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Initiative Tierwohl: Partnerverträge Rind - Westfleisch e.G.

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infofür LandwirteNovember 2013Teamarbeit in Sachen GesundheitTiere können krank werden. Manchmal ohne offensichtliche Symptome im Stall, aber mit deutlichen Befunden am Schlachtband.Wie ein Betrieb in Zusammenarbeit mit der tierärztlichen Beratung von <strong>Westfleisch</strong>, dem Schweinegesundheitsdienst derLandwirtschaftskammer, dem Hoftierarzt und dem Vermarkter ein Problem in den Griff bekommt, schildert unser Blick hinterdie Kulissen. >> weiter Seite 8Seite 3<strong>Initiative</strong> <strong>Tierwohl</strong>:Die Branche ist auf dem Weg!Seite 6Export aktuell:In West-und Osteuropa auf WachstumskursSeite 11Klasse gestartet – jetzt dabei sein:<strong>Partnerverträge</strong> <strong>Rind</strong>


editorialAuf dem WegVon keinem so erwartet und doch alsgemeinsames Projekt der WertschöpfungsketteFleisch wahr geworden: Die„<strong>Initiative</strong> <strong>Tierwohl</strong>“ kommt!Bestimmte Interessengruppen, eineVielzahl von Medien und auch so mancherPolitikvertreter werden nicht müde zu versuchen, Fleisch,dessen Erzeugung und Verzehr in Misskredit zu bringen. Zu Unrecht,wie wir meinen! Fakt ist, dass Tierhalter, Vermarkter undLebensmittelhandel sich anstrengen müssen, um die gesellschaftlicheAkzeptanz für dieses hochwertige Lebensmittel zuerhalten. Das geht nur gemeinsam. Das geht nur, wenn wir mehrüber all das, was jeden Tag Gutes getan wird, auch sprechen undberichten. Zum Beispiel in Sachen <strong>Tierwohl</strong>. Wir haben das schonfrüh erkannt und waren mit unserer „Aktion <strong>Tierwohl</strong>“ und denmutigen Pilotbetrieben wieder einmal Vorreiter. Jetzt endlichbewegt sich auch branchenweit etwas.Mit der im September in Berlin unterzeichneten Absichtserklärungbekennen sich jetzt alle Akteure – Landwirtschaft, Handel undFleischbranche – zu einer Fleischerzeugung unter besondererBerücksichtigung des <strong>Tierwohl</strong>s.Neu ist, dass der Lebensmitteleinzelhandel erstmals für die überdie gesetzlichen Vorgaben hinausgehenden Leistungen derLandwirte bezahlen will. Supermärkte wie Discounter stellendafür rund 100 Mio. Euro zur Verfügung. An der Fleischtheke solldas so erzeugte Fleisch nicht gesondert ausgelobt werden. Manwill das <strong>Tierwohl</strong> insgesamt fördern und die Landwirte mit demfinanziellen Ausgleich der damit verbundenen höheren Kostenmotivieren, sich zu beteiligen. Freiwillig, ohne gesetzliches Korsett,ohne Strukturbrüche, ohne Wettbewerbsnachteile der Erzeugergegenüber anderen EU-Ländern.Anuga 2013: Nurdie Qualitätzählt!Die weltgrößte Lebensmittelmesse findetalle zwei Jahre in Köln statt. Anfang Oktoberdieses Jahres war es wieder einmalsoweit – und <strong>Westfleisch</strong> natürlich mit Erfolgdabei! Regionalität und Herkunftwaren in Sachen Fleisch zwei der ganzgroßen Themen. Dazu hat <strong>Westfleisch</strong> mitseinem Anspruch „Direkt von Bauern“ denNerv der Zeit getroffen und hervorragendpunkten können. Seit Jahren praktiziertund eine Grundfeste der Genossenschaft,wird die Aussage seit diesem Frühjahrverstärkt ins Zentrum der Kommunikationmit dem Handel gerückt – und von Öffentlichkeitund Handelseinkäufern sehr positivaufgenommen.Als Pionier in Sachen Nachhaltigkeit zeichneteeine Fachjury <strong>Westfleisch</strong> Mitte desJahres zusätzlich mit dem „Meat VisionAward 2013“ aus. Und: Die „Aktion <strong>Tierwohl</strong>“,seit drei Jahren als erstes Labeldieser Art am Markt erhältlich, wurdejüngst von der Lebensmittelzeitung aufBasis einer GfK-Untersuchung als „Top-Marke 2013“ herausgestellt.Derzeit warten alle ganz gespannt. Denn jetzt ist zunächst dasKartellamt am Zuge, das Vorhaben wettbewerbsrechtlich zuüberprüfen. Erst danach kann es an die Ausarbeitung der Verträgeund die Ausgestaltung der geplanten und von QS unabhängigenTrägergesellschaft sowie der Finanzierung gehen.<strong>Westfleisch</strong> und seine Vertragsbetriebe haben in Sachen <strong>Tierwohl</strong>einen guten Vorsprung: Es gibt dokumentierte, überprüfbareKriterien, die jetzt modifiziert und angepasst werden. So könnenunsere „Aktion <strong>Tierwohl</strong>“-Betriebe nach dem für 2014 ins Augegefassten Start nahtlos in die „<strong>Initiative</strong> <strong>Tierwohl</strong>“ wechseln.Auch wenn längst noch nicht alle Einzelheiten klar und mancheLandwirte noch skeptisch sind: Die „<strong>Initiative</strong> <strong>Tierwohl</strong>“ ist einwichtiger Schritt in die richtige Richtung. Gehen Sie ihn mit!IhrHubert KelligerVertriebsleiter <strong>Westfleisch</strong> eGinfo 11/2013 2


Neue Branchenlösung:Gemeinsamfür mehr <strong>Tierwohl</strong>Das Wohl der Tiere garantieren und die gesellschaftlicheAkzeptanz erhalten: Das sind für Tierhalter zwei ganz elementareZiele. Die jetzt erstmals gefundene Branchenlösung hat alle imBoot, auch Wirtschaft, Handel, Wissenschaft undgesellschaftliche Gruppen.Seit wenigen Wochen ist klar: Die „<strong>Initiative</strong><strong>Tierwohl</strong> ist auf dem Weg. AlleBeteiligten haben einen Konsens gefundenund eine Absichtserklärungunterzeichnet, nach der das <strong>Tierwohl</strong>merklich über die gesetzlichen Vorgabenhinaus gefördert werden soll unddie Landwirte für die zusätzlichen Aufwendungeneinen finanziellen Ausgleicherhalten. Die Wertschöpfungsketten,so heißt es in der Erklärung vonAnfang September, sähen sich gemeinsamin der Verantwortung undverpflichteten sich zu einer weiterenVerbesserung von Tierhaltung, Tiergesundheitund Tierschutz.Dafür sind innerhalb eines Jahres Kriterienerarbeitet worden, die interessierteLandwirte erfüllen sollten, umam Programm teilnehmen zu können.<strong>Westfleisch</strong> hat maßgeblich an derFormulierung der Kriterien mitgearbeitetund konnte dabei auf die wertvollenErfahrungen aus dem bereitsvor fast drei Jahren gestarteten eigenenProgramm „Aktion <strong>Tierwohl</strong>“ zurückgreifen.Die EckpunkteDie „<strong>Initiative</strong> <strong>Tierwohl</strong>“ beruht aufFreiwilligkeit: Jeder Landwirt soll dieMöglichkeit erhalten, das <strong>Tierwohl</strong> individuellim Rahmen seiner einzelbetrieblichenSituation zu verbessern.Zum ersten Mal ist es gelungen, eineLösung zu finden, die den Mehraufwandder Schweinehalter in SachenTierschutz finanziell honoriert undzwar unabhängig vom Marktpreis. DerHandel hat sich bereit erklärt, dafüreinen Fonds in beträchtlicher Höheeinzurichten. Jetzt liegt der Antragbeim Kartellamt, das prüft, ob dieseLösung wettbewerbsrechtlich zulässigist. Die Wirtschaftsbeteiligten habendie QS GmbH damit beauftragt, denweiteren Abstimmungsprozess zu koordinieren.Eine eigene Trägergesellschaftund eine Clearingstelle solleneingerichtet werden, um die operativenund finanziellen Prozesse zu steuern.In akribischer Kleinarbeit haben die Arbeitsgruppenzuvor festgelegt, welcheKriterien vorgeschrieben sind, um teilnehmenzu können, und wie sie monetärbewertet werden. Der Auszahlungsbetragist dabei für jedeszusätzliche <strong>Tierwohl</strong>kriterium einzelnfestgelegt und orientiert sich an demzu erwartenden Aufwand. Den habenu.a. die Fachleute der landwirtschaftlichenBeratung mitberechnet. UnabhängigePrüfer werden die Einhaltungder Kriterien jährlich kontrollieren.Neue Ansprechpartnerinin Sachen <strong>Tierwohl</strong>Dr. Martina OetjenSie sind Vertragsmäster und interessierensich für eine Teilnahme ander „<strong>Initiative</strong> <strong>Tierwohl</strong>“?Dann sollten Sie Dr. Martina Oetjenanrufen (Tel.: 0251-493-1216).Die Tierärztin, die über zehn Jahre Erfahrungals Leiterin Qualitätsmanagementin der Fleischwirtschaft gesammelthat, kümmert sich bei <strong>Westfleisch</strong>seit Mitte des Jahres um die SchnittstelleEinkauf / Produktion / Vertriebaus Qualitätssicht und damit auch umdie Koordination rund ums Thema<strong>Tierwohl</strong>. Sie kann Ihnen Auskunftgeben, wenn Sie wissen wollen, welcheKriterien in der <strong>Initiative</strong> <strong>Tierwohl</strong>definiert sind, welche verpflichtendsind und welche Sie wählen können.Dr. Oetjen steht Ihnen auch mit Ratund Tat zur Seite, wenn es umDetailfragen zum Thema „Aktion<strong>Tierwohl</strong>“ geht.3info 11/2013


Fortsetzung von Seite 3Für alle Schweine haltendenBetriebe gilt, dass es drei unterschiedlicheKriterienblöcke gibt,von denen die Grundanforderungen(roter Kasten in der Grafik aufSeite 5) und mindestens ein Pflichtkriterium(blauer Kasten in derGrafik) zwingend sind.• Die Basiskriterien definieren u.a.die QS-Systemteilnahme, jährlicheAudits, das QS-Antibiotikamonitoring,einen Stallklima- und Tränkwassercheck,die qualifizierte Teilnahme amindexierten Schlachtbefunddaten-Programm sowie die Vorschrift fürmindestens 1,5% Tageslichtanteil imStall. Jeder teilnehmende Betrieb mussdie Kriterien für jeweils eine VVVO-Nr.erfüllen können. Dafür soll es einenfixen Bonus in Höhe von 500 Euro proBetrieb geben. Außerdem muss sichder Mäster für mindestens ein zusätzlichesPflichtkriterium entscheiden,entweder „ständiger Zugang zu Raufutter“oder ein „höheres Platzangebot“.• Im grünen Kasten in der Grafik findensich die sog. Wahlpflichtkriterien:Hier können die Landwirte auswählen,welche Anforderungen sie erfüllenwollen.Diese werden unterschiedlichfinanziell bewertet. Dabei muss derLandwirt so viele Kriterien auswählen,dass für die Schweinemast ein Bonusanspruchvon mindestens 3 Euro proTier, für die Ferkelaufzucht in Höhevon 1 Euro pro Ferkel und für dieSauenhaltung in Höhe von 2 Euro proFerkel entsteht.• Das Kriterium ‚Ringelschwanz‘ wirdgesondert betrachtet. Ferkelerzeuger,Aufzüchter und Mäster können es nurgemeinsam wählen. Der dafür zur Verfügungstehende Gesamtbertag von6 Euro wird anteilig aufgeteilt, wenn aufdas Kupieren der Schwänze verzichtetwird. Die informelle Verständigung derdrei Stufen untereinander sowie einequalifizierte Beratung sind Pflicht.<strong>Westfleisch</strong>-Betriebe vornewegNoch ist erst der Anfang gemacht. Esbedarf in den kommenden Wochenabgesehen von der Entscheidung desKartellamtes, die zum Ende des Jahreserwartet wird, jedoch noch viel Kleinarbeit,um die Details weiter auszugestalten.Die Betriebe unseres „Aktion <strong>Tierwohl</strong>“-Programms sind bereits jetzt besser aufein Mehr an <strong>Tierwohl</strong> ausgerichtet undwerden derzeit von <strong>Westfleisch</strong> beraten,um sie als Pilotbetriebe nahtlos insBranchenmodell eingliedern zu können.Bereits jetzt ist ersichtlich, dass<strong>Westfleisch</strong> mit der eigenen„Aktion <strong>Tierwohl</strong>“ eine hervorragendeAusgangsposition inden Betrieben geschaffen hat.Bei Betriebsbesuchen wird anhandeiner detaillierten Checkliste geklärt,welche Punkte die „Aktion <strong>Tierwohl</strong>“-Betriebe bereits erfüllen und ob bzw.wo sie Ergänzungsbedarf haben.<strong>Westfleisch</strong> hilft auch bei der Umsetzungder Kriterien. Insofern werdendie teilnehmenden „Aktion <strong>Tierwohl</strong>“-Betriebe entsprechend dem aktuellenKenntnisstand direkt zum Start derBrancheninitiative <strong>Tierwohl</strong> im kommendenJahr fit sein.Wir können so mit den Betrieben zusammentragfähige Strategien entwickeln,um das <strong>Tierwohl</strong> auf breiterFront zu verbessern. Die Erfahrungenaus den ersten Schritten, die im Rahmender „Aktion <strong>Tierwohl</strong>“ gemachtwurden, können den weiteren Prozess– auch mit anderen interessiertenSchweinehaltern – nur fördern. ImSinne einer marktorientierten wettbewerbsneutralenVerbesserung des <strong>Tierwohl</strong>sist der jetzt gefundene Konsensallemal - für Schweinehalter wie für diebeteiligten Schlachtunternehmen.„Aktion <strong>Tierwohl</strong>“:Der Unterschied liegt im DetailWährend die neue „<strong>Initiative</strong> <strong>Tierwohl</strong>“sich hauptsächlich auf dieHaltungsbedingungen auf denlandwirtschaftlichen Betrieben fokussiert,geht die <strong>Westfleisch</strong> „Aktion<strong>Tierwohl</strong>“ (ATW) darüber hinausund erfasst weitere Punkte:• Kern unseres „Aktion <strong>Tierwohl</strong>“-Programms ist die Schlachttier-Befunderfassungam Band. Die Befunddatenerlauben es, die gesamte Kette– vom Schlachthof über den Mastbetriebbis zum Ferkelerzeuger – lückenloszurück zu verfolgen. Die visuelleFleischuntersuchung unter Berücksichtigungder Betriebsdaten ist bei<strong>Westfleisch</strong> Standard.• Die Daten geben Landwirten undSchlachtunternehmen wertvolle Hinweiseauf die weitere Optimierungbzw. legen Schwachstellen offen.<strong>Westfleisch</strong> bietet dafür eine tierärztlicheBeratung an, mit der bei Bedarfkorrigiert werden kann.• Die „Aktion <strong>Tierwohl</strong>“ beinhaltetbei uns auch die nachprüfbar tiergerechteSchlachtung (u. a. Zutriebund Entblutekontrolle).• Auch die Transportbedingungen(z. B. kurze Wegstrecken) sind Bestandteilder <strong>Westfleisch</strong> Aktion <strong>Tierwohl</strong>.• Alle „Aktion <strong>Tierwohl</strong>“-Kriteriensind nachprüfbar und werden amtlichkontrolliert und neutral zertifiziert.info 11/2013 4


Geplantes Bonitierungssystemzur „Brancheninitiative <strong>Tierwohl</strong>“Ferkelerzeugung Ferkelaufzucht MastGrundanforderungen• Zertifiziertes Qualitätssicherungssystem (QS oder vergleichbares System)• Jährliche Auditierung• Teilnahme am Antibiotikamonitoring• Standardisierter Stallklimacheck• Standardisierter Tränkewassercheck• Tageslicht, mind. 1,5 % der Stallgrundfläche• Gesundheitsplan unter Berücksichtigungder betrieblichen Krankheitshistorie• Qualifizierte Teilnahme amindexierten SchlachtbefunddatenprogrammPflichtkriterien:mindestens 1Ständiger Zugang 0,90 E Ständiger Zugang 0,40 E Ständiger Zugang 2,00 Ezu Raufutterund und zu Raufutter zu Raufutterorg. Nestbaumaterial10 % mehr 1,40 E 10 % mehr 0,80 E 10 % mehr 2,80 EPlatzangebot Platzangebot Platzangebot20 % mehr 2,20 E 20 % mehr 1,20 E 20 % mehr 4,00 EPlatzangebot Platzangebot Platzangebot40 % mehr 4,40 E 40 % mehr 2,40 E 40 % mehr 8,00 EPlatzangebot Platzangebot PlatzangebotZusätzliches org. 1,15 E Zusätzliches org. 0,30 E Zusätzliches org. 1,00 EBeschäftigungsmaterial Beschäftigungsmaterial BeschäftigungsmaterialSaufen aus der 0,18 E Saufen aus der 0,40 E Saufen aus der 0,70 Eoffenen Fläche offenen Fläche offenen Flächeim AbferkelbereichSaufen ausoffenen Flächenin der Gruppenhaltung0,07 EKastration mit wirksamer 1,50 E Jungebermast 1,50 ESchmerzausschaltungWahlpflichtkriterienMikroklimabereich 0,20 E Automatische 0,20 ELuftkühlungsvorrichtungGruppenhaltung 1,40 E Buchtenstrukturierung 0,20 Espätestens ab 6. Tagdurch angebrachtenach BelegungWändeScheuermöglichkeiten 0,05 E Scheuermöglichkeiten 0,40 E Scheuermöglichkeiten 0,60 Ein der GruppenhaltungNatürliche Klimareize 0,30 E Natürliche Klimareize 0,30 E Natürliche Klimareize 1,00 Eim WartebereichKomfortliegeflächen 0,80 E Komfortliegeflächen 0,50 E Komfortliegeflächen 2,50 EAuslauf 0,60 E Auslauf 0,30 E Auslauf 1,00 EFreie Abferkelung mit7,5 m² Buchtengröße ohnepermanente Fixierung4-wöchige SäugezeitFerkelschlupfAbgedecktes FerkelnestWühlerde für Ferkelin Abferkelbucht2,00 E1,00 E0,05 E0,10 E0,33 EQuelle: DRVMindestenszu erreichenderBetrag ausWahlpflichtkriterien2 a / Ferkel 1 a / Ferkel 3 a / Mastschwein5info 11/2013


Direkt von Bauernin die weite Welt:Wenn Fleisch im eigenen Land verkauft werden kann, steht naturgemäß nicht so viel für denExport zur Verfügung. Das zeigt sich auch an den ersten drei Quartalen 2013. Die Handelsbeziehungenin die weite Welt entwickeln sich aber weiter, vor allem nach Osteuropa.Jetzt - im letzten Quartal 2013 - sinddie Auftragsbücher voll. Die FleischcenterLübbecke und Paderborn sindfür den Russland-Export zugelassen.Jede Woche gehen bis zu 20.000 geschlachteteund zerlegte Schweine imKälteschlaf nach Osten. <strong>Westfleisch</strong>liefert regelmäßig nach Jakutien, derkältesten von Menschen bewohntenRegion der Welt, hat Kunden in Wladiwostokoder auch in Novosibirsk, inTaschkent, Armenien, Georgien oderMagadan.„Dass der Export an den Schlachtzahlenhängt, ist logisch“, so ExportchefEgbert Klokkers weiter. Und die liegenin den ersten drei Quartalen 2013 imVergleich zum Vorjahreszeitraum bei<strong>Westfleisch</strong> im allgemeinen Trend. Sowurden weniger Schweine (- 1,4 %) undweniger <strong>Rind</strong>er geschlachtet (- 2 %).Demzufolge ist das <strong>Westfleisch</strong>-Exportvolumenweltweit um 1,7 % gesunken,der Umsatz lediglich um 0,4 %.„Was uns besonders freut, ist die positiveEntwicklung in Osteuropa“, stelltKlokkers heraus. „Auch ohne Russlandhaben wir dort gute Vermarktungsmöglichkeitengefunden.“ In den osteuropäischenEU-Ländern konnte dieGenossenschaft bis September 10,3%mehr Fleisch absetzen wie im gleichenZeitraum 2012. Vor allem in Polen hat<strong>Westfleisch</strong> deutlich aufgeholt, auchwenn die Polen inzwischen ihre <strong>Rind</strong>erbeständeaufgestockt haben undselbst wieder mehr <strong>Rind</strong>fleisch erzeugen.Erfolgreich war <strong>Westfleisch</strong> auchin Rumänien, Ungarn, Tschechien undder Slowakei.Auch die Exporte nach Asien sind ermutigend.Während die Fleischausfuhrnach Korea im Sommer mehr oderweniger eingebrochen war, ist dieNachfrage dort wieder angesprungen.Den chinesischen Markt kann <strong>Westfleisch</strong>über den Umschlagplatz imFreihafen von Hongkong bedienen.Jetzt hofft Klokkers, dass die VerhandlungenAnfang des neuen Jahres erfolgreichsind und die <strong>Westfleisch</strong>-BetriebeCoesfeld und Erkenschwickwieder direkt liefern können.Im Blick: AfrikanischeSchweinepestMit Sorge blicken derzeit viele in derFleischbranche auf die sich rasch ausbreitendeAfrikanische Schweinepest(ASP) im Westteil Russlands. Es wirdbefürchtet, dass möglicherweiseTransporter, die nicht sachgemäß desinfiziertwerden, das Virus mit zurückbringenkönnten und es sich auch inder EU ausbreitet. Die Tierseuche istnur für Schweine relevant, für sie jedochhochansteckend; Menschen undandere Haustiere können sich nichtinfizieren. Im Oktober wurden 13 neueAusbrüche vornehmlich im europäischenTeil Russlands registriert. Polenund die baltischen Staaten wollen sichmit einem Schutzzaun gegen die Einschleppungdes Virus über Wildschweinerüsten.Positiv: Export nach Osteuropa<strong>Westfleisch</strong> exportiert in 45 Länderweltweit. Den größten Anteil machendie EU-Länder aus. Während der Drittlandexportin den ersten drei Quartalen2013 um knapp 25% gesunken ist,ist die Ausfuhr in die westlichen EU-Länder weiter auf Wachstumskurs.Ende September stieg der Absatzdorthin um 3,9 %. Zuwachs gab es vorallem in den Benelux-Staaten, in Skandinavienund in Frankreich. Weil dieDänen im Frischfleischexport nachRussland stark sind, wurden in WesteuropaMärkte frei. Davon hat auch <strong>Westfleisch</strong>profitiert. Je näher der Marktist, umso besser.info 11/2013 6


„Russland tut uns gut.Wir haben in den letztenJahren ein sehr lebhaftesGeschäft dorthin gehabt“,bilanziert <strong>Westfleisch</strong>-ExportchefEgbert Klokkers und blicktauf rege Handelskontaktegen Osten.Egbert KlokkersKlokkers schätzt – bei aller Vorsicht -die Situation gelassen ein. Bislang handelees sich um lokale Ausbrüche derASP, auf den Fleischmarkt hätten sienoch keine Auswirkungen gehabt.Russland tue viel, um die sog. „Hinterhof-Schweinehaltung“mit unkontrollierbarenhygienischen Bedingungenzu unterbinden, moderne Haltungsformenzu fördern und sog. „Cleangebiete“(wie z. B. in Belgorod) aufzubauen.In großen russischen Beständengab es bisher offenbar noch keinenFall von ASP.Nichtsdestoweniger dürfe man dasProblem nicht auf die leichte Schulternehmen. Gefährlich werde es, wennwieder Lebendviehtransporte nachRussland gingen oder das Virus weiternach Westen wandere. Gerade in Polengibt es viele dünn besiedelte Gebietemit Hinterhofhaltungen und darüberhinaus eine starke Wildschweinpopulation.Eine unmittelbare Gefahr fürdeutsche Schweinehalter sieht Klokkersderzeit nicht. Denn die Warenströmegehen – umgekehrt zum Virus– von West nach Ost. Und für Lebendviehexportenach Russland ist Deutschlandnicht zugelassen.Lübbeckespezialisiert sichweiter<strong>Westfleisch</strong> wird Lübbecke vom 1. Januar2014 an zu einem Schwerpunkt-Schlachthof für <strong>Rind</strong>er ausbauen undim Gegenzug die Schweineschlachtungauslaufen lassen. Die Vorteileüberwiegen.In Lübbecke sind die Weichen künftigin Richtung Ausbau der Großviehschlachtungund –zerlegung sowie der<strong>Rind</strong>fleischverpackung gestellt. Auf dieSchweineschlachtung wird <strong>Westfleisch</strong>ab 1.1.2014 dort verzichten. Das habenVorstand und Aufsichtsrat Anfang Novemberin enger Abstimmung mit derGeschäftsleitung und dem Betriebsratvor Ort entschieden. Nach demFleischcenter Coesfeld, das sich seitüber zehn Jahren erfolgreich aufSchweine spezialisiert hat, wird Lübbeckedamit der zweite Monostandortfür eine Tierart sein. Das Fleischcenterin Ostwestfalen ist bereits seit geraumerZeit der <strong>Westfleisch</strong>-Spezialist für<strong>Rind</strong>erschlachtungen schlechthin undhat sich als größter <strong>Rind</strong>erschlachtbetriebin Deutschland etabliert. <strong>Rind</strong>fleischhöchster Qualität geht von hierin die ganze Welt.Das soll nach dem Willen der <strong>Westfleisch</strong>-Verantwortlichenweiter vorangetriebenwerden. Im Zuge des Unternehmenskonzepts‚Kompass 2015‘sind verschiedene Ansätze für die inhaltlicheund wirtschaftliche Entwicklungdes Unternehmens definiertworden. In den Blick rücken dabei diejeweiligen Kernkompetenzen. „Wirwollen die Stärken der einzelnen Betriebestärken“, so ein Kommentar zurWeichenstellung. Das gilt für denStandort in Ostwestfalen ebenso wiefür die <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe mitSchweineschlachtungen, die künftigbesser ausgelastet sein werden undmit Investitionen und Mehrschichtbetriebnoch effizienter arbeiten können.Für die Einsender von Schlachtschweinenin der Region bedeutet das, dass<strong>Westfleisch</strong> deren Schweine künftig anden anderen Schlachthöfen schlachtenwird. Die Viehsammelstelle bleibtfür Direktanlieferer jedoch vor Ort erhalten.Steigende Anforderungen an Qualität,Hygiene und Produktionsprozessesowie immer strengere Audits machensolche Spezialisierungen im Sinne einerverbesserten Lebensmittelsicherheitnotwendig und sind bei überschaubarenInvestitionen auch im Sinne einergrößtmöglichen Wertschätzung.7info 11/2013


Ein Blick hinter die Kulissen:EchteTeamarbeitIm Stall scheint alles in Ordnung.Das Erwachen kommtfür manchen Landwirt trotzguter Tierbeobachtung bei derSchlachtabrechnung, wenn die„Befunde“ nicht in Ordnungsind. Für <strong>Westfleisch</strong> geht esum die Tiergesundheit und dieFleischhygiene, dem Betriebwird möglicherweise Geld abgezogen.Sehr ärgerlich, abervermeidbar. Wie, das schildertdieser Fall aus der Praxis.Vor-Ort-Termin in Südlohn: Auf demHof von Marion Schulte-Thesing undOtger Thesing gibt es seit geraumerZeit Probleme mit der Verwurmungder Mastschweine. „Der Befall mitSpulwürmern war eindeutig zu hoch.Da brennt bereits die rote Lampe“,weiß der Betriebsleiter und räumtoffen ein, dass sich das Problem in denletzten Jahren schrittweise aufgebauthat.50 bis 60 % verworfene Lebern aufgrundvon jeweils mehr als 5 Milkspotsin der Leber ist eindeutig zu viel, sagtauch Dr. Ernst Schüren, seit JahrenHoftierarzt bei Thesings. Ziel müsse essein, unter 5 % zu kommen. Davon warder Betrieb bis vor einigen Monatenweit entfernt.Zwar hat Dr. Schüren in seinen regelmäßigenBerichten immer wieder aufdie hohe Verwurmung hingewiesen,doch wie das oft im Betriebsalltag soist: Andere Dinge waren dringlicher.Auf dem Hof mit 150 Kühen und rund3.500 Mastschweinen auf zwei Betriebenist immer reichlich Arbeit für diebeiden Betriebsleiter, zwei Festangestellte,den Auszubildenden und jenach Bedarf auch Aushilfen. Die MastundSchlachtleistungen lagen im grünenBereich und die Tiere waren nichtoffensichtlich krank. Da war der Handlungsdrucknicht hoch genug. Nur aufder Abrechnung gab es immer ärgerlicheAbzüge, jede verworfene Leberkostet immerhin 1 Euro.Der Anstoß zur Veränderung gingschließlich von den <strong>Westfleisch</strong>-Befunddatenaus. „<strong>Westfleisch</strong> wertetzweimal im Jahr alle Befunde aus undschaut, bei welchen Betrieben es Auffälligkeitenzum Beispiel bei den Lungen-oder Leberbefunden gegebenhat“, erläutert Dr. Catharina Hölscher,eine von drei <strong>Westfleisch</strong>-Beratungstierärzten.„Die Landwirte merken oftnichts im Stall. Aber wie soll ein Tier mitBrustfellverwachsung „Marathon“ laufenund sehr gute Tageszunahmenerzielen?“ fragt sie.<strong>Westfleisch</strong> hat seit etwa fünf Jahrenden Dienst der Beratungstierärzte imUnternehmen etabliert, um den Landwirtenin enger Zusammenarbeit mitdem Schweinegesundheitsdienst (SGD)NRW und den betreuenden HoftierärztenUnterstützung bei Problemen anzubieten.Hintergrund ist im Interesseder Verbraucher natürlich die Sicherstellungeiner hohen Fleischqualität,aber auch die Stärkung der Tiergesundheitund Betriebsleistung. Auf deranderen Seite hilft es den Landwirtenwenig, wenn sie mit der Abrechnungnur die reine Anzahl der Befundeübermittelt bekommen. Der zweiteSchritt muss sein, nach den Ursachenzu forschen und sie in den Griff zubekommen. Zum Nutzen von <strong>Tierwohl</strong>,Landwirt und Schlachtunternehmen.Konzertierte AktionDeshalb schreibt Dr. Hölscher in einemsolchen Fall die Landwirte an und klärtnoch einmal detailliert über die gebündeltenBefunde auf. Auch Thesingshaben einen solchen Infobrief erhaltenmit dem Angebot einer Beratungdurch den Schweinegesundheitsdienst(SGD). Der SGD erhält von <strong>Westfleisch</strong>eine Liste der jeweils betroffenen Betriebe.Die Teilnahme an der Beratungist freiwillig und für den Landwirt kostenlos.Dabei, darauf legen TierärztinDr. Claudia Lambrecht und ihre Kollegenvom SGD wert , sind sie kein Kontrollorgan,sondern haben als neutralerBeratungsdienst der Landwirtschaftskammermit dem Schlachtunternehmeneinen Beratungsvertrag abgeschlossen.Eng ist auch dieZusammenarbeit mit dem jeweiligenHoftierarzt, der die Befunddaten mitEinverständnis des Landwirts erhältund aktiv in Ergebnisanalyse und Beratungeinbezogen wird. Ansonsten unterliegtder SGD, wie andere Beratungsorganisationenauch, derSchweigepflicht.Die Kosten der Gesundheitsberatungträgt <strong>Westfleisch</strong>. Sind Proben oderSektionen notwendig, werden die Laborkostenzur Früherkennung vonSeuchen durch Mittel der Tierseuchenkassegetragen.Heute sitzt Dr. Lambrecht mit am Tisch,ebenso wie Hoftierarzt Dr. Schüren,Michael Beuting vom Vermarkter RaiffeisenHamaland, Dr. Hölscher und dasBetriebsleiterehepaar. Sie alle arbeitenHand in Hand. Beuting sieht sich z. B.an der Schnittstelle zwischen Landwirtund Schlachtunternehmen und kanndie Landwirte aktiv auf das Angebotvon <strong>Westfleisch</strong> aufmerksam machenund Informationen weitergeben. Undoffen für die Beratung stand für Thesingsfest: „So geht es nicht weiter“.info 11/2013 8


Ursachen im VisierAlso nimmt Dr. Lambrecht im Junibeim ersten Betriebsbesuch Tiere, Haltungsbedingungenund Managementunter die Lupe. In einem genauenProtokoll hält sie fest, dass die Tieregesund sind und einen sehr guten Allgemeinzustandaufweisen. Die Haut istin Ordnung, die Augen sind klar. Nurhin und wieder hustet ein Schwein.Hoftierarzt Schüren bestätigt: „DasWurmproblem ist der einzige kritischeBereich, alle anderen sind seit Jahreneinwandfrei. Sehr selten müssen einzelneTiere behandelt werden.“ Für diegute Bestandsgesundheit sprechenauch die Verluste von lediglich 1% unddie geringen Medikamentenkostenvon etwa 20 Cent je Schwein.Mit echter Teamarbeit zu mehr Erfolg im Stall: (v.r.) Marion Schulte-Thesing, Dr. Claudia Lambrechtvom Schweinegesundheitsdienst (SGD) NRW, Dr. Catharina Hölscher, <strong>Westfleisch</strong>-Beratungstierärztin,Michael Beuting vom Vermarkter Raiffeisen Hamaland, Otger Thesing, Hoftierarzt Dr. Ernst Schüren.Beim Stalldurchgang werden weitereBefunde thematisiert, wie z. B. eineAtemwegsinfektion der Schweine oderandere Nebenbefunde wie beispielsweisedie Schwalben im Stall, die manzwar gerne zur Fliegenbekämpfungsieht, die aber Salmonellen übertragenkönnen. Jedes Detail ist wichtig, nichtnur die Betrachtung des aktuellen Problemsaus den Befunddaten heraus.Denn solch ein Betrieb ist eine epidemiologischeEinheit. „So ein sorgfältigerCheck kann mit Probenahme undBesprechung durchaus schon einmaleinen halben Tag dauern“, weiß Dr.Lambrecht. Der Hoftierarzt ist immermit eingebunden, um das Vorgeheneng aufeinander abzustimmen. „Wenneine Therapie nötig wird, läuft dieimmer und ausschließlich über denHoftierarzt“, sagt sie.Konkrete Maßnahmen –nachhaltiger EffektZentral ist die Empfehlung zur Wurmbekämpfung:Wie sind die Infektionswege?Wie müssen Desinfektion, Entwurmungspräparat,Behandlungsintervallund -häufigkeit aussehen, umalle Stadien der Würmer zu erwischen?Thesings desinfizieren als Resultat derBeratung jetzt zusätzlich mit einemspulwurmwirksamen Präparat, das siein 3 % iger Lösung im Anschluss an diesystematische Reinigung und Desinfektionmit Hochdruck auf die trockenenWände, Aufstallung und in jedeEcke sprühen. Die Desinfektion mit derRückenspritze war dafür nicht ausreichend,die Aufwandmenge muss400 ml je qm betragen.Auch die Wurmbehandlung im Sauenbetriebsollte beleuchtet werden,denn Tierärztin Lambrecht weiß, dassbeide Managementsysteme zusammenpassenmüssen. Von einer medikamentösenEntwurmung der eigenenTiere hat Otger Thesing bislang nochabgesehen, auch wenn Dr. Schüren siefür sinnvoll hält. Thesings wollen zunächstpragmatisch abwarten. DerEffekt zeigt sich bereits: Der Betriebsteht nicht mehr auf der neuen Listemit besonders auffälligen Befunden.Doch das Ziel von unter 5 % verworfenenLebern ist noch nicht erreicht.Dass es in der Regel ein halbes bis einJahr dauert, bis sich der Effekt derBeratung zeigt, weiß auch <strong>Westfleisch</strong>-Tierärztin Hölscher. Doch eine solchekonsequente Maßnahme ist nachhaltigerals eine kurzfristige Behandlungvon Symptomen. Sie weist darauf hin,dass die <strong>Westfleisch</strong>-Daten allein nurzeigen, dass etwas nicht in Ordnungist. Alles Weitere muss dann betriebsindividuellunter Betrachtung der gesamtenKette entschieden werden.Betriebsleiterin MarionSchulte-Thesing zieht jedenfallsein positives Zwischenfazit:„Es ist noch nicht allestoll, aber wir sind dank Beratungauf einem guten Wegund können das anderen nurempfehlen.“9info 11/2013


kurz-infoÎÎNeue GenussrechtsaktionIm November 2013 startet eine Neuauflageder <strong>Westfleisch</strong>-Genussrechtsaktion,die mittlerweileneunte ihrer Art.<strong>Westfleisch</strong> will mitden neuen GenussscheinenKapital beiMitgliedernund Aktionäreneinwerben,umdie Kapitalausstattungdes Unterne h m e n sweiter zu verbessern.Die Verzinsungbeträgtdieses Mal 5,25 % proJahr für 5 Jahre und istdamit im Vergleich zu anderenAnlageformen und Wertpapierenhöchst attraktiv. Denn nach wie vorzeichnet sich der Kapitalmarkt durchein insgesamt sehr niedriges Zinsniveauaus.5,25 %ÎÎIn Verhandlung: MindestlohnEnde Oktober haben sich die Vertreterder Arbeitgebervereinigung Nahrungund Genuss (ANG) und der GewerkschaftNahrung, Genuss, Gaststätten(NGG) zu Tarifverhandlungen übereinen Branchenmindestlohn für dieFleisch verarbeitende Industrie getroffen.Die NGG fordert einen bundesweiteinheitlichen Mindestlohn von 8,50Euro für alle Beschäftigten der Branche– und damit auch für jene mitWerkverträgen. Damit der Mindestlohnauch für ausländische Werkvertragsnehmergelten kann, ist beabsichtigt,die Fleischbranche in das sogenannteArbeitnehmer-Entsendegesetz aufzunehmen.<strong>Westfleisch</strong> hat bereits seit 2007 einenMindestlohn eingeführt. Das bei unspraktizierte Modell von Mindestlohnund Arbeitsbedingungen von Werkvertragsarbeitnehmernhat Vorbildcharakterfür die gesamte Branche.Wir begrüßen sehr, dass ein Mindestlohnnun für alle Arbeitnehmer in dergesamte Branche gelten soll. Wir unterstützendarüber hinaus die Erarbeitungeines gemeinsamen Verhaltenskodex,der Sozialstandards (z. B.Wohnverhältnisse) festlegt.ÎÎBlack Boxin Betrieb genommenSeit Mitte August hat <strong>Westfleisch</strong> imFleischcenter Coesfeld die Black Box inBetrieb genommen: Rund 50 Vertragsmästernutzen den neuen Service, mitdem die Schlachtdaten (Rohdaten)direkt aus dem Eichbereich desSchlachthofes an das Landesamt fürNatur, Umwelt und Verbraucherschutzdes Landes Nordrhein-Westfalen(LANUV) übertragen werden.Insgesamt beteiligen sich in NRW bisherrund 200 Schweinehalter am ProjektBlack Box. Das System soll nochdurch die Bundesanstalt für Sicherheitin der Informationstechnik (BSI) zertifiziertwerden. Das Verfahren läuft bereits.Sobald das zertifizierte Systemfür alle Schlachthöfe verfügbar ist (voraussichtlichim zweiten Quartal 2014),kann es laut Aussagen von LANUV inden Routineeinsatz übergehen.Registrierte Landwirte können nachder Verwiegung auf alle abrechnungsrelevantenDaten ihrer Tiere zugreifen,also z. B. auf die Klassifizierungen unddie Wiegedaten.Detaillierte Schlachtdatenauswertungenund -analysen sind damit nicht möglich.Hierzu eignet sich weiterhin das <strong>Westfleisch</strong>Extranet mit seinem kostenfreienZugang für Vertragsbetriebesowie der SMS-Schlachtdatenservice.ÎÎ<strong>Westfleisch</strong> in derSpitzengruppe<strong>Westfleisch</strong> hat sich im vergangenenJahr im Wettbewerb der Fleischbrancheüberaus gut behaupten können:Die Genossenschaft rangiert im Rankingder Allgemeinen Fleischerzeitung vomOktober 2013 unter den Top 10 jetztüberall auf Platz 3, und zwar sowohlbei den größten Schlachtbetrieben fürSchweine als auch bei den Top-10-Betrieben für <strong>Rind</strong>erschlachtungen inDeutschland.ÎÎEU: 2014 wieder mehrSchlachtungenDie Europäische Kommission rechnet2014 wieder mit steigenden Schlachtzahlen,nachdem auch in diesem Jahrdie Schlacht- und Zerlegebetriebe daszweite Jahr in Folge weniger Fleisch inden Markt bringen können. Das meldetedie Nachrichtenagentur AgE imOktober. Die Experten gehen davonaus, dass die diesjährige Bruttoeigenerzeugungvon Fleisch in der EU-27um 1,0% unter der von 2012 liegt.Dieser Rückgang wird insbesonderevon der um 1,3% niedrigeren Schweinefleischproduktion(22,15 Mio. t) undeinem Minus beim <strong>Rind</strong>fleisch in Höhevon 3,2% verursacht (7,68 Mio. t). BeiGeflügelfleisch hält der Aufwärtstrendan (2013: + 0,8 %).Für 2014 prognostiziert die Kommissionim <strong>Rind</strong>ersektor wieder einWachstum um +0,7 %. Die Schweinehalterdürften die Umstellung auf dieGruppenhaltung von Sauen dann beendethaben. Geringere Futterkostensind für sie ebenfalls günstig: Sie lassendie Schweineproduktion voraussichtlichum 0,5 % auf 22,38 Mio. tinfo 11/2013 10


wachsen. Die EU-Bruttoeigenzeugungwird für 2014 auf fast 44 Mio. t geschätzt,sie liegt dann voraussichtlichum 0,5 % höher, als es für 2013 angenommenwird.Der Fleischverbrauch der Europäer wirdden Schätzungen der Kommission zufolgeum 400 g pro Kopf auf 81,4 kgwachsen. Die Exporte werden umschätzungsweise 0,7 % zurückgehen.ÎÎLebensmittel ausDeutschland beliebtDie Ausfuhr von Qualitätslebensmittelnaus Deutschland entwickelte sich lautAngaben der Bundesvereinigung derDeutschen Ernährungsindustrie(BVE)in den vergangenen Jahrenzum Wachstumstreiber fürdie Ernährungsindustrie. Allein zwischenJanuar und September 2013wurden nach BVE-Schätzungen Lebensmittelim Wert von 39,8 Mrd. Euroim Ausland abgesetzt. Die Lebensmittelausfuhrenstiegen in den ersten dreiQuartalen 2013 um +1,4%.Zu den exportstärksten Branchen derErnährungsindustrie zählen dieFleisch- und Fleisch verarbeitende Industriemit einem Anteil am Branchenexportvon 21% sowie die Milchindustriemit einem Anteil von 16%. DasExportgeschäft hat sich in den letztenzehn Jahren mehr als verdoppelt,mittlerweile verdient die Ernährungsindustriejeden dritten Euro im Ausland.Von den deutschen Lebensmittelexportengehen 77% in die EU. Diestärksten Impulse erhält die Branchejedoch aus kaufkräftigen und konsumfreudigenMärkten außerhalb der EU,den sog. Drittländern wie Russlandund China.Die neuen <strong>Westfleisch</strong> „<strong>Partnerverträge</strong> RIND“treffen bei den Landwirten auf sehr guten Zuspruch.Eine Zwischenbilanz.Partnerin Sachen <strong>Rind</strong>Stichtag 31. 12. 2013:Die TR-Verträgelaufen aus!550 neue Verträge mit aktuell mehr als56.000 Tieren Jahresproduktion: Mitder Entwicklung der neuen „<strong>Partnerverträge</strong>RIND“ ist <strong>Westfleisch</strong>-EinkaufsleiterHeribert Qualbrink überauszufrieden. „Nach nur vier MonatenLaufzeit ist das eine gute Bilanz. JedenTag kommen zwei bis drei neue Verträgehinzu“, schildert er.<strong>Westfleisch</strong> hat die Vertragspartner inAnschreiben und im persönlichenGespräch ausführlich über das neueSystem informiert. Zudem wurde auchmit den Beratern der Landwirtschaftskammernund den ArbeitskreisenBullenmast intensiv über das neueKonzept diskutiert.Das Konzept „Partnerpreis (auf derBasis der amtlichen Notierung) plusneuer Bonus“ überzeugt die Bullenmästeroffenbar. Die neuen Verträgesorgen für beide Seiten für eine hoheVerlässlichkeit und eine marktgerechteund in Kombination mit dem Bonusattraktive Bezahlung der Bullen. DieLandwirte profitieren darüber hinausvon der Abnahmegarantie durch <strong>Westfleisch</strong>.Wichtig zu wissen: Wer bislang einenTranspa<strong>Rind</strong>-Vertrag mit <strong>Westfleisch</strong>abgeschlossen hatte, sollte jetztschnell umstellen und sich über denneuen „Partnervertrag RIND“ informieren.Denn die TR-Verträge mit denalten Modalitäten laufen zum Jahresende(Stichtag: 31.12.2013) aus.11info 11/2013


Kompetenzfür KooperationspartnerSeit dem Sommer gibt es bei <strong>Westfleisch</strong>eine gemeinsame Einkaufsmannschaftder Standorte Hammund Paderborn – wie auch in Coesfeld.Die enge Kooperation der Einkäufer hatsich schon bei den beiden StandortenCoesfeld und Erkenschwick bewährthat. Zu den Lieferanten gibt es kurzeDrähte und gute direkte Kontakte.Und am <strong>Westfleisch</strong>-Telefon erwartetSie in jedem Fall viel Kompetenz undSachverstand:(hintere Reihe v.l.) Christian Völlmer, Thomas Schürmann, Kirsten Langner, Hubertus Surmann, HubertBayer, Jürgen Scholle, (mittlere Reihe v.l.) Martin Baumhögger, Simon Peckskamp, Georg Diekmann,Manfred Möllenbrink, Elmar Rathmann, Josef Schwiddessen, (vorne v.l.) Heinz Kroos, Meinolf SteppelerSolide Geschäftsentwicklung<strong>Westfleisch</strong> hat seine Stellungin der Branche in den erstendrei Quartalen 2013 gut behauptet.Ein Überblick.Vor dem Hintergrund eines insgesamtleicht rückläufigen Fleischmarktes hat<strong>Westfleisch</strong> in diesem Jahr bis Septembereine zufriedenstellende Bilanz vorzuweisen.• Während sich im ersten Halbjahrnoch ein Minus von 2,7 % bei Schweineschlachtungenabzeichnete, hat sichdieser Trend abgeschwächt. Die erstendrei Quartale weisen jetzt lediglich um1,4 % geringere Schlachtzahlen beimSchwein auf als im Vergleichszeitraumdes Vorjahres. Dagegen sind die Großviehschlachtungendeutlicher zurückgegangen(–3,3 %), wenn auch erheblichmoderater als der Bundestrend(–6,3 %). Kälber hingegen wurden mehrgeschlachtet (+5,3 %). So stehen konzernweitinsgesamt mit 5,7 Mio.Schlachttieren bis jetzt lediglich 1,5 %weniger Schlachtungen in den Büchernals 2012. Das Schlachtmengenniveaunimmt insgesamt aber wieder Fahrtauf: Im September lagen sowohlSchweine- als auch <strong>Rind</strong>erschlachtungenim Aufwärtstrend.• Bei Absatz und Umsatz gibt es nurgeringfügige Auswirkungen: Die Tonnagelag in den ersten Quartalen mitknapp 670.000 Tonnen nur 0,3 % unterVorjahresniveau, der Umsatz stiegsogar leicht um 1 %. <strong>Westfleisch</strong> konnteweniger <strong>Rind</strong>fleisch absetzen, der Umsatzging dadurch in dieser Sparte leichtzurück. Erfreulich die Entwicklung beimSchweinefleisch: Zwar gaben die Mengenum 1,1 % nach, der Umsatz jedochstieg gleichzeitig um ebenfalls 1,1 %.• Der Druck in den Märkten geht anden Erzeugerpreisen nicht vorbei: Sowohlbeim Schwein als auch beim Großviehliegen die Preise unter denen desVorjahres. Aktuell bewegt sich derSchweinepreis zwischen 1,60 und1,70 € / kg SG, im vergangenen Jahrwurde ein Höchststand von 1,93 € / kgSG erreicht. Der Preis für <strong>Rind</strong>fleischliegt um ca. 0,40 € / kg niedriger als2012, die Preisentwicklung verläuftschwächer als im Vorjahr.• Zufrieden kann <strong>Westfleisch</strong> auchmit der Lebendviehvermarktung sein:Insgesamt steht hier ein Plus von10,2 %. Großvieh und Kälber wurdenzwar weniger vermittelt (– 4,8 %), dieFerkelvermarktung nahm jedoch um10,4 % zu. <strong>Westfleisch</strong> ist als Ferkelvermarkterauch international weiterhineine Top-Adresse.E n t w i c k l u n g w E s t f l E i s c h -g r u p p E , Q u A r tA l E i - i i i 2 0 1 3gegenüber VorjahreszeitraumUmsatz (E) + 1,0%Absatz (t)Fleisch- und Fleischwaren – 0,3%Exporte – 1,7 %Lebendvieh (St.)Ferkel + 10,4 %Kälber, Fresser – 4,8 %SchlachtungenSchwein – 1,4 %<strong>Rind</strong> – 3,3 %Kalb + 5,3 %Impressum<strong>Westfleisch</strong> eGBrockhoffstraße 11, 48143 MünsterTelefon: 02 51 / 4 93-0Telefax: 02 51 / 4 93-12 89www.westfleisch.deeMail: info@westfleisch.deRedaktion:Luise Richard, Heribert QualbrinkFotos:<strong>Westfleisch</strong>, Luise Richard, fotoliaProjektleitung: Meinhard BornFür den Inhalt verantwortlich:Dr. Helfried Gieseninfo 11/2013 12

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