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Jahresbericht 2011/2012 - Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg

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Die Aufgabenbeschreibung für den städtebaulichen Wettbewerb fordert ein Konzept für eine „Stadt derZukunft“ und nennt dabei einen Zeithorizont von 30 bis 40 Jahren. Dennoch haben die Entwürfe für eineStadt der „nahen Zukunft“ in der Jury mehr Zustimmung gefunden als die Entwürfe, die - vor allem städtebaulich- oftmals sehr visionär waren. Das Visionäre stellt immer die Gegenwart infrage. Da wir in derGegenwart leben, wird das Visionäre stets weniger überzeugend wirken als das, was in unserer Erinnerungliegt bzw. was wir mit unseren Augen sehen können. Ein Zeithorizont von mehr als zehn Jahren istfür Menschen daher schlecht zu erfassen - so sehr wir uns auch darum bemühen.Dies sollte jedoch nicht zu dem (Fehl-)schluss führen, alles Visionäre sei grundsätzlich besser als dasBestehende, das Bewährte. Gerade bei den Architekten scheint dieses Paradigma häufig zu gelten. Visionaritätentbindet nicht davor zu denken. Visionarität muss überzeugend und vor allem folgerichtig sein(Kausalitätsprinzip). Die visionären Entwürfe waren in ihrer Kausalität jedoch leider häufig inkonsistent,was zur Abwertung führte. In der Regel stand der „städtebauliche Übergedanke“ über den Menschen, diein dieser Stadt leben sollen.Abbildung 3: 1. Preis | Team 7Abbildung 4: 2. Preis | Team 2Der Siegerentwurf wurde ausgewählt, weil nur diese Gruppe das Kausalitätsprinzip beachtet hat, indemsie ihrem städtebaulichen Entwurf zunächst einen sehr detaillierten Entwurf der zukünftigen Bewohnerdieses Stadtteils vorangestellt und daraus den städtebaulichen Entwurf abgeleitet haben.Auf der anderen Seite waren gerade die visionären Entwürfe ein besonders positives Beispiel für die Umsetzungder Interdisziplinarität im Erstellungsprozess, wenngleich dies nicht immer einfach war. In diesenGruppen fanden häufig die unterschiedlichsten Aspekte der Teildisziplinen Verfahrenstechnik, Verkehrund Wasser zueinander, dennoch waren die Entwürfe häufig technokratisch geprägt und ließen denMenschen als wichtigsten Aspekt einer Stadt eher in den Hintergrund treten.Nicht nur für die Studierenden, sondern auch für die Dozenten war die Teilnahme an diesem interdisziplinärenProjekt eine Quelle für vielseitige Erfahrungen.Prof. Dr.-Ing. Harald Kipke, Patrick Schwenteck M.Eng.42

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