenfilm.Don Jon – Jospeh Gordon-Levitt will Pornosund Scarlett Johansson; siehe Seite 11Eltern – deutsches Leben viel traurig. MitCharly Hübner und Christiane Paul.Escape Plan – die sehr alt gewordenen TestosteronstengelSchwarzenegger und Stallonehauen wieder alles kaputt.Gypsy Spirit – Ein musikalisches Roadmovie– Doku.Hemel – die nette Nymphomanin; siehe Seite11Jackpot – Vier Nieten landen einen Treffer –Krimikomödie; siehe Seite 16Jenseits der Hügel – flüchten oder standhalten?Die eine geht nach Deutschland, die anderebleibt in Rumänien im Kloster.Jung & schön – das neue Erotikdrama vonFrancois Ozon; siehe Seite 14Las Vegas – Altherrenkomödie von Jon Turteltaub,mit Michael Douglas, Robert De Niro,Morgan Freeman und Kevin KlineThe Act of Killing – Dokumentation über dasgroße Morden in Indonesien in den 60ern;siehe Seite 13zerstört.“ Fahred verliert seinen Vaterwährend eines Luftangriffes, undin der Schule stehen <strong>auf</strong> vielen leerenBänken die Fotos seiner totenMitschüler, die in diesem Krieg sterben(und nicht nur als Opfer der Israelis,wie Riklis zeigt). Nachdemsich der Soldat und der Junge verständigthaben (du hilfst mir raus,ich bring dich dafür über die Grenze),verwandelt sich der Film in das,was zu befürchten war: Ein immernoch sanft ironisches, aber doch argverkleisterndes Versöhnungsdramamit sehr verlogenem Ende. DieFlucht filmt Riklis als eine slapstickhafteAneinanderreihung von Fehlernund Pech und Zufall, aber alldas bringt die beiden Protagonistenzusammen, die sich immer tieferund verständnisvoller in die Augensehen.Stepfen Dorff als Pilot Yoni und AbdallahEl Akal als Fahed machenihre Sache gut. Aber auch sie findenkeinen rechten Zugang zu ihren Figuren.Der deprimierendste Gedanke,der einem nach Zaytoun kommenmag, ist der, dass Riklis die 80er Jahreals Hintergrund wählte, weil vorder religiösen Fanatisierung und9/11 vielleicht so etwas möglich gewesensein könnte. Nach all denSelbstmordanschlägen, nach Hamasund zwei Gaza-Kriegen, ist Zaytounnicht mehr als ein sentimentalesMärchen. Thomas FriedrichIsrael 2012 R: Eran Riklis B: Nader RizqK: Dan Laustsen D: Stepen Dorff, AbdallahEl Akal, Ali SulimannTHE ACT OF KILLINGMörderspielEine verstörende Dokumentationüber Großväter des VerbrechensAUm jeden Preis – holpriges Bauerndrama mitDennis Quaid und Zac Efron. Quaid will seineFarm erhalten, Söhnchen Efron will lieber Autorennenfahren. Aber das Schicksalschweisst sie zusammen.Zayotoun – alles wird ziemlich gut; siehe Seite12Zonenmädchen- eine nostalgische Retro-Doku.AB DEM 20.11.2013Aschenbrödel und der gestiefelte Kater –deutsche Märchenkomödie.Ayas – Animationsfilm über eine Kinderbandein Istanbul.Der Mohnblumenberg – japanischer Animationsfilmvon Goro Miyazaki.Die Tribute von Panem 2 – Catching Fire –das Plakatmotiv ist ziemlich von „King Arthur“geklaut.Getaway – Rennfahrerkrimi mit Ethan Hawke.Ich und du – während Bernardo Bertolucci immerweiter altert (was soll er auch tun?) werdenseine Darsteller immer jünger.Lunchbox – Happy Meal; siehe Seite 10Malavity – The Family – Gaunerkomödie vonLuc Besson, mit Robert De Niro, MichellePfeiffer und Tommy Lee Jones; mehr imnächsten Heft.Ram-Leela – Bollywood-Schmachtfetzen.Scherbenpark – Verfilmung des gleichnamigenBestsellers.Vaters Garten – Die Liebe meiner ElternschrulligeDoku.Venus im Pelz – Polanski verfilmt den Versuch,Leopold von Sachers Stück <strong>auf</strong>die Bühne zu bringen.Wasser und Feuer – türkische Romanze.Watchtower – türkischer Thriller.m Anfang haben wir sie einfachzu Tode geprügelt“, lächelt dernette Greis, „Aber das machte zuviel Blut. Und dann hatte ich eineIdee.“ Stolz führt er seine Drahtschlingefür saubere Hinrichtungenvor, und wenn sie ihm beim Rest seinerJugenderinnerungen locker umden Hals hängt, möchte manch einergern ein bisschen daran ziehen.Anwar Congo war 1965 einer derFührer der „Kino-Mafia“. Die jungenLeute gingen gern in Elvis-Filme, verk<strong>auf</strong>tenTickets <strong>auf</strong> dem Schwarzmarkt,spielten im wahren LebenHollywood-Helden nach und brachtenjeden Kommunisten um, den siefanden. Aufgestachelt von der RegierungspropagandaSuhartos, der sichgerade an die Macht geputscht hatte,jagten Milizen jeden Staatsfeind.Und die Jugendlichen waren stolz dar<strong>auf</strong>,sich nicht mit ideologischenFragen <strong>auf</strong>zuhalten. Man sagte ihneneinfach, wer der Feind war.„Auch der Vater meiner Freundin,damals“ lacht ein dick gewordenerKampfgefährte Anwars. „Erinnerstdu dich?“ und alle grinsen, als gingees um eine wilde Party.Heutesinddie„Gangster“vondamalsimmer noch hoch angesehenim Lande und die Regierung kommtimmer noch nicht ohne die Paramilitärsaus. Der amerikanische FilmemacherJoshua Oppenheimer beobachtetin dieser dänischen Produktionden verwirrenden indonesischenAlltag, in dem die Todesschwadroneureeinmal sogar im TV beklatschtberichten, wie sie damals 2,5 MillionenKommunisten auslöschten. Unddass sie nun einen Film darüberdrehen. Mit Musik.Verkleidet als Cowboys oder mitfalschen Zähnen und gefärbten Haareninszenieren die älteren Herrenden Furor der Jugend in Film-Floskelnneu. Manchmal spielen sie auchselbst ein Folter-Opfer oder erfindeneine Albtraumszene, in der ein DämonAnwar quält, der seit damalsmanchmal schlecht schläft. Am Höhepunktmassakriert eine Horde einganzes Dorf und der dritte Killer vonlinks muss seine mitspielende Tochteranschließend trösten: „Benimmdich. Schauspieler weinen immernur in der Szene“.Das ist ein Problem des Films. DieRealität, einschließlich der selbstgedrehtenPsycho-Dramen darin, ist sounglaublich, dass vieles dann dochnach Inszenierung riecht. Der Filmerklärt nichts. Weder den Kommunisten-Hassder 60er, noch das völligeAusbleiben jeder Form von Aufarbeitungim heutigen Indonesien. Manchmalverlässt er die Nahperspektive,etwa wenn er einen Killer die grausigstenTötungsarten im Off schildernlässt, während er in einem Luxusk<strong>auf</strong>hausin den Edelwaren stöbert.Manchmal unterläuft er sie gemein,wenn er etwa Anwar beim Betrachteneines Muezzins im TV geradezustaatsgefährdend äußern lässt,das sei auch so ein Kommunist, dener damals nur nicht erwischt hätte.Der Abend ist zuverlässig verdorbennach diesem Film, der jedemnoch ziemlich lange im Kopf herumgehen wird.WingD 2012 R+B: Joshua OppenheimerULTIMO 13

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