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ETFs für die Vorsorge - Private Magazin

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<strong>ETFs</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Vorsorge</strong>Von Philipp OchsnerCFO IndexInvestor AGHistorisch gesehen sind Aktien unglaublichlukrativ. Vom 31.12.1969 bisam 20.8.2013 haben Schweizer Aktieneine Rendite von 8,17% p.a. erzielt, gemessenam MSCI Switzerland TotalReturn Index. Insgesamt wurden in<strong>die</strong>sen knapp 43 Jahren aus 1 Frankennicht weniger als 28.66 Franken, eineRendite, von der <strong>die</strong> meisten Anlegernur träumen können.Eigentlich widerspiegelt ein Indexeine «durchschnittliche» Rendite derkapitalmarktgewichteten Aktien im Index.In der Praxis haben aber <strong>die</strong> wenigstenAnleger <strong>die</strong>se «durchschnitt -liche» Rendite erreicht. Tatsächlich ist<strong>die</strong> Index-Rendite eine klar überdurchschnittlicheRendite.TheseMan könnte folgende These aufstellen:«Wenn Privatanleger und Pensions -kassen Index-Renditen <strong>für</strong> ihr eigenesPortfolio fachgerecht nutzen, löst sichaufgrund der besseren Rendite einGrossteil der <strong>Vorsorge</strong>probleme vonselbst.» Es gibt Beispiele, welche <strong>die</strong>seThese stützen. Ein Pensionskassenkundevon uns hat seit 8 Jahren mit Indexfondsangelegt. Auch aufgrund <strong>die</strong>serMassnahme beträgt heute der Deckungsgrad<strong>die</strong>ser Pensionskasse 241%.<strong>ETFs</strong> und IndexfondsIndex-Renditen lassen sich mittels<strong>ETFs</strong> und Indexfonds annähernd erreichen.<strong>ETFs</strong> steht <strong>für</strong> Exchange TradedFunds. <strong>ETFs</strong> sind Fonds, meistens Indexfonds,welche an Börsen gehandeltwerden. Sie sind sozusagen eine moderneForm von Indexfonds. <strong>ETFs</strong> erfreuensich grosser Beliebtheit. Unterdessengibt es weltweit über 3400<strong>ETFs</strong> (etfgi, 2013), welche <strong>die</strong> unterschiedlichstenAnlageklassen wie Aktien,Obligationen, Immobilien, Rohstoffe,<strong>Private</strong> Equity usw. abbilden.Rendite in der ZukunftIn der Wissenschaft ist man sich mehrheitlicheinig, dass Aktien eine höhereRendite abwerfen als risikoarme Anlagen,weil Anleger <strong>für</strong> <strong>die</strong> Übernahmevon höheren Risiken mit einer Risikoprämieentschädigt werden. Die Tat -sache, dass es in den letzten 12 Jahren2 der 4 heftigsten Börsencrashs in denletzten 100 Jahren gegeben hat, lässterwarten, dass Aktien auch weiterhineine Risikoprämie aufweisen werden.Wichtige AspekteSollen Anleger nun einfach <strong>ETFs</strong> kaufenund in Zukunft nur noch <strong>die</strong> Früchtedes Erfolgs ernten?Die Antwort ist etwas komplexer.Benjamin Graham, Investorenlegendeund Mentor von Warren Buffett,schrieb 1973: «The investor’s chiefproblem – and even his worst enemy –is likely to be himself».Gemäss einer langfristigen Stu<strong>die</strong>verlieren Anleger im Schnitt zusätzlich2,7% an Rendite pro Jahr, indem sieversuchen, den richtigen Einstiegs- undAusstiegszeitpunkt zur Fondsanlage zufinden (Bogle, 2007). Emotionen sindmenschlich und in vielen Bereichenpositiv. Nicht so bei der Geldanlage, daPRIVATEsind Emotionen leider klar abträglich.In heiklen Marktphasen machen vielenAnlegern <strong>die</strong> eigenen Emotionen einenStrich durch <strong>die</strong> Rechnung. Jede Anlageentscheidunghat eine emotionaleKomponente, auch der Kauf und Verkaufvon <strong>ETFs</strong>. Dabei wären geradenach einem Preiszerfall <strong>die</strong> Aktiengünstiger bewertet, wodurch <strong>die</strong> Ertragsaussichteneher besser sind alsvorher.ETF-Portfolio verwaltenNeben der Kostenminimierung gibt esweitere wichtige Elemente, z.B. Steueraspekteund <strong>die</strong> Tracking Difference der<strong>ETFs</strong>. Diese misst <strong>die</strong> Abweichung derETF-Rendite von der Index-Rendite.Es gibt einige klassische Indexfonds,welche gegenüber <strong>ETFs</strong> vorteilhaftersind. Diese sind allerdings oft nur <strong>für</strong>institutionelle Anleger oder über einVerwaltungsmandat zugänglich.Entscheidend ist auch <strong>die</strong> AssetAllocation. Diese bestimmt 91,5% derVariabilität der Rendite im Portfolio(Brinson et al., 1991). Es gilt, <strong>die</strong> Risikendes Portfolios als Ganzes zu minimierenund <strong>die</strong> verschiedenen Risikoprämienzu integrieren. Dies sind insbesondere<strong>die</strong> Risikoprämien «Market»(Aktien), «Small Caps» (kleine Unternehmen)und «Value» (günstig bewerteteUnternehmen). Auch gilt es, Risiken,welche keine Risikoprämien abwerfen,auszugrenzen und <strong>die</strong> Anlagenmit einem geeigneten Rebalancingkosteneffizient und langfristig zu verwalten.<strong>ETFs</strong> und Indexfonds könnenein guter Weg sein, um <strong>die</strong> <strong>Vorsorge</strong>problematikzu entschärfen. Es brauchtaber auch Fachwissen, Vorsicht undDisziplin.philipp.ochsner@indexinvestor.chwww.indexinvestor.ch<strong>ETFs</strong> und Indexfonds können ein guter Weg sein, um<strong>die</strong> <strong>Vorsorge</strong>problematik zu entschärfen. Es brauchtaber auch Fachwissen, Vorsicht und Disziplin.5/2013 Das Geld-<strong>Magazin</strong> 19

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