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Lenin 1 Wladimir Iljitsch Uljanow (russisch Владимир ... - Ura-linda.de

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<strong>Lenin</strong> 1<strong>Lenin</strong><strong>Wladimir</strong> <strong>Iljitsch</strong> <strong>Uljanow</strong> (<strong>russisch</strong> <strong>Владимир</strong> Ильич Ульянов,wiss. Transliteration Vladimir Il'ič Ul'janov, Kampfname <strong>Lenin</strong>,<strong>russisch</strong> Ленин anhören; * 10. jul. / 22. April 1870 greg. in Simbirsk; †21. Januar 1924 in Gorki bei Moskau) war ein kommunistischerPolitiker, marxistischer Theoretiker und gilt als Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rSowjetunion.Nach<strong>de</strong>m sein Bru<strong>de</strong>r wegen eines geplanten Attentats auf <strong>de</strong>n Zarenhingerichtet wor<strong>de</strong>n war, schloss sich <strong>de</strong>r junge <strong>Lenin</strong> <strong>de</strong>nmarxistischen Sozial<strong>de</strong>mokraten an und widmete sich <strong>de</strong>rUntergrundarbeit für eine kommunistische Revolution in Russland.Mehrmals musste er ins Exil emigrieren, die meiste Zeit in dieSchweiz. Er grün<strong>de</strong>te 1903 eine eigene Fraktion in <strong>de</strong>rSozial<strong>de</strong>mokratischen Arbeiterpartei Russlands, die Bolschewiki, diespätere Kommunistische Partei Russlands.Nach<strong>de</strong>m Anfang 1917 in Russland die Monarchie in einerbürgerlichen Revolution gestürzt wor<strong>de</strong>n war und die neue Regierungan Russlands Beteiligung am Ersten Weltkrieg festhalten wollte,<strong>Wladimir</strong> <strong>Iljitsch</strong> <strong>Lenin</strong>, 1920eroberte die Sozial<strong>de</strong>mokratische Arbeiterpartei Russlands(Bolschewiki) unter <strong>Lenin</strong>s Führung in <strong>de</strong>r Oktoberrevolution dieMacht. Sie löste die verfassungsgeben<strong>de</strong> Versammlung gewaltsam auf und schränkte die Meinungsfreiheit ein. Esgelang <strong>de</strong>n Bolschewiken im nun folgen<strong>de</strong>n Bürgerkrieg, <strong>de</strong>n Großteil <strong>de</strong>r Gebiete <strong>de</strong>s ehemaligen RussischenReiches unter ihre Kontrolle zu bringen und <strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>r Weißen Armeen und auch an<strong>de</strong>rer gegnerischerBürgerkriegsparteien militärisch und durch Einsatz <strong>de</strong>s roten Terrors zu brechen, trotz <strong>de</strong>r materiellen Unterstützung<strong>de</strong>r Weißen Armee und <strong>de</strong>r zeitweiligen Besetzung <strong>russisch</strong>er Gebiete durch an<strong>de</strong>re Staaten. Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>sKrieges, 1922, grün<strong>de</strong>ten die Bolschewiki die Union <strong>de</strong>r Sozialistischen Sowjetrepubliken.Zu dieser Zeit war <strong>Lenin</strong> bereits schwer krank. Nach seinem Tod 1924 wur<strong>de</strong> sein Leichnam einbalsamiert und ineinem Mausoleum an <strong>de</strong>r Mauer <strong>de</strong>s Kremls ausgestellt. In <strong>de</strong>r Folge stellten die Stalinisten <strong>Lenin</strong>s Be<strong>de</strong>utung fürdie Sowjetunion und <strong>de</strong>n Kommunismus Moskauer Prägung immer weiter heraus. Innerhalb <strong>de</strong>r politischen Linkenist die Beurteilung <strong>de</strong>r Rolle <strong>Lenin</strong>s bis heute umstritten. Anschauungen, die in <strong>de</strong>n Schriften Karl Marx' eingeschlossenes I<strong>de</strong>ologiegebil<strong>de</strong> erkennen, betrachten <strong>Lenin</strong> als herausragen<strong>de</strong>n Theoretiker, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Marxismus mit<strong>de</strong>m <strong>Lenin</strong>ismus eine maßgebliche Weiterentwicklung gab. Nach <strong>Lenin</strong>s Tod, seit <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s Stalinismus, wur<strong>de</strong>daraus die I<strong>de</strong>ologie <strong>de</strong>s Marxismus-<strong>Lenin</strong>ismus konstruiert. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite stehen Verweise aufMenschenrechtsverletzungen, Dogmatismus und anti<strong>de</strong>mokratische Ten<strong>de</strong>nzen, die mit mo<strong>de</strong>rnenSozialismuskonzepten nicht vereinbar seien. Eine große Rolle bei <strong>de</strong>r Beurteilung <strong>de</strong>r leninschen Theorie spielen dieFragen, ob sich <strong>de</strong>r Kommunismus auch in einem industriell rückständigen Land entwickeln könne, und welcheRolle dabei einer Partei neuen Typus zukam.


<strong>Lenin</strong> 2LebenFamilie<strong>Lenin</strong> stammte aus einer sozial und kulturell liberal engagierten Familie, die 1882 in <strong>de</strong>n erblichen A<strong>de</strong>lsstan<strong>de</strong>rhoben wur<strong>de</strong>. Seine <strong>de</strong>utsch erzogene Mutter, Maria Alexandrowna Blank (1835–1916), wuchs in einem Dorf aufund erhielt eine häusliche Bildung. Als Autodidaktin erlernte sie mehrere Fremdsprachen. Sie heiratete 1863 <strong>de</strong>nMathematik- und Physiklehrer Ilja Nikolajewitsch <strong>Uljanow</strong> (1831–1886). Obwohl sie in <strong>de</strong>mselben Jahr als Externedas Lehrerinnenexamen ablegte, worauf sie sich selbstständig vorbereitet hatte, widmete sie sich ihrer Familie undkonnte <strong>de</strong>swegen nicht arbeiten. [1]<strong>Lenin</strong>s Vater hatte 1854 die Kasaner Universität absolviert. Er gab 1869 seine langjährige Lehrtätigkeit an höherenSchulen in Pensa und Nischni Nowgorod auf und wur<strong>de</strong> zunächst Inspektor, später Direktor vonVolksschuleinrichtungen in Simbirsk. Er wur<strong>de</strong> 1882 in <strong>de</strong>n erblichen A<strong>de</strong>lsstand erhoben. In fast 20 Jahren seinerTätigkeit stieg die Zahl <strong>de</strong>r Schulen im Gouvernement Simbirsk be<strong>de</strong>utend. Außer<strong>de</strong>m erzog er viele fortschrittlicheLehrer, die „<strong>Uljanow</strong>er“ genannt wur<strong>de</strong>n. [1]Die Eltern <strong>Lenin</strong>s lebten in Simbirsk. Die Familie <strong>Uljanow</strong> hatte dabei eine Geschichte <strong>de</strong>s sozialen Aufstiegs hintersich. <strong>Lenin</strong>s Großvater väterlicherseits war ein aus <strong>de</strong>r Leibeigenschaft befreiter Bauer, <strong>de</strong>r sich als Schnei<strong>de</strong>rnie<strong>de</strong>rließ.JugendNach zaristischer Rangordnung war <strong>Lenin</strong> ein Dworjanin, ein Adliger,auch wenn erst <strong>de</strong>r Vater in <strong>de</strong>n A<strong>de</strong>lsstand erhoben wor<strong>de</strong>n war unddie Familie nicht recht an die höhere Gesellschaft anschließen konnte.Sein Vater verstarb unerwartet im Januar 1886 an einer Hirnblutung. [2]<strong>Lenin</strong>s älterer Bru<strong>de</strong>r Alexan<strong>de</strong>r, Stu<strong>de</strong>nt an <strong>de</strong>rMathematisch-Physikalischen Fakultät an <strong>de</strong>r Universität SanktPetersburg, hatte sich einer revolutionären Gruppe angeschlossen, die<strong>de</strong>n Zaren Alexan<strong>de</strong>r III. ermor<strong>de</strong>n wollte. [3] Er wur<strong>de</strong> am 20. Mai1887 hingerichtet. Die Familie wur<strong>de</strong> anschließend fast vollständiggemie<strong>de</strong>n, lebte aber trotz <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Vaters und <strong>de</strong>s Stigmas <strong>de</strong>rHinrichtung in materiellem Wohlstand. Neben einer stattlichen Rentehatte sie Einkünfte aus <strong>de</strong>m Besitz eines Landguts, das noch zuLebzeiten <strong>de</strong>s Vaters aus <strong>de</strong>r Mitgift <strong>de</strong>r Mutter erworben wor<strong>de</strong>nwar. [4]Zusammen mit <strong>de</strong>m frühen Tod <strong>de</strong>s Vaters prägte die Hinrichtungseines Bru<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n jungen <strong>Lenin</strong> entschei<strong>de</strong>nd. Sein Bru<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> dreiTage nach <strong>de</strong>m Beginn <strong>de</strong>r Abschlussprüfungen <strong>Lenin</strong>s an <strong>de</strong>r Schule<strong>Lenin</strong> als Jugendlicher (ca. 1887)gehängt. <strong>Lenin</strong> bestand diese trotz<strong>de</strong>m mit Auszeichnung. [2] Er studierte die Bücher, die Alexan<strong>de</strong>r hinterlassenhatte, vor allem die <strong>de</strong>s verbannten Revolutionärs Nikolai Gawrilowitsch Tschernyschewski, <strong>de</strong>r für eine klassenloseGesellschaft eintrat. [5] <strong>Lenin</strong> hatte viele intellektuelle Interessen wie Literatur und Altphilologie und wur<strong>de</strong> auch einguter Schachspieler. [6]<strong>Lenin</strong> konnte nicht in Sankt Petersburg studieren und schrieb sich an <strong>de</strong>r Universität Kasan ein (Jura). Schon inseinem ersten Jahr beteiligte <strong>Lenin</strong> sich an einem Stu<strong>de</strong>ntenprotest und wur<strong>de</strong> am 6. Dezember 1887 zusammen mit38 an<strong>de</strong>ren Stu<strong>de</strong>nten von <strong>de</strong>r Universität verwiesen. [7] <strong>Lenin</strong> nahm bei diesem Treffen keine führen<strong>de</strong> Rolle ein.Seine Bestrafung durch die Behör<strong>de</strong>n war vor allem durch die Geschichte seines Bru<strong>de</strong>rs motiviert. Der Vater <strong>de</strong>sspäteren Ministerpräsi<strong>de</strong>nten Alexan<strong>de</strong>r Kerenski <strong>de</strong>r Provisorischen Regierung, Fjodor Kerenski, <strong>de</strong>r <strong>Lenin</strong> am


<strong>Lenin</strong> 3Gymnasium unterrichtet hatte und ihn als Musterschüler beschrieb, setzte sich vergeblich für die Aufhebung <strong>de</strong>sUrteils ein. [8]Bei Samara bezog die Familie im Mai 1889 ein Gut, das sie mit ihrem Kapital erworben hatte; bald darauf aberverpachtete sie es. <strong>Lenin</strong> erwies sich als ungeeignet zum Gutsverwalter und gab sich auch keine Mühe. [9] Entgegeneiner später weit verbreiteten Behauptung hat er keine Kontakte zu Bauernfamilien gehabt, sein Wissen über dasBauerntum stammte vielmehr aus Büchern wie <strong>de</strong>nen von Gleb Uspenski. Dieser äußerte sich negativ über die<strong>russisch</strong>en Bauern, <strong>de</strong>nen er Trunksucht, Gewalt und Frem<strong>de</strong>nfeindlichkeit unterstellte.<strong>Lenin</strong> lebte vom Vermögen <strong>de</strong>r Familie, unternahm lange Wan<strong>de</strong>rungen, gab <strong>de</strong>n jüngeren Geschwistern Nachhilfe,las politische Literatur und setzte sein Jurastudium als Autodidakt fort. [10] Er durfte 1891 die Prüfungen als Externerabschließen, was ihm auch als Bester in allen Fächern gelang. Die spätere Propaganda verschwieg, dass auchKirchen- und Polizeirecht dazu gehörte. Am 30. Januar 1892 nahm <strong>Lenin</strong> eine Tätigkeit als Rechtsanwaltsgehilfeauf. [11] Er betätigte sich auch in einigen wenigen Fällen als Strafverteidiger und nahm zwei persönliche Fälle an.Einmal gegen Bauern, die ihr Vieh unberechtigterweise auf <strong>de</strong>m Anwesen seiner Familie hatten wei<strong>de</strong>n lassen. Einan<strong>de</strong>res Mal klagte er gegen einen ehemaligen französischen Adligen, <strong>de</strong>r ihn bei einem Besuch in Paris mit seinemAuto angefahren hatte. [12]Beginn <strong>de</strong>r politischen Tätigkeit<strong>Lenin</strong> beschäftigte sich bereits in jungen Jahren mit verschie<strong>de</strong>nenpolitischen Theorien. Einerseits setzte er sich kritisch mit <strong>de</strong>n<strong>russisch</strong>en „Bauernsozialisten“ o<strong>de</strong>r „Volkstümlern“ (<strong>de</strong>n Narodniki),welche eine eigene Variante <strong>de</strong>s Sozialismus propagierten, undan<strong>de</strong>rerseits mit <strong>de</strong>n Thesen von Karl Marx, die er bereits theoretischinterpretierte, auseinan<strong>de</strong>r. <strong>Lenin</strong> hielt Russland für wirtschaftlich undsozial fortgeschrittener als es tatsächlich war, so dass er an eine baldigeproletarische Revolution glaubte. An<strong>de</strong>re Revolutionäre fan<strong>de</strong>n, <strong>Lenin</strong>sMarxismus setze noch zu sehr auf die terroristischen Aspekte <strong>de</strong>rNarodniki, so wie<strong>de</strong>rholte <strong>Lenin</strong> <strong>de</strong>n Satz von Sergej Netschajew, „dasganze Haus Romanow“ müsse getötet wer<strong>de</strong>n. [13]1891 verurteilte <strong>Lenin</strong> die Hilfsaktionen <strong>de</strong>r gebil<strong>de</strong>ten Schichtanlässlich <strong>de</strong>r Hungersnot in <strong>de</strong>r Provinz Samara, in <strong>de</strong>r er als Anwalttätig war. Er wertete die Hungersnot als Schritt in RichtungSozialismus, da sie <strong>de</strong>n Glauben an Gott und <strong>de</strong>n Zaren zerstöre. [14]Fahndungsfoto von <strong>Lenin</strong>Vom Pächter seines eigenen Landgutes for<strong>de</strong>rte er die volle vereinbarte Summe, <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rum die Bauern trotz <strong>de</strong>rHungersnot voll zahlen ließ. [15]1893 zog er nach Sankt Petersburg. Dort studierte er die Theorien von Georgi Plechanow, <strong>de</strong>m er später in <strong>de</strong>rSchweiz auch selber begegnete. Nach einer mehrmonatigen Europareise durch Deutschland, Frankreich und dieSchweiz grün<strong>de</strong>te er <strong>de</strong>n „Bund für die Befreiung <strong>de</strong>r Arbeiterklasse“ („Союз борьбы за освобождение рабочегокласса“). Sobald er im Herbst nach Russland zurückgekommen war, nahm er seine agitatorische Tätigkeit wie<strong>de</strong>rauf.Während <strong>de</strong>r Vorbereitung einer illegalen Zeitung Die Sache <strong>de</strong>r Arbeiter wur<strong>de</strong> er im Dezember 1895 verhaftet(Anklage: Agitation). [16] Im Untersuchungsgefängnis richtete er sich eine Bibliothek in seinem „Studierzimmer“ einund verbrachte dort 14 Monate. 1897 wur<strong>de</strong> er im Februar für drei Jahre nach Schuschenskoje in Südsibirienverbannt, wo er unter Polizeiaufsicht leben musste. In Ufa traf er auch wie<strong>de</strong>r Na<strong>de</strong>schda Krupskaja, die er 1898 in<strong>de</strong>r Verbannung heiratete.


<strong>Lenin</strong> 4Sofort nach <strong>de</strong>r Rückkehr aus <strong>de</strong>r Verbannung im Februar 1900 suchte <strong>Lenin</strong> nach einer Möglichkeit, eine von <strong>de</strong>rZensur unabhängige Zeitung herauszubringen. In Russland war das nicht möglich, und so ging er am 29. Juli 1900für über fünf Jahre ins Ausland. Nach einem kürzeren Aufenthalt in Genf, wo er sich mit Plechanow über dieHerausgabe <strong>de</strong>r Zeitung Iskra („Der Funke“) einigte, ließ sich <strong>Lenin</strong> bei <strong>de</strong>m sozial<strong>de</strong>mokratischen GastwirtRittmeyer in <strong>de</strong>r Kaiserstraße 53 in München illegal nie<strong>de</strong>r. Im Jahr 1901 erschien die von ihm mit herausgegebeneZeitung Sarja („Morgenröte“).1902 veröffentlichte er in <strong>de</strong>r bayerischen Lan<strong>de</strong>shauptstadt die programmatische Schrift Was tun?, unter <strong>de</strong>mDecknamen „N. <strong>Lenin</strong>“. Sie machte ihn unter <strong>de</strong>n Revolutionären bekannt, polarisierte aber auch stark. Darin entwarfer das Bild einer geheim agieren<strong>de</strong>n, disziplinierten und zentralisierten Arbeiterpartei, bestehend ausBerufsrevolutionären. Die Partei sollte in i<strong>de</strong>ologischen und strategischen Fragen geeint auftreten und die Masse <strong>de</strong>rBevölkerung auf <strong>de</strong>m Weg zur Revolution anführen. [17] Die Notwendigkeit einer solchen konspirativen Organisationbegrün<strong>de</strong>te <strong>Lenin</strong> damit, dass im autokratischen Zarenreich keine an<strong>de</strong>re Partei erfolgreich einen Umsturz einleitenkönne. Er orientierte sich dabei auch an <strong>de</strong>n Vorbil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Narodniki aus <strong>de</strong>m vorigen Jahrhun<strong>de</strong>rt, die ebensolcheMetho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r politischen Arbeit anwandten. <strong>Lenin</strong> wandte sich in seiner Schrift explizit gegen die liberalere Linke,die eine Verän<strong>de</strong>rung durch basis<strong>de</strong>mokratische Organisation und Gewerkschaften erwirken wollte. [18] Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>rPartei als straff geführte Geheimorganisation war bei <strong>de</strong>n Organisationsbereiten unter Russlands Linken nichtstrittig, und <strong>Lenin</strong> bemühte sich mit Zitaten von Marx und an<strong>de</strong>ren, die For<strong>de</strong>rungen marxistisch zu begrün<strong>de</strong>n.Manch <strong>russisch</strong>en Marxisten empörte es, dass <strong>Lenin</strong> dabei terroristische Bauernführer und <strong>de</strong>n „Massenterror“ vonPetr Tkatschew lobte. <strong>Lenin</strong>s Betonung <strong>de</strong>r konspirativnost konnte als Aufruf zu Verschwörungen interpretiertwer<strong>de</strong>n. [17] Später wur<strong>de</strong> <strong>Lenin</strong>s Organisationsmo<strong>de</strong>ll als „Demokratischer Zentralismus“ bekannt.Siehe auch: <strong>Lenin</strong>ismus.DecknameAb Dezember 1900 verwen<strong>de</strong>te er <strong>de</strong>n Decknamen beziehungsweise das Pseudonym „<strong>Lenin</strong>“. Es gibt keineschlüssige o<strong>de</strong>r gesicherte Erklärung bezüglich <strong>de</strong>r Herkunft <strong>de</strong>s Pseudonyms. Eine Erklärung besagt, dass er sichdabei auf <strong>de</strong>n sibirischen Strom Lena bezog (<strong>Lenin</strong> be<strong>de</strong>utet <strong>russisch</strong>: „Der vom Fluss Lena Stammen<strong>de</strong>“) – nachSibirien verbannt zu wer<strong>de</strong>n, be<strong>de</strong>utete damals praktisch, dass man im Russischen Kaiserreich als anerkannterOppositioneller galt. Eine an<strong>de</strong>re Erklärung besagt, dass er mehr an sein Kin<strong>de</strong>rmädchen Lena dachte, und dass erbereits als kleiner Junge auf die Frage, „wessen [Kind] er sei“ zu antworten pflegte: „<strong>Lenin</strong>!“ (<strong>de</strong>utsch: „Lenas!“).<strong>Lenin</strong> hatte mehrere Decknamen, beispielsweise lebte er im Münchner Stadtteil Schwabing als Iordan K. Iordanovund an<strong>de</strong>rnorts in München unter <strong>de</strong>m Namen Mayer. [19] Vor diesem Hintergrund wirkt die Wahl <strong>de</strong>s Pseudonymseher zufällig. [20]


<strong>Lenin</strong> 5Aufbau <strong>de</strong>r Partei<strong>Lenin</strong> betrieb <strong>de</strong>n Aufbau einer streng organisierten Ka<strong>de</strong>rpartei aus„Berufsrevolutionären“ und wur<strong>de</strong> wegen seiner – von <strong>de</strong>r Illegalitäterzwungenen, aber auch vom <strong>russisch</strong>en revolutionären Terrorismusinspirierten – Rigorosität und wegen seiner radikalen theoretischenPositionen <strong>de</strong>r am meisten beachtete linke Sozial<strong>de</strong>mokrat.Die Ansichten und Absichten <strong>Lenin</strong>s führten 1903 auf <strong>de</strong>m zweitenParteitag (in London) zur faktischen Spaltung <strong>de</strong>rSozial<strong>de</strong>mokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR). <strong>Lenin</strong> hatteerfolgreich seine Anhänger in das Organisationskomitee platziert. [21]Unterstützt von Plechanow und durch <strong>de</strong>n Auszug <strong>de</strong>rreformorientierten „Ökonomisten“ und <strong>de</strong>r jüdischen Delegierten vom„Bund“ gelang es <strong>Lenin</strong>, seine Hauptfor<strong>de</strong>rungen in dasParteiprogramm und das Statut zu bringen, u.a. die Betonung <strong>de</strong>r„Diktatur <strong>de</strong>s Proletariats“. [22] Seine For<strong>de</strong>rung, die Parteimitglie<strong>de</strong>rneben materieller Unterstützung auch zu persönlicher Mitarbeit zuverpflichten, wur<strong>de</strong> jedoch von <strong>de</strong>r Gruppe um Julius Martowabgelehnt. <strong>Lenin</strong> nannte aufgrund <strong>de</strong>r Abstimmungsmehrheit seineGruppe Bolschewiki (vom <strong>russisch</strong>en Wort für „Mehrheit“) und dieGemäßigten Menschewiki („Min<strong>de</strong>rheit“).1905 brach eine Russische Revolution aus, während das Land sich imKrieg mit Japan befand. Für <strong>Lenin</strong> stand nicht <strong>de</strong>r innenpolitischeKampf gegen die Regierung, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Kampf gegen dieMenschewiki im Vor<strong>de</strong>rgrund, während er außenpolitisch für JapanPartei ergriff. So sollte er auch später im Weltkrieg die Fein<strong>de</strong> <strong>de</strong>szaristischen Russlands unterstützen. Diese Haltungen <strong>Lenin</strong>s haben beian<strong>de</strong>ren Parteimitglie<strong>de</strong>rn nicht nur Verständnis gefun<strong>de</strong>n; einige von<strong>Lenin</strong>s engsten Mitarbeitern wollten einen dritten Parteitag vorbereitenund dort die Versöhnung bei<strong>de</strong>r Lager bewirken. Einen schroffen Briefan die Bolschewiki, <strong>de</strong>r ihn vollkommen isoliert hätte, schwächte er ineinem späteren Entwurf ab. Trotz<strong>de</strong>m dürften sie sich über <strong>Lenin</strong>sRealitätsferne gewun<strong>de</strong>rt haben, schreibt <strong>de</strong>r Historiker RobertService. [23]Spiegelgasse 14 in Zürich: Eine Ge<strong>de</strong>nktafelerinnert an <strong>Lenin</strong>s Aufenthalt in diesem Haus, woer zur Untermiete wohnte.Ge<strong>de</strong>nktafelIn dieser Zeit nahm <strong>Lenin</strong> auch <strong>de</strong>n Rätegedanken auf, während vieleBolschewisten noch einer Verschwörung im Geheimen <strong>de</strong>n Vorzuggaben. [24] Nach <strong>de</strong>m Moskauer Aufstandsversuch <strong>de</strong>r Bolschewistenim Dezember 1905 war <strong>Lenin</strong> skeptisch, was Aufstän<strong>de</strong> anging, dieSDAP solle sich besser in die Duma wählen lassen, die neueSpiegelgasse 14, Fotos von 1920Volksvertretung. Er befürwortete damals noch die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Menschewiki, die ein Gegengewicht zu<strong>de</strong>n Ungeduldigen bei <strong>de</strong>n Bolschewisten bil<strong>de</strong>n sollten. [25]Im Januar 1907 floh <strong>Lenin</strong> vor <strong>de</strong>r <strong>russisch</strong>en Geheimpolizei nach Finnland, im November nach Helsinki, [26] einJahr später zog er nach Genf.Bis 1912 wur<strong>de</strong>n die Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Lagern immer größer, weswegen bei <strong>de</strong>r sechstenGesamt<strong>russisch</strong>en Parteikonferenz in Prag die Menschewiki ausgeschlossen wur<strong>de</strong>n. Sie bil<strong>de</strong>ten daraufhin eineeigene Partei, während die SDAPR nun die Erweiterung (Bolschewiki) trug. Erst 1918 nannten die Bolschewisten


<strong>Lenin</strong> 6ihre Partei in Kommunistische Partei Russlands (B) um.Die Parteispaltung war von <strong>de</strong>r zaristischen Geheimpolizei geför<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n; <strong>Lenin</strong>s enger Mitarbeiter RomanMalinowski spionierte für sie. [27] Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bolschewiki verdächtigten Malinowski als Spion, nach<strong>de</strong>m einigeParteimitglie<strong>de</strong>r verhaftet wor<strong>de</strong>n waren. <strong>Lenin</strong> tat diese Vorwürfe im Rahmen einer partei-internen Untersuchungmit Verweis auf <strong>de</strong>ssen Herkunft aus einer Arbeiterfamilie ab. [28]Im April 1912 gab <strong>Lenin</strong> zum ersten Mal die Prawda heraus. In <strong>de</strong>r Folgezeit widmete er sich im Schweizer Exilwie<strong>de</strong>r marxistischen Studien, es entstand vor allem seine Schrift Der Imperialismus als höchstes Stadium <strong>de</strong>sKapitalismus (Januar bis Juni 1916), die die Grundlage <strong>de</strong>r marxistischen Theorie <strong>de</strong>s Imperialismus sowie <strong>de</strong>rdarauf basieren<strong>de</strong>n Stamokap-Theorie bil<strong>de</strong>te. Dieses Werk vollen<strong>de</strong>te er in Zürich, wohin er im Februar 1916umziehen durfte, nach<strong>de</strong>m er ein entsprechen<strong>de</strong>s Ersuchen mit <strong>de</strong>m Wunsch nach Nutzung <strong>de</strong>r dortigenZentralbibliothek begrün<strong>de</strong>t hatte.Erster WeltkriegIm August 1914 begann <strong>de</strong>r Erste Weltkrieg. <strong>Lenin</strong> hatte über einen österreichisch-<strong>russisch</strong>en Krieg spekuliert, ihnaber noch 1913 in einem Brief an Maxim Gorki für unwahrscheinlich gehalten: [29]„Ein Krieg zwischen Österreich und Rußland wäre für die Revolution (in ganz Osteuropa) sehr nützlich, aberes ist kaum anzunehmen, daß uns Franz Joseph und unser Freund Nikolaus dieses Vergnügen bereiten.“Die Bolschewiki waren international die einzige sozial<strong>de</strong>mokratische Parteiorganisation, die von Anfang an gegendie Kriegspolitik <strong>de</strong>r eigenen Regierung – die unbedingte Unterstützung Serbiens gegen Österreich-Ungarn –mobilisierte. Dennoch gelang es <strong>de</strong>r Partei nicht, sich einen nennenswerten Rückhalt in <strong>de</strong>r Bevölkerung zuverschaffen. Ihre Mitglie<strong>de</strong>rzahl, ihre Akzeptanz und ihr Einfluss blieben gering.Die <strong>de</strong>utsche Oberste Heeresleitung ermöglichte <strong>de</strong>n Bolschewiki, unter <strong>de</strong>n <strong>russisch</strong>en KriegsgefangenenPropaganda zu betreiben, [30] und nach <strong>de</strong>r Februarrevolution 1917 ließ sie <strong>Lenin</strong> und an<strong>de</strong>re <strong>russisch</strong>e Revolutionäreaus <strong>de</strong>r Schweiz durch Deutschland reisen, weiter ging es über Stockholm und Tornio nach Russland. [31]Diese Reise war vom <strong>de</strong>utschen Kaiser Wilhelm II. persönlich an die Bedingung geknüpft, dass <strong>Lenin</strong> einenSeparatfrie<strong>de</strong>n anstrebe, was dieser vorher kategorisch abgelehnt hatte und nach seiner Ankunft in Russland auchweiterhin <strong>de</strong>mentierte. Um nicht in <strong>de</strong>n Verdacht <strong>de</strong>s Vaterlandsverrates zu kommen, bezeichnete <strong>Lenin</strong> diefinanzielle Unterstützung <strong>de</strong>r Bolschewiki durch das <strong>de</strong>utsche Kaiserreich wi<strong>de</strong>r besseres Wissen öffentlich als Lügeund wies darauf hin, dass auch prominente Menschewiki wie Julius Martow über Deutschland nach Russland gereistwaren. [32]Revolutionsphase 1917 bis 1918Nach <strong>de</strong>r Februarrevolution 1917 kehrten <strong>Lenin</strong> und an<strong>de</strong>re prominente Kommunisten mit Unterstützung <strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen Obersten Heeresleitung aus <strong>de</strong>r Schweiz über das Gebiet <strong>de</strong>s Kriegsgegners Deutschland, Schwe<strong>de</strong>ns undFinnlands nach Russland zurück. Sie fuhren in einem versiegelten Zug, <strong>de</strong>r zu exterritorialem Gebiet erklärt wor<strong>de</strong>nwar. Es gibt Thesen, <strong>de</strong>nen zufolge <strong>de</strong>r Zug in Berlin gehalten hat, wo er mit 40 Millionen Goldmark <strong>de</strong>s DeutschenReiches bela<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n sei, um die kommunistische Revolution vorantreiben und einen Separatfrie<strong>de</strong>n schließen zukönnen. Welche Rolle diese Unterstützung jedoch spielte, ist strittig, teilweise wird sogar die These vertreten, dassanfangs die eigentliche „Schaltzentrale“ <strong>de</strong>r Oktoberrevolution in Berlin gewesen sei und das kaiserlicheDeutschland die Revolution sich einfach „gekauft“ habe. [33] <strong>Lenin</strong> erreichte im April 1917 mit einigen seinerGenossen <strong>de</strong>n Finnischen Bahnhof in Petrograd und propagierte die Revolution zur Machtergreifung <strong>de</strong>r Arbeiter,Bauern und Soldaten (Aprilthesen).<strong>Lenin</strong> stellte sich von Anfang an gegen die provisorische Regierung unter Kerenski, <strong>de</strong>n er öffentlich als„Dummkopf“ [34] schmähte. Bereits am 4. Juni verkün<strong>de</strong>te <strong>Lenin</strong> im Rahmen <strong>de</strong>s 4. All<strong>russisch</strong>en Sowjetkongressesdie Ambition <strong>de</strong>r Bolschewiki, die Macht im Land zu übernehmen. Seine For<strong>de</strong>rungen nach einer Verteilung <strong>de</strong>s


<strong>Lenin</strong> 7Lan<strong>de</strong>s an die Bauern ohne Entschädigung und nach <strong>de</strong>r Enteignung <strong>de</strong>r reichsten Bevölkerungsschicht wur<strong>de</strong>nrasch populär. Während <strong>de</strong>r Kerenski-Offensive agitierten die Bolschewiki in <strong>de</strong>r <strong>russisch</strong>en Armee gegen dieWeiterführung <strong>de</strong>s Krieges, auch wenn <strong>Lenin</strong> einen Separatfrie<strong>de</strong>n noch öffentlich ablehnte. [35] Als sich dasScheitern <strong>de</strong>r Angriffsoperationen abzeichnete, warf <strong>Lenin</strong> <strong>de</strong>r Provisorischen Regierung vor, Tausen<strong>de</strong> Menschen inein blutiges Gemetzel getrieben zu haben. [36] Im Juli versuchte <strong>Lenin</strong> <strong>de</strong>n Prestigeverlust <strong>de</strong>r Regierung für die Ziele<strong>de</strong>r Bolschewiki auszunutzen. In <strong>de</strong>r Hauptstadt Petrograd for<strong>de</strong>rte die Partei zu Massen<strong>de</strong>monstrationen auf. Dieseführten aber nicht zum Umsturz, son<strong>de</strong>rn schlugen sich nur in chaotischen bewaffneten Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen undPlün<strong>de</strong>rungen nie<strong>de</strong>r. <strong>Lenin</strong> stellte fest, dass ein Aufstand besser organisiert wer<strong>de</strong>n müsse, um effektiv zu sein [37] –er selbst befand sich zu Beginn <strong>de</strong>r Demonstrationen nicht in <strong>de</strong>r Hauptstadt, son<strong>de</strong>rn zur Erholung in Finnland. [38]Die Provisorische Regierung setzte Militär ein und brachte die Stadt so wie<strong>de</strong>r zur Ruhe. [37] Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> einGerichtsverfahren wegen Hochverrats anberaumt. Die Partei <strong>de</strong>r Bolschewiki und ihr Hauptpresseorgan, die Prawda,wur<strong>de</strong>n offiziell von <strong>de</strong>r Regierung Kerenski verboten. Der Partei gelang es allerdings durch eine Namensän<strong>de</strong>rung<strong>de</strong>r Partei sowie <strong>de</strong>r Prawda weitgehend ihre Aktivitäten aufrechtzuerhalten. [39] <strong>Lenin</strong> fürchtete nach diesemScheitern die To<strong>de</strong>sstrafe, falls er sich <strong>de</strong>r Anklage stellen wür<strong>de</strong> und begab sich in <strong>de</strong>n Untergrund. [37] <strong>Lenin</strong> nahmnach <strong>de</strong>n Maßnahmen <strong>de</strong>r Regierung gegen die Bolschewiki einen Strategiewechsel vor, <strong>de</strong>n er selbst wie folgtzusammenfasste: „Alle Hoffnungen auf eine friedliche Entwicklung <strong>de</strong>r <strong>russisch</strong>en Revolution sind nutzlosverschwun<strong>de</strong>n. Dies ist die objektive Situation: Entwe<strong>de</strong>r vollständiger Sieg <strong>de</strong>r Militärdiktatur o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Sieg für <strong>de</strong>nbewaffneten Aufstand <strong>de</strong>r Arbeiter.“ [40] Er drängte somit auf einen bewaffneten Aufstand.Nach weiteren militärischen Fehlschlägen <strong>de</strong>r gemäßigt sozialistisch-liberalen „Provisorischen revolutionärenRegierung“ unter Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Alexan<strong>de</strong>r Kerenski gelang es <strong>de</strong>n Bolschewiki und <strong>de</strong>n neu gegrün<strong>de</strong>tenSowjets im November 1917 (nach <strong>de</strong>m in Russland noch gelten<strong>de</strong>n julianischen Kalen<strong>de</strong>r im Oktober), diebürgerliche Regierung zu stürzen (Oktoberrevolution). Leo Trotzki, <strong>Lenin</strong>s Vertrauter, organisierte am 25. Oktober<strong>de</strong>n Aufstand, <strong>de</strong>r auf wenig Gegenwehr stieß. Bei diesem Auftakt zur Oktoberrevolution wur<strong>de</strong>n sechs Menschengetötet. Am 8. November 1917 tagte in Petrograd auch <strong>de</strong>r „II. All<strong>russisch</strong>e Sowjetkongress“. Die Bolschewikibesaßen in diesem zentralen Arbeiter- und Soldatenrat zunächst keine Mehrheit. Aus Protest gegen das Vorgehen <strong>de</strong>rBolschewiki verließen jedoch viele Abgeordnete, darunter die Menschewiki, <strong>de</strong>n Sitzungssaal und überließen <strong>de</strong>nBolschewiki das Feld. <strong>Lenin</strong> wur<strong>de</strong> über Nacht als Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Rats <strong>de</strong>r Volkskommissare <strong>de</strong>r RegierungschefRusslands. „Ein steiler Aufstieg aus <strong>de</strong>m Keller an die Macht“, sagte er, „mir dreht sich <strong>de</strong>r Kopf“.Auf <strong>de</strong>m II. Sowjetkongress legte <strong>Lenin</strong> dar, dass seine Regierung die Konstituieren<strong>de</strong> Versammlung respektierenwer<strong>de</strong> und sich als Provisorium bis zu <strong>de</strong>ren Wahl verstehe. Die Wahl lief selbst <strong>de</strong>mokratisch und ohneZwischenfälle ab. Sie brachte <strong>de</strong>n Bolschewiki eine empfindliche Nie<strong>de</strong>rlage ein, da die Mehrheit <strong>de</strong>r Stimmen andie Sozialrevolutionäre ging und <strong>Lenin</strong>s Partei nur rund ein Viertel <strong>de</strong>r Sitze gewann. Daraufhin ließ <strong>Lenin</strong>, <strong>de</strong>rbereits zuvor die Legitimation <strong>de</strong>r Versammlung kritisiert hatte, sie am Tag nach <strong>de</strong>r Wahl gewaltsam auflösen. InPetrograd kam es daraufhin zu Demonstrationen und gewalttätigen Zusammenstößen, in <strong>de</strong>ren Verlauf mehrereMenschen zu To<strong>de</strong> kamen. [41]Der sofortige Frie<strong>de</strong>nsschluss, die Verteilung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns an die Bauern und die Übernahme <strong>de</strong>r Fabriken durch dieArbeiter waren die unmittelbar wirken<strong>de</strong>n Losungen. Die Partei etablierte unter <strong>Lenin</strong>s Vorsitz die bolschewistischeRegierung (Rat <strong>de</strong>r Volkskommissare). Im Februar 1918 entstand auf ihre Veranlassung die Rote Armee unter <strong>de</strong>rFührung von Leo Trotzki und die Geheimpolizei Tscheka unter Felix Dserschinski. Am 5. März 1918 been<strong>de</strong>te dasAbkommen von Brest-Litowsk <strong>de</strong>n Krieg mit Deutschland unter massiven Gebietsverlusten für Russland.


<strong>Lenin</strong> 8Attentat und KrankheitenAm 30. August 1918 wur<strong>de</strong> <strong>Lenin</strong> bei einem Attentat durch zwei Schüsse verletzt. Die Projektile trafen ihn inSchulter und Hals. Als Attentäterin verhaftete man kurz darauf Fanny Kaplan, eine Anhängerin <strong>de</strong>rSozialrevolutionäre, die nach einem Verhör exekutiert wur<strong>de</strong>. Einige westliche Historiker hegen jedoch Zweifel an<strong>de</strong>r Täterschaft Kaplans. Von <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s Attentats erholte sich <strong>Lenin</strong> Zeit seines Lebens nicht mehr.Erst 1922 wur<strong>de</strong> die Kugel im Hals operativ entfernt, nach<strong>de</strong>m ein <strong>de</strong>utscher Arzt urteilte, <strong>Lenin</strong>s Kopfschmerzenseien vom Blei verursacht, das das Gehirn vergifte. Bei <strong>de</strong>n Untersuchungen dieser Zeit wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Lei<strong>de</strong>nfestgestellt: Augenprobleme, Magenbeschwer<strong>de</strong>n, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Wundrose,Durchblutungsstörungen im Gehirn. Einem Neuropathologen hatte <strong>Lenin</strong> zu<strong>de</strong>m berichtet, an – nicht nähererläuterten – Zwangsvorstellungen zu lei<strong>de</strong>n. [42]Einen Monat nach <strong>de</strong>r Operation erlitt <strong>Lenin</strong> am 25. Mai 1922 einen schweren Schlaganfall, nach mehrerenkleineren zuvor; zwei weitere schwere folgten noch. Der Schlaganfall lähmte <strong>Lenin</strong> rechtsseitig, erschwerte dasSprechen, verwirrte <strong>de</strong>n Geist und machte eine Genesung fraglich. Die Ärzte diskutierten mehrere Möglichkeiten fürdie Grundursache von <strong>Lenin</strong>s Beschwer<strong>de</strong>n, ohne Einigkeit zu erzielen: Syphilis, Neurasthenie, Arterienverkalkung(wie schon bei <strong>Lenin</strong>s Vater) o<strong>de</strong>r auch die Folgen <strong>de</strong>r Operation. <strong>Lenin</strong> dachte an Selbstmord und bat Stalin umGift. [43]Bürgerkrieg 1918 bis 1922<strong>Lenin</strong> war trotz vieler offen ausgetragener Meinungsunterschie<strong>de</strong> dieunumstrittene Führungspersönlichkeit <strong>de</strong>r Partei und <strong>de</strong>r Regierungund wur<strong>de</strong> als die höchste Autorität <strong>de</strong>r 1919 entstehen<strong>de</strong>n dritten„Kommunistischen Internationale“ (Komintern) angesehen. Bereitskurz nach <strong>de</strong>r Oktoberrevolution versuchte <strong>Lenin</strong>, die <strong>russisch</strong>eWirtschaft per Dekret in eine zentrale Planwirtschaft umzuwan<strong>de</strong>ln.Als erstes wur<strong>de</strong>n bis Anfang 1918 die Banken verstaatlicht. Gemäß<strong>de</strong>m Parteiprogramm <strong>de</strong>r Bolschewiki sollte das Geld alsZahlungsmittel komplett abgeschafft wer<strong>de</strong>n. Da das Geld nicht perDekret abgeschafft wer<strong>de</strong>n konnte, ließ die Regierung durchzusätzliches Gelddrucken bis 1922 eine Hyperinflation herbeiführen,die alle umlaufen<strong>de</strong>n Geldmittel entwertete. <strong>Lenin</strong> beauftragte 1918<strong>de</strong>n Journalisten Jurij Larin damit, eine zentrale Planungsinstanz fürdie Verstaatlichung <strong>de</strong>r Industrie zu schaffen. Hieraus ging <strong>de</strong>r ObersteWirtschaftsrat hervor, <strong>de</strong>r die Enteignung <strong>de</strong>r privaten Unternehmen<strong>Lenin</strong> und seine Frau (1919)umsetzte, <strong>de</strong>ren Eigentümer (wenn sie nicht bereits ins Ausland geflohen waren) in <strong>de</strong>r Regel ihre Betriebeentschädigungslos abtreten mussten. Das Firmenvermögen wur<strong>de</strong> vom Staat eingezogen.Neben diesem Umbau in <strong>de</strong>r Wirtschaft führte <strong>Lenin</strong> auch Reformen im Bildungswesen durch. Die Alphabetisierung<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s wur<strong>de</strong> von ihm energisch vorangetrieben. Im Dezember 1919 schuf er per Dekret verpflichten<strong>de</strong>Unterrichtskurse für Analphabeten. Im Sommer 1920 wur<strong>de</strong> die Einrichtung eines Netzes von Kleinstbibliothekengeschaffen, das je<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Zugang zu Büchern sichern sollte. Diese Reformen zielten nicht nur auf die Hebung <strong>de</strong>sBildungsstandards ab, son<strong>de</strong>rn waren auch dazu gedacht, die Loyalität <strong>de</strong>r Menschen mit <strong>de</strong>m Regime zu för<strong>de</strong>rn.Auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Hochschulbildung öffnete <strong>Lenin</strong>s Regierung <strong>de</strong>n Zugang für ärmere Bevölkerungsschichten undschaffte das mehrglie<strong>de</strong>rige Schulsystem ab. 1919 wur<strong>de</strong>n auch die Arbeiterfakultäten eingeführt, die auchErwachsenen, <strong>de</strong>nen ein Studium nicht möglich gewesen war, <strong>de</strong>n Zugang zu universitärer Bildung öffneten. [44]Gegen die bolschewistische Regierung formierte sich in vielen Lan<strong>de</strong>steilen Wi<strong>de</strong>rstand, vor allem jene Kräfte, dieihre verlorenen Privilegien wie<strong>de</strong>r herstellen wollten. Um ihre Macht zu sichern und <strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand zu brechen,


<strong>Lenin</strong> 9setzte die Regierung die vom Volkskommissar für Kriegswesen Leo Trotzki im Jahre 1918 aufgestellte Rote Armeeein. So entwickelte sich ein Bürgerkrieg, in <strong>de</strong>n sich die USA, Großbritannien und zahlreiche an<strong>de</strong>re Staaten durchdie massive Unterstützung <strong>de</strong>r Weißen Truppen einmischten. Dieser Bürgerkrieg war durch große militärische Härte(s. dazu etwa Roter Terror, Weißer Terror) geprägt und dauerte bis zur Nie<strong>de</strong>rlage <strong>de</strong>r Weißen Truppen En<strong>de</strong> 1921an.<strong>Lenin</strong> selbst beschränkte sich während <strong>de</strong>s Bürgerkriegs weitgehend auf die politische Führung <strong>de</strong>s Sowjetstaates.Nach seiner eigenen Aussage war es für ihn zu spät, sich militärische Kenntnisse anzueignen. Er begnügte sichdamit, die grobe Strategie zu bestimmen, in die Planung <strong>de</strong>r militärischen Operationen mischte er sich dagegen kaumein. Auf Besuche an <strong>de</strong>r Front verzichtete er während <strong>de</strong>s gesamten Krieges. [45] Im Rahmen seinerWeisungsbefugnis als Staatschef regte er an, Geiseln unter Zivilisten und Angehörigen von Offiziersfamiliennehmen zu lassen, da er Hochverrat unter <strong>de</strong>n im alten Regime ausgebil<strong>de</strong>ten Offizieren fürchtete. [46] <strong>Lenin</strong> för<strong>de</strong>rteund verlangte als Staatschef <strong>de</strong>n Roten Terror im Bürgerkrieg. So ordnete er am 9. August 1918 in einem Schreibenan die Behör<strong>de</strong>n von Nischni-Nowgorod an: „Organisiert umgehend Massenterror, erschießt und <strong>de</strong>portiert dieHun<strong>de</strong>rtschaften von Prostituierten, die die Soldaten in Trunkenbol<strong>de</strong> verwan<strong>de</strong>ln, genauso wie frühere Offiziere,etc.“ [47] Am selben Tag ordnete er gegenüber <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n von Pensa die Einrichtung eines Konzentrationslagersan. [48] <strong>Lenin</strong> legitimierte <strong>de</strong>n Roten Terror als vorübergehend notwendige Maßnahme im Bürgerkrieg, er diene <strong>de</strong>rVerteidigung gegen <strong>de</strong>n Weißen Terror. So erklärte er bereits 1920: „Der Terror wur<strong>de</strong> uns durch <strong>de</strong>n Terrorismus<strong>de</strong>r Entente aufgezwungen, als die stärksten Mächte <strong>de</strong>r Welt, vor nichts zurückschreckend, mit ihren Hor<strong>de</strong>n überuns herfielen. Wir hätten uns keine zwei Tage halten können, wären wir diesen Versuchen <strong>de</strong>r Offiziere undWeißgardisten nicht ohne Erbarmen begegnet und das be<strong>de</strong>utet Terror … Wir erklärten, dass sich die Anwendungvon Gewalt aus <strong>de</strong>r Aufgabe ergibt, die Ausbeuter, die Gutsbesitzer und Kapitalisten zu unterdrücken; wenn diesgetan ist, verzichten wir auf alle außeror<strong>de</strong>ntlichen Maßnahmen.“ [49] <strong>Lenin</strong> sah aber keineswegs die Abschaffung <strong>de</strong>sTerrors vor: In einem Brief aus <strong>de</strong>m Jahre 1922 zur Reform <strong>de</strong>r Justiz äußerte er die Absicht, <strong>de</strong>n Terror rechtlichenKonventionen zu unterwerfen, die I<strong>de</strong>e ihn abzuschaffen bezeichnete er als Selbsttäuschung. [50]Im Sommer 1920 unternahm <strong>Lenin</strong> nach innerparteilichen Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen <strong>de</strong>n Versuch, <strong>de</strong>n Kommunismusim Ausland zu etablieren. Nach<strong>de</strong>m im April polnische Einheiten und ukrainische Nationalisten vergeblich versuchthatten, die Ukraine zu besetzen und aus <strong>de</strong>m sowjetischen Staatenbund zu lösen, ließ die Partei die Rote Armee inPolen einmarschieren (Polnisch-Sowjetischer Krieg). Die Hoffnung auf eine einsetzen<strong>de</strong> Revolution dort erfülltensich in<strong>de</strong>s nicht. Die Polen kämpften, unabhängig von ihrer Klassenzugehörigkeit, gegen <strong>de</strong>n <strong>russisch</strong>en Einmarsch.Die Rote Armee wur<strong>de</strong> von polnischen Truppen unter Marschall Józef Piłsudski mit französischer Unterstützungvernichtend geschlagen (Wun<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Weichsel).Während <strong>de</strong>s Bürgerkrieges kam es zu einer Versorgungskrise. Ursächlich dafür war die Agrarpolitik <strong>de</strong>rBolschewiki. Gemäß <strong>de</strong>n Lehren <strong>de</strong>s Marxismus betrachteten sie die selbstständigen Bauern als einekleinbürgerliche Klasse ohne Zukunft. Im Zuge <strong>de</strong>r Zentralisierung <strong>de</strong>r Landwirtschaft sollten die Bauern ihreErträge zu niedrigen Festpreisen an die staatlichen Behör<strong>de</strong>n abgeben. Als die Bauern dies verweigerten, ließ <strong>Lenin</strong>die Erträge durch bewaffnete Kommandos aus <strong>de</strong>n Städten einsammeln. Dieses Vorgehen for<strong>de</strong>rte zahlreicheMenschenleben. Die Bauern reagierten auf die Zwangsmaßnahmen mit <strong>de</strong>r Verkleinerung <strong>de</strong>r Anbauflächen, waswie<strong>de</strong>rum zu noch geringeren Erträgen und vor allem in <strong>de</strong>n Städten zu Hungersnöten führte. Verschärft wur<strong>de</strong> dieErnährungslage durch <strong>de</strong>n andauern<strong>de</strong>n Bürgerkrieg. 1921 kam es zum Kronstädter Matrosenaufstand („Für Sowjetsohne Bolschewiki!“), <strong>de</strong>r jedoch blutig nie<strong>de</strong>rgeschlagen wur<strong>de</strong>. Die Bolschewiki richteten Lager für Regimegegnerein. Sie waren in ihrer Funktion aber nicht vergleichbar mit <strong>de</strong>n später von Stalin eingerichteten Arbeitslagern, dieauch als Gulag bezeichnet wer<strong>de</strong>n.Während <strong>de</strong>s Bürgerkrieges verfolgte <strong>Lenin</strong> gegenüber <strong>de</strong>r orthodoxen Kirche eine zurückhalten<strong>de</strong> Politik. Auf <strong>de</strong>mII. All<strong>russisch</strong>en Sowjetkongress im November 1918 sprach sich <strong>Lenin</strong> dafür aus, die Religion nur mit gewaltlosenMitteln <strong>de</strong>r Agitation zu bekämpfen. Kurz nach seiner Machtübernahme setzte er per Dekret die Trennung vonKirche und Staat durch. Ein Jahr nach <strong>de</strong>m Bürgerkrieg dirigierte <strong>Lenin</strong> eine groß angelegte Kampagne <strong>de</strong>s Staates


<strong>Lenin</strong> 10und <strong>de</strong>r Partei gegen die Kirche. Als Vorwand diente die in weiten Teilen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s herrschen<strong>de</strong> Hungersnot.Führen<strong>de</strong> Kirchenleute hatten als Hilfe für die Hungern<strong>de</strong>n freiwillig Teile <strong>de</strong>s Kirchenbesitzes als Spen<strong>de</strong>nfreigegeben. <strong>Lenin</strong> verschärfte diese Maßnahme dadurch, dass er die notfalls gewaltsame Konfiskation sämtlicherKirchengüter, inklusive geweihter Gegenstän<strong>de</strong>, im Februar 1922 anordnete. Diese Maßnahmen trafen bei Teilen <strong>de</strong>rBevölkerung auf Wi<strong>de</strong>rstand. [51]So äußerte sich <strong>Lenin</strong> in einem Brief an das Politbüro vom 19. März 1922 bezüglich <strong>de</strong>s Vorgehens in <strong>de</strong>r StadtSchuja, wo es zu gewalttätigen Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen zwischen Soldaten, die Kirchenbesitz einziehen sollten, undGläubigen gekommen war, folgen<strong>de</strong>rmaßen: [52] „Je mehr Vertreter <strong>de</strong>s reaktionären Priesterstands und <strong>de</strong>rreaktionären Bourgeoisie an die Wand gestellt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto besser für uns. Wir müssen all diesen Leutenunverzüglich eine solche Lektion erteilen, daß sie auf Jahrzehnte hinaus nicht mehr an irgendwelchen Wi<strong>de</strong>rstand<strong>de</strong>nken wer<strong>de</strong>n“. Dieses Vorgehen führte im ganzen sowjetischen Staatsgebiet zu staatlich gelenkten Pogromengegen Gläubige, Priester und religiöse Einrichtungen. Die Zahl <strong>de</strong>r geöffneten orthodoxen Gotteshäuser fiel vonrund 80.000 auf 11.525. Über 14.000 orthodoxe Geistliche, Nonnen und Laien wur<strong>de</strong>n dabei von staatlichenOrganen erschossen. Auch die katholischen, jüdischen und muslimischen Min<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Staates waren davonbetroffen. Auf <strong>Lenin</strong>s Initiative wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r einflussreiche Patriarch von Moskau, Tichon, per Politbürobeschlussinhaftiert. [51]Die orthodoxe Kirche war seit Gründung <strong>de</strong>s Russischen Reiches immer eine Stütze <strong>de</strong>s Zarentums gewesen. Auch<strong>de</strong>swegen richtete sich <strong>de</strong>r Kampf <strong>de</strong>r Bolschewiki gegen sie. In seinem Geheimbrief vom 19. März 1922 legte<strong>Lenin</strong> seine Befürchtung einer vom Klerus geleiteten Konterrevolution dar und bekräftigte, dass dieser alsehemaliger Teil <strong>de</strong>r herrschen<strong>de</strong>n Klasse im Zarismus bekämpft wer<strong>de</strong>n müsse. [53]<strong>Lenin</strong> war auch an <strong>de</strong>r Kontrolle <strong>de</strong>s intellektuellen Lebens im Sinne <strong>de</strong>r Partei maßgeblich beteiligt. Im Juni 1922fasste das Politbüro unter seinem Vorsitz <strong>de</strong>n Beschluss, wissenschaftliche Kongresse nur noch nach Genehmigung<strong>de</strong>r Geheimpolizei zuzulassen. Im selben Jahr dirigierte <strong>Lenin</strong> eine Repressionswelle gegen führen<strong>de</strong>Wissenschaftler, Künstler und Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Ein Teil <strong>de</strong>r Opfer wur<strong>de</strong> ins Ausland o<strong>de</strong>r innerhalb <strong>de</strong>sSowjetstaates verbannt. Es kam auch zu Gefängnisstrafen und zu Erschießungen. <strong>Lenin</strong> redigierte die vom hohenGPU-Offizier Josef Unschlicht erstellten Listen <strong>de</strong>r Opfer selbst. [54] Auf Beschwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s sozialistischenSchriftstellers Maxim Gorki rechtfertigte sich <strong>de</strong>r Parteiführer in einem Brief wie folgt: „Die intellektuellen Kräfte<strong>de</strong>r Arbeiter und Bauern wachsen im Kampf gegen die Bourgeoisie und ihre Helfershelfer, die so genanntenIntellektuellen, die Lakaien <strong>de</strong>s Kapitals, die sich als Gehirn <strong>de</strong>r Nation wähnen. In Wirklichkeit sind sie doch nur<strong>de</strong>r Unrat <strong>de</strong>r Nation.“ [55] <strong>Lenin</strong> ist aber auch bestrebt gewesen, die so genannte „bürgerliche Intelligenz“ für dieRevolution zu gewinnen, so meinte er im November 1919: „Die neue Gesellschaft kann nicht aufgebaut wer<strong>de</strong>n ohneWissen, Technik und Kultur, diese aber sind im Besitz <strong>de</strong>r bürgerlichen Spezialisten. Die meisten von ihnensympathisieren nicht mit <strong>de</strong>r Sowjetmacht, doch ohne sie können wir <strong>de</strong>n Kommunismus nicht aufbauen. Man musseine kameradschaftliche Atmosphäre um sie schaffen.“ Die Spezialisten müssen also von „Dienern <strong>de</strong>s Kapitalismus,zu Dienern <strong>de</strong>r werktätigen Masse, zu ihren Ratgebern gemacht wer<strong>de</strong>n.“ Im Januar 1922 for<strong>de</strong>rte <strong>Lenin</strong> sogar von<strong>de</strong>r kommunistischen Partei, „dass wir je<strong>de</strong>n Spezialisten, <strong>de</strong>r gewissenhaft, mit Sachkenntnis und Hingabe arbeitet,auch wenn seine I<strong>de</strong>ologie <strong>de</strong>m Kommunismus völlig fremd ist, wie unseren Augapfel hüten.“ [56]Dort wo die Arbeiter <strong>de</strong>n Vorstellungen <strong>de</strong>r Bolschewiki nicht folgen wollten, zeigten diese wenig Hemmungen,auch gegen Angehörige <strong>de</strong>r Arbeiterklasse mit Gewalt vorzugehen: Nach<strong>de</strong>m 1919 in <strong>de</strong>n Petrogra<strong>de</strong>rPutilow-Werken mehrere tausend Arbeiter in <strong>de</strong>n Streik getreten waren, sich in ihren For<strong>de</strong>rungen gegen diediktatorische Herrschaft <strong>de</strong>r Bolschewiki gewandt hatten und <strong>Lenin</strong>s Versuch, sie persönlich mit einer Re<strong>de</strong> zudisziplinieren, in <strong>de</strong>n Protestrufen <strong>de</strong>r Belegschaften untergegangen war, wur<strong>de</strong>n Panzerwagen in die Werke entsandtund Einheiten <strong>de</strong>r Tscheka herbeigeor<strong>de</strong>rt, die 200 Streikführer festnahmen und erschossen. [57]Gegenüber <strong>de</strong>r Landbevölkerung verfolgte <strong>Lenin</strong> eine variable Politik. Im Juni 1918 befahl er die Gründung vonKomitees <strong>de</strong>r Dorfarmut. <strong>Lenin</strong> teilte zur damaligen Zeit das Dorf in ärmere Bauern und Landarbeiter ein, welchemittelständischen Bauern und wohlhaben<strong>de</strong>n „Kulaken“ gegenüberstün<strong>de</strong>n. Mithilfe <strong>de</strong>r Komitees wollte er die


<strong>Lenin</strong> 11bei<strong>de</strong>n Ersteren an die Bolschewiki bin<strong>de</strong>n. [58] Ebenso sollten sie <strong>de</strong>r Durchsetzung <strong>de</strong>r Zwangseinziehung vonNahrungsmitteln auf <strong>de</strong>m Dorf dienen. Um Motivation bei <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Komitees zu wecken, durften sieeinen Anteil <strong>de</strong>s requirierten Getrei<strong>de</strong>s ihrer Dorfgenossen selbst behalten. Die Komitees erzielten aber nicht diegewünschte Wirkung, da in <strong>de</strong>n meisten Fällen die Bindung <strong>de</strong>r ärmeren Bauern gegenüber <strong>de</strong>r Dorfgemeinschaftgrößer war als die Loyalität zum kommunistischen Regime. [59] <strong>Lenin</strong> wertete die Komitees in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit alsgroßen Erfolg, schaffte sie aber <strong>de</strong> facto schon im Dezember 1918 wie<strong>de</strong>r ab. Während <strong>de</strong>s Jahres 1919 än<strong>de</strong>rte<strong>Lenin</strong> seine Politik und konzentrierte sich darauf, die Mehrheit <strong>de</strong>r Bauernschaft für sich zu gewinnen. Wegen <strong>de</strong>rgleichzeitigen Zwangseinziehung von Getrei<strong>de</strong> blieb es aber trotz dieser Wen<strong>de</strong> bei einer tiefen Spaltung zwischen<strong>Lenin</strong>s Regime und <strong>de</strong>r Bauernschaft. [58]Während <strong>de</strong>r Frühzeit <strong>de</strong>r Sowjetunion kam es bereits zu ersten Ansätzen eines Personenkults um <strong>Lenin</strong>, <strong>de</strong>r nachseinem Tod erheblich ausgeweitet wur<strong>de</strong>. <strong>Lenin</strong> selbst jedoch äußerte sich abschätzig über diese Verherrlichungseiner Person und beschwerte sich in privaten Briefen darüber. In diesem Zusammenhang steht beispielhaft auch dievon ihm erwirkte Freilassung einer Sowjetbürgerin, die eine seiner Abbildungen verunstaltet hatte. [46]NÖP, Fraktionsverbot und Gründung <strong>de</strong>r UdSSRUm die schlechte Versorgungslage nach <strong>de</strong>m gewonnenen Bürgerkrieg zu verbessern, setzten <strong>Lenin</strong> und Trotzki1921 die „Neue Ökonomische Politik“ gegen eigene Be<strong>de</strong>nken und große Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Partei durch. Sieersetzte die Requirierungen <strong>de</strong>s Kriegskommunismus durch eine Naturalsteuer und erlaubte <strong>de</strong>n Bauern mit <strong>de</strong>nÜberschüssen im begrenzten Umfang Han<strong>de</strong>l. Für <strong>Lenin</strong> war das ein zeitweiliger taktischer Schritt zurück auspragmatischen Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Machterhalts, <strong>de</strong>r ihm nicht leicht fiel. [60] 1922 hielt er dazu fest: „Es ist ein großerFehler zu meinen, daß die Neue Ökonomische Politik das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Terrors be<strong>de</strong>utet“. Und: Wir „wer<strong>de</strong>n zum Terror,auch zum wirtschaftlichen Terror, zurückkehren“. [61] Parallel dazu wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m 10. Parteitag je<strong>de</strong> innerparteilicheFraktionsbildung verboten – und damit „<strong>de</strong> facto die freie Meinungsäußerung“ [62] bei <strong>de</strong>r Willensbildung <strong>de</strong>r Partei.Nach <strong>Lenin</strong>s erstem schweren Schlaganfall vom Mai 1922 schirmte ihn das Politbüro von <strong>de</strong>r Außenwelt ab, umseine Genesung zu begünstigen. Er weigerte sich jedoch, die Arbeit einzustellen und ließ sich weiterhin über diePolitik auf <strong>de</strong>m Laufen<strong>de</strong>n halten. Er erholte sich etwas und nahm wie<strong>de</strong>r an Diskussionen teil, wie über dieVerfassungsfrage und das Außenhan<strong>de</strong>lsmonopol, setzte sich auch gegen Stalin in <strong>de</strong>r Frage einer Union <strong>de</strong>rSozialistischen Sowjetrepubliken durch (Stalin wollte, dass die übrigen Republiken sich einfach <strong>de</strong>r RSFSRanschlossen). Im November und Dezember 1922 hatte <strong>Lenin</strong> sieben Schlaganfälle. [63] Nach einem Schlaganfall imMärz 1923 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand noch einmal erheblich, und er konnte sich kaum nochverständlich machen. [64]Er verstarb am 21. Januar 1924 um 4 Uhr 23 im Alter von 53 Jahren. Die genaue To<strong>de</strong>sursache blieb <strong>de</strong>rÖffentlichkeit jahrzehntelang verborgen. Die von <strong>de</strong>r KPdSU autorisierte Biographie sowie Dmitri Wolkogonowsprechen von massiven Durchblutungsstörungen o<strong>de</strong>r von einem weiteren Schlaganfall. Nach <strong>Lenin</strong>s Tod entbrannteein Machtkampf in <strong>de</strong>r KPdSU zwischen Anhängern <strong>de</strong>s Lagers um Josef Stalin und <strong>de</strong>r Linken Opposition um LeoTrotzki.Politisches Testament und die letzten I<strong>de</strong>enIn einem als politisches Testament angesehenen Brief an <strong>de</strong>n Parteitag <strong>de</strong>r KPdSU, <strong>de</strong>n er am 25. Dezember 1922diktierte, schätzte er seine potentiellen Nachfolger so ein: [65]„Genosse Stalin hat dadurch, daß er Generalsekretär gewor<strong>de</strong>n ist, eine unermeßliche Macht in seinen Hän<strong>de</strong>nkonzentriert, und ich bin nicht überzeugt, daß er es immer verstehen wird, von dieser Macht vorsichtig genugGebrauch zu machen. An<strong>de</strong>rerseits zeichnet sich Genosse Trotzki, wie sein Kampf gegen das ZK in <strong>de</strong>r Frage<strong>de</strong>s Volkskommissariats für Verkehrswesen schon bewiesen hat, nicht nur durch hervorragen<strong>de</strong> Fähigkeitenaus. Persönlich ist er wohl <strong>de</strong>r fähigste Mann im gegenwärtigen ZK, aber auch ein Mensch, <strong>de</strong>r ein Übermaßvon Selbstbewußtsein und eine übermäßige Lei<strong>de</strong>nschaft für rein administrative Maßnahmen hat.“


<strong>Lenin</strong> 12In einer Nachschrift vom 4. Januar 1923 wur<strong>de</strong> er in Bezug auf Stalin <strong>de</strong>utlicher:„Stalin ist zu grob, und dieser Fehler, <strong>de</strong>r in unserer Mitte und im Verkehr zwischen uns Kommunistenerträglich ist, kann in <strong>de</strong>r Funktion <strong>de</strong>s Generalsekretärs nicht gedul<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Deshalb schlage ich <strong>de</strong>nGenossen vor, sich zu überlegen, wie man Stalin ablösen könnte, und jemand an<strong>de</strong>ren an diese Stelle zusetzen, <strong>de</strong>r sich in je<strong>de</strong>r Hinsicht von <strong>de</strong>m Genossen Stalin nur durch einen Vorzug unterschei<strong>de</strong>t, nämlichdadurch, daß er toleranter, loyaler, höflicher und <strong>de</strong>n Genossen gegenüber aufmerksamer, weniger launenhaftusw. ist. Es könnte so scheinen, als sei dieser Umstand eine winzige Kleinigkeit. Ich glaube jedoch, unter <strong>de</strong>mGesichtspunkt <strong>de</strong>r Vermeidung einer Spaltung und unter <strong>de</strong>m Gesichtspunkt <strong>de</strong>r von mir oben geschil<strong>de</strong>rtenBeziehungen zwischen Stalin und Trotzki ist das keine Kleinigkeit o<strong>de</strong>r eine solche Kleinigkeit, dieentschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung gewinnen kann.“Trotz <strong>Lenin</strong>s Versuch, Stalins Aufstieg zu verhin<strong>de</strong>rn, sei „Stalin auch ein legitimer Spross <strong>Lenin</strong>s. Er hat nurskrupelloser und konsequenter als an<strong>de</strong>re die Möglichkeiten ausgeschöpft, die sich einem Machtmenschen imkommunistischen Russland innerhalb <strong>de</strong>s von <strong>Lenin</strong> selbst geschaffenen allmächtigen Parteiapparates anboten“,urteilt Edgar Hösch. [66]Wolfgang Leonhard stellt fest, dass <strong>Lenin</strong> die Entwicklung <strong>de</strong>r Partei zu einem „bürokratischen Machtapparat“ mitSorge verfolgt habe. Zwischen 1920 und 1922 habe er wie<strong>de</strong>rholte Male die „mangeln<strong>de</strong> Durchführung <strong>de</strong>sDemokratismus“ und die „bürokratischen Auswüchse“ innerhalb <strong>de</strong>r Partei kritisiert. An die Stelle internationalgesinnter, vom revolutionären Marxismus und <strong>de</strong>n sozialistischen Zielsetzungen durchdrungener intellektuellerRevolutionäre seien mehr und mehr engstirnige Apparatschicks mit provinziellen Horizont, die in <strong>de</strong>r Macht ihreErfüllung sahen, getreten. Diese scharten sich um das Organisationsbüro und das Sekretariat <strong>de</strong>r Parteiführung, woStalin, seit März Generalsekretär <strong>de</strong>r Partei, residierte. Im März 1922 klagte <strong>Lenin</strong>, dass die sowjetische Entwicklungnur durch die „Autorität jener ganz dünnen Schicht bestimmt wird, die man die alte Parteigar<strong>de</strong> nennen kann.“ Eingeringfügiger innerer Kampf könnte dazu führen, dass die sowjetische Entwicklung „schon nicht mehr von ihrabhängig wird.“ [67]Nach <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> <strong>Lenin</strong>s habe man seine Warnungen vor Stalin nicht beachtet, seinen dringen<strong>de</strong>n Vorschlag, Stalinabzulösen, nicht mehr befolgt. Die Entwicklung in <strong>de</strong>r Sowjetunion hing, wie <strong>Lenin</strong> vorausgesehen habe, nicht mehrvon <strong>de</strong>r alten Gar<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bolschewiki, son<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n neuen bürokratischen Apparatschiks ab, <strong>de</strong>ren Fürsprecherund Führer Stalin gewesen sei. [68]Rezeption<strong>Lenin</strong>kultMit <strong>de</strong>r Beisetzung <strong>Lenin</strong>s am 27. Januar 1924 auf <strong>de</strong>m Roten Platz inMoskau begann sich ein anhalten<strong>de</strong>r <strong>Lenin</strong>-Kult zu entwickeln. DasPolitbüro ordnete an, <strong>de</strong>n Leichnam einzubalsamieren und zur Schauzu stellen. Ein Holzgebäu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Kremlmauer wur<strong>de</strong> 1930 durch dasjetzige <strong>Lenin</strong>-Mausoleum ersetzt. Auch wenn seine Ehefrau Na<strong>de</strong>schdaKrupskaja diese Maßnahmen ablehnte, „propagierte [sie] eifrig dasBild von <strong>Lenin</strong> <strong>de</strong>m vollkommenen Revolutionär, Denker undEhegatten“ (Robert Service). Auch Stalin und an<strong>de</strong>re trugen dazu bei,<strong>Lenin</strong> als Marx und Engels ebenbürtig und letztlich maßgeblichdarzustellen. [69] Es wur<strong>de</strong> unterschlagen, dass <strong>Lenin</strong> nicht<strong>russisch</strong>eVorfahren hatte, einst Erbadliger und wohlhabend war und mit <strong>de</strong>mTerror <strong>de</strong>r Bauernsozialisten sympathisiert hatte; ebenso durfte dasVerhältnis zu Inessa Armand nicht erwähnt wer<strong>de</strong>n. [70]Menschenschlange vor <strong>de</strong>m <strong>Lenin</strong>-Mausoleumauf <strong>de</strong>m Roten Platz, im HintergrundBasilius-Kathedrale und Kreml. 1925


<strong>Lenin</strong> 13<strong>Lenin</strong>s Gehirn wur<strong>de</strong> von Forschern untersucht, da man meinte, dass<strong>Lenin</strong> ein beson<strong>de</strong>res Genie gewesen sei und etwaige Anzeichen dafürsich an o<strong>de</strong>r in seinem Gehirn fin<strong>de</strong>n lassen könnten. Im Juni/Juli 1941wur<strong>de</strong> <strong>Lenin</strong>s Mumie mit einem Son<strong>de</strong>rzug in einer Geheimaktionnach Tjumen ausgelagert. Der Wachwechsel an <strong>de</strong>m leeren MoskauerMausoleum wur<strong>de</strong> unverän<strong>de</strong>rt weiter durchgeführt, <strong>de</strong>r sogenannteWachposten Nr. 1 existierte bis zum Frühjahr 1945 doppelt, in Tjumenund in Moskau. Das Mausoleum in Moskau wur<strong>de</strong> in dieser Zeit fürBesucher gesperrt. <strong>Lenin</strong> wur<strong>de</strong> zunächst in Uniform einbalsamiert,später hat man ihm jedoch einen Anzug angezogen. Wegen aggressiverChemikalien muss dieser etwa alle zehn Jahre ausgetauscht wer<strong>de</strong>n.Heute noch ist <strong>de</strong>r Leichnam im <strong>Lenin</strong>-Mausoleum öffentlich zubesichtigen, und es stehen regelmäßig lange Schlangen von Menschendavor.Zu Zeit <strong>de</strong>s Realsozialismus nahm <strong>Lenin</strong> die Rolle einer politischen<strong>Lenin</strong><strong>de</strong>nkmal in Ost-Berlin (1970)Leitfigur ein, daher wur<strong>de</strong>n auch in vielen Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Welt ihm zurEhren Denkmäler errichtet. Nach ihm wur<strong>de</strong> die Lehre <strong>de</strong>s <strong>Lenin</strong>ismus benannt; nach <strong>Lenin</strong>s Tod 1924 entwickelteman in <strong>de</strong>r Sowjetunion allerdings daraus <strong>de</strong>n so genannten Marxismus-<strong>Lenin</strong>ismus als neue Weltanschauung.<strong>Lenin</strong> und <strong>de</strong>r Terror<strong>Lenin</strong> hat in knapp sieben Jahren nach <strong>de</strong>r Oktoberrevolution <strong>de</strong>n ersten Arbeiter-und-Bauern-Staat errichtet unddamit <strong>de</strong>n Sozialismus in Russland eingeleitet. Dabei wur<strong>de</strong> zur Umgestaltung <strong>de</strong>r <strong>russisch</strong>en Gesellschaft imBürgerkrieg in Anlehnung an die bürgerliche französische Revolution das Mittel <strong>de</strong>s Terrors (Roter Terror)verwen<strong>de</strong>t, das <strong>Lenin</strong> im Bürgerkrieg uneingeschränkt bejahte und <strong>de</strong>ssen Intensivierung er wie<strong>de</strong>rholt gegenüberauch parteiintern vorgebrachten Einwän<strong>de</strong>n einfor<strong>de</strong>rte. [71] Vor allem zur Zeit <strong>de</strong>s Bürgerkriegs fielen <strong>de</strong>m Rotenund Weißen Terror Millionen von Menschen zum Opfer. Dies gab verschie<strong>de</strong>nen Historikern Anlass, die Person<strong>Lenin</strong>s einer umfassen<strong>de</strong>n Kritik zu unterziehen, zumal oft <strong>de</strong>r Hinweis darauf vermisst wird, dass <strong>Lenin</strong> jemals dieOpfer <strong>de</strong>s Roten Terrors bedauerte. [72] <strong>Lenin</strong> schrieb 1918:Die englischen Bourgeois haben ihr 1649, die Franzosen ihr 1793 vergessen. Der Terror war gerecht undberechtigt, als die Bourgeoisie ihn zu ihren Gunsten gegen die Feudalherren anwandte. Der Terror wur<strong>de</strong>ungeheuerlich und verbrecherisch, als sich die Arbeiter und armen Bauern erdreisteten, ihn gegen dieBourgeoisie anzuwen<strong>de</strong>n. Der Terror war gerecht und berechtigt, als er angewandt wur<strong>de</strong>, um eineausbeuten<strong>de</strong> Min<strong>de</strong>rheit durch eine an<strong>de</strong>re ausbeuten<strong>de</strong> Min<strong>de</strong>rheit zu ersetzen. Der Terror wur<strong>de</strong>ungeheuerlich und verbrecherisch, als man daran ging, ihn dazu anzuwen<strong>de</strong>n, JEDE ausbeuten<strong>de</strong> Min<strong>de</strong>rheitzu stürzen... Die internationale imperialistische Bourgeoisie hat in „ihrem“ Krieg 10 Millionen Menschengemor<strong>de</strong>t und 20 Millionen zu Krüppeln gemacht, in einem Krieg, <strong>de</strong>r darum geführt wird, ob die englischeno<strong>de</strong>r die <strong>de</strong>utschen Räuber die ganze Welt beherrschen sollen. Wenn unser Krieg, <strong>de</strong>r Krieg <strong>de</strong>rUnterdrückten und Ausgebeuteten gegen die Unterdrücker und Ausbeuter, in allen Län<strong>de</strong>rn eine halbe o<strong>de</strong>reine ganze Million Opfer kostet, so wird die Bourgeoisie sagen, die Opfer ihres Krieges seien berechtigt, dieunseres Krieges aber verbrecherisch. ... Die Repräsentanten <strong>de</strong>r Bourgeoisie begreifen wohl, dass ... <strong>de</strong>r Sturz<strong>de</strong>r Sklavenhalterherrschaft [Anm.: in <strong>de</strong>n USA] es wert war, dass das ganze Land lange Jahre <strong>de</strong>sBürgerkriegs, einen Abgrund von Zerstörung, Verwüstung und Terror, diese Begleiterscheinungen eines je<strong>de</strong>nKrieges, auf sich nahm. Jetzt aber ... können und wollen die Repräsentanten und Anwälte <strong>de</strong>r Bourgeoisieebensowenig wie die Reformsozialisten, die von <strong>de</strong>r Bourgeoisie eingeschüchtert wor<strong>de</strong>n sind und vor <strong>de</strong>rRevolution Angst haben, nicht begreifen, dass <strong>de</strong>r Bürgerkrieg notwendig und gerecht ist. [73]


<strong>Lenin</strong> 14Beson<strong>de</strong>res Augenmerk liegt auf <strong>de</strong>r Frage nach einer möglichen direkten Kontinuität zwischen <strong>Lenin</strong> und <strong>de</strong>mTerror <strong>de</strong>s späteren Stalinismus. Nach <strong>Lenin</strong>s Tod 1924 und einer gewissen Perio<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ruhe seit Einführung <strong>de</strong>r„NÖP“ wur<strong>de</strong> von Stalin verstärkt auf Gewaltmaßnahmen zurückgegriffen. In <strong>de</strong>n Säuberungswellen <strong>de</strong>r 1930erJahre ließ Stalin die gesamte revolutionäre Gar<strong>de</strong> von 1917 wie z. B. Bucharin, Ra<strong>de</strong>k, Kamenew und Sinowjew<strong>de</strong>mütigen und hinrichten, was – zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>r Behandlung <strong>de</strong>r eigenen Partei – als Bruch Stalins mit <strong>de</strong>rTradition <strong>de</strong>r Oktoberrevolution und <strong>Lenin</strong>s verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n kann. Weitere Aspekte sind <strong>de</strong>r Übergang von<strong>Lenin</strong>s Politik <strong>de</strong>r Selbstbestimmung <strong>de</strong>r Völker zur restriktiven Nationalitätenpolitik <strong>de</strong>s Stalinismus und dasteilweise Rückgängigmachen von sozialen Errungenschaften <strong>de</strong>r Oktoberrevolution. Demnach wären <strong>Lenin</strong>ismusund Stalinismus nicht gleichzusetzen.In <strong>de</strong>utlichem Gegensatz dazu steht jedoch die verbreitete Auffassung, dass wichtige Elemente <strong>de</strong>s totalitärenGesellschaftsmo<strong>de</strong>lls Stalins bei <strong>Lenin</strong> bereits vorhan<strong>de</strong>n waren, ohne dass ein fundamentaler Gegensatz zwischenbei<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s Terrors als Mittel gesellschaftlicher Umgestaltung feststellbar wäre. [74] „Die Grundlagen <strong>de</strong>sstalinistischen Systems wur<strong>de</strong>n zum großen Teil schon unter <strong>Lenin</strong> gelegt.“ [75] Historiker wie Michael Woslenskiund Gunnar Heinsohn werfen <strong>Lenin</strong> vor, durch die Revolution und <strong>de</strong>n Aufbau <strong>de</strong>r sozialistischen Ordnung zahlloseOpfer verschul<strong>de</strong>t zu haben. Woslenski spricht dabei gar von min<strong>de</strong>stens 13 Millionen, [76] Heinsohn von 4Millionen. [77] Zahlreiche Autoren, darunter Hannah Arendt, Karl Popper, Friedrich August von Hayek und ZbigniewBrzeziński, werfen <strong>Lenin</strong> vor, durch sein Konzept <strong>de</strong>r elitären Ka<strong>de</strong>rpartei <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>s sowjetischen Systems in <strong>de</strong>nTotalitarismus bereits vor <strong>de</strong>r Revolution min<strong>de</strong>stens erleichtert zu haben. [78]Wenngleich <strong>Lenin</strong> bei seinen Anhängern nach Marx und Engels als einer <strong>de</strong>r wichtigsten marxistischen Theoretikerund kommunistischen Revolutionäre gilt, reihen ihn einige Historiker unter die großen kommunistischenStaatsverbrecher <strong>de</strong>s letzten Jahrhun<strong>de</strong>rts ein, zusammen mit Stalin, Mao Zedong und Pol Pot. Diese Einschätzungentreffen bei <strong>de</strong>n Verteidigern <strong>Lenin</strong>s auf Wi<strong>de</strong>rspruch, da sich angesichts <strong>de</strong>r Wirren von Revolution und BürgerkriegOpferzahlen in dieser Größenordnung nicht zweifelsfrei belegen ließen und die Opfer im Bürgerkrieg nicht allein<strong>de</strong>n Bolschewiki unter <strong>Lenin</strong> zuzurechnen seien.Demgegenüber wird eingewandt, dass Krieg und Terror für die Bolschewiki nicht lediglich Mittel, son<strong>de</strong>rn vonAnfang an gera<strong>de</strong>zu Strukturprinzipien ihrer Regierung gewesen seien, auf die sie we<strong>de</strong>r verzichten konnten nochüberhaupt wollten. [79] Aus <strong>de</strong>r von <strong>Lenin</strong> maßgeblich verantworteten Umwälzung während und nach <strong>de</strong>rOktoberrevolution ging – so Heinrich August Winkler – „das erste <strong>de</strong>r totalitären Regimes <strong>de</strong>s zwanzigstenJahrhun<strong>de</strong>rts hervor“. [80]Wolfgang Leonhard nimmt zur Kernfrage, inwieweit das Verhältnis <strong>Lenin</strong>s zum politischem Terror ohneEinschränkung affirmativ war, eine differenzierte Haltung ein. Einerseits habe <strong>Lenin</strong> während <strong>de</strong>s Bürgerkrieges <strong>de</strong>nTerror zur Durchsetzung <strong>de</strong>s Machtanspruches <strong>de</strong>r Bolschewiki bejaht und geför<strong>de</strong>rt, und gera<strong>de</strong> in seinerVerschärfung marxistischer Begrifflichkeiten „stand die Unterdrückung <strong>de</strong>r Gegner, die Anwendung diktatorischerGewaltmittel nun für ihn im Zentrum seiner Konzeption <strong>de</strong>r ‚Diktatur <strong>de</strong>s Proletariats‘.“ [81] In <strong>de</strong>r letzten Phase <strong>de</strong>sBürgerkrieges – also schon vor seinem En<strong>de</strong> – jedoch sei bei <strong>Lenin</strong> eine „<strong>de</strong>utliche Wandlung“ erkennbar gewesen,die darauf gerichtet gewesen sei, „<strong>de</strong>n Terror und die Organe <strong>de</strong>r Unterdrückung einzuschränken“, [49] und im März1922 in die Auffassung einmün<strong>de</strong>te, von <strong>de</strong>r „Gesamt<strong>russisch</strong>en Tscheka“ zu „staatlichen politischen Gerichten“übergehen zu wollen. Insgesamt habe <strong>Lenin</strong> 1920 und 1921 begonnen, Tscheka, Terror und To<strong>de</strong>sstrafe nur alsvorübergehen<strong>de</strong> Kampfmaßnahmen und Institutionen während <strong>de</strong>s Bürgerkrieges anzusehen, die nach <strong>de</strong>ssenBeendigung abzuschaffen und einzustellen seien. [82]Manfred Hil<strong>de</strong>rmeier sieht in diesem Zusammenhang die Bolschewiki unter <strong>Lenin</strong> im Frühjahr 1921 zum Zeitpunktnach ihrem Sieg im Bürgerkrieg an einem Schei<strong>de</strong>weg. Zunehmend waren innergesellschaftlich und auchinnerparteilich Zweifel am Kurs <strong>de</strong>r politischen Gewalt lautgewor<strong>de</strong>n, im sofort nie<strong>de</strong>rgeschlagenen KronstädterMatrosenaufstand von 1921 war von Teilen <strong>de</strong>r eigenen Basis die For<strong>de</strong>rung nach einer „Rückkehr zurRäte<strong>de</strong>mokratie“ erhoben wor<strong>de</strong>n. Diese erfolgte aber nicht: „<strong>Lenin</strong> und Trotzki dachten nicht daran, alteVersprechen <strong>de</strong>s Oktober einzulösen und mehr Demokratie zu wagen“ [83] , statt<strong>de</strong>ssen wur<strong>de</strong> die Tscheka – nach


<strong>Lenin</strong> 15ihrer nur zeitweiligen Auflösung – unter <strong>de</strong>m Namen GPU wie<strong>de</strong>reingeführt und erhielt ihre wichtigsten„Vollmachten, Deportation und To<strong>de</strong>sstrafe, zurück“, [62] so dass die „grundlegen<strong>de</strong>n Deformationen als Erbe <strong>de</strong>sOktobercoups und <strong>de</strong>s Bürgerkrieges“ beibehalten und dauerhaft in die neue staatliche Ordnung überführtwur<strong>de</strong>n. [62]Filmische Rezeption• Drei Lie<strong>de</strong>r über <strong>Lenin</strong> (Tri pesni o <strong>Lenin</strong>e), Regie: Dsiga Wertow, 1934 – 59 Min.• <strong>Lenin</strong> im Oktober (<strong>Lenin</strong> w oktjabre), Regie: Michail Romm, 1937 – 95 Min.• <strong>Lenin</strong> im Jahr 1918 (<strong>Lenin</strong> w 1918 godu), Regie: Michail Romm, 1939 – 125 Min.• Erzählungen über <strong>Lenin</strong> (Rasskasy o <strong>Lenin</strong>e), Regie: Sergej Jutkewitsch, 1958 – 115 Min.• Das blaue Heft (Sinjaja tetrad; nach <strong>de</strong>m gleichnamigen Buch von Emmanuil Kasakewitsch), Regie: LewKulidshanow, 1963 – 90 Min.• <strong>Lenin</strong> in Polen (<strong>Lenin</strong> w Polsche), Regie: Sergej Jutkewitsch, 1966 – 96 Min.• Der 6. Juli (Schestoje ijulja; nach <strong>de</strong>m Stück von Michail Schatrow), Regie: Juli Karassik, 1968 – 105 Min.• Unterwegs zu <strong>Lenin</strong> (nach <strong>de</strong>m gleichnamigen Buch von Alfred Kurella), Regie: Günter Reisch, KoproduktionDEFA/Mosfilm, 1970 – 103 Min.• Vertrauen (Dowerije), Regie: Viktor Tregubowitsch, 1977 – 93 Min.• <strong>Lenin</strong> in Paris (<strong>Lenin</strong> w Parishe), Regie: Sergej Jutkewitsch, 1981 – 105 Min.• <strong>Lenin</strong> in Zürich (nach <strong>de</strong>m Roman von Alexan<strong>de</strong>r Solschenizyn), Regie: Rolf Busch (ORF/SRG/NDR), 1984 – 88Min.• Der Zug, Regie: Damiano Damiani, Fernsehfilm 1988, italienisch-französisch-<strong>de</strong>utsch-österreichischeKoproduktion – 170 Min.Werke• Neue wirtschaftliche Vorgänge im bäuerlichen Leben 1893• Was sind die „Volksfreun<strong>de</strong>“ und wie kämpfen sie gegen die Sozial<strong>de</strong>mokraten? (Antwort auf die gegen dieMarxisten gerichteten Artikel <strong>de</strong>s Russkoje Bogatstwo), Frühjahr- Sommer 1894• Der ökonomische Inhalt <strong>de</strong>r Volkstümlerrichtung und die Kritik an ihr in <strong>de</strong>m Buch <strong>de</strong>s Herrn Struwe (DieWi<strong>de</strong>rspiegelung <strong>de</strong>s Marxismus in <strong>de</strong>r bürgerlichen Literatur) [84] . Zu <strong>de</strong>m Buch von P. Struwe: KritischeBemerkung zur ökonomischen Entwicklung Russlands von 1894, En<strong>de</strong> 1894 – Anfang 1895 (PDF-Datei; 541 kB)• Was tun? Brennen<strong>de</strong> Fragen unserer Bewegung, März 1902 (Ka<strong>de</strong>rpartei als Avantgar<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Arbeiterbewegung,Demokratischer Zentralismus)• Die Aufgaben <strong>de</strong>r revolutionären Jugend [85] , veröffentlicht in <strong>de</strong>r Zeitung Stu<strong>de</strong>nt Nr. 2/3, September 1903• Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück, 1904• Marxismus und Revisionismus [86] , geschrieben nicht nach <strong>de</strong>m 16. April 1908• Materialismus und Empiriokritizismus. Kritische Bemerkungen über eine reaktionäre Philosophie, 1909• Drei Quellen und drei Bestandteile <strong>de</strong>s Marxismus [87] , März 1913• Die sozialistische Revolution und das Selbstbestimmungsrecht <strong>de</strong>r Nationen [88] , Januar – Februar 1916• Über die Junius-Broschüre [89] , Oktober 1916• Der Imperialismus und die Spaltung <strong>de</strong>s Sozialismus [90] , Oktober 1916• Der Imperialismus als höchstes Stadium <strong>de</strong>s Kapitalismus, Mitte 1917• Staat und Revolution, August – September 1917• Eine <strong>de</strong>r Kernfragen <strong>de</strong>r Revolution [91] , September 1917• Die proletarische Revolution und <strong>de</strong>r Renegat Kautsky, Oktober – November 1918.• Der „Linke Radikalismus“, die Kin<strong>de</strong>rkrankheit im Kommunismus [92] , April–Mai 1920• Lieber weniger, aber besser [93] , 2. März 1923 (PDF-Datei; 100 kB)


<strong>Lenin</strong> 16LiteraturPrimärliteratur• W. I. <strong>Lenin</strong>: Ausgewählte Werke in einem Band. Arbeiterpresse, Essen 1993, ISBN 3-88634-903-9.• W. I. <strong>Lenin</strong>: Ausgewählte Werke in zwei Bän<strong>de</strong>n. Band I: 1884–1917. Offenbach 2004, ISBN 3-932636-93-7.• W. I. <strong>Lenin</strong>: Ausgewählte Werke in zwei Bän<strong>de</strong>n. Band II: 1917–1923. Offenbach 2004, ISBN 3-932636-94-5.• W. I. <strong>Lenin</strong>: Ausgewählte Werke in drei Bän<strong>de</strong>n. achte Auflage. Dietz-Verlag, Berlin 1970.• W. I. <strong>Lenin</strong>: Ausgewählte Werke in sechs Bän<strong>de</strong>n. Dietz-Verlag, Berlin, ISBN 3-320-00756-4.• W. I. <strong>Lenin</strong>: Werke. (40 Bän<strong>de</strong>, 2 Ergänzungsbän<strong>de</strong>, Register, Vergleichen<strong>de</strong>s Inhaltsverzeichnis). Dietz-Verlag,Berlin, ISBN 3-320-00752-1.• W. I. <strong>Lenin</strong>: Briefe. (10 Bän<strong>de</strong>). Dietz-Verlag, Berlin, ISBN 3-320-00754-8.Sekundärliteratur• Ruth Stoljarowa u. Peter Schmalfuß (Hrsg.): Briefe Deutscher an <strong>Lenin</strong>: 1917–1923. Dietz Verlag, Berlin 1990,ISBN 3-320-01320-3.• Hélène Carrère d’Encausse: <strong>Lenin</strong>. Piper, München 2000.• Louis Fischer: Das Leben <strong>Lenin</strong>s. Aus <strong>de</strong>m Amerikanischen übersetzt von Irmgard Kutscher. Verlag Kiepenheuer& Witsch, Köln/Berlin 1965.• W. I. <strong>Lenin</strong> – Biographie. Verlag Marxistische Blätter, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-88012-077-3.• Anton Pannekoek: <strong>Lenin</strong> als Philosoph. In: Anton Pannekoek, Paul Mattick u.a.: Marxistischer Antileninismus. çaira, Freiburg 1991, S. 59–153.• Christopher Read: <strong>Lenin</strong>. New York/Abingdon 2005.• Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000.• David Shub: <strong>Lenin</strong>. USA 1948. (Deutschland: Limes Verlag Wiesba<strong>de</strong>n, 1957)• Hermann Weber: <strong>Lenin</strong> in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1970, ISBN 3-499-50168-6.(18. Auflage: 2004, ISBN 3-499-50168-6)• Dmitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong>. Utopie und Terror. Econ, Düsseldorf u. a. 1994, ISBN 3-430-19828-3.• Clara Zetkin: Erinnerungen an <strong>Lenin</strong>. Neuer ISP-Verlag, Köln 2000, ISBN 3-929008-17-3.• Wolfgang Ruge: <strong>Lenin</strong>: Vorgänger Stalins; eine politische Biografie. Hrsg. von Wladislaw He<strong>de</strong>ler. 1. Aufl.Matthes & Seitz, Berlin 2010, ISBN 978-3-88221-541-0.Weblinks• Literatur von und über <strong>Lenin</strong> [94] im Katalog <strong>de</strong>r Deutschen Nationalbibliothek• Manfred Wichmann: Tabellarischer Lebenslauf von <strong>Wladimir</strong> I. <strong>Lenin</strong> [95] im LeMO (DHM und HdG)• <strong>Lenin</strong>. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).• <strong>Lenin</strong>, <strong>Wladimir</strong> <strong>Iljitsch</strong> [96] im Historischen Lexikon <strong>de</strong>r Schweiz• Der erste Band <strong>de</strong>r Werke <strong>Lenin</strong>s als PDF [97] (2,80 MB)• Re<strong>de</strong>n, Schriften, Briefe und wissenschaftliche Studien <strong>Lenin</strong>s [98]• Deutschsprachiges Archiv mit Texten und Büchern von <strong>Lenin</strong> [99] im Marxists Internet Archive• <strong>Lenin</strong>-Archiv @ vulture-bookz.<strong>de</strong> [100] mit zahlreichen Fotodokumenten• <strong>Lenin</strong>s so genanntes Testament [101] (Brief an <strong>de</strong>n Parteitag, diktiert von Dezember 1922 bis Januar 1923)• <strong>Lenin</strong>s Zug heute im Museum [102]• Wie Victor Adler <strong>Lenin</strong> rettete [103] . In: Arbeiter-Zeitung. Wien 21. Jänner 1949, S. 5.


<strong>Lenin</strong> 17Einzelnachweise[1] Kollektiv: W. I. <strong>Lenin</strong> – Biographie. Dietz Verlag, Berlin 1964.[2] Christopher Read: <strong>Lenin</strong>. Abingdon 2005, S. 16.[3] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 88-89.[4] Dimitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong> – Utopie und Terror. Düsseldorf 1994, S. 30–33, S. 54f.[5] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 97-98.[6] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 96, 107.[7] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 102/103, 105.[8] Dimitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong> – Utopie und Terror. Düsseldorf 1994, S. 33, 38f.[9] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 110–112.[10] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 113/114.[11] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 121, 123/124.[12] Dimitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong> – Utopie und Terror; Düsseldorf 1994, S. 40.[13] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 137–139.[14] Nicolas Werth: Ein Staat gegen sein Volk. In: Stépahne Courtois u. a.: Das Schwarzbuch <strong>de</strong>s Kommunismus. 4. Aufl. München 1998, S. 140,141.[15] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 126.[16] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 151.[17] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 190–192.[18] Christopher Read: <strong>Lenin</strong>. Abingdon 2005, S. 52–59.[19] <strong>Lenin</strong> in Schwabing. (http:// www. koinae. <strong>de</strong>/ <strong>Lenin</strong>. htm)[20] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 189.[21] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 205/206.[22] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 208/209.[23] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 228/229.[24] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 238.[25] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 240/241.[26] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 248.[27] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 278.[28] Dimitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong> – Utopie und Terror; Düsseldorf 1994, S. 354f[29] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 305.[30] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 331.[31] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 342. Der berühmte „plombierte“ Zug war tatsächlich nicht vollständigplombiert.[32] Dimitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong> – Utopie und Terror; Düsseldorf 1994, S. 120ff[33] So Elisabeth Heresch in einem Gespräch mit <strong>de</strong>r Frankfurter Allgemeinen Zeitung, siehe: „Der gekaufte <strong>Lenin</strong>. Wie von Berlin aus dieOktoberrevolution gesteuert wur<strong>de</strong>“. Ein Gespräch mit Elisabeth Heresch, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. März 2001, Nr. 55, S. BS3;siehe dazu auch ihr Buch: Geheimakte Parvus. Die gekaufte Revolution, München 2000[34] Dimitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong> – Utopie und Terror; Düsseldorf 1994, S. 133.[35] Dimitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong> – Utopie und Terror; Düsseldorf 1994, S. 133–141[36] Dimitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong> – Utopie und Terror: Düsseldorf 1994, S. 141.[37] Dimitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong> – Utopie und Terror. Düsseldorf 1994, S. 140–146.[38] Christopher Read: <strong>Lenin</strong>. Abingdon 2005, S. 159.[39] Christopher Read: <strong>Lenin</strong>. Abingdon 2005, S. 161–163.[40] Zitiert nach Christopher Read: <strong>Lenin</strong>. Abingdon 2005 S. 163; Originaltext in englischer Sprache (http:// www. marxists. org/ archive/ lenin/works/ 1917/ jul/ 10c. htm): „All hopes for a peaceful <strong>de</strong>velopment of the Russian revolution have vanished for good. This is the objectivesituation : either complete victory for the military dictatorship or victory for the workers’ armed uprising.“[41] Christopher Read: <strong>Lenin</strong>. Abingdon 2005, S. 191–192.[42] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 566, 572.[43] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 573–576.[44] Manfred Hil<strong>de</strong>rmeier: Russische Revolution. Frankfurt a. M. 2004 S. 81–83.[45] Evan Mawdsley: The Russian Civil War. Edinburgh 2005, S. 277.[46] Christopher Read: <strong>Lenin</strong>. Abingdon 2005;, S. 251.[47] Evan Mawdsley: The Russian Civil War. Edinburgh 2005, S. 81; Originaltext in englischer Sprache (http:// marxists. org/ archive/ lenin/works/ 1918/ aug/ 09gff. htm): „organize immediately mass terror, shoot and <strong>de</strong>port the hundreds of prostitutes who are making drunkards ofthe soldiers, as well as former officers, etc.“[48] Evan Mawdsley: The Russian Civil War. Edinburgh 2005, S. 81–82.


<strong>Lenin</strong> 18[49] Wolfgang Leonhard: Die Dreispaltung <strong>de</strong>s Marxismus. Ursprung und Entwicklung <strong>de</strong>s Sowjetmarxismus, Maoismus &Reformkommunismus. Düsseldorf/Wien 1979, S. 115.[50] Peter Schreibert: <strong>Lenin</strong> an <strong>de</strong>r Macht – Das <strong>russisch</strong>e Volk in <strong>de</strong>r Revolution 1918–1922. Weinheim, 1984, S. 99. (Englische Übersetzung<strong>de</strong>s Briefes) (http:// marxists. org/ archive/ lenin/ works/ 1922/ may/ 17. htm)[51] Dimitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong> – Utopie und Terror. Düsseldorf 1994, S. 391–401.[52] Nicolas Werth: Ein Staat gegen sein Volk. In: Stéphane Courtois u. a.: Das Schwarzbuch <strong>de</strong>s Kommunismus. 4. Aufl. München 1998, S. 142f. ; Zitat: S. 143.[53] Geheimbrief <strong>Lenin</strong>s vom 19. März 1922, zitiert nach Gerd Stricker: Religion in Russland. Gütersloh 1993, S. 84f.[54] Dimitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong> – Utopie und Terror. Düsseldorf 1994, S. 374–377, 385–387.[55] Dimitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong> – Utopie und Terror. Düsseldorf 1994, S. 374–377, 379–380.[56] Wolfgang Leonhard: Die Dreispaltung <strong>de</strong>s Marxismus. Ursprung und Entwicklung <strong>de</strong>s Sowjetmarxismus, Maoismus &Reformkommunismus. Düsseldorf/Wien 1979, S. 108.[57] Jörg Baberowski: Der rote Terror. Bun<strong>de</strong>szentrale für politische Bildung, Bonn 2007, S. 45.[58] Christopher Read: <strong>Lenin</strong>. Abingdon 2005, S. 217–219.[59] Manfred Hil<strong>de</strong>rmeier: Russische Revolution. Frankfurt a. M. 2004, S. 69.[60] So Leonid Luks: „Die Utopie an <strong>de</strong>r Macht“. Zum bolschewistischem Terror unter <strong>Lenin</strong> und Stalin. In: Historisches Jahrbuch. 119 (1999),S. 338–240, hier S. 252.[61] Zitiert nach Leonid Luks: „Die Utopie an <strong>de</strong>r Macht“. Zum bolschewistischem Terror unter <strong>Lenin</strong> und Stalin. In: Historisches Jahrbuch. 119(1999), S. 338–240, hier S. 252.[62] Manfred Hil<strong>de</strong>rmeier: Die <strong>russisch</strong>e Revolution 1905–1921. Frankfurt 1989, S. 293.[63] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 584, 592.[64] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 611–612.[65] Werke, Band 36, S. 579 f.; online: Brief an <strong>de</strong>n XII. Parteitag. Testament von W. I. <strong>Lenin</strong>, diktiert am 25. Dezember 1922 und 4. Januar1923 (http:// www. vulture-bookz. <strong>de</strong>/ marx/ archive/ quellen/ <strong>Lenin</strong>~Testament. html)[66] Edgar Hösch: Geschichte Rußlands. Vom Kiewer Reich bis zum Zerfall <strong>de</strong>s Sowjetimperiums. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln 1996, S.366.[67] Wolfgang Leonhard: Die Dreispaltung <strong>de</strong>s Marxismus. Ursprung und Entwicklung <strong>de</strong>s Sowjetmarxismus, Maoismus &Reformkommunismus. Düsseldorf/Wien 1979, S. 135.[68] Wolfgang Leonhard: Die Dreispaltung <strong>de</strong>s Marxismus. Ursprung und Entwicklung <strong>de</strong>s Sowjetmarxismus, Maoismus &Reformkommunismus. Düsseldorf/Wien 1979, S. 135-136.[69] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 619–622.[70] Robert Service: <strong>Lenin</strong>: Eine Biographie. Beck, München 2000, S. 626.[71] Leonid Luks: „Die Utopie an <strong>de</strong>r Macht“. Zum bolschewistischem Terror unter <strong>Lenin</strong> und Stalin. In: Historisches Jahrbuch. 119 (1999), S.338–240.[72] Dmitri Wolkogonow: <strong>Lenin</strong>. Utopie und Terror. Econ, Düsseldorf u. a. 1994, ISBN 3-430-19828-3; Martin Amis: Koba <strong>de</strong>r Schreckliche.Die zwanzig Millionen und das Gelächter. Hanser, München 2007, ISBN 978-3-446-20821-6.[73] W. I. <strong>Lenin</strong>: Brief an die amerikanischen Arbeiter. 20. August 1918.[74] Leonid Luks: „Die Utopie an <strong>de</strong>r Macht“. Zum bolschewistischem Terror unter <strong>Lenin</strong> und Stalin. In: Historisches Jahrbuch 119 (1999).Siehe auch Norman Naimark: Revolution, Stalinismus und Genozid. In: APuZ. 44-45/2007 (http:// www. bpb. <strong>de</strong>/ files/ NYZRFT. pdf), S.14–20, hier S. 18–20 (http:// www1. bpb. <strong>de</strong>/ publikationen/ FCP53R,3,0,Revolution_Stalinismus_und_Genozid. html#art3).[75] Heinz Brahm: Der Weltgeist, <strong>de</strong>r nicht in Zentimetern zu fassen war. Über die Langlebigkeit <strong>de</strong>s „Mythos <strong>Lenin</strong>“. In: Frankfurter AllgemeineZeitung. 26. April 2000, Nr. 97, S. 10.[76] Michael Voslensky: Sterbliche Götter. Die Lehrmeister <strong>de</strong>r Nomenklatura. Straube, Erlangen/Bonn/Wien 1989, ISBN 3-927491-11-X.[77] Gunnar Heinsohn: Lexikon <strong>de</strong>r Völkermor<strong>de</strong>. Rowohlt, Reinbek 1998, ISBN 3-499-22338-4.[78] Christopher Read: <strong>Lenin</strong>. Abingdon 2005, S. 292f.[79] Jörg Baberowski: Was war die Oktoberrevolution? In: Oktoberrevolution. Aus Politik und Zeitgeschichte. (APuZ 44–45/2007), S. 11f.(http:// www. bpb. <strong>de</strong>/ publikationen/ CPHQDO,0,0,Was_war_die_Oktoberrevolution. html#art3)[80] Heinrich August Winkler: Die Revolution als Gegenrevolution. Von Marx zu <strong>Lenin</strong> o<strong>de</strong>r Warum 1917 kein neues 1789 wur<strong>de</strong>. In:Frankfurter Allgemeine Zeitung. 7. November 1997, Nr. 259, S. 44.[81] Wolfgang Leonhard: Die Dreispaltung <strong>de</strong>s Marxismus. Ursprung und Entwicklung <strong>de</strong>s Sowjetmarxismus, Maoismus &Reformkommunismus. Düsseldorf/Wien 1979, S. 104.[82] Wolfgang Leonhard: Die Dreispaltung <strong>de</strong>s Marxismus. Ursprung und Entwicklung <strong>de</strong>s Sowjetmarxismus, Maoismus &Reformkommunismus. Düsseldorf/Wien 1979, S. 116.[83] Manfred Hil<strong>de</strong>rmeier: Die <strong>russisch</strong>e Revolution 1905–1921. 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<strong>Lenin</strong> 19[89] http:/ / www. mlwerke. <strong>de</strong>/ le/ le22/ le22_310. htm[90] http:/ / www. marxists. org/ <strong>de</strong>utsch/ archiv/ lenin/ 1916/ 10/ spaltung. html[91] http:/ / www. mlwerke. <strong>de</strong>/ le/ le25/ le25_378. htm[92] http:/ / www. marxists. org/ <strong>de</strong>utsch/ archiv/ lenin/ 1920/ linksrad/ in<strong>de</strong>x. html[93] http:/ / www. praxisphilosophie. <strong>de</strong>/ lenin_weniger_besser. pdf[94] https:/ / portal. d-nb. <strong>de</strong>/ opac. htm?query=Woe%3D118640402& method=simpleSearch[95] http:/ / www. dhm. <strong>de</strong>/ lemo/ html/ biografien/ <strong>Lenin</strong><strong>Wladimir</strong>/ in<strong>de</strong>x. html[96] http:/ / www. hls-dhs-dss. ch/ textes/ d/ D28375. php[97] http:/ / www. kalle-<strong>de</strong>r-rote. <strong>de</strong>/ bandi. pdf[98] http:/ / www. mlwerke. <strong>de</strong>/ le/ <strong>de</strong>fault. htm[99] http:/ / www. marxists. org/ <strong>de</strong>utsch/ archiv/ lenin/ in<strong>de</strong>x. htm[100] http:/ / www. vulture-bookz. <strong>de</strong>/ marx/ archive/ portraits/ <strong>Wladimir</strong>_I_<strong>Lenin</strong>. html[101] http:/ / www. lenintestament. <strong>de</strong>. vu/[102] http:/ / www. petersburg-info. <strong>de</strong>/ html/ historische_museen_st_petersbu. html[103] http:/ / www. arbeiter-zeitung. at/ cgi-bin/ archiv/ flash. pl?seite=19490121_A05;html=1


Quelle(n) und Bearbeiter <strong>de</strong>s/<strong>de</strong>r Artikel(s) 20Quelle(n) und Bearbeiter <strong>de</strong>s/<strong>de</strong>r Artikel(s)<strong>Lenin</strong> Quelle: http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/w/in<strong>de</strong>x.php?oldid=98623920 Bearbeiter: A.Savin, APPER, Abc2005, Acf, Achim Raschka, Adalbert, Admiral, Aineias, Aka, Alamuta, Alexan<strong>de</strong>rFischer, Allesmüller, Aloiswuest, Altruist, Amrei-Marie, Amurtiger, Andre Engels, Andreas aus Hamburg in Berlin, Androl, Angina, Antiquar56, Anton-Josef, Anton.Thun, Arbeiter- undBauernmacht, Aristhot, Armin P., Arno Matthias, ArtMechanic, Askalan, Assarbad, Asthma, Aths, Atomiccocktail, Axt, BBF3, BLueFiSH.as, Balû, Baumfreund-FFM, Bdk, Beek100,Ben<strong>de</strong>r235, Bennsenson, Bernd vdB, Bernhard55, Berthold Werner, Binter, Bixny, Blaumaler, Boreali, Borisbaran, Bronks, Buxul, Börsenspekulant, Büchsenöffner, Cadrim2000, Camul,Carbidfischer, Cardhu, Carolus.Abraxas, Cartinal, Ce<strong>de</strong>, CharlyK, Cholo Aleman, Christopher Tracy, Cleverboy, Computerkid, Conspiration, Constanz, ConstanzII, Cornischong, Crux,Cvschlegel, D, DaB., DaTschick, Damauritio, Darkone, David Wintzer, DeepBlueDanube, Deimanciukas, Der Lange, Der gelehrte hermes1974, Dichter, Dichterherzog, Dietrich, Dlonra, Dodovon <strong>de</strong>n Bergen, Dr. Angelika Rosenberger, Dr. Manuel, Dr. Volkmar Weiss, Dreaven3, Dubium, Dundak, Earnest B, Ecoupon, Eingangskontrolle, Eintragung ins Nichts, El Cazangero, Elvaube,Elya, Emes, Enzian44, Ephraim33, ErikDunsing, Erwin E aus U, Etc. gamma, Euku, Euphaedrea tisiphona, EvaK, Exxu, Fasch, Fe<strong>de</strong>rica, Feliz, Fgb, Finn-Pauls, FischX, Flyingtrigga, Fossa,Frank Klemm, Franz Jäger Berlin, Fredy.00, Freiheit <strong>de</strong>r Wissenschaft, Fräggel, GLGerman, Gabbahead., Gardini, Gelamon40, Ghw, Gleb Albert, Glühwein, Gmhre, Gnoerz, Gonzo Greyskull,Gonzosft, Grammatikator, Grey Geezer, Gudrun Meyer, Guety, Gurgelgonzo, GuterSoldat, Gyklob, HALsixsixsix, HRoestTypo, HaSee, HaeB, Hagbard, Hannes Röst, Hans-Jürgen Streicher,Haster, He3nry, Head, Heldburg, Herrenge<strong>de</strong>ck, Herrick, Hhielscher, Hisfan, Hostrod, House1630, Hubertl, HuckTwain, Ilja Lorek, Illbeback, InesM., Init, Interpretix, Irakli, Ixitixel, J budissin,J. 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PREAMBLEThe purpose of this License is to make a manual, textbook, or other functional and useful document "free" in the sense of freedom: to assure everyone the effective freedom to copy and redistribute it, with or without modifying it,either commercially or noncommercially. Secondarily, this License preserves for the author and publisher a way to get credit for their work, while not being consi<strong>de</strong>red responsible for modifications ma<strong>de</strong> by others.


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Inclu<strong>de</strong> an unaltered copy of this License.• I. Preserve the section Entitled "History", Preserve its Title, and add to it an item stating at least the title, year, new authors, and publisher of the Modified Version as given on the Title Page. If there is no section Entitled"History" in the Document, create one stating the title, year, authors, and publisher of the Document as given on its Title Page, then add an item <strong>de</strong>scribing the Modified Version as stated in the previous sentence.• J. Preserve the network location, if any, given in the Document for public access to a Transparent copy of the Document, and likewise the network locations given in the Document for previous versions it was based on. Thesemay be placed in the "History" section. You may omit a network location for a work that was published at least four years before the Document itself, or if the original publisher of the version it refers to gives permission.• K. 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Make the same adjustment to the section titles in the list ofInvariant Sections in the license notice of the combined work.In the combination, you must combine any sections Entitled "History" in the various original documents, forming one section Entitled "History"; likewise combine any sections Entitled "Acknowledgements", and any sections Entitled"Dedications". You must <strong>de</strong>lete all sections Entitled "Endorsements".6. COLLECTIONS OF DOCUMENTSYou may make a collection consisting of the Document and other documents released un<strong>de</strong>r this License, and replace the individual copies of this License in the various documents with a single copy that is inclu<strong>de</strong>d in the collection,provi<strong>de</strong>d that you follow the rules of this License for verbatim copying of each of the documents in all other respects.You may extract a single document from such a collection, and distribute it individually un<strong>de</strong>r this License, provi<strong>de</strong>d you insert a copy of this License into the extracted document, and follow this License in all other respects regardingverbatim copying of that document.7. AGGREGATION WITH INDEPENDENT WORKSA compilation of the Document or its <strong>de</strong>rivatives with other separate and in<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nt documents or works, in or on a volume of a storage or distribution medium, is called an "aggregate" if the copyright resulting from the compilationis not used to limit the legal rights of the compilation's users beyond what the individual works permit. When the Document is inclu<strong>de</strong>d in an aggregate, this License does not apply to the other works in the aggregate which are notthemselves <strong>de</strong>rivative works of the Document.If the Cover Text requirement of section 3 is applicable to these copies of the Document, then if the Document is less than one half of the entire aggregate, the Document's Cover Texts may be placed on covers that bracket theDocument within the aggregate, or the electronic equivalent of covers if the Document is in electronic form. Otherwise they must appear on printed covers that bracket the whole aggregate.8. TRANSLATIONTranslation is consi<strong>de</strong>red a kind of modification, so you may distribute translations of the Document un<strong>de</strong>r the terms of section 4. Replacing Invariant Sections with translations requires special permission from their copyright hol<strong>de</strong>rs,but you may inclu<strong>de</strong> translations of some or all Invariant Sections in addition to the original versions of these Invariant Sections. You may inclu<strong>de</strong> a translation of this License, and all the license notices in the Document, and anyWarranty Disclaimers, provi<strong>de</strong>d that you also inclu<strong>de</strong> the original English version of this License and the original versions of those notices and disclaimers. In case of a disagreement between the translation and the original version ofthis License or a notice or disclaimer, the original version will prevail.If a section in the Document is Entitled "Acknowledgements", "Dedications", or "History", the requirement (section 4) to Preserve its Title (section 1) will typically require changing the actual title.9. TERMINATIONYou may not copy, modify, sublicense, or distribute the Document except as expressly provi<strong>de</strong>d for un<strong>de</strong>r this License. Any other attempt to copy, modify, sublicense or distribute the Document is void, and will automatically terminateyour rights un<strong>de</strong>r this License. However, parties who have received copies, or rights, from you un<strong>de</strong>r this License will not have their licenses terminated so long as such parties remain in full compliance.10. FUTURE REVISIONS OF THIS LICENSEThe Free Software Foundation may publish new, revised versions of the GNU Free Documentation License from time to time. Such new versions will be similar in spirit to the present version, but may differ in <strong>de</strong>tail to address newproblems or concerns. See http:/ / www. gnu. org/ copyleft/ .Each version of the License is given a distinguishing version number. If the Document specifies that a particular numbered version of this License "or any later version" applies to it, you have the option of following the terms andconditions either of that specified version or of any later version that has been published (not as a draft) by the Free Software Foundation. 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