2010 - Westfleisch e.G.
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2010 - Westfleisch e.G.
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ergiemanagement <strong>Westfleisch</strong>ndards<br />
Audits Ideenwettbewerb GRI Kr<br />
ycling Emissionen Ressourceneffiz<br />
Cycle Assessment Carbon Footprint Anima<br />
Tierschutz BRC Abfallmanagement In<br />
ndheitsschutz Lebensmittelsicherheit Aus- u<br />
eitsplatzsicherung Global Reporting Initiative Glaub<br />
ktion Tierwohl“ Landwirtschaft Engag<br />
eugerbetriebe Ferkelpass Bestandsbetreuung V<br />
undheitscheck Nachhaltigkeit Fairness<br />
enkontrollsystem HACCP Angemessene Entlohn<br />
ittlung von Nachhaltigkeitsaspekten und ihren wirtschaftlichen Chan<br />
d soziale Maßnahmen UN Global Co<br />
stoffsicherung QS-Zielquote Ressource<br />
orientierte Fleischunter suchung Dokumentationen und A<br />
web<br />
2 0 1 0<br />
N a c h h a l t i g k e i t s b e r i c h t
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong><br />
<strong>2010</strong><br />
Inhalt<br />
1 Vorwort des Vorstands ..................................................................................................................................................... NB 3<br />
2 Das Unternehmen <strong>Westfleisch</strong> ......................................................................................................................................... NB 4<br />
3 Unternehmensleitbild Nachhaltigkeit ............................................................................................................................... NB 5<br />
Nachhaltigkeit leben ......................................................................................................................................................... NB 5<br />
Unternehmensphilosophie ............................................................................................................................................... NB 5<br />
Qualitätspartnerschaft <strong>Westfleisch</strong> ................................................................................................................................... NB 6<br />
12 Bausteine für Nachhaltigkeit ....................................................................................................................................... NB 6<br />
Leitlinien und Standards .................................................................................................................................................... NB 7<br />
UN Global Compact ........................................................................................................................................................... NB 7<br />
DIN ISO 26000 .................................................................................................................................................................... NB 8<br />
Herausforderungen und Prioritäten ................................................................................................................................ NB 8<br />
4 Nachhaltigkeitsmanagement .......................................................................................................................................... NB 10<br />
Nachhaltigkeit planen und umsetzen ............................................................................................................................ NB 10<br />
Nachhaltigkeit prüfen ..................................................................................................................................................... NB 10<br />
Darstellung Nachhaltigkeitsbericht ................................................................................................................................ NB 11<br />
5 „ Aktion Tierwohl“ – Wohlergehen für Nutztiere wird wissenschaftlich fassbar ............................................................ NB 13<br />
5.1 „Aktion Tierwohl” ..................................................................................................................................................... NB 13<br />
5.2 Erzeugerbetriebe .................................................................................................................................................... NB 14<br />
5.3 Transporte ................................................................................................................................................................ NB 15<br />
5.4 <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe mit Schlachtung ................................................................................................................... NB 16<br />
6 Lebensmittelsicherheit bei Fleisch und Fleischerzeugnissen ........................................................................................ NB 18<br />
Kundenkommunikation .................................................................................................................................................. NB 20<br />
7 Umweltschutz ................................................................................................................................................................. NB 21<br />
7.1 Umweltmanagement bei <strong>Westfleisch</strong> .................................................................................................................... NB 21<br />
7.2 Carbon Footprint Schweinefleisch und Kal bfleisch ............................................................................................... NB 21<br />
7.3 Energiemanagement/ Energiekonzept ................................................................................................................... NB 23<br />
7.4 Standortbezogene Maßnahmen ............................................................................................................................. NB 24<br />
8 Mitarbeiter ....................................................................................................................................................................... NB 25<br />
8.1 Mindestlohn ............................................................................................................................................................. NB 25<br />
8.2 Mitarbeiterbeteiligung ............................................................................................................................................ NB 25<br />
8.3 Förderung/Qualifizierung ....................................................................................................................................... NB 26<br />
9 Arbeitsschutz ................................................................................................................................................................... NB 29<br />
10 Zahlen – Daten – Fakten .................................................................................................................................................. NB 31<br />
11 GRI-Anwendungsebenen/Zertifizierung ........................................................................................................................ NB 36<br />
12 Serviceseiten .................................................................................................................................................................... NB 37<br />
Glossar .............................................................................................................................................................................. NB 37<br />
Ansprechpartner ............................................................................................................................................................. NB 38<br />
Impressum ....................................................................................................................................................................... NB 38<br />
NB 2<br />
web
1 Vorwort des Vorstands<br />
Wer Nachhaltigkeit verspricht, muss sein Versprechen halten<br />
– und auch überprüfen lassen. Zum zweiten Mal liegt nun<br />
der <strong>Westfleisch</strong>-Nachhaltigkeitsbericht vor. Unser Titel „Generationen<br />
in Verantwortung“ ist Anspruch und Verpflichtung<br />
zugleich.<br />
<strong>Westfleisch</strong> nimmt diesen Anspruch ernst und hat seit einigen<br />
Jahren dezidierte Ziele für eine nachhaltige Entwicklung<br />
in allen Bereichen der Unternehmensgruppe formuliert.<br />
Zum zweiten Mal stellen wir deshalb die Nachhaltigkeitsleistungen<br />
unseres Unternehmens auch nach GRI 1 -Kriterien vor<br />
und lassen diese durch das unabhängige Prüfinstitut SGS<br />
Germany zertifizieren.<br />
Der Katalog an Fragen und Kriterien treibt uns an, gleichermaßen<br />
ökonomische, ökologische und soziale Belange in<br />
unserer Unternehmensführung zu verankern und umzusetzen<br />
– in der Unternehmenspolitik wie auch in der „Qualitätspartnerschaft<br />
<strong>Westfleisch</strong>“. Der Fahrplan dafür stellt neben<br />
messbaren ökonomischen und ökologischen Zielen auch<br />
verbindliche Werte und Leitlinien für die Zusammenarbeit<br />
und Führung aller Mitarbeiter auf.<br />
1 GRI = Global Reporting Initiative.<br />
Seit Jahrzehnten steht bei <strong>Westfleisch</strong> neben der Produktqualität<br />
der sparsame Umgang mit Ressourcen im Vordergrund.<br />
In vielen Bereichen gelingt es uns bereits heute,<br />
das macht uns stolz. Dennoch kann auch Gutes immer noch<br />
besser werden: Wir optimieren Produktionsprozesse und<br />
Technik stetig, sparen so erhebliche Mengen Energie ein und<br />
reduzieren CO 2-Emissionen. Wir setzen auf Menschen, die<br />
miteinander an ihrem Arbeitsplatz Großartiges leisten und in<br />
deren Köpfen Ideen entstehen, die das Unternehmen voranbringen.<br />
Alle Aspekte – motivierte Mitarbeiter, kompetente Führungskräfte,<br />
innovative Technik und effiziente Prozesse – sorgen<br />
dafür, dass <strong>Westfleisch</strong> nachhaltig erfolgreich ist. Ein starkes<br />
Unternehmen ist ein attraktives Unternehmen für Mitarbeiter<br />
und Kunden ebenso wie für Lieferanten und Anteilseigner.<br />
Ein starkes Unternehmen kann in Umwelt und Technik<br />
investieren. Ein starkes Unternehmen hat Zukunft und ist als<br />
Teil der Zukunft auch verantwortlich für kommende Generationen.<br />
Über all diese Aspekte informiert unser Nachhaltigkeitsbericht<br />
<strong>2010</strong>. Wir sind „Generationen in der Verantwortung“.<br />
Als solche bereiten wir die Erfolge von morgen.<br />
NB 3<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong><br />
<strong>2010</strong><br />
2 Das Unternehmen <strong>Westfleisch</strong><br />
<strong>Westfleisch</strong> ist ein traditionsreiches genossenschaftliches<br />
Unternehmen, das vor über 80 Jahren als Viehverwertungsgenossenschaft<br />
von Landwirten gegründet wurde. Heute<br />
präsentiert sich die Genossenschaft als drittgrößter Fleischvermarkter<br />
in Deutschland und zählt zu den TOP 5 Europas.<br />
Gezielte Wachstumsschritte in den vergangenen Jahrzehnten<br />
haben die Basis gestärkt, die zunehmende Exportorientierung<br />
sicherte den Absatz.<br />
Geblieben ist die Orientierung an der regionalen bäuerlichen<br />
Landwirtschaft, denn nach wie vor tragen die Landwirte als<br />
Mitglieder das genossenschaftliche Unternehmen. Nach wie<br />
<strong>Westfleisch</strong> – Chronik<br />
19. Okt. 1928 Gründung der „Westfälischen Provinzial-Viehverwertungsgenossenschaft“<br />
WPVG<br />
1962 Fleischcenter Lübbecke in Betrieb<br />
1966 Neuer Name: „West-Fleisch Vieh- und<br />
Fleischzentrale Westfalen eG“<br />
Apr. 1971 Gründung der West-Fleisch Schlachtfinanz<br />
GmbH & Co. KG<br />
1972 Fleischcenter Coesfeld in Betrieb<br />
1978 Fleischcenter Paderborn in Betrieb<br />
1980 Fleischcenter Hamm in Betrieb<br />
1994 <strong>Westfleisch</strong> öffnet sich für Einzelmitglieder<br />
1996 Beteiligung von <strong>Westfleisch</strong> an dem Unternehmen<br />
WestfalenLand<br />
2001 Auto-FOM2 in allen Fleischcentern<br />
29. März 2001 „Havichhorster Deklaration“ zur Herkunftsund<br />
Qualitätssicherung: Markenfleischprogramme<br />
„TranspaRind“ und „BestSchwein“<br />
2003 75 Jahre <strong>Westfleisch</strong>/Strategiepapier<br />
„<strong>Westfleisch</strong> <strong>2010</strong>“; Namenswandel in<br />
„<strong>Westfleisch</strong> eG“ und „<strong>Westfleisch</strong> Finanz AG“<br />
2 Eine Erklärung zum AutoFOM kann dem Glossar entnommen werden.<br />
An den <strong>Westfleisch</strong>-Produktionsstandorten im westfälischen<br />
Raum wird Fleisch zu hochwertigen Produkten verarbeitet. Das<br />
Unternehmen mit fast 5.000 Arbeitsplätzen 3 , rund 4.600 Anteilseignern<br />
und einem konsolidierten Umsatz von 1,930 Mrd. Euro<br />
in sechs Produktionsstätten profitiert erheblich von der Internationalisierung<br />
der Fleischmärkte sowie von einer verbesserten<br />
Wertschöpfung durch Fleischveredelung.<br />
Zum Angebot zählen hochwertige Schweine-, Rind- und Kalbfleischprodukte.<br />
Mit rund 6,6 Mio. geschlachteten Schweinen<br />
(inkl. Sauen) und 368.000 geschlachteten Rindern (inkl. Kälbern)<br />
3 Inklusive Werkverträgen. Wenn im Folgenden von Mitarbeitern die<br />
Rede ist, sind sowohl männliche als auch weibliche Angehörige des<br />
Unternehmens <strong>Westfleisch</strong> gemeint. Der besseren Lesbarkeit halber<br />
wurde durchgängig die männliche Form gewählt.<br />
NB 4<br />
web<br />
vor sind sie es, die mit ihrer Veredelungswirtschaft Ferkel,<br />
Schweine, Rinder und Kälber produzieren, deren Fleisch den<br />
Menschen als Nahrung dient. Wer dabei seine Ressourcen<br />
verbraucht, entzieht der kommenden Generation die Lebensgrundlage.<br />
Das wissen Landwirte. Nachhaltiges Wirtschaften<br />
gehört deshalb in der Landwirtschaft und bei einem<br />
aus der Landwirtschaft stammenden<br />
genossenschaftlichen Unternehmen zum Selbstverständnis.<br />
Unter heutiger Betrachtung bedeutet Nachhaltigkeit, die<br />
Bedürfnisse heutiger Generationen zu befriedigen, ohne die<br />
Lebensgrundlagen kommender Generationen zu gefährden.<br />
Sept. 2004 Fusion mit der Barfuss GmbH (Umfirmierung:<br />
seit 1.1.2011 <strong>Westfleisch</strong> Erkenschwick<br />
GmbH) – Ziel: Veredelungszentrum der<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />
Okt. 2007 Neues Leitbild der Unternehmensgruppe<br />
„Partnership for Quality“–„Qualitätspartnerschaft<br />
<strong>Westfleisch</strong>“<br />
2009 „Westfalenpass“ für Ferkel (siehe Kapitel<br />
„Tierschutz – „Aktion Tierwohl”“, Seite NB 15)<br />
Febr. <strong>2010</strong> <strong>Westfleisch</strong> ermittelt als erster deutscher<br />
Fleischvermarkter CO 2-Fußabdruck für<br />
Schweinefleischproduktion<br />
Apr. <strong>2010</strong> Erster Produkt-CO 2-Fußabdruck für Wurstwaren<br />
von Gustoland<br />
Apr. <strong>2010</strong> Erster Nachhaltigkeitsbericht eines deutschen<br />
Fleischvermarkters nach GRI-Standard<br />
Juni <strong>2010</strong> IceHouse Convenience GmbH startet mit der<br />
Produktion und Vermarktung von tiefgefrorenen<br />
Convenience-Produkten<br />
Nov. <strong>2010</strong> <strong>Westfleisch</strong> initiiert die „Aktion Tierwohl“; ein<br />
Sortiment mit 14 Artikeln wird im Februar<br />
2011 präsentiert<br />
ist <strong>Westfleisch</strong> der drittgrößte Fleischvermarkter in Deutschland<br />
und gehört zu den weltweiten TOP 20 der Fleischbranche.<br />
Die <strong>Westfleisch</strong>-Veredelungsbetriebe <strong>Westfleisch</strong> Erkenschwick<br />
GmbH (vormals Barfuss GmbH) inklusive des Vertriebs- und Veredelungszentrums<br />
Gustoland GmbH und die Westfalenland<br />
GmbH vervollständigen die Produktpalette mit SB-Frischfleisch,<br />
frischer und tiefgekühlter Fleischconvenience sowie einem breiten<br />
Wurstsortiment. Seit Ende Juni <strong>2010</strong> ergänzt die IceHouse<br />
Convenience GmbH, eine 100%ige Tochter von Westfalenland,<br />
die Unternehmensgruppe mit der Produktion und Vermarktung<br />
von tiefgefrorenen Convenience-Produkten 4 .<br />
4 Eine Übersicht zu standortbezogenen Daten, z. B. Schlachtleistung<br />
und Fleischproduktion, sowie zum Produktportfolio kann der Unternehmens-Homepage<br />
unter www.westfleisch.com/unternehmen/<br />
standorte.html entnommen werden.
3 Unternehmensleitbild Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit leben<br />
Ökonomie<br />
Eine<br />
lebensfähige<br />
Welt<br />
Eine<br />
gerechte<br />
Welt<br />
Nachhaltige<br />
Entwicklung<br />
Ökologie<br />
Unternehmensphilosophie<br />
Eine<br />
lebenswerte<br />
Welt<br />
Qualität, Partnerschaft und Fairness bestimmen das Handeln<br />
bei <strong>Westfleisch</strong>. Wir integrieren soziale und ökologische<br />
Verantwortung in unser Kerngeschäft und versuchen,<br />
ein bewusstes Gleichgewicht zwischen den Interessen<br />
der unterschiedlichen Stakeholder 5 , wie z. B. Kunden und<br />
Anforderungen der Stakeholder an <strong>Westfleisch</strong> 5<br />
„Entwicklung zukunftsfähig zu machen, heißt, dass die gegenwärtige<br />
Generation ihre Bedürfnisse befriedigt, ohne die<br />
Fähigkeit der zukünftigen Generation zu gefährden, ihre eigenen<br />
Bedürfnisse befriedigen zu können.“<br />
Brundtland-Kommission (Weltkommission für Umwelt und<br />
Entwicklung, 1987)<br />
Ökonomie = tragfähige Grundlage für Erwerb und Wohlstand<br />
(Schutz wirtschaftlicher Ressourcen vor Ausbeutung |<br />
Humankapital)<br />
Ökologie = Erhalt von Natur und Umwelt für folgende Generationen<br />
(Artenvielfalt | Klimaschutz | Pflege von Kultur-<br />
und Landschaftsräumen | Ressourcenschonung)<br />
Soziales = Gesellschaft als Weg, der Mitbestimmung ermöglicht<br />
(Ausgleich sozialer Kräfte | zukunftsfähige, lebenswerte<br />
Gesellschaft | Engagement)<br />
Mitarbeiter, zu erreichen. Diese Haltung prägt grundlegende<br />
Entscheidungen ebenso wie das tägliche Handeln und ist<br />
eine zentrale Komponente der <strong>Westfleisch</strong>-Unternehmensphilosophie.<br />
Stakeholder Anforderungen Kommunikation Strategie von <strong>Westfleisch</strong><br />
Endverbraucher – Schutz der Verbrauchergesundheit<br />
– Lebensmittelsicherheit<br />
– Tierschutz<br />
Kunden – bestmögliche Produktqualität<br />
– Liefersicherheit<br />
– Vorausschauende und verantwortungsvolle<br />
Produktentwicklung<br />
– Product Carbon Footprint<br />
– Nachhaltigkeitsbericht<br />
Soziales<br />
5 Stakeholder sind wirtschaftliche, gesellschaftliche oder andere Interessengruppen,<br />
die mit dem Unternehmen in Beziehung stehen und<br />
seine Geschäfte beeinflussen oder vom Unternehmen selbst beeinflusst<br />
werden.<br />
– Pressemitteilungen<br />
– Veröffentlichung in Medien<br />
– <strong>Westfleisch</strong>-Homepage<br />
– Messepräsentationen; Werbemaßnahmen<br />
am Ort des Verkaufs<br />
– Geschäftsbericht<br />
– Nachhaltigkeitsbericht<br />
– Besuchsberichte<br />
– Veröffentlichungen in Fachzeitschriften<br />
(z. B. Fleischwirtschaft, Lebensmittelzeitung)<br />
– <strong>Westfleisch</strong>-Homepage<br />
– Messeauftritt national und international<br />
z. B. Anuga, ca. 10 Auslandsmessen<br />
p.a. (London, Amsterdam, Paris,<br />
Moskau, Hongkong, Seoul usw.)<br />
– Einhaltung der gesetzlichen Standards<br />
– Eigenkontrollsystem HACCP<br />
– „Aktion Tierwohl”<br />
– Kontrolle der gesetzten Qualitätsstandards<br />
– umfassendes Risikomanagement<br />
– marktgerechte Innovationen<br />
– angemessene Investitionen<br />
NB 5<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Unternehmensbild Nachhaltigkeit<br />
<strong>2010</strong><br />
Lieferanten – langfristige Abnahmesicherheit<br />
– Sicherung der Marktposition<br />
– Preisstabilität<br />
– faire Geschäftsbedingungen<br />
Mitarbeiter – Arbeitsplatzsicherheit<br />
– Chancengleichheit<br />
– angemessene Entlohnung<br />
– Gesundheit und Sicherheit<br />
– Karrieremöglichkeiten<br />
– Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
Investoren und<br />
Banken<br />
Multiplikatoren<br />
und Partner<br />
NB 6<br />
web<br />
– vorausschauendes Risikomanagement<br />
– langfristige Gewinnmaximierung<br />
– funktionierende Kontrolle des Managements<br />
durch Aufsichtsrat<br />
– Zusammenarbeit mit Verbänden,<br />
Institutionen und Universitäten<br />
Qualitätspartnerschaft <strong>Westfleisch</strong><br />
Nachhaltigkeit ist für uns keine Modewort, sondern gelebtes<br />
Leitbild aus Verantwortung gegenüber der Umwelt, der Gesellschaft,<br />
den Kunden und den Mitarbeitern. Ihr Rechnung<br />
zu tragen, hat sich die Genossenschaft mit der „Qualitätspartnerschaft<br />
<strong>Westfleisch</strong>“ / „Partnership for Quality“ auf die<br />
Fahnen geschrieben.<br />
12 Bausteine für Nachhaltigkeit 6<br />
Seit 2007 verpflichtet sich unser Unternehmen im Rahmen<br />
der Qualitätspartnerschaft <strong>Westfleisch</strong> zu Zielen in den Bereichen<br />
Sozialverantwortung, Nachhaltigkeit, Umweltschutz,<br />
Tierschutz, Tierwohl, Qualitätskontrollen, Frischegarantie, Mindestlohn<br />
und Mitarbeiterbeteiligung. Die Umsetzung dieser<br />
12 Bausteine wird von der SGS Germany GmbH geprüft.<br />
In 12 Bausteinen geht es um Transparenz im Prozesssystem<br />
und in der Kommunikation, um die Garantie von Qualität,<br />
Herkunft und Sicherheit, um die Gleichrangigkeit von nachhaltigen<br />
Aspekten. Jeder der Bausteine basiert auf Zielen, die<br />
über den gesetzlichen sowie über den Anforderungen des<br />
International Featured Standard (IFS Food) 7 und der QS Qualität<br />
und Sicherheit GmbH 8 liegen. Der Erfüllungsgrad der<br />
6 Die zwölf Bausteine der „Qualitätspartnerschaft <strong>Westfleisch</strong>” finden<br />
Sie online unter www.westfleisch.de > Unternehmen > Leitbild.<br />
7 Weitere Informationen zum IFS Food erhalten Sie unter http://www.<br />
ifs-online.eu.<br />
8 Weitere Informationen über die QS Qualität und Sicherheit GmbH unter<br />
http://www.q-s.de.<br />
– Info für Landwirte<br />
– <strong>Westfleisch</strong>-Homepage<br />
– Extranet-Portal<br />
– Beirat für Kooperationsfragen<br />
– <strong>Westfleisch</strong>-Tage<br />
– Messeauftritt, z. B. Agrar Unternehmertage<br />
– Mitarbeiterheft „Wir bei <strong>Westfleisch</strong>“<br />
– Rundschreiben per Mail zu aktuellen<br />
Anlässen und Angeboten<br />
– Informationen vom Betriebsrat<br />
– Betriebsversammlung<br />
– Gesprächsrunden, z. B. Abteilungssitzungen<br />
– Geschäftsbericht<br />
– Nachhaltigkeitsbericht<br />
– Informationsschreiben<br />
– Geschäftsbericht<br />
– Nachhaltigkeitsbericht<br />
– Veröffentlichungen in Fachzeitschriften<br />
– Vermittlung von Nachhaltigkeitsaspekten<br />
und ihren wirtschaftlichen<br />
Chancen<br />
– Ausbau der Kooperationsverträge<br />
– vertraglich vereinbarte Mehr-Wochenpreise<br />
für Schweine, Rinder und Kälber<br />
– langfristige Unternehmenssicherung<br />
durch nachhaltiges Wirtschaften<br />
– Förderung der Identifikation mit dem<br />
Unternehmen durch Nachhaltigkeitsstrategie<br />
– Sicherung der Wirtschaftlichkeit<br />
– Erschließung neuer Marktchancen<br />
durch nachhaltiges Wirtschaften<br />
– Kosteneinsparungen durch ökonomische,<br />
ökologische und soziale<br />
Maßnahmen<br />
– Pionier in Sachen nachhaltiger,<br />
tierschutzgerechter, lebensmittelsicherer<br />
und hochqualitativer Produkte<br />
Gesetzliche QS- IFS-<br />
AnfordeAnforde- Gesetzliche rungen QS- rungenIFS-<br />
Anforde-<br />
Gesetzliche<br />
Anforde-<br />
QS- IFS-<br />
AnfordeAnfordeAnfordeAnforderungenrungenrungenrungenrungenAnfordeWESTFLEISCHrungen<br />
Kriterien<br />
WESTFLEISCH- WESTFLEISCH-<br />
Kriterien Kriterien<br />
selbst gesetzten Ziele wird jährlich durch die SGS Germany<br />
GmbH überprüft, zuletzt im März 2011.<br />
Über alle 12 Bausteine hinweg erreichte <strong>Westfleisch</strong> <strong>2010</strong><br />
durchschnittlich 98,7 % und damit eine Verbesserung gegenüber<br />
dem Vorjahresniveau (2009: 97,1 %). In den Bau-<br />
5<br />
4<br />
Regionalität<br />
100 % (100)<br />
Handelswert<br />
98,21 % (96,4)<br />
% Zielerreichung<br />
<strong>Westfleisch</strong><br />
f<br />
Geprüft und und auditiert auditiert durch SGS-Germany durch SGS-Germany GmbH • Stand 8.7.2011 GmbH • Stand 8.7.2011<br />
Audit März 2011<br />
Geprüft und auditiert durch SGS-Germany GmbH • Stand 8.7.2011<br />
Audit März <strong>2010</strong> Audit März 2<br />
QS Norm<br />
1 100 % (100)<br />
QS Norm<br />
Audit März 2<br />
Mitarbeiterbeteiligung<br />
Umweltschutz und<br />
100 % (100) 12<br />
2QS<br />
Norm Nachhaltigkeit 1 100 % (100)<br />
96,25 % (96,4) 1 100 % (100)<br />
Mitarbeiterbeteiligung<br />
Umweltschutz und<br />
Mitarbeiterbeteiligung<br />
<strong>Westfleisch</strong>-<br />
Umweltschutz und<br />
Mindestlohn 100 % (100)<br />
Nachhaltigkeit<br />
Tierschutz<br />
100 % (100) 12 12 2 2<br />
Nachhaltigkeit<br />
100 % (96,9) 11<br />
3 97,84 % (90,8)<br />
96,25 % (96,4)<br />
96,25 % (96,4)<br />
<strong>Westfleisch</strong>-<br />
<strong>Westfleisch</strong>-<br />
Frische Mindestlohn<br />
Mindestlohn<br />
98,47 % (97,1) 10<br />
100 % (96,9)<br />
100 % 11 (96,9) 11<br />
9<br />
Boni und<br />
Sonderzahlungen<br />
100 % (100)<br />
Frische Frische<br />
98,47 % (97,1) 98,47 10 % (97,1) 10<br />
Kooperationsverträge<br />
100 % (100)<br />
9<br />
Boni und<br />
Sonderzahlungen Boni und<br />
100 % Sonderzahlungen<br />
(100)<br />
100 % (100)<br />
8<br />
9<br />
8<br />
Kooperationsverträge<br />
100 % (100)<br />
Kooperationsverträge<br />
100 % (100)<br />
Gesetzliche /<br />
QS- / IFS-<br />
Anforderungen<br />
erfüllt<br />
7<br />
Gesetzliche Gesetzliche /<br />
/<br />
QS- / IFS- QS- / IFS-<br />
Anforderungen<br />
6Anforderungen<br />
Tiergesundheit<br />
erfüllt und erfüllt Hygiene<br />
Preisbildung<br />
100 % (100)<br />
8<br />
7<br />
5<br />
93,75 % (87,5)<br />
7<br />
Regionalität<br />
4 100 % (100)<br />
Handelswert<br />
98,21 % (96,4)<br />
6<br />
Preisbildung<br />
100 % (100)<br />
Preisbildung<br />
100 % (100)<br />
% Zielerreichung<br />
<strong>Westfleisch</strong><br />
f<br />
3<br />
3<br />
Tierschutz<br />
97,84 % (90,8)<br />
6<br />
5<br />
Tierschutz<br />
97,84 % (90<br />
4<br />
Tiergesundheit<br />
und Hygiene<br />
Tiergesundheit<br />
93,75 % (87,5)<br />
und Hygiene<br />
93,75 % (87,5)<br />
Regio<br />
100 %<br />
Handelsw<br />
98,21 % (9
steinen Tierwohl, Handelswert, Tiergesundheit und Fleischhygiene,<br />
Frische und Mindestlohn konnte die Leistung<br />
im Vergleich zu 2009 verbessert werden. Bei Qualitätsstandards,<br />
Regionalität, Preisbildung, Vertragslandwirtschaft,<br />
Boni und Sonderzahlungen sowie der Mitarbeiterbeteiligung<br />
erzielte <strong>Westfleisch</strong> wie schon in der vorherigen Überprüfung<br />
100 %.<br />
Da nachhaltiges Wirtschaften ein dynamischer Prozess ist,<br />
hat <strong>Westfleisch</strong> auch <strong>2010</strong> an zentralen Projekten zur Nachhaltigkeit<br />
gearbeitet:<br />
• Die CO 2-Bilanzierung eines Carbon Footprints für Schweinefleisch<br />
hat die <strong>Westfleisch</strong>-Unternehmensgruppe im<br />
Januar <strong>2010</strong> präsentiert, weitere CO 2-Bilanzierungen für<br />
SB-Frischfleisch und für das Wurstsortiment im März und<br />
April <strong>2010</strong>. Der Carbon Footprint für Kalbfleisch wurde<br />
erstmals im März 2011 veröffentlicht (siehe Kapitel „Umweltschutz<br />
und Klimawandel”, Seite NB 22).<br />
• Dazu gehört auch die aktive Mitarbeit am Projekt „Et-<br />
NaFleisch“ das im Rahmen von „Cluster Ernährung.NRW“<br />
gefördert wird. Hierbei werden in Zusammenarbeit mit<br />
der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), der<br />
Hochschule Westfalen-Lippe in Lemgo und der im Münsterland<br />
ansässigen Einzelhandelskette Klaas und Kock (K+K)<br />
Kriterien für ein Nachhaltigkeitsmanagement entlang der<br />
Wertschöpfungskette erarbeitet.<br />
• Im November <strong>2010</strong> startete <strong>Westfleisch</strong> mit der „Aktion<br />
Tierwohl“ (siehe Kapitel „Tierschutz – Aktion Tierwohl“, Seite<br />
NB 13).<br />
• <strong>Westfleisch</strong> hat das unternehmenseigene Energiekonzept<br />
weiter optimiert (siehe Kapitel „Energiemanagement/<br />
Energiekonzept“, Seite NB 23).<br />
• <strong>2010</strong> hat sich das Unternehmen in Zusammenarbeit mit<br />
der Fleischerei-Berufsgenossenschaft (FBG) auch auf die<br />
Zertifizierung des Arbeitsschutz-Management-Systems<br />
vorbereitet (siehe Kapitel „Arbeitsschutz“, Seite NB 29).<br />
Leitlinien und Standards<br />
Das Bewusstsein für unsere unternehmerische Verantwortung<br />
ist nicht nur in der <strong>Westfleisch</strong>-Qualitätspartnerschaft<br />
verankert, sondern spiegelt sich fortwährend in der konkreten<br />
Zusammenarbeit mit Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten<br />
und Verbrauchern.<br />
Um den unterschiedlichen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />
Erwartungen und Entwicklungen gerecht zu werden,<br />
geben wir mit unserer <strong>Westfleisch</strong>-Verhaltensrichtlinie<br />
klare ethische Vorgaben. Die Verhaltenslinie beschreibt, in<br />
welchen Bereichen <strong>Westfleisch</strong> betrieblich verbindliche Umgangs-<br />
und Verhaltensformen und verantwortliches Verhalten<br />
erwartet. Die Richtlinie soll<br />
• einen ehrlichen und respektvollen Umgang der Mitarbeiter<br />
untereinander und mit betriebsfremden Arbeitern fördern;<br />
• eine effiziente Lösung bei Interessenskonflikten fördern;<br />
• die Einhaltung der einschlägigen Gesetze, Vorschriften<br />
und Regelungen sicherstellen;<br />
• von Rechtsverletzungen abhalten.<br />
Es versteht sich von selbst, dass sie zuallererst für unser Handeln<br />
im Unternehmen und für unser Handeln in Geschäftsbeziehungen<br />
zu gelten haben.<br />
Die Grundsatzerklärungen<br />
• Arbeitssicherheit,<br />
• Qualitätspolitik,<br />
• Tierschutzpolitik,<br />
• Leitfaden Tierschutz,<br />
• Umweltpolitik<br />
beschreiben im Detail, was <strong>Westfleisch</strong> unter nachhaltiger<br />
Verantwortung und ebensolchem Handeln versteht und<br />
wozu sich Management und Belegschaft aus Überzeugung<br />
verpflichten. <strong>Westfleisch</strong> kümmert sich neben seinem Erfolg<br />
auf den internationalen Märkten auch um die Sicherung der<br />
Zukunft der Fleischwirtschaft in der Region.<br />
UN Global Compact<br />
<strong>Westfleisch</strong> wird in 2011 dem UN Global Compact beitreten,<br />
einer Initiative der Vereinten Nationen, die aus einer Forderung<br />
des damaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan während<br />
des Weltwirtschaftsforums in Davos am 31. Januar<br />
1999 hervorgegangen ist. Darin geht es darum, sich als führendes<br />
Unternehmen gemeinsam für den Aufbau sozialer<br />
und ökologischer Eckpfeiler zur Abstützung der globalen<br />
Wirtschaft zu engagieren und dafür Sorge zu tragen, dass<br />
die Vorteile der Globalisierung allen Menschen dieser Erde<br />
zugutekommen. Der Global Compact soll das gesellschaftliche<br />
Engagement in Unternehmen fördern und beruht auf<br />
zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitspraktiken, Umweltschutz<br />
und Korruptionsbekämpfung. Mit unserem Beitritt<br />
verpflichten wir uns, die im Global Compact aufgeführten<br />
zehn Prinzipien in das Tagesgeschäft und in die<br />
strategische Ausrichtung zu integrieren.<br />
Der <strong>Westfleisch</strong>-Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> entspricht den<br />
Global-Compact-Anforderungen.<br />
Weltweit beteiligen sich inzwischen über 5.300 Unternehmen<br />
sowie Arbeitnehmer-, Menschenrechts-, Umwelt- und<br />
Entwicklungshilfeorganisationen 9 am Global Compact.<br />
9 Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung: http://www.globalcompact.de/fileadmin/PDFs/GC/BMZ_<br />
Factsheet_UNGC_Juli_<strong>2010</strong>.pdf.<br />
NB 7<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Unternehmensbild Nachhaltigkeit<br />
<strong>2010</strong><br />
DIN ISO 26000<br />
Unseren Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> haben wir auch in Anlehnung<br />
an den Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung<br />
(DIN ISO 26000) erstellt, um die einzelnen Nachhaltigkeitsthemen<br />
noch umfassender zu dokumentieren.<br />
Nach einem fünfjährigen weltweiten Beratungsprozess wurde<br />
die ISO 26000 als Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung<br />
<strong>2010</strong> verabschiedet. Die Norm richtet sich an alle<br />
Organisationen in allen Ländern der Welt, also nicht nur an<br />
Unternehmen, sondern auch an Verwaltungen, Hochschulen,<br />
Schulen und so weiter – in Industrienationen wie in Entwicklungsländern<br />
gleichermaßen.<br />
Die ISO 26000 ist keine technische Norm und auch kein Standard<br />
für ein Managementsystem. Sie ist eine Leitlinie, in der<br />
zunächst nur ein gemeinsames Verständnis grundlegender<br />
Begriffe, Prinzipien und Aufgabenfelder gesellschaftlicher<br />
Verantwortung definiert wird.<br />
Herausforderungen und Prioritäten<br />
<strong>Westfleisch</strong> nimmt das Ziel des nachhaltigen wirtschaftlichen,<br />
ökologischen und gesellschaftlichen Handelns an.<br />
NB 8<br />
web<br />
Nach Ansicht der internationalen Experten, die die Norm<br />
entwickelt haben, wird eine Zertifizierung der thematischen<br />
Breite und Komplexität der gesellschaftlichen Verantwortung<br />
nicht voll gerecht. Zudem sind für die Zertifizierung<br />
konkrete, nachprüfbare Kriterien nötig. Diese werden in der<br />
Norm nicht gestellt.<br />
Einzelne Kritiker halten die ISO 26000 jedoch für unzureichend,<br />
sie sei für Industrieländer nicht fordernd genug<br />
gegenüber bestehenden gesetzlichen Regeln. Außerdem<br />
seien die Richtlinien noch nicht verbindlich, sondern bisher<br />
nur „Empfehlungen“, die vielfältig interpretierbar seien,<br />
heißt es.<br />
Etappenweise werden folgende Kernpunkte im Rahmen der<br />
Nachhaltigkeitsstrategie angegangen:<br />
Ziele unseres Nachhaltigkeitskonzepts<br />
Zu unserer guten Managementpraxis gehört die kontinuierliche verbindliche Einhaltung des Code of Ethics.<br />
Folgende Ziele haben wir uns zudem noch gesetzt:<br />
Zielsetzung Status 31.12.<strong>2010</strong> Ausblick 2011<br />
Ökonomie<br />
Rohstoffsicherung:<br />
Gegenüber inländischen Lebensmittel-Einzelhandelskunden<br />
soll unsere QS-Zielquote bei Schweinefleisch,<br />
Rindfleisch (Jungbullen) und Kalbfleisch ein Niveau<br />
von > 95 % erreichen, mittelfristig auch für Sauen,<br />
Kühe und Färsen<br />
Ausbau der Anzahl an Animal Welfare Schlachttieren,<br />
durch Auditierung von geeigneten landwirtschaftlichen<br />
Betrieben durch ein neutrales Prüfinstitut;<br />
Zielgröße <strong>2010</strong> = 350.000 Tiere<br />
Die QS-Zielquote ist bei Schweinen,<br />
Jungbullen und Kälbern erreicht.<br />
Zur Orientierung und vertieften Diskussion ist die DIN ISO<br />
26000 jedoch ein hilfreiches Medium, das wir zusätzlich beachten<br />
wollen.<br />
Die Zielgröße mit 350.000 Schlachtschweinen<br />
nach Animal Welfare Standard auf Basis der<br />
Tesco-Anforderung wurde erreicht.<br />
Stand <strong>2010</strong>: 100 BestSchwein-Betriebe mit<br />
einer Jahresproduktion von rund<br />
370.000 Tieren haben eine Tesco Animal-<br />
Welfare-Zulassung.<br />
QS-Zielquote > 95%, mittelfristig auch für<br />
Sauen-, Kuh- bzw. Färsenfleisch.<br />
Fortführen der Auditierung von geeigneten<br />
landwirtschaftlichen Betrieben zur<br />
kontinuierlichen Steigerung der Schlachtschweinemenge<br />
nach Animal Welfare<br />
2011 soll sich die Zahl der teilnehmenden<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Betriebe um 50 % auf 150 mit<br />
insgesamt 650.000 Tieren erhöhen.
Ökologie<br />
Ressourcenschonung:<br />
– Senkung des Gesamt-Energieverbrauchs bis 2020<br />
– Ausweitung der systematischen Aufzeichnungen<br />
auf alle Abteilungen und Hauptverbraucher<br />
Bilanzierung des Product Carbon Footprint für<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Frischfleischsortiment bis 2012<br />
Ermittlung des Carbon Footprints:<br />
– Schweinefleisch<br />
– Wurstsortiment<br />
– SB-Frischfleisch<br />
– Kalbfleisch<br />
– Rindfleisch<br />
Zertifiziertes Umweltmanagementsystem:<br />
Als Pilotbetrieb bereitet sich das Fleischcenter<br />
Coesfeld auf eine Zertifizierung nach EN ISO 14001<br />
vor<br />
Integration eines umfassenden Tierschutzes in die<br />
Fleischuntersuchung<br />
Einführung einer risikoorientierten Fleischuntersuchung<br />
bei Schweinen („EU-Hygienepaket“)<br />
Einführung der „Aktion Tierwohl“<br />
Gesunde Tiere – gesunde Nahrung:<br />
Einführung eines Gesundheitspasses für Ferkel<br />
(„Westfalenpass“), über den der Hygienestatus in<br />
Ferkel- und Mastbetrieben regelmäßig überwacht<br />
wird<br />
Entwicklung des „Leitfadens zur Nachhaltigkeit auf<br />
landwirtschaftlichen Betrieben“<br />
Im Rahmen der Kooperation „Cluster Ernährung<br />
NRW“ erarbeitet <strong>Westfleisch</strong> zusammen mit der DLG<br />
und der Hochschule Ostwestfalen-Lippe einen<br />
Leitfaden<br />
Soziales<br />
Mindestlohn von bisher brutto 7,50 €/h für alle bei<br />
<strong>Westfleisch</strong> Beschäftigten (inkl. Dienstleistern); wird<br />
durch Entgelttarifverträge mit Betriebsräten und<br />
NGG geregelt und von externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
kontrolliert<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> konnten die Verbrauchsdaten<br />
der Produktionsstandorte zentral abgerufen<br />
werden.<br />
Die Energieverbräuche wurden gesenkt<br />
(Ergebnisse siehe Seite NB 23).<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde der Carbon Footprint<br />
für folgende Segmente ermittelt:<br />
Schweinefleisch, Wurstsortiment, SB-Frischfleisch<br />
(Ergebnisse siehe Seite NB 21).<br />
Seit <strong>2010</strong> ist die risikoorientierte<br />
Fleischunter suchung in allen Schweine<br />
schlachtenden <strong>Westfleisch</strong>-Betrieben im<br />
Einsatz.<br />
Auswahl der Erzeugerbetriebe für die<br />
„Aktion Tierwohl“ nach folgenden Voraussetzungen:<br />
– BestSchwein-Vertrag inkl. QS-Erfüllung<br />
– „Animal Welfare“-Audit<br />
– Kastrationsstopp<br />
Alle vertraglich gebundenen Ferkellieferanten<br />
haben <strong>2010</strong> den Gesundheitspass<br />
eingeführt.<br />
– Datenerhebung auf den <strong>Westfleisch</strong>standorten<br />
durch die Hochschule Ostwestfalen-<br />
Lippe<br />
– Ermittlung relevanter Prozessparameter<br />
<strong>2010</strong> haben alle Werkvertragsnehmer die<br />
Mindestlohn-Zusatzvereinbarung unterzeichnet.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden zwei Dienstleister auf<br />
die Einhaltung der Mindestlohnvereinbarung<br />
geprüft, diese Kontrollen ergaben keine<br />
Verstöße.<br />
2011 Zertifizierung des Energiemanagements<br />
nach DIN EN 16001 für alle<br />
Produktionsstand orte<br />
Im März 2011 wurde der Carbon Footprint<br />
für Kalbfleisch veröffentlicht (Ergebnis siehe<br />
Seite NB 22).<br />
2012 wollen wir den Carbon Footprint für<br />
Rindfleisch berechnen.<br />
2011 Zertifizierung des Fleischcenters nach<br />
EN ISO 14001.<br />
Für Kalb- und Rindfleisch ist die risikoorientierte<br />
Fleischuntersuchung zwecks<br />
Genehmigung in der Erprobungsphase.<br />
Zum Zeitpunkt der Berichterstattung gibt es<br />
60 Betriebe, die der „Aktion Tierwohl“<br />
zuliefern.<br />
Der Gesundheitspass auf Basis halbjährlicher<br />
Untersuchungsbefunde gilt von 2011 an für<br />
alle von <strong>Westfleisch</strong> gehandelten Mastferkel<br />
aus Deutschland und den Niederlanden.<br />
Praxiserprobung des Kriterienkataloges in<br />
Testbetrieben.<br />
Für 2011 wird eine Erhöhung der Anzahl der<br />
durchgeführten Prüfungen angestrebt und<br />
die Mindestlohnhöhe angepasst.<br />
NB 9<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong><br />
<strong>2010</strong><br />
4 Nachhaltigkeitsmanagement<br />
Nachhaltigkeit planen und umsetzen<br />
Die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe legt sensible Maßstäbe für Produkte<br />
und Dienstleistungen fest und erfüllt sie selbst durch eigene<br />
konsequente und überprüfbare Anforderungen an Qualität,<br />
Umweltschutz und Arbeitssicherheit sowie unter Berücksichtigung<br />
sozialverantwortlicher Grundsätze.<br />
• Der <strong>Westfleisch</strong>-Arbeitskreis „Nachhaltigkeit“ legt das<br />
grundsätzliche Vorgehen fest, definiert Ziele und Verpflichtungen<br />
zur nachhaltigen Verantwortung anhand der<br />
12 Bausteine der Qualitätspartnerschaft und vermittelt<br />
den Mitarbeitern die Bedeutung der Erfüllung.<br />
• Jeder einzelne Geschäftsführer oder Abteilungsleiter ist<br />
dafür verantwortlich, dass die Forderungen in Sachen<br />
Nachhaltigkeit den Mitarbeitern in ausreichendem Maße<br />
bekannt sind bzw. bekannt gemacht werden.<br />
• Mindestens einmal jährlich definieren die Geschäftsführer<br />
und Abteilungsleiter in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern<br />
messbare Nachhaltigkeitsziele im Rahmen einer Führungskräftetagung.<br />
<strong>2010</strong> erweiterte und aktualisierte <strong>Westfleisch</strong> den Zielkatalog<br />
für die Qualitätspartnerschaft und startete zur Verbesserung<br />
der Nachhaltigkeit einen Ideenwettbewerb für Mitarbeiter: Der<br />
Arbeitskreis „Nachhaltigkeit“ erhielt zahlreiche und gute Vorschläge<br />
von allen Standorten der Unternehmensgruppe. Prämiert<br />
wurde der Vorschlag, ein umfassendes Schulungssystem<br />
mit einem eigenen Referentenpool einzurichten. Interne<br />
Nachhaltigkeitsmanagement<br />
NB 10<br />
web<br />
Entscheidung<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Vorstand<br />
(Entscheidungsorgan)<br />
Koordination und<br />
Umsetzung<br />
Ziele<br />
und Empfehlungen<br />
Nachhaltigkeitsstrategie – Arbeitskreis<br />
Konzern-Standorte<br />
Fleischcenter Coesfeld<br />
Fleischcenter Hamm<br />
Fleischcenter Lübbecke<br />
Fleischcenter Paderborn<br />
Gustoland GmbH<br />
WestfalenLand GmbH<br />
Abteilungen<br />
Einkauf<br />
Qualitätsmanagement<br />
Recht<br />
IuK<br />
Technik<br />
Organisation<br />
Finanzen/Controlling<br />
Personal<br />
Vertrieb<br />
„Spezialgebietstrainer“ sollen die Mitarbeiter mehrsprachig<br />
schulen, damit alle letztlich auf dem gleichen Wissensstand<br />
sind. Auch die Ausweitung im Rahmen der „Six Sigma“-Methodik<br />
10 zur Prozesslenkung verfolgen wir weiter durch die Ausbildung<br />
von Mitarbeitern zu „Six Sigma“-Spezialisten.<br />
Nachhaltigkeit prüfen<br />
Zusätzlich zur jährlichen Prüfung der <strong>Westfleisch</strong>-Qualitätspartnerschaft<br />
und zu den zahlreichen gesetzlichen Kontrollen<br />
lässt das Unternehmen die Einhaltung von einer Vielzahl<br />
von Standards durch weitere freiwillige Kontrollen überwachen.<br />
Absolvierte und protokollierte Audits<br />
der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe in <strong>2010</strong><br />
– Kundenaudits 68<br />
– Normaudits (z.B: IFS, BRC, QS) 43<br />
– Behördenaudits 31<br />
– Interne Audits (d. h. interne Audits<br />
gemäß Auditjahresplanung) 16<br />
– standortspezifische interne Audits 65<br />
Gesamtzahl aller Audits <strong>2010</strong> 223<br />
Ausblick<br />
Ab 2011 werden die internen Audits der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />
um Bestandteile der EN ISO 14001 und der EN ISO 16001 erweitert.<br />
Bis Ende 2011 sind die <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe nach der EN ISO<br />
16001 zertifiziert.<br />
Am Fleischcenter Coesfeld haben die Vorbereitungen für<br />
eine Umweltmanagementzertifizierung nach ISO 14001 im<br />
Geschäftsjahr 2011 begonnen. Die weiteren Produktionsstandorte<br />
der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe folgen.<br />
10 Eine Erklärung zur Six Sigma-Methodik kann dem Glossar entnommen<br />
werden.
Nachhaltige Unternehmensführung Einzuhaltende Standards<br />
Ökonomische Aspekte<br />
– Kommunikation<br />
– Organisation<br />
– Lieferantenbeziehung<br />
– Kunden beziehung<br />
– Marketing<br />
– etc.<br />
Ökologische Aspekte<br />
– Umweltschutz<br />
– Umweltstandards<br />
– Produktlebenszyklus<br />
– Recycling<br />
– Emissionen<br />
– Ressourceneffizienz<br />
– Logistik und Verkehr<br />
– Klimaschutz<br />
– CO2-Footprint – Abfallmanagement<br />
– etc.<br />
Soziale Aspekte<br />
– Menschenrechte<br />
– Verbraucherschutz/Lebensmittelsicherheit<br />
– Gesundheitsschutz<br />
– Motivation<br />
– Arbeitsplatzsicherung<br />
– Chancengleichheit<br />
– Aus- und Weiterbildung<br />
– Gewinnung von Personal (Recruiting)<br />
– etc.<br />
Darstellung Nachhaltigkeitsbericht<br />
GRI-Kriterien<br />
Der <strong>Westfleisch</strong>-Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> richtet sich<br />
nach dem international anerkannten Standard der Global Reporting<br />
Initiative (GRI) für Nachhaltigkeitsberichterstattung.<br />
Laut einer Studie der Unternehmensberatung KPMG orientieren<br />
sich die meisten Unternehmen (2008: 77 % der<br />
250 weltweit größten Unternehmen) am internationalen<br />
Leitfaden der Global Reporting Initiative (GRI).<br />
Die Glaubwürdigkeit des Nachhaltigkeitsberichts hat für die<br />
Stakeholder einen zentralen Wert, deshalb ist die externe<br />
Prüfung und Bewertung auch notwendig. Sie bestätigt dem<br />
Leser den Wahrheitsgehalt des Unternehmensberichts zu<br />
den Themen Umwelt, Sicherheitsstandard, Gesundheit bzw.<br />
Mitarbeiter und Gesellschaft und verleiht ihm damit eine<br />
hohe Qualität. Die externe Prüfung lässt deshalb zutreffende<br />
Rückschlüsse zu, wie der Inhalt eines Nachhaltigkeitsberichts<br />
einzuschätzen ist.<br />
<strong>Westfleisch</strong> erhält durch den Prüfungsprozess darüber hinaus<br />
konkrete und zielführende Hinweise für die Weiterentwicklung<br />
seines Nachhaltigkeitsmanagementsystems.<br />
Nationales Recht:<br />
– Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />
– internes Kontrollsystem<br />
– GRI<br />
– Ökoprofit<br />
– Life Cycle Assessment<br />
– Carbon Footprint – Critical Review nach DIN ISO 14040 und GHG<br />
Protokoll<br />
– Animal Welfare Standard (nach Tesco)<br />
– BSI Tierschutz Audit<br />
– GRI<br />
– Tarifvertrag<br />
– Nationales Recht<br />
– IFS<br />
– QS<br />
– BRC<br />
– ORGAINVENT<br />
Standards für<br />
Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
GRI-<br />
Leitfaden<br />
Eigens<br />
entwickelte<br />
Berichterstattungs-<br />
Kriterien<br />
Nationale<br />
Standards<br />
und Vorschriften<br />
Sonstige<br />
0 %<br />
0 %<br />
0 %<br />
3 %<br />
4 %<br />
2 %<br />
13 %<br />
13 %<br />
19 %<br />
20 %<br />
17 %<br />
19 %<br />
63 %<br />
69 %<br />
77 %<br />
81 %<br />
N 100 Deutschland<br />
N 100 International<br />
DAX 30<br />
G 250<br />
in Prozent 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
NB 11<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Nachhaltigkeitsmanagement<br />
<strong>2010</strong><br />
Systemgrenzen des <strong>Westfleisch</strong>-Nachhaltigkeitsbericht<br />
Der <strong>Westfleisch</strong>-Nachhaltigkeitsbericht umfasst im Bereich<br />
der ökologischen Daten ausschließlich die in Deutschland liegenden<br />
Produktionsstandorte inkl. Vertrieb. Über Dienstleister<br />
sowie Weiterverarbeiter von Nebenprodukten mit einer<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Beteiligung von > 50 % wird in den sozialen Daten<br />
mitberichtet.<br />
NB 12<br />
web<br />
Nicht im Bericht:<br />
– Daten zur Sauenzerlegung in Schöppingen (hierbei handelt<br />
es sich um angemietete Gebäude von der Firma<br />
Tummel) sowie zum Nutzviehzentrum in Nienberge<br />
– ausländische Vertriebsgesellschaften (siehe <strong>Westfleisch</strong><br />
Geschäftsbericht <strong>2010</strong>, Umschlag innen, „Struktur der Unternehmensgruppe”)
5 „Aktion Tierwohl“ –<br />
Wohlergehen für Nutztiere wird wissenschaftlich fassbar<br />
Der Tierschutz ist im Grundgesetz verankert und im Tierschutzgesetz<br />
grundsätzlich geregelt. Danach sind die<br />
Tierhalter verpflichtet, im Interesse des Wohlbefindens<br />
der Tiere die jeweils geltenden Vorschriften einzuhalten.<br />
Gesunde Tiere sind wichtig für eine leistungsfähige Landwirtschaft<br />
und für sichere Lebensmittel.<br />
Unser Engagement<br />
für das<br />
Wohlbefinden<br />
der Tiere<br />
Das Wohlergehen der<br />
Tiere ist im Leitbild der<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />
fest verankert. Als<br />
Fleisch produzierendes<br />
Unternehmen<br />
unterliegen wir auch<br />
der Kritik von Tierschützern<br />
und Tierrechtlern.<br />
Dieser<br />
Kritik stellen wir<br />
uns. Gemeinsam<br />
mit Landwirten<br />
und renommiertenBranchenexperten<br />
setzen wir uns für das bestmögliche<br />
Tierwohl ein und arbeiten nunmehr seit 2007<br />
nach eindeutigen Kriterien. Wir gehen dabei sehr wohl über<br />
die gesetzlichen Anforderungen für das Wohlergehen der<br />
Tiere hinaus, um der großen Verantwortung im Umgang<br />
Voraussetzungen „Aktion Tierwohl“<br />
Nur bestimmte Schweine-Erzeugerbetriebe können im Programm<br />
mitmachen:<br />
• Sie müssen BestSchwein-Vertragspartner (inkl. QS-Erfüllung)<br />
sein,<br />
• „Animal Welfare“-Standard einhalten und als Betrieb für<br />
dieses Programm zugelassen sein.<br />
• Zusätzlich verzichten die Kooperationspartner auf die Kastration<br />
bei männlichen Ferkeln.<br />
• Vertragslandwirte können bei Fragen zu tiergemäßer Haltung<br />
eine Beratung durch den von <strong>Westfleisch</strong> beauftragten<br />
Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer<br />
NRW in Anspruch nehmen.<br />
Für jeden Betrieb wird ein individueller Gesundheitsindex ermittelt.<br />
Dieser berechnet sich aus den drei Parametern:<br />
mit Lebewesen bestmöglich und auf hohem Niveau gerecht<br />
zu werden.<br />
5.1 „Aktion Tierwohl”<br />
AKTION<br />
T I E R W O H L<br />
Als erster deutscher Schweinefleischvermarkter bietet<br />
die <strong>Westfleisch</strong> eG dem Handel und der Industrie mit der<br />
„Aktion Tierwohl“ 11 eine praxisorientierte Lösung zur Auslobung<br />
von überprüfbaren Tierwohl-Merkmalen an. Das<br />
eingetragene Warenzeichen „Aktion Tierwohl“ steht für<br />
Fleisch und Fleischwarenprodukte, die unter strikter Beachtung<br />
definierter Tierwohlkriterien erzeugt wurden.<br />
11 Aktuelle Informationen zur „Aktion Tierwohl“ unter www.aktion–<br />
tierwohl.de.<br />
• Mortalität (Sterblichkeit)<br />
• Tageszunahme<br />
• Antibiotikaeinsatz (Behandlungstage)<br />
Alle drei Kriterien lassen verlässliche und überprüfbare Rückschlüsse<br />
auf eine tiergemäße Haltung, auf angemessene<br />
Fütterung sowie – entsprechend gewichtet – auf den Gesundheitsstatus<br />
und das Management des Betriebes zu.<br />
Je höher der Index, umso besser wird ein Betrieb unter tierwohlrelevanten<br />
Aspekten geführt.<br />
An allen <strong>Westfleisch</strong>-Standorten werden alle Schlachtkörper<br />
amtlich risikoorientiert visuell untersucht. Die Ergebnisse<br />
dieser Untersuchung haben neben der Lebensmittelsicher-<br />
R<br />
NB 13<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> „Aktion Tierwohl”<br />
<strong>2010</strong><br />
heit auch das Tierwohl im Blick. Die Mitarbeiter achten insbesondere<br />
auf folgende, äußerlich sichtbare Tierwohl-Parameter,<br />
bewerten und dokumentieren sie:<br />
• Nekrosen oder Wunden am Ohr<br />
• Hautveränderungen oder -erkrankungen<br />
• Entzündungen von Gelenken, Schleimbeuteln oder Auftreibungen<br />
• Nekrosen oder Wunden am Schwanz<br />
Außerdem werden die individuellen Lungen- oder Brustfellbefunde<br />
berücksichtigt.<br />
Alle Parameter lassen eindeutige Rückschlüsse auf die Haltung<br />
in einem Betrieb und damit auf das Tierwohl zu. Sind<br />
zum Beispiel Nekrosen festzustellen, muss die Belegdichte<br />
überprüft werden oder es könnte Beschäftigungsmaterial<br />
5.2 Erzeugerbetriebe<br />
Die Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen zur Tierhaltung,<br />
zum Tierschutz und zur Fütterung gilt als Standard bei<br />
der Erzeugung von Schlachttieren.<br />
Aneinander gewöhnte Tiere werden in sozialen Gruppen gehalten.<br />
Die Umgebung ist strukturiert und bietet artgerechte<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten und den jeweiligen Arten<br />
genügend Raum für Bewegung. Das Futter ist in der Zusammensetzung<br />
für die Tierart und die entsprechende Altersgruppe<br />
angemessen und der Menge nach bedarfsgerecht.<br />
Tierarzneimittel werden nur bei Bedarf eingesetzt: Der betreuende<br />
Hoftierarzt stellt die Diagnose, die Medikamente<br />
dürfen nur nach Verschreibung und auf tierärztliche Anweisung<br />
angewendet werden.<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Kooperationspartner gewährleisten eine umwelt-<br />
und tierschutzgerechte Haltung auf Basis der Kriterien<br />
und Bedingungen des freiwilligen QS-Prüfsystems, welches<br />
die Einhaltung der gesetzlichen Tierschutzvorschriften umfassend<br />
überwacht. Verstöße gegen Tierschutzvorschriften<br />
werden im QS-System als „K.o.“-Kriterien behandelt. Gegen<br />
den Betrieb wird ein Sanktionsverfahren eingeleitet, welches<br />
in letzter Instanz auch zum Ausschluss aus dem QS-System<br />
und zu finanziellen Maßregelungen führen kann. Erst wenn<br />
der Mangel beseitigt ist und eine erneute Kontrolle stattgefunden<br />
hat, kann der Betrieb wieder am System teilnehmen.<br />
Die Vertragspartner werden in regelmäßigen Abständen durch<br />
Auditoren unabhängiger Prüfinstitute zertifiziert. Bestandteil<br />
dieser Prüfung sind die festgelegten Anforderungen an Dokumentation<br />
und Eigenkontrolle aus den QS-Leitfäden (www.q-s.<br />
de) sowie Leitfäden für die BestSchwein- und TranspaRind-<br />
Erzeugung (www.westfleisch.de). Zusätzlich werden im QS-Sys-<br />
NB 14<br />
web<br />
für die Schweine fehlen. Fallen entzündete Gelenke auf, ist<br />
der Fußbodenbelag womöglich nicht in Ordnung.<br />
Die bisherigen Ergebnisse der Überprüfung zeigt ein Verhältnis<br />
von etwa 30 % „beste Tiere“ zu 60 % „O.K.“ gemäß allen<br />
aktuellen gesetzlichen oder systemischen Vorschriften. 10 %<br />
aller untersuchten Tiere gaben<br />
Anlass zu Gesprächen mit Ferkelerzeugern,<br />
Mästern, Transporteuren<br />
oder Hoftierärzten.<br />
Josef Beuck<br />
Leiter Einkauf Landwirtschaft<br />
tem regelmäßig unangekündigte Stichprobenaudits, in Verdachtsfällen<br />
auch unmittelbare Sonderkontrollen durchgeführt.<br />
Das Unternehmen <strong>Westfleisch</strong> setzt die QS-Anforderung<br />
zum Einsatz von Schmerzmitteln bei der Kastration von Ferkeln<br />
mit seinen Vertragslandwirten seit Januar 2009 konsequent<br />
um. Alternativen zur Ferkelkastration, wie z.B. die<br />
Ebermast, werden in Projekten (z.B. „Aktion Tierwohl“) gezielt<br />
bearbeitet.<br />
Interview der Lebensmittelzeitung mit <strong>Westfleisch</strong>-Vorstand<br />
Dr. Helfried Giesen (6.1.2011):<br />
LZ: In Sachen Tierschutz wird viel diskutiert bis hin zu einem<br />
Tierschutzlogo. Wird die Debatte 2011 weiter an Fahrt gewinnen?<br />
Dr. Giesen: Medien und NGOs 12 werden die Branche drängen,<br />
Lösungen zu präsentieren. Die QS GmbH hat die<br />
schmerzgestillte Kastration ab 1. Januar 2011 vorgeschrieben,<br />
bei Verstoß gilt das als „K.o.”-Kriterium und führt zum<br />
QS-Ausschluss. Ein europäisches Tierschutz-Label scheint<br />
noch weit weg. <strong>Westfleisch</strong> hat daher der Branche gerade<br />
mit der „Aktion Tierwohl“ einen praxisnahen Weg auf Basis<br />
der visuellen Fleischuntersuchung vorgestellt.<br />
LZ: Wird Ihrer Meinung nach Eberfleisch 2011 in Deutschland<br />
schon „marktreif“ sein?<br />
Dr. Giesen: In überschaubarem Volumen lässt<br />
sich dabei mit traditioneller Koch- und Bratprobe auch Eberfleisch<br />
als Programmware vermarkten; ein Vermengen mit<br />
Standardqualitäten wäre jedoch unredlich. Wirkliche „Marktreife”<br />
setzt belastungsfähige Grenzwerte für die Tauglichkeit<br />
voraus, daher wird es wohl etwas später als 2012.<br />
12 NGO = non governmental organisation/Nichtregierungsorganisation.
Weiterhin lassen die <strong>Westfleisch</strong>-Vertragsbetriebe im Rahmen<br />
der betriebseigenen Kontrollen ihre Bestände regelmäßig<br />
durch einen Tierarzt betreuen.<br />
Die Bestandsbetreuung umfasst<br />
• die Beratung mit dem Ziel, den Gesundheitsstatus aufrechtzuerhalten<br />
und erforderlichenfalls zu verbessern, sowie<br />
Ferkelpass<br />
WESTFALENPASS<br />
Name<br />
Straße<br />
VVVO-Nr. Flatdeck<br />
letzte Untersuchung Westfalenpass:<br />
Genetik Eber<br />
Unterschrift Landwirt<br />
Ort:<br />
für Ferkel<br />
Vorname<br />
Wohnort<br />
QS auditiert bis:<br />
Westfalenpass gültig bis:<br />
Genetik Sauen<br />
Unterschrift <strong>Westfleisch</strong><br />
Datum:<br />
Die regionale Ferkelerzeugung zu sichern und die Mastbestände<br />
gesünder zu halten, das sind die Ziele des <strong>Westfleisch</strong>-„Westfalenpass<br />
für Ferkel“.<br />
Den Ferkelpass erhalten Ferkelerzeugerbetriebe, wenn sie in<br />
einem dynamischen System halbjährlich zweimal einen „Gesundheitscheck“<br />
durchlaufen haben. Der Check soll nachweisen,<br />
was gesundheitlich im Bestand los ist, was hinsichtlich<br />
Vorbeugung und Behandlungen getan wird und worauf<br />
die Mäster aufbauen können.<br />
5.3 Transporte<br />
Regionale Herkunft<br />
WESTFLEISCH<br />
Geprüfte Qualität<br />
FERKELPASS<br />
Für den sicheren Umgang mit Schlachttieren ist es notwendig,<br />
die Wahrnehmung, die Eigenarten und das Verhalten<br />
der Tiere zu kennen. Dies gilt insbesondere für das schwierige<br />
Be- und Entladen und das Treiben. Alle Transporteure, die<br />
Schlachttiere an uns liefern, verfügen über einen Sachkundenachweis<br />
gemäß der Tierschutztransportverordnung.<br />
Dem Tier muss auch beim Transport genügend Raum zur<br />
Verfügung stehen. Die Transportfahrzeuge für Schlachttiere<br />
bieten den Tieren unter anderem Schutz vor Witterungsein-<br />
Name<br />
Straße<br />
VVVO-Nr. Flatdeck<br />
letzte Untersuchung Ferkelpass:<br />
Genetik Eber<br />
Unterschrift Landwirt<br />
Ort:<br />
Vorname<br />
Wohnort<br />
QS auditiert bis:<br />
Ferkelpass gültig bis:<br />
Genetik Sauen<br />
Unterschrift <strong>Westfleisch</strong><br />
Datum:<br />
Geprüfte Herkunft<br />
WESTFLEISCH<br />
G e s i c h e r t e Q u a l i t ä t<br />
• die Untersuchung der Tiere, insbesondere auf Anzeichen<br />
einer Tierseuche.<br />
Zusätzlich beschäftigt <strong>Westfleisch</strong> selbst seit 2009 einen Tierarzt,<br />
der die Landwirte in Fragen zur Bestandsbetreuung<br />
und des Tierwohls berät.<br />
Im Auftrag von <strong>Westfleisch</strong> untersucht ein Labordienstleister<br />
Blut-, Sammelkot- und Lungenspülproben auf Mykoplasmen,<br />
APP 13 , PRRS 14 , Circovirus, Dysenterie und Salmonellen.<br />
Darüber hinaus werden aus den Beständen einzelne auffällige<br />
oder auch gesunde Ferkel von tierärztlichen Pathologen<br />
mittels Sektion untersucht.<br />
Dies geschieht in Absprache mit den Landwirten und deren<br />
Hoftierärzten, wobei die Untersuchungsergebnisse zusammen<br />
mit weiteren Betriebsdaten in eine Datenbank eingestellt werden.<br />
Sie werden mit den Befunddaten der aus diesen Betrieben<br />
stammenden Ferkel zusammengeführt, die nach der<br />
Schlachtung in einem Schlachtbetrieb von <strong>Westfleisch</strong> anfallen.<br />
Zugriff auf diese Datenbank haben – den Vorschriften des<br />
Datenschutzes entsprechend – die jeweiligen Betriebe, deren<br />
Hoftierarzt und der jeweils zuständige Mitarbeiter von<br />
<strong>Westfleisch</strong>. Anhand dieser Informationen sind die Ferkelabteilungen<br />
von <strong>Westfleisch</strong> in der Lage, beispielsweise aus drei<br />
Erzeugerbetrieben stammende Ferkel zu einer Großpartie<br />
zusammenzustellen, die in Genetik, Gewicht, Hygiene- und<br />
Impfstatus zusammenpassen und die die Mastperiode ohne<br />
gesundheitliche Probleme durchlaufen können.<br />
Ab 2011 entsprechen alle aus Deutschland und den Niederlanden<br />
gehandelten <strong>Westfleisch</strong>-Mastferkel dem Gesundheitspass<br />
auf Basis halbjährlicher Untersuchungsbefunde.<br />
13 Actinobacillus pleuropneumoniae.<br />
14 Porcine respiratory and reproductive syndrome virus.<br />
flüssen, ermöglichen eine ausreichende Luftzirkulation sowie<br />
Frischluftzufuhr. Schonenden Transport gewährleisten<br />
die Fahrzeuge ebenfalls durch gute Ladeeinrichtungen und<br />
rutschfeste Böden. Wegen der regionalen Verdichtung unserer<br />
Vertragsbetriebe liegt die durchschnittliche Transportzeit<br />
von Schlachttieren aus BestSchwein-Betrieben in der<br />
Regel bei max. 3 Stunden und bei TranspaRind-Betrieben<br />
zwischen 2 und 4 Stunden.<br />
Für Wetralog, das für Transport und Logistik im Lebendvieh-<br />
und Fleischbereich zuständige Tochterunternehmen der<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe, stehen Tierschutz und Qualitätssiche-<br />
NB 15<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> „Aktion Tierwohl”<br />
<strong>2010</strong><br />
rung im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit. Durch gezielte<br />
Umsetzung spezifischer internationaler Anforderungen erfüllt<br />
das Unternehmen seit Juli 2006 die Zertifizierungskriterien<br />
nach IFS 15 -Logistik und ist seit 2009 mit dem QS-Prüfzeichen<br />
16 für Tiertransporteure ausgezeichnet. 17<br />
5.4 <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe mit Schlachtung<br />
Die amtlichen Tierärzte in unseren Fleischcentern und die unternehmenseigenen<br />
Tierschutzbeauftragten schulen unsere<br />
Mitarbeiter im artgerechten Umgang mit den Tieren und kontrollieren<br />
die Umsetzung der Tierschutzanforderungen ständig.<br />
Täglich kontrollieren die Mitarbeiter des Veterinäramts die<br />
Anlieferfahrzeuge beim Anliefern und Abladen der Schlachttiere<br />
stichprobenartig darauf, ob die Tierschutzvorgaben erfüllt<br />
werden. Zusätzliche Kontrollen finden durch den Tierschutzbeauftragten<br />
des Standortes statt.<br />
Sämtliche Tiere werden, während sie in Bewegung sind,<br />
durch die Veterinärkontrolle auf z. B. Lahmheiten, Herz-<br />
Kreislauf-Schwächen oder Knochenbrüche begutachtet. Der<br />
Einsatz von Elektrotreibern beim Abladen und Aufstallen ist<br />
in den <strong>Westfleisch</strong>-Fleischcentern verboten. Zusätzlich werden<br />
am Schlachtband im Rahmen der visuellen risikoorientierten<br />
Fleischuntersuchung tierschutzrelevante Merkmale<br />
wie z. B. Hautstriemen, Veränderungen am Ohr, Lungen- und<br />
Leberbefunde dokumentiert.<br />
Visuelle risikobasierte Fleischuntersuchung<br />
Nachdem die EU mit der EG-VO 854/2004 bereits vor Jahren<br />
die Möglichkeit der messerlosen, risikoorientierten Schlachttier-<br />
und Fleischuntersuchung ermöglicht hat, erprobte<br />
<strong>Westfleisch</strong> dieses Prinzip über zwei Jahre erfolgreich im<br />
Fleischcenter Paderborn. Von der Anlieferung bis zum<br />
Schlachthaken wird eine Vielzahl von Befunden erhoben,<br />
werden Daten erfasst und Ergebnisse dokumentiert.<br />
Zusätzlich zu eigenen Monitorings, mikrobiologischen Untersuchungen<br />
und Schlachtkörperbefunden wird in den Erzeugerbetrieben<br />
ein „Gesundheitsindex“ ermittelt. Heute<br />
sind alle Fleischcenter der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe auf dieses<br />
neue Untersuchungsverfahren umgestellt.<br />
Ebenso wie die Erzeugerbetriebe und Spediteure sind auch<br />
alle Schlacht- und Zerlegebetriebe von <strong>Westfleisch</strong> im QS-<br />
15 Weitere Informationen zu IFS unter http://www.ifs-certification.com/.<br />
16 Weitere Inormationen zum QS-Prüfzeichen unter: http://www.q-s.<br />
de/unternehmenorganisation/qs-pruefzeichen/.<br />
17 Die Zertifikate können unter http://www.westfleisch.com/verkaufexport/zertifizierungen.html<br />
eingesehen werden.<br />
NB 16<br />
web<br />
System integriert und unterliegen somit einer regelmäßigen<br />
Auditierung durch unabhängige Prüfinstitute.<br />
Seit 2007 wird jedes schlachtende <strong>Westfleisch</strong>-Fleischcenter<br />
freiwillig einmal jährlich vom BSI (Beratungs- und Schulungsinstitut)<br />
für schonenden Umgang mit Zucht- und Schlachttieren 18 ,<br />
im Rahmen der „Qualitätspartnerschaft <strong>Westfleisch</strong>” auditiert.<br />
Dabei wird die Behandlung der Schlachttiere von der Anlieferung<br />
bis zur Entblutung überprüft: Kriterien sind die technischen<br />
und baulichen Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße<br />
und tierschonende Schlachtung (Anlieferung,<br />
Fahrzeuge, Wartestall, Zutrieb/Betäubung, Betäubungseffektivität<br />
bis Entblutung) sowie die Arbeitsweisen des Personals.<br />
Bei der Überprüfung im Jahr <strong>2010</strong> wurde den Fleischcentern<br />
ein verantwortungsbewusster, ordnungsgemäßer Umgang<br />
mit den Tieren gemäß allen geltenden Gesetzen und Verordnungen<br />
zum Tierschutz bescheinigt.<br />
Festgestellte Mängel in den tierschutzrelevanten Bereichen<br />
wurden abgestellt. <strong>Westfleisch</strong> hat umgesetzt:<br />
• Erneute Optimierung der Ansatzposition der Elektroden<br />
bei der Elektrobetäubung. Damit ist eine effektive Betäubung<br />
zu sichern.<br />
• Tägliche Kontrollen auf Funktionsbereitschaft der Anlagen<br />
und Tränken.<br />
• Verringerung der Lärmbelastung durch geräuschdämmende<br />
Maßnahmen.<br />
• Kontrolle der Betäubung am Schlachtband durch sachkundiges<br />
Personal: Mitarbeiter prüfen betäubte Tiere auf Reaktionen,<br />
z. B. Cornealreflex und Schnappatmung, ggf.<br />
Bandstopp.<br />
• Bauliche Mängel (z. B. rutschige Böden) wurden behoben.<br />
Vom BSI wurden darüber hinaus zusätzliche Verbesserungsmöglichkeiten<br />
aufgezeigt, um den Umgang mit den<br />
Schlachttieren weiterzuentwickeln. Diese Hinweise wurden<br />
seitens <strong>Westfleisch</strong> aufgenommen und sind in Umsetzung.<br />
Auch bei der Aus- und Weiterbildung der Tierschutzbeauftragten<br />
an unseren Fleischcentern arbeiten wir seit 2007 eng<br />
mit dem Institut BSI zusammen.<br />
Wir pflegen einen offenen Dialog mit Tierschutzorganisationen.<br />
<strong>2010</strong> führte der Deutsche Tierschutzbund in den <strong>Westfleisch</strong>-Betrieben<br />
in Coesfeld, Hamm und Lübbecke eine<br />
Ortsbesichtigung zum Tierschutz durch. Andere Fachorganisationen<br />
ließen sich Tierschutz- und Tierwohlbedingungen<br />
am Standort in Coesfeld ausführlich erläutern und demonstrieren.<br />
18 Das unabhängige Institut berät und überprüft Schlachtbetriebe,<br />
schult Schlachtpersonal und erforscht im Auftrag der Europäischen<br />
Union, des Bundes oder der Industrie verschiedene Betäubungsmethoden.<br />
http://www.bsi-schwarzenbek.de/.
Animal Welfare<br />
Als erstes Schlachtunternehmen in Deutschland erfüllt das<br />
<strong>Westfleisch</strong> Fleischcenter Coesfeld die anspruchsvollen Anforderungen<br />
des Animal Welfare-Standards analog der britischen<br />
Tesco-Gruppe.<br />
Bereits seit Februar 2009 wurde der Coesfelder Betrieb<br />
durch die britische Auditierungsgesellschaft „Integra“ erfolgreich<br />
zertifiziert und mit dem offiziellen „Animal Welfare-Approval“<br />
in der höchstmöglichen Tesco-Einstufung ausgezeichnet.<br />
Im Fokus des Animal Welfare-Gedankens stehen die sogenannten<br />
„Fünf Freiheiten“ (Five Freedoms). Die Tiere sollen<br />
danach frei sein von:<br />
• Hunger, Durst und Fehlernährung<br />
• ungeeigneter Unterbringung<br />
• Schmerz, Krankheit und Verletzung<br />
• Angst, vermeidbarer Belastung und Stress<br />
• Einschränkung tiergemäßen Verhaltens<br />
<strong>Westfleisch</strong> unterstützt Landwirte bei der freiwilligen Einhaltung<br />
der Welfare-Kriterien aktiv. Mit Stand 31.12.<strong>2010</strong> hatten<br />
BestSchwein-Betriebe mit einer Jahresproduktion von rund<br />
370.000 Tieren eine Tesco-Animal Welfare-Zulassung.<br />
Um als Animal Welfare-Lieferant nach Tesco Standard zugelassen<br />
zu werden, muss der Erzeugerbetrieb folgendes Freigabeverfahren<br />
durchlaufen:<br />
• Voraussetzung: QS-Status oder IKB-Status<br />
• internes Animal Welfare-Voraudit durch <strong>Westfleisch</strong>; Erarbeitung<br />
eines Maßnahmenplans; <strong>Westfleisch</strong> begleitet die<br />
Umsetzung<br />
• nach Abschluss der Vorbereitung: Empfehlung für ein unabhängiges<br />
externes Animal Welfare-Audit durch SGS (D)<br />
bzw. CBD (NL)<br />
• bei Bestehen: Internes Animal Welfare-Abschlussaudit<br />
durch besonders geschulte Mitarbeiter der Abteilungen<br />
Einkauf und Qualitätsmanagement<br />
NB 17<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong><br />
<strong>2010</strong><br />
6 Lebensmittelsicherheit bei Fleisch und Fleischerzeugnissen<br />
Lebensmittel müssen von einwandfreier Qualität sein – eine<br />
Selbstverständlichkeit, die aber einer ständigen Kontrolle bedarf.<br />
Für <strong>Westfleisch</strong> steht der Verbraucherschutz an erster<br />
Stelle. In der Fleischgewinnung und -verarbeitung ist die Beherrschung<br />
gesundheitsgefährdender Risiken besonders<br />
wichtig, denn bestimmte Krankheitserreger (Zoonosen) können<br />
von Schlachttieren auf den Menschen übertragen werden.<br />
Dies gilt es auszuschließen!<br />
Weil Fleisch ein sensibles Produkt ist, hat der Gesetzgeber<br />
für die Fleischgewinnung und -verarbeitung Vorschriften erlassen,<br />
die über die allgemeinen Anforderungen (gem. VO<br />
(EU) 852/2004 19 ) für Lebensmittel hinausgehen. Zentrale Vorschrift<br />
für Lebensmittel tierischen Ursprungs ist die EU-Verordnung<br />
853/2004 20 , in Deutschland konkretisiert durch die<br />
Fleisch-Hygiene-Verordnung.<br />
Um gesundheitsgefährdende Risiken zu beherrschen und<br />
die Produktsicherheit im Schlachthof zu gewährleisten, hat<br />
<strong>Westfleisch</strong> vorbeugende Maßnahmen im Qualitätsmanagementsystem<br />
der gesamten Unternehmensgruppe verankert.<br />
19 Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über Lebensmittelhygiene.<br />
20 Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates mit spezifischen<br />
Hygienevorschriften für Lebensmittel tierischen Ursprungs.<br />
Zertifiziertes Qualitätsmanagement 21<br />
• Bereits 1999 wurde ein Qualitätsmanagementsystem nach<br />
den Anforderungen der DIN EN ISO 9001 eingeführt und<br />
zertifiziert. Im Laufe der Jahre sind diverse Standards und<br />
Normen hinzugekommen.<br />
• Im Bereich der Produktsicherheit ist der International Featured<br />
Standards (IFS Food) als Lieferbedingung für Lieferanten<br />
des Lebensmitteleinzelhandels an allen <strong>Westfleisch</strong>-<br />
Standorten eingeführt worden.<br />
• Alle Betriebe erfüllen den British Retail Consortium Global<br />
Standard (BRC).<br />
• <strong>Westfleisch</strong> ist dem QS-System angeschlossen. Das QS-<br />
System spiegelt eine „Gläserne Produktion“ wider. Eine<br />
stufenübergreifende Kontrolle bezieht alle Schritte von<br />
der Futtermittelerzeugung, über die Landwirtschaft,<br />
21 Nach welchem Standard die einzelnen <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe zertifiziert<br />
sind, kann unter folgendem Link eingesehen werden: http://<br />
www.westfleisch.com/verkauf-export/zertifizierungen.html.<br />
Für die <strong>Westfleisch</strong> Erkenschwick GmbH: http://www.gustoland.de/<br />
qualitaet/zertifizierungen.html.<br />
Für die WestfalenLand GmbH: http://www.westfalenland.de/zertifizierungen.html.<br />
NB 18<br />
web<br />
Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung bis zum Lebensmitteleinzelhandel<br />
ein und gewährleistet damit eine<br />
lückenlose Rückverfolgbarkeit.<br />
• Weiterhin ist die Zertifizierung gemäß Öko-Verordnung für<br />
unsere Bioprodukte am Standort Lübbecke hinzugekommen.<br />
• Der Standort Coesfeld ist seit September 2009 der erste in<br />
Deutschland zugelassene Schlachtbetrieb, der den britischen<br />
„Animal-Welfare“-Tesco-Anforderungen entspricht.<br />
• Das Fleischcenter Lübbecke ist seit 2009 für die Halal-<br />
Schlachtung zugelassen.<br />
Anteil der zertifizierten Produktsegmente<br />
QS-Quote • Schweine > 95 %<br />
• Sauen > 75 %<br />
• Großvieh > 75 %<br />
• Jungbullen > 95 %<br />
Bio- und Halal-Produkte<br />
• Kleinstmengen, jeweils < 1 %
Zertifizierte Lebensmittelsicherheit bei <strong>Westfleisch</strong><br />
Fleischcenter<br />
Coesfeld<br />
Fleischcenter<br />
Hamm<br />
Fleischcenter<br />
Lübbecke<br />
Fleischcenter<br />
Paderborn<br />
<strong>Westfleisch</strong><br />
Erkenschwick<br />
GmbH<br />
WestfalenLand<br />
GmbH<br />
• • • • • •<br />
• • • • • •<br />
• • • • •<br />
• • • • • •<br />
• • • • •<br />
•<br />
Dieses detaillierte Qualitätsmanagement sichert die Produktqualität<br />
von den landwirtschaftlichen Erzeugerbetrieben<br />
bis zum Endprodukt auf gleichbleibend hohem Niveau.<br />
Regelmäßige interne wie externe Audits garantieren, dass<br />
das Qualitätsmanagementsystem im Unternehmen greift.<br />
<strong>Westfleisch</strong> hat bereits vor vielen Jahren ein HACCP-Konzept<br />
22 eingeführt. Durch die fortlaufenden internen und unabhängigen<br />
externen Kontrollen ist die erfolgreiche Umsetzung<br />
des HACCP-Konzepts zu jedem Zeitpunkt gewährleistet.<br />
Alle Teilprozesse sind mittels einer Risikoanalyse bewertet.<br />
Mindestens einmal jährlich sowie bei einschneidenden Prozessänderungen<br />
wird der Produktionsablauf auf kritische<br />
Kontrollpunkte / Gefährdungspunkte untersucht. Wenn Gefährdungspunkte<br />
identifiziert sind, werden Prüf- und Kontrollverfahren<br />
vorgeschrieben, durchgeführt und dokumentiert.<br />
Das kompetente HACCP-Team ist motiviert, wird von der Unternehmensleitung<br />
unterstützt und ist in den Betrieben bekannt<br />
und etabliert. Das örtliche Veterinäramt ist als fester<br />
Bestandteil der standortspezifischen HACCP-Teams in die<br />
konkrete Umsetzung des <strong>Westfleisch</strong>-HACCP-Konzepts immer<br />
eingebunden.<br />
22 HACCP-Konzept: Hazard Analysis and Critical Control Points-Konzept<br />
(Gefahrenanalyse und kritische Lenkungspunkte).<br />
• • •<br />
•<br />
Zudem werden umfangreiche mikrobiologische Stufenkontrollen<br />
in den Bereichen Schlachtung und Zerlegung durch<br />
Reinigungs- und Personalhygienekontrollen ergänzt.<br />
Die ausgelieferten Produkte unterliegen einer strengen, dokumentierten<br />
Warenausgangskontrolle, die unter anderem<br />
zur Einhaltung der Kühlkette auch auf dem Transportweg<br />
wesentlich ist.<br />
Nachhaltige Produkte –<br />
Clean Label bei Wurstwaren<br />
Bei Produkten unter dem „Clean Label“ geht es um möglichst<br />
reduzierte Rezepturen unter bewusstem Vermeiden<br />
von technologisch nicht zwingend erforderlichen Zusatzstoffen,<br />
wie Geschmacksverstärkern und Aromen o. Ä.<br />
Bei der <strong>Westfleisch</strong> Erkenschwick<br />
GmbH werden Clean Label-<br />
Wurst artikel produziert, die nur<br />
aus Fleisch, Pökelsalz und Naturgewürzen,<br />
wie Kräutern sowie<br />
evtl. Zucker bestehen. Das Programm<br />
wird 2011 ausgeweitet.<br />
Uwe Klemend<br />
Geschäftsführer „Produktion”<br />
der Gustoland GmbH<br />
NB 19<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Lebensmittelsicherheit bei Fleisch und Fleischerzeugnissen<br />
<strong>2010</strong><br />
Kundenkommunikation<br />
Zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess zählt die regelmäßige<br />
Beurteilung der Kundenzufriedenheit.<br />
Hierbei werden sowohl direkte Methoden der Bewertung,<br />
z.B. Feedback-Gespräche, als auch indirekte Methoden wie<br />
die Auswertung von Reklamationen/ Retouren oder detaillierten<br />
Gesprächsprotokollen erfasst.<br />
Dioxin – was ist dran?<br />
(Statement zum Dioxin-Ereignis zum Jahresbeginn 2011)<br />
Die Rede ist von 210 chemischen Verbindungen, die unerwünscht<br />
bei Verbrennungsprozessen unter Anwesenheit<br />
von Chlor und organischem Kohlenstoff bei hohen Temperaturen<br />
entstehen können. Umgangssprachlich werden sie als<br />
Dioxine bezeichnet. Dioxine sind besonders bedenklich, da<br />
sie sich im tierischen und menschlichen Organismus anreichern<br />
und sehr langlebig sind. Einige können das Krebsrisiko<br />
erhöhen, bei anderen wirkten sich hohe Dosen im Tierversuch<br />
negativ auf das Immun- und Nervensystem, den Hormonhaushalt<br />
und die Fortpflanzungsfähigkeit aus.<br />
Meist sind tierische Produkte betroffen, die einen hohen Fettgehalt<br />
haben, denn Dioxin lagert sich vor allem im Fettgewebe<br />
ein. Ein Großteil des Dioxins, das wir aufnehmen, stammt<br />
aus Milch- und Milchprodukten sowie aus fettem Fisch. Eier<br />
tragen im Vergleich eher wenig zur Gesamtbelastung mit Dioxin<br />
bei. Im aktuellen Fall wurden erhöhte Dioxingehalte in<br />
Eiern und in Fleisch von Legehennen und Schweinen nachgewiesen<br />
– verantwortlich waren verunreinigte Fette, die in Futtermitteln<br />
verarbeitet wurden. Legehennen nehmen Dioxine<br />
aber auch über den Boden auf. Dioxine sind in der Umwelt<br />
praktisch allgegenwärtig, wenn auch meist nur in geringen<br />
Mengen. Ursachen hierfür sind Umweltverschmutzungen in<br />
früheren Jahrzehnten, beispielsweise aus industriellen Prozessen<br />
oder alten Müllverbrennungsanlagen. Tiere akkumulieren<br />
das aufgenommene Gift im Körper. Es ist schlecht abbaubar,<br />
da dem Organismus die entsprechenden Enzyme dafür<br />
NB 20<br />
web<br />
Die enge Kommunikation mit dem Kunden ist unverzichtbar:<br />
Regelmäßig werden Kundenkontakte durch persönliche Besuche<br />
intensiviert. Neben der Ermittlung von Kundenwünschen<br />
und -ansprüchen werden Verbesserungen und Korrekturen,<br />
die sich aus solchen Besuchen ergeben,<br />
dokumentiert und bearbeitet.<br />
fehlen. Nach einiger Zeit kann sich das aufgenommene Dioxin<br />
dann auch im Eigelb oder im Fleisch wiederfinden.<br />
Sicherlich sind die analytischen Nachweismethoden in den<br />
letzten zehn Jahren immer schärfer geworden. Die Tatsache<br />
der empfindlichen Nachweismethoden und die Herabsetzungen<br />
der Dioxingrenzwerte auf europäischer Ebene in<br />
den letzten zwanzig Jahren prägen die Debatte im aktuellen<br />
Dioxinbefunde.<br />
Wissenschaftlich belegt ist, dass die tatsächliche Umweltbelastung<br />
durch Dioxin in den letzten zwei Jahrzehnten rückläufig<br />
ist.<br />
Die Lebensmittelsicherheit ist das wichtigste Primärziel bei<br />
der Lebensmittelherstellung. <strong>Westfleisch</strong> leistet hierzu in<br />
den einzelnen Stufen der Fleischvermarktung und Lebensmittelerzeugung<br />
einen definierten und nachprüfbaren Beitrag,<br />
damit der Verbraucher auch weiterhin mit Genuss<br />
Fleischprodukte aus unseren<br />
Unternehmen verzehren kann.<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Produkte sind nachweislich<br />
nicht von Dioxin überschreitungen<br />
betroffen.<br />
Jörg Bartel<br />
Leiter Konzernqualitätsmanagement
7 Umweltschutz<br />
7.1 Umweltmanagement bei<br />
<strong>Westfleisch</strong><br />
Umweltschutz ist bei <strong>Westfleisch</strong> fest in den Unternehmenszielen<br />
verankert. Natürliche Rohstoffe sind die Voraussetzung<br />
für die Produktion unseres Sortiments. Mit der Natur<br />
wollen wir verantwortungsvoll umgehen.<br />
Unsere wesentlichen Umwelteinwirkungen liegen in den Bereichen<br />
Energie- und Wasserverbrauch sowie Emissionen.<br />
Die Verbräuche und den Eintrag von belastenden Emissionen<br />
in die Umwelt gilt es zu minimieren. Außerdem wollen<br />
wir die Geruchs- und Lärmbelastung reduzieren.<br />
Wir betreiben einen aktiven Umweltschutz, der alle Unternehmensbereiche<br />
sowie alle Mitarbeiter einbezieht, um die<br />
Umweltbelastungen so niedrig wie möglich zu halten oder<br />
ganz zu vermeiden.<br />
Nachhaltigkeit beginnt für uns beim verantwortungsvollen<br />
Umgang mit den uns überlassenen Ressourcen. Bereits 2003<br />
wurden die ersten <strong>Westfleisch</strong>-Standorte (Fleischcenter<br />
Coesfeld und Hauptverwaltung in Münster) mit der Umweltauszeichnung<br />
„Ökoprofit-Betrieb“ ausgezeichnet, Basis dafür<br />
sind neutrale Ökoprofit-Audits. Seit 2009 können alle<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Produktionsstandorte eine Umweltauszeichnung<br />
vorweisen.<br />
Im <strong>Westfleisch</strong>-Betrieb in Coesfeld haben im Geschäftsjahr<br />
2011 die Vorbereitungen für eine Zertifizierung des Umweltmanagements<br />
nach DIN EN ISO 14001 23 begonnen.<br />
Die <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe Coesfeld, Hamm, Lübbecke, Paderborn,<br />
Erkenschwick und Westfalenland streben die Zertifizierung<br />
nach DIN EN 16001 24 in diesem Jahr (2011) an.<br />
Aus der Forderung, die Umwelt aktiv zu schützen, leitet sich<br />
ein geordnetes System von Grundsätzen in Form der <strong>Westfleisch</strong>-Umweltleitlinien<br />
ab.<br />
• Wir betreiben Umweltschutz aus eigener Initiative und<br />
Verantwortung und führen die dazu erforderlichen Maßnahmen<br />
durch.<br />
• Ökologie und Ökonomie sind kein Gegensatz: Unsere Bestrebungen<br />
zur Verbesserung von Umwelt und Ökologie<br />
sind darauf ausgerichtet, unsere Produkte und Dienstleistungen<br />
angemessen, d.h. unter Berücksichtigung sowohl<br />
ökologischer als auch ökonomischer Gesichtspunkte herzustellen<br />
und anzubieten.<br />
23 DIN EN ISO 14001: internationale Umweltmanagementnorm, diese<br />
legt weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem<br />
fest.<br />
24 DIN EN 16001: Energiemanagementsystem.<br />
• Wir entwickeln, fertigen und vertreiben Produkte und<br />
Dienstleistungen bei weitestgehender Schonung der Ressourcen.<br />
Mit knappen Ressourcen wie Energie und Wasser<br />
gehen wir verantwortungsvoll um.<br />
• Vermeidung, Verminderung und Verwertung von Abfällen<br />
haben Vorrang vor der ordnungsgemäßen Entsorgung.<br />
• Gesetzliche Vorschriften und behördliche Auflagen werden<br />
als Mindeststandard gesehen und selbstverständlich<br />
eingehalten. Darüber hinaus strebt die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />
an, den technischen Stand bei der Anwendung von<br />
Umweltschutztechnologien in Zusammenarbeit mit Kunden,<br />
Behörden, Forschungsinstituten, Verbänden und Lieferanten<br />
zu verbessern.<br />
7.2 Carbon Footprint Schweinefleisch<br />
und Kalbfleisch<br />
Der Klimawandel ist in aller Munde, er zählt zu den größten<br />
Herausforderungen unserer Zeit. Um die globale Erwärmung<br />
auf ein verträgliches Maß zu begrenzen – darin sind sich die<br />
Experten einig –, gilt es, den Ausstoß an Treibhausgasen zu<br />
stabilisieren und anschließend markant zu senken.<br />
Wissenschaftlern zufolge wird sich das Produktionsvolumen<br />
der Viehwirtschaft zwischen 2000 und 2050 weltweit verdoppeln.<br />
Ursache sind die steigende Nachfrage und die<br />
wachsende Weltbevölkerung. Damit steigt auch der Druck<br />
auf die Ökosysteme und das Klima.<br />
<strong>Westfleisch</strong> wird die Werte für die drei Fleischsorten Schwein,<br />
Kalb, Rind jeweils im Drei-Jahres-Takt veröffentlichen, um die<br />
messbaren quantitativen Veränderungen zu dokumentieren.<br />
So leisten wir einen Beitrag zu der von der Bundesregierung<br />
geforderten Beteiligung aller Wirtschaftsbereiche zur<br />
Begrenzung von Treibhausgasen bis 2020.<br />
<strong>Westfleisch</strong> will seine Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz<br />
auch in Zukunft weiter ausbauen. Zielgerichtet, innovativ,<br />
an die Vorgaben laufend angepasst und unter Berücksichtigung<br />
der berechtigten globalen Forderungen.<br />
Carbon Footprint Schweinefleisch<br />
<strong>Westfleisch</strong> hat <strong>2010</strong> als erstes deutsches Fleischunternehmen<br />
im Rahmen einer Ökobilanz den sogenannten Carbon<br />
Footprint für die gesamte Schweinefleischproduktion veröffentlicht.<br />
Darin werden alle Treibhausgase der Wertschöpfungskette<br />
Schweinefleisch – von der Erzeugung der Ferkel<br />
über die Mast der Schlachtschweine bis zum Fleischverkauf<br />
– für die weiterverarbeitende Industrie nachvollziehbar und<br />
überprüfbar erfasst und ausgewertet.<br />
NB 21<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Umweltschutz<br />
<strong>2010</strong><br />
Basis dieser umfassenden CO 2-Bilanz ist die ISO 14040 ff. Sie<br />
legt fest, wie die systematische Analyse von Umweltwirkungen<br />
von geschlossenen Produktionsprozessen zu erfolgen<br />
hat. Die Ermittlung der Daten erstreckt sich dabei auf den<br />
gesamten Lebensweg eines Produktes.<br />
Im ersten Schritt wurden die klimaschädigenden Treibhausgase<br />
je kg Schweinefleisch ermittelt, anschließend die CO 2-<br />
Emission in Bezug auf das Wurstsortiment (Kochpökelware,<br />
Brühwurst und Rohwurst) bei Gustoland sowie für 1 kg SB-<br />
Schweinefleisch bei WestfalenLand berechnet.<br />
CO 2-Äquivalente<br />
Für Schweinefleisch und Wurstwaren<br />
1 kg Schweinefleisch<br />
1 kg SB-Frischfleisch<br />
(Schwein)<br />
1 kg Kochpökelware<br />
Carbon Footprint Kalbfleisch<br />
Unserem Ziel, für alle bei <strong>Westfleisch</strong> angebotenen Fleischarten<br />
einen CO 2-Fußabdruck zu berechnen, sind wir auch <strong>2010</strong><br />
mit der Berechnung des Carbon Footprints für Kalbfleisch<br />
weiter nachgegangen. Auch diesmal konnten wir auf ein umfangreiches<br />
Expertenwissen der Kontrollgemeinschaft Deutsches<br />
Kalbfleisch und des Bundesverbandes der Kälbermäster<br />
aus Landwirtschaft und Futtermittelproduktion zurückgreifen<br />
25 .<br />
Im Rahmen einer Ökobilanz wurden der Produktionslebensweg<br />
(„from cradle to gate 26 “) und die zugehörigen ökologischen<br />
Auswirkungen von Kalbfleisch umfassend analysiert<br />
und die während des Lebenswegs auftretenden Stoff- und<br />
Energieumsätze und die daraus resultierenden Umweltbelastungen<br />
bewertet.<br />
25 Bei der Erstellung der Ökobilanz haben die Experten der Landwirtschaftskammer<br />
NRW und der AGRAVIS AG aus Münster als Futtermittelhersteller<br />
sowie BASF SE aus Ludwigshafen <strong>Westfleisch</strong> unterstützt.<br />
Die Landwirtschaftskammer NRW und die AGRAVIS AG trugen<br />
umfangreiches Datenmaterial zur Beurteilung der Schweinefleischerzeugung<br />
bei, zur Futtermittelzusammensetzung und -beschaffung,<br />
aber auch Produktionsdaten zu Aufzucht und Mast der Schweine<br />
beim Landwirt. Die BASF SE hat mit über 400 Ökoeffizienz-Analysen<br />
bereits große Erfahrung in diesem Bereich. Mitte Januar <strong>2010</strong> prüfte<br />
die renommierte Zertifizierungsgesellschaft SGS diese Ökobilanz, die<br />
somit als „third party audited“ gilt.<br />
26 Bis zur Rampe Werkstor <strong>Westfleisch</strong> an Kunden.<br />
NB 22<br />
web<br />
1 kg Brühwurst<br />
1 kg Rohwurst<br />
3,2 kg CO 2 -Äquivalent<br />
3,3 kg CO 2 -Äquivalent<br />
3,6 kg CO 2 -Äquivalent<br />
3,7 kg CO 2 -Äquivalent<br />
4,0 kg CO 2 -Äquivalent<br />
Ökoprofil Kalbfleisch –<br />
Systemgrenzen ab Kalb<br />
Ökoprofil Kalbfleisch – Systemgrenzen ab Kalb<br />
Grundfutter Kraftfutter<br />
Treibhausgas-<br />
emissionen<br />
von der<br />
Milchkuh<br />
(ca. 3 %)<br />
Kälber<br />
(für Fleisch)<br />
Milch-<br />
austauscher Haut<br />
Schlachtung &<br />
Verarbeitung<br />
*Innereien, Darmpaket, Kopf.<br />
Stallhaltung Gülle<br />
Der Carbon Footprint liegt im Bereich von 8,7–10,9 kg CO 2e/<br />
kg Kalbfleisch je nach Annahme zur Emission aus der enterischen<br />
Fermentation 27 . Der Carbon Footprint ist zu etwa 40 %<br />
auf die direkte enterische Methanemission des Kalbes sowie<br />
die Methanemission der (anteiligen) Milchkuh zurückzuführen.<br />
Der restliche Beitrag kommt fast komplett aus dem Futter<br />
für Kalb bzw. anteiliger Milchkuh. Eine maßgebliche Rolle<br />
spielen neben dem Carbon Footprint Kalbfleisch im Hinblick<br />
auf die Gesamtumweltbelastung auch das Versäuerungspotenzial,<br />
die Wasseremission sowie der Primärenergiebedarf.<br />
Die Treibhausgasemissionen lassen sich beispielsweise gezielt<br />
reduzieren durch:<br />
• eine verbesserte Futterverwertung, gutes Wachstumspotenzial<br />
in der Mast<br />
• verminderte Emissionen aus enterischer Fermentation<br />
• bessere Ausnutzung der Energie im Stall durch z.B. Stalldämmung<br />
und Abwärmenutzung<br />
• geringere Mengen Mineraldünger und optimierte Güllenutzung<br />
im Ackerbau<br />
• Anpassung des Zeitpunktes der Kälberschlachtung<br />
(Schlachtgewicht, -alter)<br />
<strong>Westfleisch</strong> will die CO 2-Belastung in der Kette verringern und<br />
• optimiert deshalb den Verbrauch von Verpackungsmaterial<br />
und<br />
• arbeitet an der Reduzierung der Strom- und Erdgasverbräuche<br />
in den Produktionsbetrieben.<br />
Personen- und Güterverkehr spielen bei Fleisch eine eher<br />
untergeordnete Rolle.<br />
27 Gärungsprozesse im Verdauungstrakt der Rinder.<br />
Kalbfleisch<br />
Sonstige<br />
Produkte*<br />
ca. 87 %<br />
ca. 6 %<br />
ca. 7 %
7.3 Energiemanagement/<br />
Energiekonzept<br />
Jede Fleisch verarbeitende Industrie benötigt viel Energie,<br />
sowohl für die Verarbeitung als auch für das Frischhalten der<br />
Rohstoffe und Produkte – und damit für die Gewährleistung<br />
der Lebensmittelsicherheit. Die Energie muss höchst effizient<br />
und sparsam eingesetzt werden und zugleich so umweltverträglich<br />
wie möglich sein.<br />
Wir mindern deshalb nicht nur systematisch den Verbrauch,<br />
sondern achten auch darauf, dass die benötigte Energie 28<br />
CO 2-reduziert zur Verfügung gestellt wird. Weiterhin setzen<br />
wir in unseren Produktionsstätten auf Kraft-Wärme-Kopplung<br />
29 über Blockheizkraftwerke (BHKW).<br />
Stromeinkauf<br />
In der Vergangenheit hatten kommunale Versorger als Lieferanten<br />
an den jeweiligen Standorten eine fast unangefochtene<br />
Vorrangstellung. Mit der Liberalisierung des Strommarktes<br />
konnte <strong>Westfleisch</strong> die Energie mithilfe eines Brokers an der<br />
Leipziger Börse einkaufen, z. B. als reines Tranchenmodell, bei<br />
dem sechs Tranchen pro Jahr zu möglichst günstigsten Konditionen/Tagespreisen<br />
beschafft werden.<br />
Seit 2008 sind neue Einkaufsstrategien entwickelt worden.<br />
Über eine strukturierte Beschaffung ist eine genauere Anpassung<br />
an die Schwankung der Verbräuche der einzelnen<br />
Standorte möglich. Über unser Aufzeichnungssystem werden<br />
die für die Beschaffung erforderlichen Grunddaten aktuell<br />
bereitgestellt.<br />
Lastgänge 30 werden 2011 quartalsweise und ab 2012 monatlich<br />
zur Prognose ausgewertet. Somit erfolgt die Versorgung nicht<br />
nur nach einem Lastgang, sondern stets optional aktualisiert.<br />
Seit 2009 ist es möglich, die Energieverbräuche für alle sechs<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Standorte zentral abzurufen, damit sind die Daten<br />
besser und schneller zu überprüfen und zu vergleichen.<br />
Die Verbrauchsmessung findet am Übergabepunkt der<br />
Standorte am Zähler der Netzbetreiber statt.<br />
Ein systematisches Management beinhaltet dezentrale Verbrauchsprognosen<br />
auf der Basis von Datenanalysen. Die Zielvorgaben<br />
werden in regelmäßigen Audits überwacht. Das<br />
System wird zum Ende 2011 nach der DIN EN 16001 zertifiziert.<br />
28 Der von uns bezogene Strommix hat eine durchschnittliche Jahres-<br />
CO 2 -Emission von 340 g/kWh, dieser liegt deutlich unter der des<br />
bundesdeutschen Mix von 508 g/kWh.<br />
29 BHKW-Anlage, siehe Kapitel Zahlen, Daten, Fakten, Seite NB 32.<br />
30 Der Lastgang (Lastverlauf) zeigt über einen bestimmten Zeitraum<br />
(Tag, Woche, Monat, Jahr) die in Intervallen von jeweils 15 Minuten<br />
ermittelte, mittlere, dem Netz entnommene bzw. bereitgestellte<br />
Leistung der elektrisch betriebenen Anlagen.<br />
Ausblick unserer Energieplanung<br />
• Weitere Senkung des Gesamtverbrauchs bis 2020<br />
• 2011 Zertifizierung des Energiemanagements nach DIN EN<br />
16001 geplant<br />
• Aufbau eines Benchmarkings im Rahmen des Energiemanagementsystems<br />
mit entsprechendem Maßnahmenkatalog<br />
• Ausweitung der systematischen Aufzeichnungen auf alle<br />
Abteilungen und Hauptverbraucher<br />
Reduzierung der Wasser- und Energieverbräuche<br />
Die folgenden Tabellen zum Wasser-, Gas- und Stromverbrauch<br />
zeigen, dass <strong>Westfleisch</strong> den Bedarf an diesen teuren<br />
Ressourcen erheblich senken konnte.<br />
Wasserverbrauch <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />
Liter je Schlachteinheit, <strong>Westfleisch</strong> eG *<br />
240<br />
230<br />
220<br />
210<br />
200<br />
244,9 l<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Gasverbrauch<br />
–15,7 %<br />
kWh je Schlachteinheit, <strong>Westfleisch</strong> eG *<br />
13,0<br />
12,5<br />
12,0<br />
11,5<br />
12,9 kwh<br />
–14,0 %<br />
* 1 Schlachteinheit = 4 Schlachtschweine oder 1 Schlachtrind<br />
206,5 l<br />
11,1 kwh<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Stromverbrauch<br />
kWh je Schlachteinheit, <strong>Westfleisch</strong> eG *<br />
12,0<br />
11,5<br />
11,0<br />
10,5<br />
10,0<br />
12,1 kWh<br />
–17,4 %<br />
10,0 kWh<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
NB 23<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Umweltschutz<br />
<strong>2010</strong><br />
Als Ziel soll der in Bezug auf die Schlachtmengen normierte<br />
Gas- und Stromverbrauch unter Berücksichtigung der Produktionsmenge<br />
jährlich um jeweils 1 % kWh/Schlachteinheit<br />
reduziert werden.<br />
CO2-Emission des Gas- und Stromverbrauchs<br />
<strong>2010</strong> 2009 Einsparung<br />
zum Vorjahr<br />
Gas 26.168 t CO2 /a 27.694 t CO2 /a – 5,5 %<br />
Strom 46.233 t CO2 /a 46.917 t CO2 /a – 1,7 %<br />
<strong>2010</strong> sind die CO 2-Emissionen beim Gasverbrauch um 5,5 %<br />
im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, die Emissionen<br />
aus dem Stromverbrauch um 1,7 %. Wir streben weitere Reduzierungen<br />
kontinuierlich um ca. 1 % an.<br />
7.4 Standortbezogene Maßnahmen<br />
Neben kontinuierlichen Arbeiten an CO 2-Reduzierungen haben<br />
wir im vergangenen Jahr <strong>2010</strong> auch folgende standortbezogene<br />
Projekte umgesetzt:<br />
Pilotanlage – Abluft-Reinigung<br />
Im Januar <strong>2010</strong> wurde auf dem Betriebsgelände der Gustoland<br />
GmbH eine Abluft-Reinigungsanlage aufgebaut. Hierbei<br />
handelt es sich um eine Pilotanlage aus Brasilien, die die<br />
Schadstoffe aus dem Rauch der Wurstproduktion auffängt.<br />
Nicht nur die Belästigung der Anlieger durch Geruch konnte<br />
verringert werden, sondern es konnte auch eine Gaseinsparung<br />
von 430.000 m³/a verbucht werden.<br />
Projekt „Grüne Wand“ zum Lärmschutz<br />
Lärm als Umweltproblem beeinträchtigt die Lebensqualität<br />
der Menschen immer mehr und kann zu gesundheitlichen<br />
Schäden führen.<br />
Es gibt viele Lärmquellen auf einem Schlachthof, wie z. B. die<br />
Anlieferung lebender Tiere auf Transportfahrzeugen oder<br />
das Geräusch der Kühlanlage. Durch vorausschauende Planung<br />
und Lärm mindernde Details (bauliche Veränderungen)<br />
lässt sich Lärm bereits an der Quelle verringern.<br />
Am Fleischcenter in Coesfeld wurde <strong>2010</strong> eine 3.99 m hohe<br />
und 70 m lange Lärmschutzwand aufgestellt. Mit einer Luftschalldämmung<br />
von DLR = 42 dB nach DIN EN 1793-2 und<br />
einem Schallabsorptiongrad von DLa = 10 dB nach DIN EN<br />
1793-1 werden die Anforderungen bzgl. Schalldämmung<br />
und Schallabsorption als „hochabsorbierend“ eingestuft.<br />
NB 24<br />
web<br />
Außer einem hocheffizienten Lärmschutz sollte eine in Zukunft<br />
vollbegrünte Wand auch als ein optisch ansprechendes<br />
Lärmschutzbauwerk in die vorhandene Umgebung eingepasst<br />
werden. Pflegekosten sind nicht zu erwarten und<br />
auf eine Bewässerungsanlage kann verzichtet werden, da die<br />
Lärmschutzwand extensiv begrünt wird.<br />
Reduzierung des Wasser verbrauchs durch<br />
alternative Sterilisationsverfahren<br />
Typisch für Verarbeitungsbetriebe ist ein hoher Bedarf an<br />
Wasser, bei <strong>Westfleisch</strong> produktionstechnisch als Produkt-,<br />
Prozess-, Sanitär- sowie technisches Wasser klassifiziert.<br />
Nach dem geltenden Lebensmittel- und Veterinärrecht muss<br />
in nahezu allen Wasch- und Spülvorgängen von Schlachtanlagen<br />
Trinkwasser verwendet werden.<br />
Der Gesetzgeber fordert, dass Lebensmittel herstellende<br />
oder verarbeitende Betriebe über Sterilisationsvorrichtungen<br />
für Arbeitsgeräte mit einer Wassertemperatur von mindestens<br />
82 °C oder über ein alternatives System mit gleicher<br />
Wirkung verfügen müssen.<br />
Eine Desinfektion mit 82 °C heißem Wasser ist aber auch<br />
nachteilig: Eine gleichmäßig hohe Temperatur lässt sich nur<br />
mit einem erheblichen Wasseraustausch von > 20 % pro Minute<br />
in den Becken sicherstellen, um ausreichend desinfizieren<br />
zu können. Außerdem ist die Anwendung von heißem<br />
Wasser mit viel Dampf und Hitze verbunden. Die Arbeitsbedingungen<br />
sind dann weniger günstig.<br />
Mit alternativen Sterilisationsverfahren lässt sich der Wasserfluss<br />
erheblich reduzieren, weil die Desinfektionsleistung<br />
auch bei einem Austausch von 5 bis 10 % pro Minute noch<br />
sehr gut funktioniert.<br />
Alternative Sterilisationsverfahren wirken bereits bei Raumtemperatur.<br />
Sie verhindern die Bildung von Biofilm; Energie-<br />
und Wasserverbrauch sind deutlich reduziert und die Arbeitsbedingungen<br />
für die Beschäftigten verbessert. Überdies<br />
lassen sich Wartungskosten sparen, da die Warmwasseranlagen<br />
nicht mehr entkalkt oder entsteint werden müssen.
8 Mitarbeiter<br />
Ein Unternehmen kann sich nur positv entwickeln, wenn seine<br />
Mitarbeiter gut sind. Sie sind der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Zuverlässigkeit, Motivation und Begeisterung unserer Mitarbeiter<br />
begründen diesen Erfolg ganz wesentlich mit. Eine<br />
angemessene Entlohnung und Personalbindung ist für uns<br />
deshalb eine wichtige Aufgabe, der wir uns im Rahmen der<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Qualitätspartnerschaft nachhaltig verpflichten.<br />
Jeder einzelne Mitarbeiter wird als Erfolgsfaktor angesehen,<br />
der einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und Steigerung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmensgruppe<br />
leistet. Das Wissen, das in den Köpfen unserer Mitarbeiter<br />
steckt, ist sehr wertvoll: Denn oft genug bringt deren Fachkenntnis<br />
die Lösung für Probleme und bildet die Grundlage<br />
für die Umsetzung unternehmerischer Ziele.<br />
Ziel der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe ist es, als Arbeitgeber sowohl für<br />
Nachwuchskräfte als auch für etablierte Mitarbeiter attraktiv<br />
zu sein.<br />
<strong>Westfleisch</strong> etabliert eine Unternehmenskultur, die<br />
– junge Nachwuchskräfte für das Unternehmen begeistert,<br />
– die dafür sorgt, dass junge und ältere Mitarbeiter gleichermaßen<br />
wertgeschätzt und gefördert werden,<br />
– qualifizierte Mitarbeiter hält,<br />
– Mitarbeitern die Chance auf berufliche und persönliche<br />
Entwicklung gibt,<br />
– für ein gutes Arbeitsklima sorgt,<br />
– die Mitarbeitergesundheit schützt und den Krankenstand<br />
niedrig hält,<br />
– eine hierarchieübergreifende und offene Kommunikation<br />
innerhalb des Unternehmens sichert und pflegt.<br />
8.1 Mindestlohn<br />
Eine faire Zusammenarbeit aller bei <strong>Westfleisch</strong> Beschäftigten<br />
erfordert transparente und normative Grundlagen. Tarifverträge<br />
regeln die Arbeits- und Entgeltbedingungen bei<br />
den eigenen Mitarbeitern.<br />
LA4 Mitarbeiter mit Kollektivvereinbarungen<br />
In der <strong>Westfleisch</strong> eG werden die Mitarbeiter aufgrund<br />
von Tarifverträgen (<strong>2010</strong>: 90,9 % der Belegschaft)<br />
und einzeltariflichen Vereinbarungen (außertarifliche,<br />
sog. „AT-Verträge“; <strong>2010</strong>: 9,1 % der<br />
Mitarbeiter) beschäftigt.<br />
Wir sind aufgrund mangelnder Verfügbarkeit von geeigneten<br />
Arbeitskräften vor Ort nach wie vor auf den Einsatz von<br />
Werkverträgen angewiesen. Nur damit können wir flexibel<br />
auf die jeweils unterschiedliche saisonale Nachfrage reagieren.<br />
Für ausnahmslos alle bei <strong>Westfleisch</strong> Beschäftigten – auch<br />
für die Mitarbeiter von Dienstleistern – liegt der vereinbarte<br />
Mindestlohn seit 1. Mai 2011 bei brutto 7,79 € (zuvor 7,50 €)<br />
je Arbeitsstunde. Dies wird durch Entgelttarifverträge mit<br />
unseren Betriebsräten bzw. der zuständigen Gewerkschaft<br />
Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) sowie durch die Überprüfung<br />
unserer Dienstleister durch externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
garantiert.<br />
Jährliche Überprüfung der Mindestlohn-<br />
Selbstverpflichtung der Dienstleister<br />
Alle <strong>Westfleisch</strong>-Verträge mit Dienstleistern wurden um eine<br />
Zusatzvereinbarung zum Mindestlohn i. H. von 7,50 € (seit<br />
1. Mai 2011 7,79 €) brutto oder um einen von der DGB-Gewerkschaft<br />
anerkannten Lohnstandard ergänzt.<br />
In allen Zusatzvereinbarungen sind Sanktionen vereinbart.<br />
Die Werkunternehmen verpflichten sich für jeden Fall der<br />
Nichteinhaltung der Mindestlohnvereinbarung zur Zahlung<br />
einer Vertragsstrafe von 25.000 €. <strong>Westfleisch</strong> als Auftraggeber<br />
verpflichtet sich, solche Zahlungen für gemeinnützige<br />
Zwecke zur Verfügung zu stellen.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden zwei Prüfungen zur Einhaltung<br />
der Mindestlohnvereinbarung abgeschlossen. Zwei<br />
weitere Prüfungen wurden begonnen, sind aber bislang<br />
nicht abgeschlossen. Die zwei abgeschlossenen Prüfungen<br />
ergaben keine Verstöße gegen die Zusatzvereinbarung.<br />
Für das Jahr 2011 wird eine Erhöhung der Anzahl der durchgeführten<br />
Prüfungen angestrebt. Die Auswahl der zu prüfenden<br />
Werksunternehmen erfolgt zufallsbasiert unter zusätzlicher<br />
Berücksichtigung von Risikoeinschätzungen.<br />
8.2 Mitarbeiterbeteiligung<br />
Langfristiges nachhaltiges Wirtschaften heißt für uns auch,<br />
unsere Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen.<br />
Die Identifikation mit den Unternehmenszielen wird<br />
durch die Beteiligungsmöglichkeiten am Aktien- oder Genussrechtskapital<br />
nachhaltig beeinflusst und trägt dazu bei,<br />
dass alle Mitarbeiter im Rahmen ihrer Aufgaben unternehmerisch<br />
denken und handeln.<br />
NB 25<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Mitarbeiter<br />
<strong>2010</strong><br />
<strong>Westfleisch</strong> eG – Genussrechtsscheine<br />
Zur Stärkung des Eigenkapitals der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe werden<br />
aktionsweise Genussrechtsscheine an Mitglieder der<br />
<strong>Westfleisch</strong> eG, an Aktionäre der <strong>Westfleisch</strong> Finanz AG und<br />
an Mitarbeiter der Unternehmensgruppe herausgegeben.<br />
Genussrechte sind, ähnlich wie festverzinsliche Wertpapiere,<br />
Gläubigerrechte schuldrechtlicher Art und können unter bestimmten<br />
Voraussetzungen in der Bilanz als Eigenkapital<br />
ausgewiesen werden.<br />
<strong>Westfleisch</strong> Finanz AG – Aktien<br />
Das im Wesentlichen von Landwirten aus Westfalen-Lippe,<br />
von der <strong>Westfleisch</strong> eG und von institutionellen Anlegern gehaltene<br />
Grundkapital wird durch die Ausschüttung einer Dividende<br />
angemessen verzinst. Es werden Stammaktien als<br />
vinkulierte Namensaktien 31 und Vorzugsaktien als frei übertragbare,<br />
stimmrechtlose Namensaktien ausgegeben.<br />
Betriebliche Altersvorsorge – übertarifliche<br />
soziale Leistungen<br />
Die Altersversorgung hat auch aufgrund der demografischen<br />
Entwicklung enorm an Bedeutung gewonnen. Die<br />
<strong>Westfleisch</strong> eG leistet ihren Beitrag zur Zukunftssicherung<br />
der Mitarbeiter und zur Schließung der gesetzlichen Rentenlücke<br />
durch die Möglichkeit der Teilnahme an einer tariflich<br />
geregelten betrieblichen Altersvorsorge (Hamburger Pensionskasse).<br />
Im Rahmen eines Tarifvertrages zur Förderung der Altersvorsorge<br />
und der Entgeltumwandlung legt die Unternehmensgruppe<br />
für die Mitarbeiter jährlich einen festen Betrag<br />
auf ein Versorgungskonto zurück. Jeder Mitarbeiter mit einer<br />
ununterbrochenen Betriebszugehörigkeit von mindestens<br />
sechs Monaten hat einen Anspruch auf diese zusätzliche<br />
Leistung durch den Arbeitgeber.<br />
Die Mitarbeiter können durch Entgeltumwandlung (maximal<br />
4 % der Beitragsbemessungsgrenze) eine zusätzliche Altersversorgung<br />
aufbauen, die unabhängig vom Arbeitgeberanteil<br />
ist. Auch hierzu leistet der Arbeitgeber eine Zusatzzahlung<br />
in Höhe der ersparten Sozialversicherungsbeiträge.<br />
An Sozialabgaben, Beiträgen zur Altersversorgung und sozialen<br />
Unterstützung wandte die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe im vergangenen<br />
Jahr insgesamt 13,96 Mio Euro auf.<br />
31 Vinkulierte Namensaktien (§ 68 AktG) sind eine besondere Form von<br />
Aktien, deren Eigentumsübertragung von der satzungsgemäßen<br />
Zustimmung der Aktiengesellschaft abhängig ist.<br />
NB 26<br />
web<br />
Betriebliches Verbesserungsvorschlagswesen 32<br />
Im Rahmen des betrieblichen Verbesserungsvorschlagswesens<br />
haben die <strong>Westfleisch</strong>-Mitarbeiter die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge<br />
zu Arbeitsprozessen einzubringen.<br />
Davon profitieren Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen:<br />
Denn für umgesetzte Vorschläge erhalten die Mitarbeiter<br />
eine Prämie, während <strong>Westfleisch</strong> gleichzeitig Prozesse<br />
optimieren und Kosten senken kann.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden insgesamt 41 Vorschläge eingereicht,<br />
das ergibt eine Quote von 2,5 %. Von den eingereichten<br />
Vorschlägen wurden 35 prämiert. Insgesamt wurden<br />
14.150 € als Prämien an Mitarbeiter ausgezahlt. Die<br />
höchste Prämie betrug 2.500 €.<br />
8.3 Förderung/Qualifizierung<br />
Die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe fördert das Konzept des lebenslangen<br />
Lernens aktiv durch berufliche Weiterbildung, damit Mitarbeiter<br />
– aufbauend auf der Ausbildung – neue Qualifikationen<br />
erwerben oder alte erhalten und auffrischen können.<br />
Auf diese Weise will die Unternehmensgruppe langfristig<br />
und nachhaltig ihren qualitativen und quantitativen Arbeitskräftebedarf<br />
sichern.<br />
Ausbildung<br />
Jungen Menschen einen Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen<br />
ist eine Aufgabe, die <strong>Westfleisch</strong> sehr ernst<br />
nimmt. Ziel der Unternehmensgruppe ist es, viele qualifizierte<br />
junge Menschen für eine ihren Fähigkeiten und Neigungen<br />
entsprechende Ausbildung zu gewinnen.<br />
32 Ausgenommen WestPet Janke GmbH und Bruns GmbH.
Willkommen in der Arbeitswelt –<br />
herzlich willkommen bei <strong>Westfleisch</strong>.<br />
„Die ersten Tage im Unternehmen“<br />
Am 2. August <strong>2010</strong> starteten 42 junge Menschen ihre Ausbildung<br />
in der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe. Das Unternehmen stellt<br />
Ausbildungsplätze in acht Ausbildungsberufen bereit:<br />
Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel, Fachinformatiker,<br />
Fleischer, Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik,<br />
Fachkraft für Lebensmitteltechnik sowie Kaufmann für<br />
Spedition- und Logistikdienstleistungen. <strong>2010</strong> wurde erstmals<br />
der Ausbildungsberuf zum Industriemechaniker besetzt.<br />
Im Rahmen eines Begrüßungsseminars nutzte die Personalabteilung<br />
die Möglichkeit, in den ersten drei Tagen alle Auszubildenden<br />
kennenzulernen, sie mit dem Konzern bekannt<br />
zu machen und ihnen die Branche und allerhand Wissenswertes<br />
zum neuen Lebensabschnitt näherzubringen. Ein Besuch<br />
beim Tochterunternehmen WestfalenLand, dem Spezialisten<br />
für Frischfleisch in SB-Packungen, war ebenfalls<br />
Bestandteil der Einführung.<br />
Als namhafter Arbeitgeber in der Fleischindustrie bietet die<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe Berufseinsteigern interessante Perspektiven<br />
für die berufliche Entwicklung. Neben der dualen Ausbildungsschiene,<br />
bestehend aus Berufsschule und Einsatz im<br />
Unternehmen, werden auch begleitende Kurse und Seminare<br />
angeboten, die das Ausbildungsspektrum abrunden. Dieses<br />
Angebot wird kontinuierlich auf den neuesten Stand gebracht.<br />
Je nach Berufszweig nehmen die Auszubildenden z.B.<br />
an EDV-Schulungen teil und besuchen Workshops und Seminare,<br />
u.a. zum Thema Warenkunde. Weiterhin bereiten wir die<br />
Auszubildenden mithilfe von Vorbereitungsseminaren intensiv<br />
auf ihre Abschlussprüfung vor.<br />
<strong>2010</strong> wurden die insgesamt 127 Auszubildenden der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />
zusätzlich zur schulischen Ausbildung an<br />
167 33 Tagen unternehmensintern weitergebildet, das sind<br />
1,31 Tage je Auszubildenden.<br />
33 Die Entwicklung der Aus- und Weiterbildung der Auszubildenden und<br />
Mitarbeiter für die Jahre 2009 und <strong>2010</strong>, werden im Kapitel Zahlen,<br />
Daten, Fakten auf Seite NB 34 dargestellt.<br />
<strong>2010</strong> haben 32 Auszubildende die Abschlussprüfung erfolgreich<br />
absolviert. <strong>Westfleisch</strong> hat sieben davon als Mitarbeiter<br />
für länger als ein Jahr übernommen. Sieben weitere blieben<br />
ein halbes bis ein Jahr im Unternehmen, neun nur kurzfristig<br />
(bis zu einem halben Jahr Beschäftigungsdauer).<br />
Weiterbildung<br />
Gewinnung, Qualifizierung und Bindung von Fach- und Führungskräften<br />
ist für den Fortbestand der Unternehmensgruppe<br />
von zentraler Bedeutung. Durch ein umfangreiches<br />
Angebot an internen und externen Trainings, Seminaren und<br />
Workshops wird nicht nur Fachwissen vermittelt (z.B. in der<br />
Schulung zu Tierschutz-, Umwelt- und Abfallbeauftragten),<br />
sondern es werden auch bereichsübergreifende Kompetenzen<br />
ausgebaut, von denen das Unternehmen direkt profitiert.<br />
Auf Basis einer systematischen Jahresplanung wird der Weiterbildungsbedarf<br />
jedes Mitarbeiters ermittelt. Im Rahmen<br />
der Schulungsbedarfsermittlung finden Personalgespräche<br />
zwischen den Mitarbeitern und der Abteilungs-/Bereichsleitung<br />
statt. Der Schulungsbedarf wird im Schulungsplan festgehalten<br />
und im Schulungsnachweis dokumentiert.<br />
Die fachliche Förderung ist ein wichtiger Eckpfeiler im Weiterbildungsprogramm<br />
der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe. Ein internes<br />
Qualifizierungsprogramm fördert die bereichsübergreifende<br />
Weiterentwicklung und das Vermitteln von weitergehenden<br />
Kompetenzen. Die bereichsübergreifende Qualifizierung erhöht<br />
das Verständnis untereinander und fördert die Zusammenarbeit<br />
über Standort- und Abteilungsgrenzen hinaus.<br />
Die Inhalte des Programms konzentrieren sich unter anderem<br />
auf die Vermittlung von sogenannten Soft Skills und<br />
enthalten daher Themenblöcke aus den Bereichen Sozial-<br />
und Methodenkompetenz sowie Persönlichkeitsbildung.<br />
Das Qualifizierungsprogramm erhielt bisher viel Zuspruch<br />
durch die Teilnehmer. Evaluierungen stellen sicher, dass auf<br />
hohem Niveau bedarfsgerecht gearbeitet wird.<br />
Jeder <strong>Westfleisch</strong>-Mitarbeiter nahm <strong>2010</strong> an durchschnittlich<br />
1,24 34 Tagen im Jahr an Fortbildungen teil.<br />
Traineeprogramm<br />
Für unsere vielfältigen und herausfordernden Aufgabenbereiche<br />
suchen wir engagierte Trainees, die wir mit individuel-<br />
34 Die Entwicklung der Aus- und Weiterbildung der Auszubildenden<br />
und Mitarbeiter für die Jahre 2009 und <strong>2010</strong>, sind im Kapitel Zahlen,<br />
Daten, Fakten auf Seite NB 34 nachzulesen.<br />
NB 27<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Mitarbeiter<br />
<strong>2010</strong><br />
len und systematischen Ausbildungsprogrammen als Management-Nachwuchskräfte<br />
aufbauen.<br />
Unser zweijähriges Qualifizierungsprogramm wendet sich an<br />
Absolventen der gängigen Hoch- und Fachhochschulen sowie<br />
an Meister und Techniker aus dem Fleischerhandwerk.<br />
Frauen und Männer werden in gleichem Maße berücksichtigt.<br />
Ziel des Traineeprogramms ist es, den Teilnehmern umfassende<br />
Kenntnisse und Erfahrungen aus allen wesentlichen<br />
Teilbereichen der Unternehmensgruppe zu vermitteln. Zu<br />
den fachlichen Kenntnissen, die die Teilnehmer bereits mitbringen<br />
und weiter an den Produktionsstätten erlangen,<br />
können sie weitere Qualifikationen erwerben und nehmen<br />
an entsprechenden Schulungen teil. Derzeit werden konzernweit<br />
9 Trainees ausgebildet.<br />
Vielfalt und Chancengleichheit<br />
Als weltweit agierendes Unternehmen möchte <strong>Westfleisch</strong><br />
die kulturelle Vielfalt und die Chancengleichheit zum Wohlergehen<br />
jedes einzelnen Mitarbeiters fördern und schützen.<br />
Deshalb bieten wir allen Mitarbeitern die gleichen Chancen,<br />
unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung,<br />
Behinderung, Rasse, Religion, Nationalität, Familienstand,<br />
Familiensituation oder Herkunftsland. Zudem fördert und<br />
unterstützt <strong>Westfleisch</strong> mit seiner Verhaltensrichtlinie den<br />
fairen ethischen, gleichberechtigten und respektvollen Umgang<br />
mit Mitarbeitern gemäß gesetzlichen Vorgaben. Die<br />
Richtlinie definiert den Schutz der Mitarbeiter vor Belästigung,<br />
unfairer Behandlung und Diskriminierung und fördert<br />
so ein sicheres Arbeitsumfeld. 35<br />
35 Die Mitarbeiterstruktur der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe ist detaillierter im<br />
Kapitel Zahlen, Daten Fakten auf Seite NB 33 aufgeführt.<br />
NB 28<br />
web
9 Arbeitsschutz<br />
Es liegt im ureigensten Interesse von <strong>Westfleisch</strong>, die Gesundheit<br />
und Unversehrtheit seiner Mitarbeiter zu gewährleisten.<br />
Die Einhaltung von Sicherheits-, Gesundheits- und<br />
Arbeitsstandards sehen wir als eine grundlegende Verantwortung<br />
der Unternehmensgruppe an. Über die selbstverständlichen<br />
tariflichen und gesetzlichen Regelungen (Urlaub,<br />
Krankheit, Unfallverhütung) hinaus hat <strong>Westfleisch</strong><br />
deshalb ein eigenes Managementsystem zur Förderung des<br />
Arbeitsschutzes etabliert.<br />
Wir verstehen es als permanente Aufgabe, alle Produktionsschritte<br />
und Produkte auf Gefährdungen für die Mitarbeiter<br />
zu überprüfen und Vorsorge zu treffen, um Unfälle und Gesundheitsbeeinträchtigungen<br />
zu vermeiden.<br />
Prozessbeschreibungen und Arbeitsanweisungen regeln<br />
den Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit innerbetrieblich.<br />
Diese sind schriftlich fixiert und allen Mitarbeitern zugänglich.<br />
Dabei setzt <strong>Westfleisch</strong> verantwortungsbewusstes Arbeiten<br />
im täglichen Ablauf voraus.<br />
Die Führungskräfte tragen durch eigenes Vorbild und folgerichtiges<br />
Verhalten dazu bei, dass den Mitarbeitern die Bedeutung<br />
des Arbeitsschutzes bewusst ist und sie dafür sensibilisiert<br />
werden. Jeder Mitarbeiter hat die Pflicht, auf<br />
erkannte Gefahren hinzuweisen, und das Recht, Gefahrenpotenziale<br />
zu kennen.<br />
Wir verpflichten uns, einschlägige Gesetze und Vorschriften<br />
einzuhalten und das auch zu kontrollieren. Das Unternehmen<br />
pflegt dazu eine gute Zusammenarbeit mit Behörden<br />
und der Fleischerei-Berufsgenossenschaft (FBG) sowie intern<br />
mit dem Betriebsrat, der bei Planung und Umsetzung<br />
von Maßnahmen zum Arbeitsschutz einbezogen wird. Ob<br />
und inwieweit die Vorschriften greifen und wo noch Verbesserungsbedarf<br />
besteht, zeigen regelmäßige interne und externe<br />
Audits.<br />
Auf dem Weg zum zertifizierten Arbeitsschutz-Management-System<br />
In Zusammenarbeit mit der Fleischerei-Berufsgenossenschaft<br />
hat sich die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe <strong>2010</strong> auf die Zertifizierung<br />
des konzernweit gültigen Arbeitsschutz-Management-Systems<br />
nach den Vorgaben des FBG-Gütesiegels<br />
intensiv vorbereitet. Eine Zertifizierung, wie sie für <strong>2010</strong> geplant<br />
war, ist noch nicht erfolgt 36 .<br />
Im Rahmen der Vorbereitung wurde unser Arbeitsschutzsystem<br />
bewertet und optimiert.<br />
36 Siehe <strong>Westfleisch</strong>-Nachhaltigkeitsbericht 2009, Seite NB25, Punkt<br />
LA7.<br />
Nachdem die <strong>Westfleisch</strong>-Schlachtbetriebe im Januar 2011<br />
die Vorbereitungs-Audits durch die FBG erfolgreich abgeschlossen<br />
haben, sind noch im laufenden Jahr eine abschließende<br />
Begutachtung und die Verleihung des Gütesiegels<br />
geplant.<br />
FBG-Gütesiegel „Sicher zum System“<br />
2005 hat die Fleischerei-Berufsgenossenschaft (FBG) in Form<br />
einer praktischen Checkliste einen Leitfaden für die Einführung<br />
eines Arbeitsschutzmanagement-Systems entwickelt.<br />
Fleischbetriebe, die die folgenden Mindestvoraussetzungen<br />
erfüllen, können von der FBG begutachtet werden:<br />
– Teilnahme am Prämienverfahren der beiden Vorjahre, jeweils<br />
mindestens 2,5 % erzielt<br />
– mindestens 2 % Rabatt im Rabattverfahren<br />
– Teilnahme an eintägigem Führungskräfteseminar<br />
– kein laufendes Bußgeldverfahren, keine Bußgelder in den<br />
zwei Vorjahren<br />
– kein Arbeitsunfall mit sehr schweren bzw. tödlichen Folgen<br />
im laufenden Jahr oder im Vorjahr<br />
– kein Einwand der staatlichen Überwachungsbehörde<br />
Bei erfolgreicher Auditierung erhalten die Unternehmen das<br />
drei Jahre gültige Gütesiegel „Sicher mit System“.<br />
Das Gütesiegel hilft nicht nur, die Wahrscheinlichkeit von Unfällen<br />
und berufsbedingten Erkrankungen zu senken, sondern<br />
es ist auch ein Beleg dafür, dass der entsprechende<br />
Betrieb generell gut organisiert ist und effizient arbeitet.<br />
Der Weg zum Gütesiegel<br />
Beantragung über den zuständigen Technischen<br />
Aufsichtsbeamten<br />
�<br />
Abschluss einer Vereinbarung<br />
�<br />
Beratung durch einen Gütesiegel-Fachberater<br />
�<br />
Durchführung eines Selbstchecks<br />
�<br />
Optimierung des vorhandenen<br />
Arbeitsschutz-Management-Systems<br />
�<br />
Begutachtung durch einen Gütesiegel-Auditor<br />
�<br />
Vergabe des Gütesiegels „Sicher mit System“<br />
NB 29<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Arbeitsschutz<br />
<strong>2010</strong><br />
Unfallhäufigkeit in der Fleischwirtschaft<br />
Die Arbeitsschutzbehörden der Bundesländer und die Aufsichts-<br />
und Beratungsdienste der Unfallversicherungsträger<br />
beraten und überwachen die Unternehmen in Fragen der<br />
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Die Fleischerei-<br />
Berufsgenossenschaft ist der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung<br />
für die Fleischwirtschaft.<br />
Im Jahre 2009 wurden 15.979 meldepflichtige Arbeitsunfälle<br />
sowie 1.745 meldepflichtige Wegeunfälle angezeigt; 537<br />
Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit gingen bei der<br />
Berufsgenossenschaft ein.<br />
In der Fleischwirtschaft ereigneten sich 63 meldepflichtige<br />
Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter im Jahr 2009. Damit setzte<br />
sich der rückläufige Trend im Vergleich zur Unfallhäufigkeit<br />
in den vergangenen Jahren fort (2006: 70,6; 2007: 70,1;<br />
2008: 68,7). Die Unfallhäufigkeit liegt in der Fleischwirtschaft<br />
deutlich über der Unfallhäufigkeit in vielen anderen Branchen.<br />
(Quelle: Deutscher Bundestag; Drucksache 17/4341_23.12.<strong>2010</strong>)<br />
Die Gesundheit der Mitarbeiter geht vor. <strong>2010</strong> konnte die<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe einen Rückgang der meldepflichtigen<br />
Unfälle um 23,95 % verbuchen:<br />
NB 30<br />
web<br />
37<br />
Meldepflichtige<br />
Unfälle<br />
1000-Mann-<br />
Quote 38<br />
(<strong>2010</strong>)<br />
Veränderung<br />
zum<br />
Vorjahr<br />
1000-Mann-<br />
Quote<br />
(2009)<br />
Branchendurchschnitt<br />
2009<br />
71,60 –23,95% 94,15 63<br />
Beschäftigung von Schwerbehinderten38<br />
<strong>2010</strong> zahlte <strong>Westfleisch</strong> insgesamt eine Ausgleichsabgabe<br />
hinsichtlich der Schwerbehindertenanzeige von 22.637,65 €.<br />
Die Zahlung einer Ausgleichsabgabe entfällt, wenn die 5 %<br />
Grenze (Beschäftigung von Schwerbehinderten) erreicht<br />
wird. Diese Grenze wurde nur von der <strong>Westfleisch</strong> Erkenschwick<br />
GmbH (6.57 %) erreicht. Die <strong>Westfleisch</strong> Fleischcenter<br />
lagen mit 4,96 % nur knapp unter der 5 % Grenze.<br />
37 Die 1000-Mann-Quote (TMQ) stellt eine rechnerische Vergleichsgröße<br />
dar, bei der die Anzahl der Arbeitsunfälle jeweils auf tausend Vollbeschäftigte<br />
bezogen wird. In diese Rechnung werden nur meldepflichtige<br />
Unfälle mit einer Krankheitsdauer ab drei Tagen einbezogen.<br />
38 Ausgenommen WestPet Janke GmbH und Bruns GmbH.
10 Zahlen – Daten – Fakten<br />
Die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe benennt im Sinne einer transparenten<br />
Information ihrer Stakeholder diejenigen Daten und Fakten,<br />
die Einblick in das Geschäft der Unternehmensgruppe<br />
zulassen, um insbesondere die Entwicklungen im Bereich<br />
Ökologie und Soziales aufzuzeigen.<br />
Die hier veröffentlichte Sammlung der wichtigsten Daten<br />
und Fakten orientiert sich im Wesentlichen an den Leitlinien<br />
der Global Reporting Initiative (GRI). Auf viele der Kennwerte<br />
wurde bereits im Text eingegangen, weitere, insbesondere<br />
mit Kennzahlen verbundene Indikatoren werden im Folgenden<br />
behandelt. Ein detaillierter Index der GRI-Kriterien mit<br />
entsprechender Seitenangabe befindet sich unter: www.<br />
westfleisch.de/unternehmen/nachhaltigkeitsbericht.html.<br />
Im Folgenden macht die Buchstaben-Zahlen-<br />
Kombination in der Randspalte deutlich, auf welchen<br />
GRI-Indikator sich die nebenstehenden Informationen<br />
beziehen.<br />
Ökonomische Kennzahlen<br />
EC 6 Standortbezogene Auswahl der<br />
Zulieferer<br />
Ziel und Zweck einer bäuerlich begründeten Genossenschaft<br />
wie der <strong>Westfleisch</strong> eG ist es primär,<br />
die Zucht-, Nutz- und Schlachttiere ihrer Landwirte<br />
zu vermarkten und sich darüber hinaus als Unternehmen<br />
allen Landwirten der Region als zuverlässiger<br />
Geschäftspartner anzubieten. Historisch<br />
gewachsen in der Region und ihren benachbarten<br />
Gebieten, verfolgt <strong>Westfleisch</strong> deshalb ein<br />
Konzept der regionalen Beschaffung, das notwendiger<br />
und tragfähiger Baustein unseres nachhaltigen<br />
Wirtschaftens ist.<br />
Enge Beziehungen zu den Produzenten (Kooperationslandwirtschaft)<br />
sichern die Qualität der<br />
Produkte und schützen die Versorgung der Verbraucher,<br />
gleichzeitig stärken sie die Erzeuger<br />
und die bäuerlichen Strukturen der Region auch<br />
wirtschaftlich.<br />
Durchschnittliche Transportentfernung der<br />
Schweine liefernden Vertragslandwirte vom<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Standort<br />
Coesfeld 52 km<br />
Hamm 66 km<br />
Lübbecke 64 km<br />
Paderborn 85 km<br />
Erkenschwick 89 km<br />
<strong>Westfleisch</strong> Gesamt 71 km<br />
Durchschnittliche Entfernung der Großvieh<br />
liefernden Vertragslandwirte vom <strong>Westfleisch</strong>-<br />
Standort<br />
Hamm 112,4<br />
Lübbecke 134,4<br />
Paderborn 81,3<br />
<strong>Westfleisch</strong> Gesamt- 109,4<br />
Kurze Transportwege schonen darüber hinaus<br />
Tiere und Umwelt.<br />
Ökologische Kennzahlen<br />
EN3 Direkter Primärenergieverbrauch<br />
Direkter Primärenergie verbrauch<br />
der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe, in 1.000 kW<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
<strong>2010</strong><br />
137.078<br />
138.168<br />
130.070<br />
191.231<br />
Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Gustoland,<br />
WestfalenLand (Stichtag: jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />
Als einzige direkte Primärenergie, somit nicht erneuerbar,<br />
wurde in der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe im<br />
vergangenen Jahr Erdgas eingesetzt.<br />
Flüssiggas und Heizöl wurden <strong>2010</strong> nicht mehr<br />
nennenswert genutzt.<br />
EN4 Indirekter Verbrauch an Primärenergie aus<br />
Strom und Fernwärme<br />
Indirekter Primärenergie verbrauch<br />
der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe, in 1.000 kW<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
<strong>2010</strong><br />
133.489<br />
134.633<br />
131.999<br />
131.550<br />
Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Gustoland,<br />
WestfalenLand (Stichtag: jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />
NB 31<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Zahlen – Daten – Fakten<br />
<strong>2010</strong><br />
NB 32<br />
web<br />
Im Vergleich zur bundesdeutschen Zusammensetzung<br />
des Stroms sah der <strong>Westfleisch</strong>-Strommix<br />
<strong>2010</strong> wie folgt aus:<br />
<strong>Westfleisch</strong>-<br />
Lieferung<br />
Bundesdeutscher<br />
Mix<br />
Strommix Energieträger<br />
Kernenergie<br />
Fossile und<br />
24 % 24,9 %<br />
sonstige<br />
Energieträger<br />
51 % 57,8 %<br />
Erneuerbare<br />
Energieträger 26 % 17,3 %<br />
Umweltauswirkungen<br />
CO2-Emissionen 340 g/kWh 508 g/kWh<br />
Radioaktiver Abfall 0,0009 g/kWh 0,0007 g/kWh<br />
(Quelle: Bundesdeutscher Mix zitiert nach Bundesverband<br />
der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)<br />
Angaben für das Jahr 2009)<br />
Auf dem Gelände des Fleischcenters in Coesfeld<br />
ist seit 2007 ein Blockheizkraftwerk (BHKW) der<br />
STAWAG Aachen in Nutzung.<br />
<strong>Westfleisch</strong> liefert zudem erhebliche Mengen tierischer<br />
Nebenprodukte zur Biogaserzeugung in<br />
der Region.<br />
EN8 Wasserverbrauch<br />
Ein hoher Wasserbedarf ist typisch für den Fleischverarbeitungsbereich.<br />
Produktionstechnisch wird<br />
Wasser in der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe als Produkt-,<br />
Prozess- sowie technisches Wasser genutzt.<br />
Das geltende Lebensmittel- und Veterinärrecht<br />
schreibt vor, in Schlachtanlagen Trinkwasser in nahezu<br />
allen Wasch- und Spülvorgängen zu verwenden.<br />
Dies schränkt den Umfang der Wiederverwendung<br />
von Wasser innerhalb der Anlagen sehr ein.<br />
Wasserverbrauch <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />
in m 3<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
<strong>2010</strong><br />
1.679.462<br />
2.056.572<br />
2.030.905<br />
2.120.908<br />
Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Gustoland,<br />
WestfalenLand (Stichtag: jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />
<strong>2010</strong> verwendeten die <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe Trinkwasser<br />
zu 61,6 % aus Eigenförderung (Brunnen)<br />
und zu 36,5 % aus Fremdbezügen sowie 1,9 %<br />
Oberflächenwasser.<br />
EN21 Abwassereinleitung<br />
Jeder Kontakt zwischen Wasser und Tierkörper<br />
oder tierischem Nebenprodukt bedeutet letztlich<br />
Wasserverschmutzung und wird somit durch die<br />
Schmutzfracht zu einem Umweltproblem für den<br />
Betrieb von Fleischcentern.<br />
Mit steigendem Wasserverbrauch steigt automatisch<br />
die Menge des Abwassers, das durch betriebseigene<br />
oder kommunale Abwasserreinigungsanlagen<br />
gereinigt werden muss.<br />
Abwassereinleitung <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />
in m 3<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
<strong>2010</strong><br />
1.925.441<br />
1.984.531<br />
2.003.197<br />
1.961.253<br />
Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Gustoland,<br />
WestfalenLand (Stichtag: jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />
An den Standorten in Hamm und in Oer-Erkenschwick<br />
verfügt <strong>Westfleisch</strong> über eigene Kläranlagen,<br />
in denen das Abwasser geklärt und direkt in<br />
die Lippe eingeleitet wird. Alle anderen Standorte<br />
führen lediglich eine Grobfilterung durch, bevor<br />
das Abwasser den kommunalen Kläranlagen zugeführt<br />
wird.<br />
Die vor Ort zuständigen Gewässerschutzbeauftragten<br />
warten die Kläranlagen in Hamm und in<br />
Oer-Erkenschwick und kontrollieren die Wasserqualität<br />
regelmäßig. Beide Kläranlagen erfüllen<br />
alle Anforderungen hinsichtlich der örtlichen Einleitgenehmigung.<br />
Die beste Abwasserbehandlung beginnt jedoch<br />
schon vor der Kanalisation: Konsequente Vermeidungsstrategien<br />
verhindern, dass Blut-, Magen-<br />
und Darminhalt sowie Grobstoffe überhaupt erst<br />
ins Abwasser gelangen. Hier hat <strong>Westfleisch</strong> <strong>2010</strong><br />
gute Fortschritte erzielt, was zu einer deutlichen<br />
Verminderung des Wasserverbrauchs beigeträgt.<br />
Beim Einsatz von zugelassenen biologisch abbaubaren<br />
Reinigungsmitteln ist auf die richtige Dosierung<br />
zu achten. Die richtige Einweisung und
Schulung des Personals gewährleistet, dass stark<br />
belastete Stoffströme nicht in die Kanalisation gelangen.<br />
EN22 Abfall nach Art der Entsorgungsmethode<br />
Knapp drei Viertel aller anfallenden Reststoffe<br />
werden weiterverwertet. Der Anteil ist im vergangenen<br />
Jahr erneut leicht gestiegen.<br />
Verwertungsanteil<br />
der <strong>Westfleisch</strong>Gruppe, in %<br />
verwertet<br />
nicht<br />
verwertet<br />
Alle regelmäßig anfallenden Reststoffe werden –<br />
vertraglich geregelt – von ausgewählten Spezialisten<br />
entsorgt. Diese führen die Abfälle gemäß Gesetzgebung<br />
entweder einer stofflichen bzw.<br />
thermischen Verwertung oder einer gesicherten<br />
Deponierung zu.<br />
Folgende Mengen an überwachungspflichtigen<br />
Abfällen 39 wurden <strong>2010</strong> durch die <strong>Westfleisch</strong>-<br />
Gruppe verursacht:<br />
Motoren- und Getriebeöl 17.560 Liter<br />
Aufsaug- und Filtermaterialien (einschl.<br />
Ölfiltern), Wischtücher und Schmutzkleidung,<br />
die durch gefährliche Stoffe<br />
verunreinigt sind (ölhaltige Betriebsmittel),<br />
Aktivkohle<br />
4,20 t<br />
EDV-Schrott 10,44 t<br />
Leuchtstoffröhren und andere<br />
quecksilberhaltige Abfälle<br />
2.829 Stück<br />
Batterien und Akkumulatoren 27 t<br />
39 Überwachungspflichtige Abfälle sind gefährliche Abfälle nach § 41<br />
des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes.<br />
26<br />
29<br />
2009<br />
<strong>2010</strong><br />
Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Gustoland,<br />
WestfalenLand (Stichtag: jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />
71<br />
74<br />
Gesellschaftliche Kennzahlen:<br />
Arbeitspraktiken und menschenwürdige<br />
Beschäftigung<br />
LA1 Mitarbeiter nach Beschäftigungsart 40<br />
Zum 31. Dezember <strong>2010</strong> beschäftigte die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />
insgesamt 1.925 (2009: 1.934) 41<br />
Mitarbeiter 42 . 1.522 davon in den 6 Produktionsbetrieben.<br />
Der Anteil der weiblichen Beschäftigten<br />
lag bei 21,6 % (2009: 21,3 %). In der Unternehmensgruppe<br />
waren 48 (2009: 39) Mitarbeiterinnen<br />
und 28 (2009: 14) Mitarbeiter in Teilzeit tätig.<br />
Mitarbeiterkennzahlen <strong>2010</strong> 2009<br />
Mitarbeiter zum 31.12. 1.925 1.934<br />
Frauenanteil in % 21,6 21,3<br />
davon in den 6 Produktionsbetrieben 1.522 –*<br />
Frauenanteil in % 23,7 –*<br />
Mitarbeiter nach Beschäftigungsverhältnis<br />
Anzahl Festangestellte mit Teilzeitvertrag 76 53<br />
davon in den 6 Produktionsbetrieben 50 –*<br />
Altersstruktur<br />
< 30 Jahre in % 17,4 16,5<br />
davon in den 6 Produktionsbetrieben (%) 18,4 –*<br />
30 bis 50 Jahre in % 51,2 58,5<br />
davon in den 6 Produktionsbetrieben (%) 51,7 –*<br />
> 50 Jahre in % 31,4 25<br />
davon in den 6 Produktionsbetrieben (%) 30 –*<br />
Zahl der Auszubildenden zum 31. 12. 127 118<br />
davon in den 6 Produktionsbetrieben 114 –*<br />
* nicht erhoben<br />
Daneben beauftragt <strong>Westfleisch</strong> im Sommer,<br />
wenn bei WestfalenLand die Grillsaison läuft, regelmäßig<br />
saisonale Dienstleister nach Bedarf.<br />
LA2 Mitarbeiterfluktuation<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> haben 211 43 Mitarbeiter die<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe verlassen. 156 davon stammten<br />
aus den 6 Produktionsbetrieben. Die Fluktuation<br />
bei den Frauen betrug 11,13 % (Vorjahr<br />
40 Im Abschnitt „Gesellschaftliche Kennzahlen: Arbeitspraktiken und<br />
menschenwürdige Beschäftigung“ werden ausschließlich die <strong>Westfleisch</strong>-Mitarbeiter<br />
erfasst. Zusätzlich beauftragt die <strong>Westfleisch</strong>-<br />
Gruppe, übers Jahr gesehen, im Schnitt rund 3.000 Werkvertragsnehmer.<br />
41 Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2009 jeweils in Klammern.<br />
42 Inklusive Auszubildenden.<br />
43 Eigenkündigung, Rentenübergänge (Altersrente), AG-Kündigungen,<br />
Ende befristeter Arbeitsverträge, Ende aufgrund bestandener<br />
Berufs ausbildung.<br />
NB 33<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Zahlen – Daten – Fakten<br />
<strong>2010</strong><br />
NB 34<br />
web<br />
13,61 %). Mit 18,48 % verändern sich junge Menschen<br />
unter 30 Jahren am häufigsten.<br />
Fluktuation<br />
der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe, in %<br />
Gesamt<br />
Frauen<br />
> 50 Jahre<br />
30 bis<br />
50 Jahre<br />
< 30 Jahre<br />
8,57<br />
9,88<br />
11,13<br />
11,39<br />
18,48<br />
Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Gustoland,<br />
WestfalenLand (Stichtag: jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />
Die Fluktuationsrate wurde nach der Schlüter-Formel<br />
berechnet: (Abgänge/Personalbestand am Anfang der<br />
Periode + Zugänge ) x 100<br />
LA4 Mitarbeiter mit Kollektivvereinbarungen<br />
<strong>Westfleisch</strong> beschäftigt seine Mitarbeiter weit<br />
überwiegend, nämlich zu 90,9 % aufgrund von<br />
Tarifverträgen (2009: 91,7 %). In den Produktionsbetrieben<br />
liegt der Anteil der tarifvertraglich beschäftigten<br />
Mitarbeiter bei 91,13 %. Für 9,1 %<br />
(2009: 8,3 %) der <strong>Westfleisch</strong> Mitarbeiter bzw.<br />
8,3 % der Mitarbeiter in den 6 Produktionsbetrieben<br />
gelten einzeltarifliche Vereinbarungen (außertarifliche,<br />
sogenannte „AT-Verträge“).<br />
LA5 Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche<br />
betriebliche Veränderungen<br />
Die Führungskräfte informieren die Belegschaft<br />
über aktuelle Unternehmensentscheidungen sowie<br />
Ereignisse in offenen Gesprächen und zeitnah.<br />
In regelmäßigen Abständen finden Betriebsversammlungen<br />
und kurze Informationstreffen<br />
statt. Darüber hinaus werden alle Mitarbeiter konzernweit<br />
durch die Mitarbeiterzeitung „Wir bei<br />
<strong>Westfleisch</strong>“ über Neuerungen und aktuelle Ereignisse<br />
informiert.<br />
LA7 Verletzungen, Ausfalltage und Abwesenheitsrate<br />
Die Unternehmensgruppe bietet individuelle<br />
Schulungen zum Thema „Arbeitsschutz” an. Alle<br />
Mitarbeiter haben die Verantwortung und die<br />
Pflicht, dieses Angebot wahrzunehmen und die<br />
daraus gewonnenen Erkenntnisse umzusetzen.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> betrug die Anzahl der meldepflichtigen<br />
Arbeitsunfälle je 1.000 Mitarbeiter<br />
(1.000-Mann-Quote) 71,6 (2009: 94,15). In den 6<br />
hier aufgeführten Produktionsbetrieben lag die<br />
1.000-Mann-Quote bei 72,3.<br />
LA10 Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter<br />
Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter nach Tagen<br />
Geschäftsführung/Vorstand<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Tage Ø Tage pro<br />
Mitarbeiter<br />
Tage Ø Tage pro<br />
Mitarbeiter<br />
11,5 0,8214 10 0,7143<br />
AT MA 121 0,7515 46 0,3129<br />
Tarifmitarbeiter 2.088 1,2868 1.916 1,1577<br />
Auszubildende 167 1,3149 316 2,6780<br />
Gesamt 2.388 1,2405 2.288 1,1830<br />
Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Wetralog, Gustoland,<br />
WestfalenLand (Stichtag jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />
Die durchschnittliche jährliche Weiterbildungszahl<br />
der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe in Tagen pro Mitarbeiter<br />
lag im Jahr <strong>2010</strong> bei rund 1,24 (2009: 1,18) Tagen.<br />
Das sind im Vergleich zum Vorjahr 5,08 % mehr.<br />
LA12 Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung<br />
von Mitarbeitern<br />
Eine Leistungsbeurteilung erfolgt für den Vorstand<br />
der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe, die Geschäftsführer<br />
der Betriebe und für alle außertariflich angestellten<br />
Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden<br />
91 % (2009: 89 %) der genannten Beschäftigungsgruppen<br />
beurteilt. Die Leistungsbeurteilung erfolgt<br />
in Form eines Mitarbeitergesprächs zwischen<br />
Leitung und Arbeitnehmer.<br />
LA13 Zusammensetzung von Führungsgremien<br />
Die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe hat in der geschäftsführenden<br />
Position einen Frauenanteil von 7,14 %.<br />
Der Frauenanteil in der Beschäftigungsgruppe<br />
der außertariflichen Mitarbeiter lag <strong>2010</strong> bei<br />
11,18 % (2009: 13,61 %).
Menschenrechte (HR)/Gesellschaft (SO)<br />
HR2 Prüfung der Zulieferer in Bezug auf Menschenrechtsfragen<br />
<strong>Westfleisch</strong> hat für den Geltungsbereich seiner<br />
Produktionsstätten Verhaltensrichtlinien erarbeitet,<br />
nach denen der Konzern betrieblich verbindliche<br />
Umgangs- und Verhaltensformen und verantwortliches<br />
Verhalten erwartet. Diese<br />
Verhaltensrichtlinie ist für alle Mitarbeiter der Unternehmensgruppe<br />
ohne Unterschied gültig.<br />
Für die Rohstofflieferanten sind ökologisch qualitative<br />
Produktanforderungen definiert und für<br />
Werkvertragsnehmer ist ein Mindestlohn vereinbart,<br />
dessen Einhaltung auch geprüft wird. Darüber<br />
hinausgehende Lieferantenaudits liegen derzeit<br />
nicht vor.<br />
HR4 Vorfälle von Diskriminierung<br />
<strong>Westfleisch</strong> toleriert keine Diskriminierung aufgrund<br />
von ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion<br />
oder Weltanschauung, Behinderung, Alter<br />
oder sexueller Identität, Hautfarbe oder aus sonstigen<br />
Gründen, die nach dem Gesetz verboten<br />
sind. So bestimmt es die Verhaltensrichtlinie der<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe.<br />
Bei Verstößen gegen die Richtlinie hat jeder Mitarbeiter<br />
die Möglichkeit, das Fehlverhalten dem<br />
jeweiligen Betriebsrat als Beschwerdestelle zu<br />
melden. Die Beschwerde wird durch den Betriebsrat<br />
geprüft und mit dem Arbeitgeber erörtert,<br />
das Ergebnis wird dem Beschwerdeführer<br />
mitgeteilt.<br />
Im Geschäftsjahr sind keine Beschwerden eingereicht<br />
worden.<br />
SO5 Lobbying<br />
Zu den wichtigsten Aktivitäten im Bereich des Dialogs<br />
mit gesellschaftlichen Anspruchsgruppen<br />
gehören der Austausch und der Netzwerkaufbau<br />
mit anderen Unternehmen aus der Fleisch verarbeitenden<br />
Branche, mit Experten, Nichtregierungs-<br />
und Regierungsorganisationen sowie Universitäten.<br />
Qualifizierte Vertreter der<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe nehmen zu diesem Zweck an<br />
Konferenzen und Diskussionsforen teil oder sie<br />
engagieren sich in gemeinsamen Projekten. Darüber<br />
hinaus ist <strong>Westfleisch</strong> Mitglied in verschiedenen<br />
Gremien, um auch auf politischer Ebene an<br />
der Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitsthemen<br />
zu arbeiten.<br />
NB 35<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong><br />
<strong>2010</strong><br />
11 GRI-Anwendungsebenen/Zertifizierung<br />
Dies ist der zweite Nachhaltigkeitsbericht der <strong>Westfleisch</strong> –<br />
Gruppe. Der Berichtszeitraum reicht vom 1. Januar <strong>2010</strong> bis<br />
zum 31. Dezember <strong>2010</strong>. Der Bericht wendet sich an die<br />
wichtigsten Stakeholdergruppen des Unternehmens, darunter<br />
Mitarbeiter, Kunden, Geschäfts- und Kooperationspartner,<br />
sowie an die breite Öffentlichkeit. Er zeigt, wie die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />
ökonomische Aspekte mit ökologischer und<br />
gesellschaftlicher Verantwortung in Einklang bringt.<br />
GRI-Anwendungsebenen<br />
Erforderliche Kriterien<br />
Der GRI-Index kann auf unserer Homepage unter www.westfleisch.de/Nachhaltigkeitsbericht<br />
eingesehen werden.<br />
NB 36<br />
web<br />
Anwendungsebenen<br />
G3-Angaben<br />
zum Berichtsprofil<br />
Offenlegung des<br />
Managementansatzes<br />
OUTPUT<br />
OUTPUT<br />
G3-Leistungsindikatoren<br />
und Leistungsindikatoren<br />
in Sector Supplements OUTPUT<br />
Berichten Sie über:<br />
1.1<br />
2.1 – 2.10<br />
3.1 – 3.8, 3.10 – 3.12<br />
4.1 – 4.4, 4.14 – 4.15<br />
C C +<br />
Eine Offenlegung des<br />
Managementansatzes<br />
erfolgt nicht.<br />
Angabe zu mindestens<br />
10 G3-Indikatoren:<br />
Dabei sollte sowohl aus<br />
dem ökonomischen als<br />
auch aus dem ökologischen<br />
Bereich sowie<br />
aus dem sozialen/gesellschaftlichen<br />
Bereich<br />
jeweils mindestens ein<br />
Indikator enthalten<br />
sein.<br />
Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht soll das verantwortliche<br />
Handeln des Unternehmens transparent und nachvollziehbar<br />
darlegen. Der Bericht erfüllt die Kriterien der Anwendungsebene<br />
B+.<br />
Dies bestätigte die mit der Prüfung dieses Nachhaltigkeitsberichtes<br />
beauftragte SGS Germany GmbH.<br />
B B +<br />
Berichten Sie über:<br />
alle Kriterien für<br />
Ebene C und:<br />
1.2<br />
3.9, 3.13<br />
4.5 – 4.13, 4.16 – 4.17<br />
Der Managementansatz<br />
wird für jede<br />
Indikatorenkategorie<br />
offengelegt.<br />
Angabe zu mindestens<br />
20 G3-Indikatoren:<br />
Dabei sollte aus dem<br />
ökonomischen, dem<br />
ökologischen Bereich<br />
sowie aus den Bereichen<br />
Menschen rechte,<br />
Arbeit, Gesellschaft<br />
und Produktverantwortung<br />
jeweils ein<br />
Indikator enthalten<br />
sein.<br />
* Sofern es für die Branche eine endgültige Version gibt. Quelle: GRI-Anwendungsebenen<br />
Falls der Bericht extern bestätigt wurde<br />
Falls der Bericht extern bestätigt wurde<br />
A A +<br />
Dieselben Anforderungen<br />
wie für Ebene B<br />
Der Managementansatz<br />
wird für jede<br />
Indikatorenkategorie<br />
offengelegt.<br />
Angabe zu jedem G3-<br />
Kernindikator und zu<br />
jedem Sector Supplement-Indikator*:<br />
Unter<br />
Berücksichtigung des<br />
Wesentlichkeitsprinzips<br />
sollte entweder: a) der<br />
Indikator dargestellt<br />
oder b) erläutert werden,<br />
warum dazu keine<br />
Angaben gemacht<br />
werden können.<br />
Falls der Bericht extern bestätigt wurde
12 Serviceseiten<br />
Glossar<br />
Auto-FOM<br />
Schweinefleischklassifizierung: Der Handelswert wird am<br />
nicht geöffneten Schlachtkörper vollautomatisch und damit<br />
bedienerunabhängig klassifiziert und der Anteil wertvoller<br />
Teilstücke ermittelt. Die geschätzten Teilstückmengen von<br />
Lachs, Schinken, Schulter und Bauch werden mit einem<br />
Punktesystem bewertet. Die aufsummierte Gesamtpunktzahl<br />
wird mit dem Basispreis multipliziert und ergibt den Erlös<br />
eines Schlachtschweines.<br />
CO 2-Äquivalent<br />
Das CO 2-Äquivalent (Abkürzung CO 2e) ist eine Berechnungsgröße<br />
zur einheitlichen Bewertung von Treibhausgasen.<br />
Dabei wird jedes Treibhausgas hinsichtlich seiner Treibhauswirkung<br />
umgerechnet. Als Richtwert dient das<br />
Treibhauspotenzial von Kohlendioxid. Beispielsweise werden<br />
Emissionen des Gases Methan, das 25-mal klimawirksamer<br />
als Kohlendioxid ist, mit dem Faktor 25 multipliziert.<br />
CO 2-Fußabdruck<br />
Das ist die berechnete Menge an Kohlendioxid (CO 2-Äquivalente),<br />
die durch die Aktivitäten eines Unternehmens oder<br />
auch einer Einzelperson in die Atmosphäre abgegeben werden.<br />
Demografischer Wandel bezeichnet Änderungen der altersmäßigen<br />
Verteilung innerhalb einer Bevölkerung. Aufgrund<br />
niedriger Geburtenraten und hoher Lebenserwartung<br />
kommt es in den Industrieländern vielfach u. a. zu einer<br />
Überalterung der Bevölkerung. Dies hat Auswirkungen auf<br />
sämtliche Bereiche der Gesellschaft – z.B. auf den Arbeitsmarkt<br />
oder die Sozialversicherungen.<br />
Emissionen sind die von einer Anlage oder einem technischen<br />
Vorgang in die Atmosphäre oder andere Umweltbereiche<br />
gelangenden gasförmigen, flüssigen oder festen<br />
Stoffe; ferner Geräusche, Erschütterungen, Strahlen und<br />
Wärme. Die aussendende Quelle wird als Emittent bezeichnet.<br />
Emissionen sind nicht nur auf menschliche Aktivitäten<br />
zurückzuführen. Es gibt auch natürliche Emittenten, z.B.<br />
emittieren Rinder oder auch Sümpfe Methan (Sumpfgas,<br />
CH 4), Pflanzen geben Pollen und flüchtige organische Verbindungen<br />
(VOC) ab, Vulkane emittieren Schwefeldioxid<br />
(SO 2).<br />
Forest Stewardship Council (FSC)<br />
Der FSC ist eine internationale gemeinnützige und unabhängige<br />
Organisation zur Förderung nachhaltiger Waldwirtschaft.<br />
Es bestehen Kriterien für die Bewirtschaftung von<br />
Wäldern wie auch für die gesamte Verarbeitungs- und Handelskette<br />
von Holzprodukten. Die Einhaltung der Kriterien<br />
gewährleisten unabhängige Zertifizierungsorganisationen.<br />
Zertifizierte Betriebe können FSC-Produkte (Holz, Möbel, Papier<br />
etc.) mit dem FSC-Logo kennzeichnen und vermarkten.<br />
Green House Gas Protocol (GHG Protocol)<br />
Das Green House Gas Protocol (Treibhausgas-Protokoll) ist<br />
ein weltweit anerkanntes Instrument zur Berechnung und<br />
Steuerung von Treibhausgasemissionen, das in Kooperation<br />
des World Business Council for Sustainable Development mit<br />
dem World Resources Institute entwickelt wurde.<br />
Six Sigma ist ein Rahmenkonzept des Qualitätsmanagements.<br />
Die Namensgebung beschreibt die Zielvorgabe, die<br />
unvermeidbare Variation (in der Statistik wird diese mit dem<br />
griechischen Buchstaben „sigma“ bezeichnet) in der Qualität<br />
des Produktes so zu reduzieren, dass sie nur noch ein Sechstel<br />
der erlaubten Abweichung beträgt. Dies bedeutet, dass<br />
auf 1 Million Produkte (oder Dienstleistungen) nur noch 3 bis<br />
4 Fehler auftreten dürfen.<br />
Stakeholder sind Anspruchsgruppen eines Unternehmens,<br />
die die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens beeinflussen<br />
oder von ihr beeinflusst werden. Es gibt interne (z.B. Mitarbeiter)<br />
und externe Stakeholder (z.B. Kunden, Zulieferer, Anteilseigner,<br />
Medien, Investoren, NGOs, lokale Gemeinschaften).<br />
Treibhausgase (THG), hervorgerufen durch menschliche<br />
Aktivitäten, beeinflussen den natürlichen Treibhauseffekt.<br />
Eine steigende Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre<br />
führt zu einer geringeren Wärmerückstrahlung<br />
von der Erdoberfläche ins All und damit zu einem Anstieg<br />
der durchschnittlichen Temperatur auf der Erde. Als relevante<br />
Treibhausgase sind im Kyoto-Protokoll festgelegt worden:<br />
Kohlendioxid (CO 2), Methan (CH 4), Distickstoffoxid (N 2O), teilhalogenierte<br />
Fluorkohlenwasserstoffe (F-KKW/HFC), perfluorierte<br />
Kohlenwasserstoffe (FKW/PCF) und Schwefelhexafluorid<br />
(SF 6).<br />
NB 37<br />
web
Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Serviceseiten<br />
<strong>2010</strong><br />
Ansprechpartner Impressum<br />
Jörg Bartel<br />
Brockhoffstraße 11<br />
48143 Münster<br />
Telefon: +49 (0)251 493-1233<br />
Fax: +49 (0)251 493-71233<br />
E-Mail: Joerg.Bartel@westfleisch.de<br />
NB 38<br />
web<br />
<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />
Brockhoffstraße 11<br />
48143 Münster<br />
Telefon: +49 (0)251 493-0<br />
Fax: +49 (0)251 493-1289<br />
www.westfleisch.de