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Pfarreiblatt - Pfarrei Hochdorf

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Banken der Zukunftin FrauenhändenWo Geld noch an Wertschöpfung und Umwelt gebunden ist...Während Männer-dominierteGrossbanken der Ersten Weltwanken und zusammenbrechen,weil die Menschen mitKrediten jahrelang auf Pumplebten, wachsen in der DrittenWelt fast unbemerkt Kleinst-Banken, in denen Frauen mitMikrokrediten die Zukunftnachhaltig und verantwortlichgestalten.Als Ausweg aus der wachsendensozialen Kluft zwischen der nördlichenund südlichen Hemisphäreunterstützt die katholische Kircheseit den 70er Jahren Projekte inEntwicklungsländern mit Agrar-Entwicklungs-Fonds. Gleichzeitigentstand das zinsgünstige Mikrokredit-Systemfür kleine Dorfprojektein Bangladesh. 1983 entstanddaraus die Grameen-Bank(«Grameen» bedeutet Dorf). 2006erhielt ihr Gründer MohammedYunus den Friedensnobelpreis.Mikrokredite fördern die wirtschaftlicheund soziale Entwicklungvon unten und verknüpfen inEntwicklungsländern den Einsatzfür Friedensförderung und Armutsbekämpfung.Hohe ZahlungsmoralDie Begünstigten von Mikrokreditensind zu 97 % Frauen, die sichmit Hilfe der zinsgünstigen Darleheneine Existenz aufbauen können.Banken und Fonds, dieMikrokredite vergeben und Micro-Finance betreiben, fordern für diekleinen Kredite keine Sicherheitenein, sondern verlangen, dass siesich zunächst in einer Gruppe vonmindestens vier Personen zusammenschliessenund einen bestimmtenAnteil an Eigenmittelnleisten. Die 30-jährige Erfahrungzeigt, dass 99 % der Mikrobetriebeihre Kredite zurückzahlen. ImGegensatz zur traditionellen Entwicklungshilfesind Mikrokreditekein Almosen, sondern der Beweis,dass die Menschen die Lösungsind und nicht das Problem.Mikrokredite wandeln die traditionelleAbhängigkeit zwischen Gebernund Empfängern in eineWin-win-Situation zwischen verantwortlichenPartnern.Im indischen Staat Andhra Pradeshdurfte ich an mehreren«Bankrat»-Sitzungen dabei sein.Die Frauen in den Dörfern nennenihre Banken bescheiden WOMENSELF-HELP GROUPS (SHGs). Diemeisten der 4,8 Millionen kastenundlandlosen Frauen in AndhraPradeshs Selbsthilfe-Gruppen sindAlphabetinnen. In Milchbüchleintragen die Leiterinnen die wenigenersparten Rupis ein, die dieFrauen und ihre Gatten bei derFeldarbeit verdienten. Mit diesenGeldern und den Mikrokrediten,die sie vom Staat oder von NGOserhalten, kaufen sie gemeinsamSaatgut ein, mieten landwirtschaftlicheMaschinen zur Ernteund verschaffen sich Zugang zuMärkten. Die Gewinne werden vorallem für die Ausbildung der Kinderinvestiert, um sie von der erzwungenenKinderarbeit wegzubringen.Die SHGs werden vermehrtin politische Entscheidungenmit einbezogen und entwickelnsich zu einer gesellschaftlichenKraft. Was die klassischeEntwicklungshilfe 100 Jahre langnur teilweise geschafft hat, gelingtnun offenbar den Mikrokrediten:echte Hilfe zur Selbsthilfe.Infos: www.grameen-info.orgIn Mikrokredite investieren:www.responsability.chLukas Niederberger13

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