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Lenin 1 Wladimir Iljitsch Uljanow (russisch Владимир ... - Ura-linda.de

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<strong>Lenin</strong> 4Sofort nach <strong>de</strong>r Rückkehr aus <strong>de</strong>r Verbannung im Februar 1900 suchte <strong>Lenin</strong> nach einer Möglichkeit, eine von <strong>de</strong>rZensur unabhängige Zeitung herauszubringen. In Russland war das nicht möglich, und so ging er am 29. Juli 1900für über fünf Jahre ins Ausland. Nach einem kürzeren Aufenthalt in Genf, wo er sich mit Plechanow über dieHerausgabe <strong>de</strong>r Zeitung Iskra („Der Funke“) einigte, ließ sich <strong>Lenin</strong> bei <strong>de</strong>m sozial<strong>de</strong>mokratischen GastwirtRittmeyer in <strong>de</strong>r Kaiserstraße 53 in München illegal nie<strong>de</strong>r. Im Jahr 1901 erschien die von ihm mit herausgegebeneZeitung Sarja („Morgenröte“).1902 veröffentlichte er in <strong>de</strong>r bayerischen Lan<strong>de</strong>shauptstadt die programmatische Schrift Was tun?, unter <strong>de</strong>mDecknamen „N. <strong>Lenin</strong>“. Sie machte ihn unter <strong>de</strong>n Revolutionären bekannt, polarisierte aber auch stark. Darin entwarfer das Bild einer geheim agieren<strong>de</strong>n, disziplinierten und zentralisierten Arbeiterpartei, bestehend ausBerufsrevolutionären. Die Partei sollte in i<strong>de</strong>ologischen und strategischen Fragen geeint auftreten und die Masse <strong>de</strong>rBevölkerung auf <strong>de</strong>m Weg zur Revolution anführen. [17] Die Notwendigkeit einer solchen konspirativen Organisationbegrün<strong>de</strong>te <strong>Lenin</strong> damit, dass im autokratischen Zarenreich keine an<strong>de</strong>re Partei erfolgreich einen Umsturz einleitenkönne. Er orientierte sich dabei auch an <strong>de</strong>n Vorbil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Narodniki aus <strong>de</strong>m vorigen Jahrhun<strong>de</strong>rt, die ebensolcheMetho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r politischen Arbeit anwandten. <strong>Lenin</strong> wandte sich in seiner Schrift explizit gegen die liberalere Linke,die eine Verän<strong>de</strong>rung durch basis<strong>de</strong>mokratische Organisation und Gewerkschaften erwirken wollte. [18] Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>rPartei als straff geführte Geheimorganisation war bei <strong>de</strong>n Organisationsbereiten unter Russlands Linken nichtstrittig, und <strong>Lenin</strong> bemühte sich mit Zitaten von Marx und an<strong>de</strong>ren, die For<strong>de</strong>rungen marxistisch zu begrün<strong>de</strong>n.Manch <strong>russisch</strong>en Marxisten empörte es, dass <strong>Lenin</strong> dabei terroristische Bauernführer und <strong>de</strong>n „Massenterror“ vonPetr Tkatschew lobte. <strong>Lenin</strong>s Betonung <strong>de</strong>r konspirativnost konnte als Aufruf zu Verschwörungen interpretiertwer<strong>de</strong>n. [17] Später wur<strong>de</strong> <strong>Lenin</strong>s Organisationsmo<strong>de</strong>ll als „Demokratischer Zentralismus“ bekannt.Siehe auch: <strong>Lenin</strong>ismus.DecknameAb Dezember 1900 verwen<strong>de</strong>te er <strong>de</strong>n Decknamen beziehungsweise das Pseudonym „<strong>Lenin</strong>“. Es gibt keineschlüssige o<strong>de</strong>r gesicherte Erklärung bezüglich <strong>de</strong>r Herkunft <strong>de</strong>s Pseudonyms. Eine Erklärung besagt, dass er sichdabei auf <strong>de</strong>n sibirischen Strom Lena bezog (<strong>Lenin</strong> be<strong>de</strong>utet <strong>russisch</strong>: „Der vom Fluss Lena Stammen<strong>de</strong>“) – nachSibirien verbannt zu wer<strong>de</strong>n, be<strong>de</strong>utete damals praktisch, dass man im Russischen Kaiserreich als anerkannterOppositioneller galt. Eine an<strong>de</strong>re Erklärung besagt, dass er mehr an sein Kin<strong>de</strong>rmädchen Lena dachte, und dass erbereits als kleiner Junge auf die Frage, „wessen [Kind] er sei“ zu antworten pflegte: „<strong>Lenin</strong>!“ (<strong>de</strong>utsch: „Lenas!“).<strong>Lenin</strong> hatte mehrere Decknamen, beispielsweise lebte er im Münchner Stadtteil Schwabing als Iordan K. Iordanovund an<strong>de</strong>rnorts in München unter <strong>de</strong>m Namen Mayer. [19] Vor diesem Hintergrund wirkt die Wahl <strong>de</strong>s Pseudonymseher zufällig. [20]

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