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2010 - Westfleisch e.G.

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ergiemanagement <strong>Westfleisch</strong>ndards<br />

Audits Ideenwettbewerb GRI Kr<br />

ycling Emissionen Ressourceneffiz<br />

Cycle Assessment Carbon Footprint Anima<br />

Tierschutz BRC Abfallmanagement In<br />

ndheitsschutz Lebensmittelsicherheit Aus- u<br />

eitsplatzsicherung Global Reporting Initiative Glaub<br />

ktion Tierwohl“ Landwirtschaft Engag<br />

eugerbetriebe Ferkelpass Bestandsbetreuung V<br />

undheitscheck Nachhaltigkeit Fairness<br />

enkontrollsystem HACCP Angemessene Entlohn<br />

ittlung von Nachhaltigkeitsaspekten und ihren wirtschaftlichen Chan<br />

d soziale Maßnahmen UN Global Co<br />

stoffsicherung QS-Zielquote Ressource<br />

orientierte Fleischunter suchung Dokumentationen und A<br />

web<br />

2 0 1 0<br />

N a c h h a l t i g k e i t s b e r i c h t


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong><br />

Inhalt<br />

1 Vorwort des Vorstands ..................................................................................................................................................... NB 3<br />

2 Das Unternehmen <strong>Westfleisch</strong> ......................................................................................................................................... NB 4<br />

3 Unternehmensleitbild Nachhaltigkeit ............................................................................................................................... NB 5<br />

Nachhaltigkeit leben ......................................................................................................................................................... NB 5<br />

Unternehmensphilosophie ............................................................................................................................................... NB 5<br />

Qualitätspartnerschaft <strong>Westfleisch</strong> ................................................................................................................................... NB 6<br />

12 Bausteine für Nachhaltigkeit ....................................................................................................................................... NB 6<br />

Leitlinien und Standards .................................................................................................................................................... NB 7<br />

UN Global Compact ........................................................................................................................................................... NB 7<br />

DIN ISO 26000 .................................................................................................................................................................... NB 8<br />

Herausforderungen und Prioritäten ................................................................................................................................ NB 8<br />

4 Nachhaltigkeitsmanagement .......................................................................................................................................... NB 10<br />

Nachhaltigkeit planen und umsetzen ............................................................................................................................ NB 10<br />

Nachhaltigkeit prüfen ..................................................................................................................................................... NB 10<br />

Darstellung Nachhaltigkeitsbericht ................................................................................................................................ NB 11<br />

5 „ Aktion Tierwohl“ – Wohlergehen für Nutztiere wird wissenschaftlich fassbar ............................................................ NB 13<br />

5.1 „Aktion Tierwohl” ..................................................................................................................................................... NB 13<br />

5.2 Erzeugerbetriebe .................................................................................................................................................... NB 14<br />

5.3 Transporte ................................................................................................................................................................ NB 15<br />

5.4 <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe mit Schlachtung ................................................................................................................... NB 16<br />

6 Lebensmittelsicherheit bei Fleisch und Fleischerzeugnissen ........................................................................................ NB 18<br />

Kundenkommunikation .................................................................................................................................................. NB 20<br />

7 Umweltschutz ................................................................................................................................................................. NB 21<br />

7.1 Umweltmanagement bei <strong>Westfleisch</strong> .................................................................................................................... NB 21<br />

7.2 Carbon Footprint Schweinefleisch und Kal bfleisch ............................................................................................... NB 21<br />

7.3 Energiemanagement/ Energiekonzept ................................................................................................................... NB 23<br />

7.4 Standortbezogene Maßnahmen ............................................................................................................................. NB 24<br />

8 Mitarbeiter ....................................................................................................................................................................... NB 25<br />

8.1 Mindestlohn ............................................................................................................................................................. NB 25<br />

8.2 Mitarbeiterbeteiligung ............................................................................................................................................ NB 25<br />

8.3 Förderung/Qualifizierung ....................................................................................................................................... NB 26<br />

9 Arbeitsschutz ................................................................................................................................................................... NB 29<br />

10 Zahlen – Daten – Fakten .................................................................................................................................................. NB 31<br />

11 GRI-Anwendungsebenen/Zertifizierung ........................................................................................................................ NB 36<br />

12 Serviceseiten .................................................................................................................................................................... NB 37<br />

Glossar .............................................................................................................................................................................. NB 37<br />

Ansprechpartner ............................................................................................................................................................. NB 38<br />

Impressum ....................................................................................................................................................................... NB 38<br />

NB 2<br />

web


1 Vorwort des Vorstands<br />

Wer Nachhaltigkeit verspricht, muss sein Versprechen halten<br />

– und auch überprüfen lassen. Zum zweiten Mal liegt nun<br />

der <strong>Westfleisch</strong>-Nachhaltigkeitsbericht vor. Unser Titel „Generationen<br />

in Verantwortung“ ist Anspruch und Verpflichtung<br />

zugleich.<br />

<strong>Westfleisch</strong> nimmt diesen Anspruch ernst und hat seit einigen<br />

Jahren dezidierte Ziele für eine nachhaltige Entwicklung<br />

in allen Bereichen der Unternehmensgruppe formuliert.<br />

Zum zweiten Mal stellen wir deshalb die Nachhaltigkeitsleistungen<br />

unseres Unternehmens auch nach GRI 1 -Kriterien vor<br />

und lassen diese durch das unabhängige Prüfinstitut SGS<br />

Germany zertifizieren.<br />

Der Katalog an Fragen und Kriterien treibt uns an, gleichermaßen<br />

ökonomische, ökologische und soziale Belange in<br />

unserer Unternehmensführung zu verankern und umzusetzen<br />

– in der Unternehmenspolitik wie auch in der „Qualitätspartnerschaft<br />

<strong>Westfleisch</strong>“. Der Fahrplan dafür stellt neben<br />

messbaren ökonomischen und ökologischen Zielen auch<br />

verbindliche Werte und Leitlinien für die Zusammenarbeit<br />

und Führung aller Mitarbeiter auf.<br />

1 GRI = Global Reporting Initiative.<br />

Seit Jahrzehnten steht bei <strong>Westfleisch</strong> neben der Produktqualität<br />

der sparsame Umgang mit Ressourcen im Vordergrund.<br />

In vielen Bereichen gelingt es uns bereits heute,<br />

das macht uns stolz. Dennoch kann auch Gutes immer noch<br />

besser werden: Wir optimieren Produktionsprozesse und<br />

Technik stetig, sparen so erhebliche Mengen Energie ein und<br />

reduzieren CO 2-Emissionen. Wir setzen auf Menschen, die<br />

miteinander an ihrem Arbeitsplatz Großartiges leisten und in<br />

deren Köpfen Ideen entstehen, die das Unternehmen voranbringen.<br />

Alle Aspekte – motivierte Mitarbeiter, kompetente Führungskräfte,<br />

innovative Technik und effiziente Prozesse – sorgen<br />

dafür, dass <strong>Westfleisch</strong> nachhaltig erfolgreich ist. Ein starkes<br />

Unternehmen ist ein attraktives Unternehmen für Mitarbeiter<br />

und Kunden ebenso wie für Lieferanten und Anteilseigner.<br />

Ein starkes Unternehmen kann in Umwelt und Technik<br />

investieren. Ein starkes Unternehmen hat Zukunft und ist als<br />

Teil der Zukunft auch verantwortlich für kommende Generationen.<br />

Über all diese Aspekte informiert unser Nachhaltigkeitsbericht<br />

<strong>2010</strong>. Wir sind „Generationen in der Verantwortung“.<br />

Als solche bereiten wir die Erfolge von morgen.<br />

NB 3<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong><br />

2 Das Unternehmen <strong>Westfleisch</strong><br />

<strong>Westfleisch</strong> ist ein traditionsreiches genossenschaftliches<br />

Unternehmen, das vor über 80 Jahren als Viehverwertungsgenossenschaft<br />

von Landwirten gegründet wurde. Heute<br />

präsentiert sich die Genossenschaft als drittgrößter Fleischvermarkter<br />

in Deutschland und zählt zu den TOP 5 Europas.<br />

Gezielte Wachstumsschritte in den vergangenen Jahrzehnten<br />

haben die Basis gestärkt, die zunehmende Exportorientierung<br />

sicherte den Absatz.<br />

Geblieben ist die Orientierung an der regionalen bäuerlichen<br />

Landwirtschaft, denn nach wie vor tragen die Landwirte als<br />

Mitglieder das genossenschaftliche Unternehmen. Nach wie<br />

<strong>Westfleisch</strong> – Chronik<br />

19. Okt. 1928 Gründung der „Westfälischen Provinzial-Viehverwertungsgenossenschaft“<br />

WPVG<br />

1962 Fleischcenter Lübbecke in Betrieb<br />

1966 Neuer Name: „West-Fleisch Vieh- und<br />

Fleischzentrale Westfalen eG“<br />

Apr. 1971 Gründung der West-Fleisch Schlachtfinanz<br />

GmbH & Co. KG<br />

1972 Fleischcenter Coesfeld in Betrieb<br />

1978 Fleischcenter Paderborn in Betrieb<br />

1980 Fleischcenter Hamm in Betrieb<br />

1994 <strong>Westfleisch</strong> öffnet sich für Einzelmitglieder<br />

1996 Beteiligung von <strong>Westfleisch</strong> an dem Unternehmen<br />

WestfalenLand<br />

2001 Auto-FOM2 in allen Fleischcentern<br />

29. März 2001 „Havichhorster Deklaration“ zur Herkunftsund<br />

Qualitätssicherung: Markenfleischprogramme<br />

„TranspaRind“ und „BestSchwein“<br />

2003 75 Jahre <strong>Westfleisch</strong>/Strategiepapier<br />

„<strong>Westfleisch</strong> <strong>2010</strong>“; Namenswandel in<br />

„<strong>Westfleisch</strong> eG“ und „<strong>Westfleisch</strong> Finanz AG“<br />

2 Eine Erklärung zum AutoFOM kann dem Glossar entnommen werden.<br />

An den <strong>Westfleisch</strong>-Produktionsstandorten im westfälischen<br />

Raum wird Fleisch zu hochwertigen Produkten verarbeitet. Das<br />

Unternehmen mit fast 5.000 Arbeitsplätzen 3 , rund 4.600 Anteilseignern<br />

und einem konsolidierten Umsatz von 1,930 Mrd. Euro<br />

in sechs Produktionsstätten profitiert erheblich von der Internationalisierung<br />

der Fleischmärkte sowie von einer verbesserten<br />

Wertschöpfung durch Fleischveredelung.<br />

Zum Angebot zählen hochwertige Schweine-, Rind- und Kalbfleischprodukte.<br />

Mit rund 6,6 Mio. geschlachteten Schweinen<br />

(inkl. Sauen) und 368.000 geschlachteten Rindern (inkl. Kälbern)<br />

3 Inklusive Werkverträgen. Wenn im Folgenden von Mitarbeitern die<br />

Rede ist, sind sowohl männliche als auch weibliche Angehörige des<br />

Unternehmens <strong>Westfleisch</strong> gemeint. Der besseren Lesbarkeit halber<br />

wurde durchgängig die männliche Form gewählt.<br />

NB 4<br />

web<br />

vor sind sie es, die mit ihrer Veredelungswirtschaft Ferkel,<br />

Schweine, Rinder und Kälber produzieren, deren Fleisch den<br />

Menschen als Nahrung dient. Wer dabei seine Ressourcen<br />

verbraucht, entzieht der kommenden Generation die Lebensgrundlage.<br />

Das wissen Landwirte. Nachhaltiges Wirtschaften<br />

gehört deshalb in der Landwirtschaft und bei einem<br />

aus der Landwirtschaft stammenden<br />

genossenschaftlichen Unternehmen zum Selbstverständnis.<br />

Unter heutiger Betrachtung bedeutet Nachhaltigkeit, die<br />

Bedürfnisse heutiger Generationen zu befriedigen, ohne die<br />

Lebensgrundlagen kommender Generationen zu gefährden.<br />

Sept. 2004 Fusion mit der Barfuss GmbH (Umfirmierung:<br />

seit 1.1.2011 <strong>Westfleisch</strong> Erkenschwick<br />

GmbH) – Ziel: Veredelungszentrum der<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />

Okt. 2007 Neues Leitbild der Unternehmensgruppe<br />

„Partnership for Quality“–„Qualitätspartnerschaft<br />

<strong>Westfleisch</strong>“<br />

2009 „Westfalenpass“ für Ferkel (siehe Kapitel<br />

„Tierschutz – „Aktion Tierwohl”“, Seite NB 15)<br />

Febr. <strong>2010</strong> <strong>Westfleisch</strong> ermittelt als erster deutscher<br />

Fleischvermarkter CO 2-Fußabdruck für<br />

Schweinefleischproduktion<br />

Apr. <strong>2010</strong> Erster Produkt-CO 2-Fußabdruck für Wurstwaren<br />

von Gustoland<br />

Apr. <strong>2010</strong> Erster Nachhaltigkeitsbericht eines deutschen<br />

Fleischvermarkters nach GRI-Standard<br />

Juni <strong>2010</strong> IceHouse Convenience GmbH startet mit der<br />

Produktion und Vermarktung von tiefgefrorenen<br />

Convenience-Produkten<br />

Nov. <strong>2010</strong> <strong>Westfleisch</strong> initiiert die „Aktion Tierwohl“; ein<br />

Sortiment mit 14 Artikeln wird im Februar<br />

2011 präsentiert<br />

ist <strong>Westfleisch</strong> der drittgrößte Fleischvermarkter in Deutschland<br />

und gehört zu den weltweiten TOP 20 der Fleischbranche.<br />

Die <strong>Westfleisch</strong>-Veredelungsbetriebe <strong>Westfleisch</strong> Erkenschwick<br />

GmbH (vormals Barfuss GmbH) inklusive des Vertriebs- und Veredelungszentrums<br />

Gustoland GmbH und die Westfalenland<br />

GmbH vervollständigen die Produktpalette mit SB-Frischfleisch,<br />

frischer und tiefgekühlter Fleischconvenience sowie einem breiten<br />

Wurstsortiment. Seit Ende Juni <strong>2010</strong> ergänzt die IceHouse<br />

Convenience GmbH, eine 100%ige Tochter von Westfalenland,<br />

die Unternehmensgruppe mit der Produktion und Vermarktung<br />

von tiefgefrorenen Convenience-Produkten 4 .<br />

4 Eine Übersicht zu standortbezogenen Daten, z. B. Schlachtleistung<br />

und Fleischproduktion, sowie zum Produktportfolio kann der Unternehmens-Homepage<br />

unter www.westfleisch.com/unternehmen/<br />

standorte.html entnommen werden.


3 Unternehmensleitbild Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit leben<br />

Ökonomie<br />

Eine<br />

lebensfähige<br />

Welt<br />

Eine<br />

gerechte<br />

Welt<br />

Nachhaltige<br />

Entwicklung<br />

Ökologie<br />

Unternehmensphilosophie<br />

Eine<br />

lebenswerte<br />

Welt<br />

Qualität, Partnerschaft und Fairness bestimmen das Handeln<br />

bei <strong>Westfleisch</strong>. Wir integrieren soziale und ökologische<br />

Verantwortung in unser Kerngeschäft und versuchen,<br />

ein bewusstes Gleichgewicht zwischen den Interessen<br />

der unterschiedlichen Stakeholder 5 , wie z. B. Kunden und<br />

Anforderungen der Stakeholder an <strong>Westfleisch</strong> 5<br />

„Entwicklung zukunftsfähig zu machen, heißt, dass die gegenwärtige<br />

Generation ihre Bedürfnisse befriedigt, ohne die<br />

Fähigkeit der zukünftigen Generation zu gefährden, ihre eigenen<br />

Bedürfnisse befriedigen zu können.“<br />

Brundtland-Kommission (Weltkommission für Umwelt und<br />

Entwicklung, 1987)<br />

Ökonomie = tragfähige Grundlage für Erwerb und Wohlstand<br />

(Schutz wirtschaftlicher Ressourcen vor Ausbeutung |<br />

Humankapital)<br />

Ökologie = Erhalt von Natur und Umwelt für folgende Generationen<br />

(Artenvielfalt | Klimaschutz | Pflege von Kultur-<br />

und Landschaftsräumen | Ressourcenschonung)<br />

Soziales = Gesellschaft als Weg, der Mitbestimmung ermöglicht<br />

(Ausgleich sozialer Kräfte | zukunftsfähige, lebenswerte<br />

Gesellschaft | Engagement)<br />

Mitarbeiter, zu erreichen. Diese Haltung prägt grundlegende<br />

Entscheidungen ebenso wie das tägliche Handeln und ist<br />

eine zentrale Komponente der <strong>Westfleisch</strong>-Unternehmensphilosophie.<br />

Stakeholder Anforderungen Kommunikation Strategie von <strong>Westfleisch</strong><br />

Endverbraucher – Schutz der Verbrauchergesundheit<br />

– Lebensmittelsicherheit<br />

– Tierschutz<br />

Kunden – bestmögliche Produktqualität<br />

– Liefersicherheit<br />

– Vorausschauende und verantwortungsvolle<br />

Produktentwicklung<br />

– Product Carbon Footprint<br />

– Nachhaltigkeitsbericht<br />

Soziales<br />

5 Stakeholder sind wirtschaftliche, gesellschaftliche oder andere Interessengruppen,<br />

die mit dem Unternehmen in Beziehung stehen und<br />

seine Geschäfte beeinflussen oder vom Unternehmen selbst beeinflusst<br />

werden.<br />

– Pressemitteilungen<br />

– Veröffentlichung in Medien<br />

– <strong>Westfleisch</strong>-Homepage<br />

– Messepräsentationen; Werbemaßnahmen<br />

am Ort des Verkaufs<br />

– Geschäftsbericht<br />

– Nachhaltigkeitsbericht<br />

– Besuchsberichte<br />

– Veröffentlichungen in Fachzeitschriften<br />

(z. B. Fleischwirtschaft, Lebensmittelzeitung)<br />

– <strong>Westfleisch</strong>-Homepage<br />

– Messeauftritt national und international<br />

z. B. Anuga, ca. 10 Auslandsmessen<br />

p.a. (London, Amsterdam, Paris,<br />

Moskau, Hongkong, Seoul usw.)<br />

– Einhaltung der gesetzlichen Standards<br />

– Eigenkontrollsystem HACCP<br />

– „Aktion Tierwohl”<br />

– Kontrolle der gesetzten Qualitätsstandards<br />

– umfassendes Risikomanagement<br />

– marktgerechte Innovationen<br />

– angemessene Investitionen<br />

NB 5<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Unternehmensbild Nachhaltigkeit<br />

<strong>2010</strong><br />

Lieferanten – langfristige Abnahmesicherheit<br />

– Sicherung der Marktposition<br />

– Preisstabilität<br />

– faire Geschäftsbedingungen<br />

Mitarbeiter – Arbeitsplatzsicherheit<br />

– Chancengleichheit<br />

– angemessene Entlohnung<br />

– Gesundheit und Sicherheit<br />

– Karrieremöglichkeiten<br />

– Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

Investoren und<br />

Banken<br />

Multiplikatoren<br />

und Partner<br />

NB 6<br />

web<br />

– vorausschauendes Risikomanagement<br />

– langfristige Gewinnmaximierung<br />

– funktionierende Kontrolle des Managements<br />

durch Aufsichtsrat<br />

– Zusammenarbeit mit Verbänden,<br />

Institutionen und Universitäten<br />

Qualitätspartnerschaft <strong>Westfleisch</strong><br />

Nachhaltigkeit ist für uns keine Modewort, sondern gelebtes<br />

Leitbild aus Verantwortung gegenüber der Umwelt, der Gesellschaft,<br />

den Kunden und den Mitarbeitern. Ihr Rechnung<br />

zu tragen, hat sich die Genossenschaft mit der „Qualitätspartnerschaft<br />

<strong>Westfleisch</strong>“ / „Partnership for Quality“ auf die<br />

Fahnen geschrieben.<br />

12 Bausteine für Nachhaltigkeit 6<br />

Seit 2007 verpflichtet sich unser Unternehmen im Rahmen<br />

der Qualitätspartnerschaft <strong>Westfleisch</strong> zu Zielen in den Bereichen<br />

Sozialverantwortung, Nachhaltigkeit, Umweltschutz,<br />

Tierschutz, Tierwohl, Qualitätskontrollen, Frischegarantie, Mindestlohn<br />

und Mitarbeiterbeteiligung. Die Umsetzung dieser<br />

12 Bausteine wird von der SGS Germany GmbH geprüft.<br />

In 12 Bausteinen geht es um Transparenz im Prozesssystem<br />

und in der Kommunikation, um die Garantie von Qualität,<br />

Herkunft und Sicherheit, um die Gleichrangigkeit von nachhaltigen<br />

Aspekten. Jeder der Bausteine basiert auf Zielen, die<br />

über den gesetzlichen sowie über den Anforderungen des<br />

International Featured Standard (IFS Food) 7 und der QS Qualität<br />

und Sicherheit GmbH 8 liegen. Der Erfüllungsgrad der<br />

6 Die zwölf Bausteine der „Qualitätspartnerschaft <strong>Westfleisch</strong>” finden<br />

Sie online unter www.westfleisch.de > Unternehmen > Leitbild.<br />

7 Weitere Informationen zum IFS Food erhalten Sie unter http://www.<br />

ifs-online.eu.<br />

8 Weitere Informationen über die QS Qualität und Sicherheit GmbH unter<br />

http://www.q-s.de.<br />

– Info für Landwirte<br />

– <strong>Westfleisch</strong>-Homepage<br />

– Extranet-Portal<br />

– Beirat für Kooperationsfragen<br />

– <strong>Westfleisch</strong>-Tage<br />

– Messeauftritt, z. B. Agrar Unternehmertage<br />

– Mitarbeiterheft „Wir bei <strong>Westfleisch</strong>“<br />

– Rundschreiben per Mail zu aktuellen<br />

Anlässen und Angeboten<br />

– Informationen vom Betriebsrat<br />

– Betriebsversammlung<br />

– Gesprächsrunden, z. B. Abteilungssitzungen<br />

– Geschäftsbericht<br />

– Nachhaltigkeitsbericht<br />

– Informationsschreiben<br />

– Geschäftsbericht<br />

– Nachhaltigkeitsbericht<br />

– Veröffentlichungen in Fachzeitschriften<br />

– Vermittlung von Nachhaltigkeitsaspekten<br />

und ihren wirtschaftlichen<br />

Chancen<br />

– Ausbau der Kooperationsverträge<br />

– vertraglich vereinbarte Mehr-Wochenpreise<br />

für Schweine, Rinder und Kälber<br />

– langfristige Unternehmenssicherung<br />

durch nachhaltiges Wirtschaften<br />

– Förderung der Identifikation mit dem<br />

Unternehmen durch Nachhaltigkeitsstrategie<br />

– Sicherung der Wirtschaftlichkeit<br />

– Erschließung neuer Marktchancen<br />

durch nachhaltiges Wirtschaften<br />

– Kosteneinsparungen durch ökonomische,<br />

ökologische und soziale<br />

Maßnahmen<br />

– Pionier in Sachen nachhaltiger,<br />

tierschutzgerechter, lebensmittelsicherer<br />

und hochqualitativer Produkte<br />

Gesetzliche QS- IFS-<br />

AnfordeAnforde- Gesetzliche rungen QS- rungenIFS-<br />

Anforde-<br />

Gesetzliche<br />

Anforde-<br />

QS- IFS-<br />

AnfordeAnfordeAnfordeAnforderungenrungenrungenrungenrungenAnfordeWESTFLEISCHrungen<br />

Kriterien<br />

WESTFLEISCH- WESTFLEISCH-<br />

Kriterien Kriterien<br />

selbst gesetzten Ziele wird jährlich durch die SGS Germany<br />

GmbH überprüft, zuletzt im März 2011.<br />

Über alle 12 Bausteine hinweg erreichte <strong>Westfleisch</strong> <strong>2010</strong><br />

durchschnittlich 98,7 % und damit eine Verbesserung gegenüber<br />

dem Vorjahresniveau (2009: 97,1 %). In den Bau-<br />

5<br />

4<br />

Regionalität<br />

100 % (100)<br />

Handelswert<br />

98,21 % (96,4)<br />

% Zielerreichung<br />

<strong>Westfleisch</strong><br />

f<br />

Geprüft und und auditiert auditiert durch SGS-Germany durch SGS-Germany GmbH • Stand 8.7.2011 GmbH • Stand 8.7.2011<br />

Audit März 2011<br />

Geprüft und auditiert durch SGS-Germany GmbH • Stand 8.7.2011<br />

Audit März <strong>2010</strong> Audit März 2<br />

QS Norm<br />

1 100 % (100)<br />

QS Norm<br />

Audit März 2<br />

Mitarbeiterbeteiligung<br />

Umweltschutz und<br />

100 % (100) 12<br />

2QS<br />

Norm Nachhaltigkeit 1 100 % (100)<br />

96,25 % (96,4) 1 100 % (100)<br />

Mitarbeiterbeteiligung<br />

Umweltschutz und<br />

Mitarbeiterbeteiligung<br />

<strong>Westfleisch</strong>-<br />

Umweltschutz und<br />

Mindestlohn 100 % (100)<br />

Nachhaltigkeit<br />

Tierschutz<br />

100 % (100) 12 12 2 2<br />

Nachhaltigkeit<br />

100 % (96,9) 11<br />

3 97,84 % (90,8)<br />

96,25 % (96,4)<br />

96,25 % (96,4)<br />

<strong>Westfleisch</strong>-<br />

<strong>Westfleisch</strong>-<br />

Frische Mindestlohn<br />

Mindestlohn<br />

98,47 % (97,1) 10<br />

100 % (96,9)<br />

100 % 11 (96,9) 11<br />

9<br />

Boni und<br />

Sonderzahlungen<br />

100 % (100)<br />

Frische Frische<br />

98,47 % (97,1) 98,47 10 % (97,1) 10<br />

Kooperationsverträge<br />

100 % (100)<br />

9<br />

Boni und<br />

Sonderzahlungen Boni und<br />

100 % Sonderzahlungen<br />

(100)<br />

100 % (100)<br />

8<br />

9<br />

8<br />

Kooperationsverträge<br />

100 % (100)<br />

Kooperationsverträge<br />

100 % (100)<br />

Gesetzliche /<br />

QS- / IFS-<br />

Anforderungen<br />

erfüllt<br />

7<br />

Gesetzliche Gesetzliche /<br />

/<br />

QS- / IFS- QS- / IFS-<br />

Anforderungen<br />

6Anforderungen<br />

Tiergesundheit<br />

erfüllt und erfüllt Hygiene<br />

Preisbildung<br />

100 % (100)<br />

8<br />

7<br />

5<br />

93,75 % (87,5)<br />

7<br />

Regionalität<br />

4 100 % (100)<br />

Handelswert<br />

98,21 % (96,4)<br />

6<br />

Preisbildung<br />

100 % (100)<br />

Preisbildung<br />

100 % (100)<br />

% Zielerreichung<br />

<strong>Westfleisch</strong><br />

f<br />

3<br />

3<br />

Tierschutz<br />

97,84 % (90,8)<br />

6<br />

5<br />

Tierschutz<br />

97,84 % (90<br />

4<br />

Tiergesundheit<br />

und Hygiene<br />

Tiergesundheit<br />

93,75 % (87,5)<br />

und Hygiene<br />

93,75 % (87,5)<br />

Regio<br />

100 %<br />

Handelsw<br />

98,21 % (9


steinen Tierwohl, Handelswert, Tiergesundheit und Fleischhygiene,<br />

Frische und Mindestlohn konnte die Leistung<br />

im Vergleich zu 2009 verbessert werden. Bei Qualitätsstandards,<br />

Regionalität, Preisbildung, Vertragslandwirtschaft,<br />

Boni und Sonderzahlungen sowie der Mitarbeiterbeteiligung<br />

erzielte <strong>Westfleisch</strong> wie schon in der vorherigen Überprüfung<br />

100 %.<br />

Da nachhaltiges Wirtschaften ein dynamischer Prozess ist,<br />

hat <strong>Westfleisch</strong> auch <strong>2010</strong> an zentralen Projekten zur Nachhaltigkeit<br />

gearbeitet:<br />

• Die CO 2-Bilanzierung eines Carbon Footprints für Schweinefleisch<br />

hat die <strong>Westfleisch</strong>-Unternehmensgruppe im<br />

Januar <strong>2010</strong> präsentiert, weitere CO 2-Bilanzierungen für<br />

SB-Frischfleisch und für das Wurstsortiment im März und<br />

April <strong>2010</strong>. Der Carbon Footprint für Kalbfleisch wurde<br />

erstmals im März 2011 veröffentlicht (siehe Kapitel „Umweltschutz<br />

und Klimawandel”, Seite NB 22).<br />

• Dazu gehört auch die aktive Mitarbeit am Projekt „Et-<br />

NaFleisch“ das im Rahmen von „Cluster Ernährung.NRW“<br />

gefördert wird. Hierbei werden in Zusammenarbeit mit<br />

der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), der<br />

Hochschule Westfalen-Lippe in Lemgo und der im Münsterland<br />

ansässigen Einzelhandelskette Klaas und Kock (K+K)<br />

Kriterien für ein Nachhaltigkeitsmanagement entlang der<br />

Wertschöpfungskette erarbeitet.<br />

• Im November <strong>2010</strong> startete <strong>Westfleisch</strong> mit der „Aktion<br />

Tierwohl“ (siehe Kapitel „Tierschutz – Aktion Tierwohl“, Seite<br />

NB 13).<br />

• <strong>Westfleisch</strong> hat das unternehmenseigene Energiekonzept<br />

weiter optimiert (siehe Kapitel „Energiemanagement/<br />

Energiekonzept“, Seite NB 23).<br />

• <strong>2010</strong> hat sich das Unternehmen in Zusammenarbeit mit<br />

der Fleischerei-Berufsgenossenschaft (FBG) auch auf die<br />

Zertifizierung des Arbeitsschutz-Management-Systems<br />

vorbereitet (siehe Kapitel „Arbeitsschutz“, Seite NB 29).<br />

Leitlinien und Standards<br />

Das Bewusstsein für unsere unternehmerische Verantwortung<br />

ist nicht nur in der <strong>Westfleisch</strong>-Qualitätspartnerschaft<br />

verankert, sondern spiegelt sich fortwährend in der konkreten<br />

Zusammenarbeit mit Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten<br />

und Verbrauchern.<br />

Um den unterschiedlichen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />

Erwartungen und Entwicklungen gerecht zu werden,<br />

geben wir mit unserer <strong>Westfleisch</strong>-Verhaltensrichtlinie<br />

klare ethische Vorgaben. Die Verhaltenslinie beschreibt, in<br />

welchen Bereichen <strong>Westfleisch</strong> betrieblich verbindliche Umgangs-<br />

und Verhaltensformen und verantwortliches Verhalten<br />

erwartet. Die Richtlinie soll<br />

• einen ehrlichen und respektvollen Umgang der Mitarbeiter<br />

untereinander und mit betriebsfremden Arbeitern fördern;<br />

• eine effiziente Lösung bei Interessenskonflikten fördern;<br />

• die Einhaltung der einschlägigen Gesetze, Vorschriften<br />

und Regelungen sicherstellen;<br />

• von Rechtsverletzungen abhalten.<br />

Es versteht sich von selbst, dass sie zuallererst für unser Handeln<br />

im Unternehmen und für unser Handeln in Geschäftsbeziehungen<br />

zu gelten haben.<br />

Die Grundsatzerklärungen<br />

• Arbeitssicherheit,<br />

• Qualitätspolitik,<br />

• Tierschutzpolitik,<br />

• Leitfaden Tierschutz,<br />

• Umweltpolitik<br />

beschreiben im Detail, was <strong>Westfleisch</strong> unter nachhaltiger<br />

Verantwortung und ebensolchem Handeln versteht und<br />

wozu sich Management und Belegschaft aus Überzeugung<br />

verpflichten. <strong>Westfleisch</strong> kümmert sich neben seinem Erfolg<br />

auf den internationalen Märkten auch um die Sicherung der<br />

Zukunft der Fleischwirtschaft in der Region.<br />

UN Global Compact<br />

<strong>Westfleisch</strong> wird in 2011 dem UN Global Compact beitreten,<br />

einer Initiative der Vereinten Nationen, die aus einer Forderung<br />

des damaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan während<br />

des Weltwirtschaftsforums in Davos am 31. Januar<br />

1999 hervorgegangen ist. Darin geht es darum, sich als führendes<br />

Unternehmen gemeinsam für den Aufbau sozialer<br />

und ökologischer Eckpfeiler zur Abstützung der globalen<br />

Wirtschaft zu engagieren und dafür Sorge zu tragen, dass<br />

die Vorteile der Globalisierung allen Menschen dieser Erde<br />

zugutekommen. Der Global Compact soll das gesellschaftliche<br />

Engagement in Unternehmen fördern und beruht auf<br />

zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitspraktiken, Umweltschutz<br />

und Korruptionsbekämpfung. Mit unserem Beitritt<br />

verpflichten wir uns, die im Global Compact aufgeführten<br />

zehn Prinzipien in das Tagesgeschäft und in die<br />

strategische Ausrichtung zu integrieren.<br />

Der <strong>Westfleisch</strong>-Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> entspricht den<br />

Global-Compact-Anforderungen.<br />

Weltweit beteiligen sich inzwischen über 5.300 Unternehmen<br />

sowie Arbeitnehmer-, Menschenrechts-, Umwelt- und<br />

Entwicklungshilfeorganisationen 9 am Global Compact.<br />

9 Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung: http://www.globalcompact.de/fileadmin/PDFs/GC/BMZ_<br />

Factsheet_UNGC_Juli_<strong>2010</strong>.pdf.<br />

NB 7<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Unternehmensbild Nachhaltigkeit<br />

<strong>2010</strong><br />

DIN ISO 26000<br />

Unseren Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> haben wir auch in Anlehnung<br />

an den Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung<br />

(DIN ISO 26000) erstellt, um die einzelnen Nachhaltigkeitsthemen<br />

noch umfassender zu dokumentieren.<br />

Nach einem fünfjährigen weltweiten Beratungsprozess wurde<br />

die ISO 26000 als Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung<br />

<strong>2010</strong> verabschiedet. Die Norm richtet sich an alle<br />

Organisationen in allen Ländern der Welt, also nicht nur an<br />

Unternehmen, sondern auch an Verwaltungen, Hochschulen,<br />

Schulen und so weiter – in Industrienationen wie in Entwicklungsländern<br />

gleichermaßen.<br />

Die ISO 26000 ist keine technische Norm und auch kein Standard<br />

für ein Managementsystem. Sie ist eine Leitlinie, in der<br />

zunächst nur ein gemeinsames Verständnis grundlegender<br />

Begriffe, Prinzipien und Aufgabenfelder gesellschaftlicher<br />

Verantwortung definiert wird.<br />

Herausforderungen und Prioritäten<br />

<strong>Westfleisch</strong> nimmt das Ziel des nachhaltigen wirtschaftlichen,<br />

ökologischen und gesellschaftlichen Handelns an.<br />

NB 8<br />

web<br />

Nach Ansicht der internationalen Experten, die die Norm<br />

entwickelt haben, wird eine Zertifizierung der thematischen<br />

Breite und Komplexität der gesellschaftlichen Verantwortung<br />

nicht voll gerecht. Zudem sind für die Zertifizierung<br />

konkrete, nachprüfbare Kriterien nötig. Diese werden in der<br />

Norm nicht gestellt.<br />

Einzelne Kritiker halten die ISO 26000 jedoch für unzureichend,<br />

sie sei für Industrieländer nicht fordernd genug<br />

gegenüber bestehenden gesetzlichen Regeln. Außerdem<br />

seien die Richtlinien noch nicht verbindlich, sondern bisher<br />

nur „Empfehlungen“, die vielfältig interpretierbar seien,<br />

heißt es.<br />

Etappenweise werden folgende Kernpunkte im Rahmen der<br />

Nachhaltigkeitsstrategie angegangen:<br />

Ziele unseres Nachhaltigkeitskonzepts<br />

Zu unserer guten Managementpraxis gehört die kontinuierliche verbindliche Einhaltung des Code of Ethics.<br />

Folgende Ziele haben wir uns zudem noch gesetzt:<br />

Zielsetzung Status 31.12.<strong>2010</strong> Ausblick 2011<br />

Ökonomie<br />

Rohstoffsicherung:<br />

Gegenüber inländischen Lebensmittel-Einzelhandelskunden<br />

soll unsere QS-Zielquote bei Schweinefleisch,<br />

Rindfleisch (Jungbullen) und Kalbfleisch ein Niveau<br />

von > 95 % erreichen, mittelfristig auch für Sauen,<br />

Kühe und Färsen<br />

Ausbau der Anzahl an Animal Welfare Schlachttieren,<br />

durch Auditierung von geeigneten landwirtschaftlichen<br />

Betrieben durch ein neutrales Prüfinstitut;<br />

Zielgröße <strong>2010</strong> = 350.000 Tiere<br />

Die QS-Zielquote ist bei Schweinen,<br />

Jungbullen und Kälbern erreicht.<br />

Zur Orientierung und vertieften Diskussion ist die DIN ISO<br />

26000 jedoch ein hilfreiches Medium, das wir zusätzlich beachten<br />

wollen.<br />

Die Zielgröße mit 350.000 Schlachtschweinen<br />

nach Animal Welfare Standard auf Basis der<br />

Tesco-Anforderung wurde erreicht.<br />

Stand <strong>2010</strong>: 100 BestSchwein-Betriebe mit<br />

einer Jahresproduktion von rund<br />

370.000 Tieren haben eine Tesco Animal-<br />

Welfare-Zulassung.<br />

QS-Zielquote > 95%, mittelfristig auch für<br />

Sauen-, Kuh- bzw. Färsenfleisch.<br />

Fortführen der Auditierung von geeigneten<br />

landwirtschaftlichen Betrieben zur<br />

kontinuierlichen Steigerung der Schlachtschweinemenge<br />

nach Animal Welfare<br />

2011 soll sich die Zahl der teilnehmenden<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Betriebe um 50 % auf 150 mit<br />

insgesamt 650.000 Tieren erhöhen.


Ökologie<br />

Ressourcenschonung:<br />

– Senkung des Gesamt-Energieverbrauchs bis 2020<br />

– Ausweitung der systematischen Aufzeichnungen<br />

auf alle Abteilungen und Hauptverbraucher<br />

Bilanzierung des Product Carbon Footprint für<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Frischfleischsortiment bis 2012<br />

Ermittlung des Carbon Footprints:<br />

– Schweinefleisch<br />

– Wurstsortiment<br />

– SB-Frischfleisch<br />

– Kalbfleisch<br />

– Rindfleisch<br />

Zertifiziertes Umweltmanagementsystem:<br />

Als Pilotbetrieb bereitet sich das Fleischcenter<br />

Coesfeld auf eine Zertifizierung nach EN ISO 14001<br />

vor<br />

Integration eines umfassenden Tierschutzes in die<br />

Fleischuntersuchung<br />

Einführung einer risikoorientierten Fleischuntersuchung<br />

bei Schweinen („EU-Hygienepaket“)<br />

Einführung der „Aktion Tierwohl“<br />

Gesunde Tiere – gesunde Nahrung:<br />

Einführung eines Gesundheitspasses für Ferkel<br />

(„Westfalenpass“), über den der Hygienestatus in<br />

Ferkel- und Mastbetrieben regelmäßig überwacht<br />

wird<br />

Entwicklung des „Leitfadens zur Nachhaltigkeit auf<br />

landwirtschaftlichen Betrieben“<br />

Im Rahmen der Kooperation „Cluster Ernährung<br />

NRW“ erarbeitet <strong>Westfleisch</strong> zusammen mit der DLG<br />

und der Hochschule Ostwestfalen-Lippe einen<br />

Leitfaden<br />

Soziales<br />

Mindestlohn von bisher brutto 7,50 €/h für alle bei<br />

<strong>Westfleisch</strong> Beschäftigten (inkl. Dienstleistern); wird<br />

durch Entgelttarifverträge mit Betriebsräten und<br />

NGG geregelt und von externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />

kontrolliert<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> konnten die Verbrauchsdaten<br />

der Produktionsstandorte zentral abgerufen<br />

werden.<br />

Die Energieverbräuche wurden gesenkt<br />

(Ergebnisse siehe Seite NB 23).<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde der Carbon Footprint<br />

für folgende Segmente ermittelt:<br />

Schweinefleisch, Wurstsortiment, SB-Frischfleisch<br />

(Ergebnisse siehe Seite NB 21).<br />

Seit <strong>2010</strong> ist die risikoorientierte<br />

Fleischunter suchung in allen Schweine<br />

schlachtenden <strong>Westfleisch</strong>-Betrieben im<br />

Einsatz.<br />

Auswahl der Erzeugerbetriebe für die<br />

„Aktion Tierwohl“ nach folgenden Voraussetzungen:<br />

– BestSchwein-Vertrag inkl. QS-Erfüllung<br />

– „Animal Welfare“-Audit<br />

– Kastrationsstopp<br />

Alle vertraglich gebundenen Ferkellieferanten<br />

haben <strong>2010</strong> den Gesundheitspass<br />

eingeführt.<br />

– Datenerhebung auf den <strong>Westfleisch</strong>standorten<br />

durch die Hochschule Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

– Ermittlung relevanter Prozessparameter<br />

<strong>2010</strong> haben alle Werkvertragsnehmer die<br />

Mindestlohn-Zusatzvereinbarung unterzeichnet.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden zwei Dienstleister auf<br />

die Einhaltung der Mindestlohnvereinbarung<br />

geprüft, diese Kontrollen ergaben keine<br />

Verstöße.<br />

2011 Zertifizierung des Energiemanagements<br />

nach DIN EN 16001 für alle<br />

Produktionsstand orte<br />

Im März 2011 wurde der Carbon Footprint<br />

für Kalbfleisch veröffentlicht (Ergebnis siehe<br />

Seite NB 22).<br />

2012 wollen wir den Carbon Footprint für<br />

Rindfleisch berechnen.<br />

2011 Zertifizierung des Fleischcenters nach<br />

EN ISO 14001.<br />

Für Kalb- und Rindfleisch ist die risikoorientierte<br />

Fleischuntersuchung zwecks<br />

Genehmigung in der Erprobungsphase.<br />

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung gibt es<br />

60 Betriebe, die der „Aktion Tierwohl“<br />

zuliefern.<br />

Der Gesundheitspass auf Basis halbjährlicher<br />

Untersuchungsbefunde gilt von 2011 an für<br />

alle von <strong>Westfleisch</strong> gehandelten Mastferkel<br />

aus Deutschland und den Niederlanden.<br />

Praxiserprobung des Kriterienkataloges in<br />

Testbetrieben.<br />

Für 2011 wird eine Erhöhung der Anzahl der<br />

durchgeführten Prüfungen angestrebt und<br />

die Mindestlohnhöhe angepasst.<br />

NB 9<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong><br />

4 Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Nachhaltigkeit planen und umsetzen<br />

Die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe legt sensible Maßstäbe für Produkte<br />

und Dienstleistungen fest und erfüllt sie selbst durch eigene<br />

konsequente und überprüfbare Anforderungen an Qualität,<br />

Umweltschutz und Arbeitssicherheit sowie unter Berücksichtigung<br />

sozialverantwortlicher Grundsätze.<br />

• Der <strong>Westfleisch</strong>-Arbeitskreis „Nachhaltigkeit“ legt das<br />

grundsätzliche Vorgehen fest, definiert Ziele und Verpflichtungen<br />

zur nachhaltigen Verantwortung anhand der<br />

12 Bausteine der Qualitätspartnerschaft und vermittelt<br />

den Mitarbeitern die Bedeutung der Erfüllung.<br />

• Jeder einzelne Geschäftsführer oder Abteilungsleiter ist<br />

dafür verantwortlich, dass die Forderungen in Sachen<br />

Nachhaltigkeit den Mitarbeitern in ausreichendem Maße<br />

bekannt sind bzw. bekannt gemacht werden.<br />

• Mindestens einmal jährlich definieren die Geschäftsführer<br />

und Abteilungsleiter in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern<br />

messbare Nachhaltigkeitsziele im Rahmen einer Führungskräftetagung.<br />

<strong>2010</strong> erweiterte und aktualisierte <strong>Westfleisch</strong> den Zielkatalog<br />

für die Qualitätspartnerschaft und startete zur Verbesserung<br />

der Nachhaltigkeit einen Ideenwettbewerb für Mitarbeiter: Der<br />

Arbeitskreis „Nachhaltigkeit“ erhielt zahlreiche und gute Vorschläge<br />

von allen Standorten der Unternehmensgruppe. Prämiert<br />

wurde der Vorschlag, ein umfassendes Schulungssystem<br />

mit einem eigenen Referentenpool einzurichten. Interne<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

NB 10<br />

web<br />

Entscheidung<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Vorstand<br />

(Entscheidungsorgan)<br />

Koordination und<br />

Umsetzung<br />

Ziele<br />

und Empfehlungen<br />

Nachhaltigkeitsstrategie – Arbeitskreis<br />

Konzern-Standorte<br />

Fleischcenter Coesfeld<br />

Fleischcenter Hamm<br />

Fleischcenter Lübbecke<br />

Fleischcenter Paderborn<br />

Gustoland GmbH<br />

WestfalenLand GmbH<br />

Abteilungen<br />

Einkauf<br />

Qualitätsmanagement<br />

Recht<br />

IuK<br />

Technik<br />

Organisation<br />

Finanzen/Controlling<br />

Personal<br />

Vertrieb<br />

„Spezialgebietstrainer“ sollen die Mitarbeiter mehrsprachig<br />

schulen, damit alle letztlich auf dem gleichen Wissensstand<br />

sind. Auch die Ausweitung im Rahmen der „Six Sigma“-Methodik<br />

10 zur Prozesslenkung verfolgen wir weiter durch die Ausbildung<br />

von Mitarbeitern zu „Six Sigma“-Spezialisten.<br />

Nachhaltigkeit prüfen<br />

Zusätzlich zur jährlichen Prüfung der <strong>Westfleisch</strong>-Qualitätspartnerschaft<br />

und zu den zahlreichen gesetzlichen Kontrollen<br />

lässt das Unternehmen die Einhaltung von einer Vielzahl<br />

von Standards durch weitere freiwillige Kontrollen überwachen.<br />

Absolvierte und protokollierte Audits<br />

der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe in <strong>2010</strong><br />

– Kundenaudits 68<br />

– Normaudits (z.B: IFS, BRC, QS) 43<br />

– Behördenaudits 31<br />

– Interne Audits (d. h. interne Audits<br />

gemäß Auditjahresplanung) 16<br />

– standortspezifische interne Audits 65<br />

Gesamtzahl aller Audits <strong>2010</strong> 223<br />

Ausblick<br />

Ab 2011 werden die internen Audits der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />

um Bestandteile der EN ISO 14001 und der EN ISO 16001 erweitert.<br />

Bis Ende 2011 sind die <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe nach der EN ISO<br />

16001 zertifiziert.<br />

Am Fleischcenter Coesfeld haben die Vorbereitungen für<br />

eine Umweltmanagementzertifizierung nach ISO 14001 im<br />

Geschäftsjahr 2011 begonnen. Die weiteren Produktionsstandorte<br />

der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe folgen.<br />

10 Eine Erklärung zur Six Sigma-Methodik kann dem Glossar entnommen<br />

werden.


Nachhaltige Unternehmensführung Einzuhaltende Standards<br />

Ökonomische Aspekte<br />

– Kommunikation<br />

– Organisation<br />

– Lieferantenbeziehung<br />

– Kunden beziehung<br />

– Marketing<br />

– etc.<br />

Ökologische Aspekte<br />

– Umweltschutz<br />

– Umweltstandards<br />

– Produktlebenszyklus<br />

– Recycling<br />

– Emissionen<br />

– Ressourceneffizienz<br />

– Logistik und Verkehr<br />

– Klimaschutz<br />

– CO2-Footprint – Abfallmanagement<br />

– etc.<br />

Soziale Aspekte<br />

– Menschenrechte<br />

– Verbraucherschutz/Lebensmittelsicherheit<br />

– Gesundheitsschutz<br />

– Motivation<br />

– Arbeitsplatzsicherung<br />

– Chancengleichheit<br />

– Aus- und Weiterbildung<br />

– Gewinnung von Personal (Recruiting)<br />

– etc.<br />

Darstellung Nachhaltigkeitsbericht<br />

GRI-Kriterien<br />

Der <strong>Westfleisch</strong>-Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> richtet sich<br />

nach dem international anerkannten Standard der Global Reporting<br />

Initiative (GRI) für Nachhaltigkeitsberichterstattung.<br />

Laut einer Studie der Unternehmensberatung KPMG orientieren<br />

sich die meisten Unternehmen (2008: 77 % der<br />

250 weltweit größten Unternehmen) am internationalen<br />

Leitfaden der Global Reporting Initiative (GRI).<br />

Die Glaubwürdigkeit des Nachhaltigkeitsberichts hat für die<br />

Stakeholder einen zentralen Wert, deshalb ist die externe<br />

Prüfung und Bewertung auch notwendig. Sie bestätigt dem<br />

Leser den Wahrheitsgehalt des Unternehmensberichts zu<br />

den Themen Umwelt, Sicherheitsstandard, Gesundheit bzw.<br />

Mitarbeiter und Gesellschaft und verleiht ihm damit eine<br />

hohe Qualität. Die externe Prüfung lässt deshalb zutreffende<br />

Rückschlüsse zu, wie der Inhalt eines Nachhaltigkeitsberichts<br />

einzuschätzen ist.<br />

<strong>Westfleisch</strong> erhält durch den Prüfungsprozess darüber hinaus<br />

konkrete und zielführende Hinweise für die Weiterentwicklung<br />

seines Nachhaltigkeitsmanagementsystems.<br />

Nationales Recht:<br />

– Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

– internes Kontrollsystem<br />

– GRI<br />

– Ökoprofit<br />

– Life Cycle Assessment<br />

– Carbon Footprint – Critical Review nach DIN ISO 14040 und GHG<br />

Protokoll<br />

– Animal Welfare Standard (nach Tesco)<br />

– BSI Tierschutz Audit<br />

– GRI<br />

– Tarifvertrag<br />

– Nationales Recht<br />

– IFS<br />

– QS<br />

– BRC<br />

– ORGAINVENT<br />

Standards für<br />

Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

GRI-<br />

Leitfaden<br />

Eigens<br />

entwickelte<br />

Berichterstattungs-<br />

Kriterien<br />

Nationale<br />

Standards<br />

und Vorschriften<br />

Sonstige<br />

0 %<br />

0 %<br />

0 %<br />

3 %<br />

4 %<br />

2 %<br />

13 %<br />

13 %<br />

19 %<br />

20 %<br />

17 %<br />

19 %<br />

63 %<br />

69 %<br />

77 %<br />

81 %<br />

N 100 Deutschland<br />

N 100 International<br />

DAX 30<br />

G 250<br />

in Prozent 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

NB 11<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Nachhaltigkeitsmanagement<br />

<strong>2010</strong><br />

Systemgrenzen des <strong>Westfleisch</strong>-Nachhaltigkeitsbericht<br />

Der <strong>Westfleisch</strong>-Nachhaltigkeitsbericht umfasst im Bereich<br />

der ökologischen Daten ausschließlich die in Deutschland liegenden<br />

Produktionsstandorte inkl. Vertrieb. Über Dienstleister<br />

sowie Weiterverarbeiter von Nebenprodukten mit einer<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Beteiligung von > 50 % wird in den sozialen Daten<br />

mitberichtet.<br />

NB 12<br />

web<br />

Nicht im Bericht:<br />

– Daten zur Sauenzerlegung in Schöppingen (hierbei handelt<br />

es sich um angemietete Gebäude von der Firma<br />

Tummel) sowie zum Nutzviehzentrum in Nienberge<br />

– ausländische Vertriebsgesellschaften (siehe <strong>Westfleisch</strong><br />

Geschäftsbericht <strong>2010</strong>, Umschlag innen, „Struktur der Unternehmensgruppe”)


5 „Aktion Tierwohl“ –<br />

Wohlergehen für Nutztiere wird wissenschaftlich fassbar<br />

Der Tierschutz ist im Grundgesetz verankert und im Tierschutzgesetz<br />

grundsätzlich geregelt. Danach sind die<br />

Tierhalter verpflichtet, im Interesse des Wohlbefindens<br />

der Tiere die jeweils geltenden Vorschriften einzuhalten.<br />

Gesunde Tiere sind wichtig für eine leistungsfähige Landwirtschaft<br />

und für sichere Lebensmittel.<br />

Unser Engagement<br />

für das<br />

Wohlbefinden<br />

der Tiere<br />

Das Wohlergehen der<br />

Tiere ist im Leitbild der<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />

fest verankert. Als<br />

Fleisch produzierendes<br />

Unternehmen<br />

unterliegen wir auch<br />

der Kritik von Tierschützern<br />

und Tierrechtlern.<br />

Dieser<br />

Kritik stellen wir<br />

uns. Gemeinsam<br />

mit Landwirten<br />

und renommiertenBranchenexperten<br />

setzen wir uns für das bestmögliche<br />

Tierwohl ein und arbeiten nunmehr seit 2007<br />

nach eindeutigen Kriterien. Wir gehen dabei sehr wohl über<br />

die gesetzlichen Anforderungen für das Wohlergehen der<br />

Tiere hinaus, um der großen Verantwortung im Umgang<br />

Voraussetzungen „Aktion Tierwohl“<br />

Nur bestimmte Schweine-Erzeugerbetriebe können im Programm<br />

mitmachen:<br />

• Sie müssen BestSchwein-Vertragspartner (inkl. QS-Erfüllung)<br />

sein,<br />

• „Animal Welfare“-Standard einhalten und als Betrieb für<br />

dieses Programm zugelassen sein.<br />

• Zusätzlich verzichten die Kooperationspartner auf die Kastration<br />

bei männlichen Ferkeln.<br />

• Vertragslandwirte können bei Fragen zu tiergemäßer Haltung<br />

eine Beratung durch den von <strong>Westfleisch</strong> beauftragten<br />

Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer<br />

NRW in Anspruch nehmen.<br />

Für jeden Betrieb wird ein individueller Gesundheitsindex ermittelt.<br />

Dieser berechnet sich aus den drei Parametern:<br />

mit Lebewesen bestmöglich und auf hohem Niveau gerecht<br />

zu werden.<br />

5.1 „Aktion Tierwohl”<br />

AKTION<br />

T I E R W O H L<br />

Als erster deutscher Schweinefleischvermarkter bietet<br />

die <strong>Westfleisch</strong> eG dem Handel und der Industrie mit der<br />

„Aktion Tierwohl“ 11 eine praxisorientierte Lösung zur Auslobung<br />

von überprüfbaren Tierwohl-Merkmalen an. Das<br />

eingetragene Warenzeichen „Aktion Tierwohl“ steht für<br />

Fleisch und Fleischwarenprodukte, die unter strikter Beachtung<br />

definierter Tierwohlkriterien erzeugt wurden.<br />

11 Aktuelle Informationen zur „Aktion Tierwohl“ unter www.aktion–<br />

tierwohl.de.<br />

• Mortalität (Sterblichkeit)<br />

• Tageszunahme<br />

• Antibiotikaeinsatz (Behandlungstage)<br />

Alle drei Kriterien lassen verlässliche und überprüfbare Rückschlüsse<br />

auf eine tiergemäße Haltung, auf angemessene<br />

Fütterung sowie – entsprechend gewichtet – auf den Gesundheitsstatus<br />

und das Management des Betriebes zu.<br />

Je höher der Index, umso besser wird ein Betrieb unter tierwohlrelevanten<br />

Aspekten geführt.<br />

An allen <strong>Westfleisch</strong>-Standorten werden alle Schlachtkörper<br />

amtlich risikoorientiert visuell untersucht. Die Ergebnisse<br />

dieser Untersuchung haben neben der Lebensmittelsicher-<br />

R<br />

NB 13<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> „Aktion Tierwohl”<br />

<strong>2010</strong><br />

heit auch das Tierwohl im Blick. Die Mitarbeiter achten insbesondere<br />

auf folgende, äußerlich sichtbare Tierwohl-Parameter,<br />

bewerten und dokumentieren sie:<br />

• Nekrosen oder Wunden am Ohr<br />

• Hautveränderungen oder -erkrankungen<br />

• Entzündungen von Gelenken, Schleimbeuteln oder Auftreibungen<br />

• Nekrosen oder Wunden am Schwanz<br />

Außerdem werden die individuellen Lungen- oder Brustfellbefunde<br />

berücksichtigt.<br />

Alle Parameter lassen eindeutige Rückschlüsse auf die Haltung<br />

in einem Betrieb und damit auf das Tierwohl zu. Sind<br />

zum Beispiel Nekrosen festzustellen, muss die Belegdichte<br />

überprüft werden oder es könnte Beschäftigungsmaterial<br />

5.2 Erzeugerbetriebe<br />

Die Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen zur Tierhaltung,<br />

zum Tierschutz und zur Fütterung gilt als Standard bei<br />

der Erzeugung von Schlachttieren.<br />

Aneinander gewöhnte Tiere werden in sozialen Gruppen gehalten.<br />

Die Umgebung ist strukturiert und bietet artgerechte<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten und den jeweiligen Arten<br />

genügend Raum für Bewegung. Das Futter ist in der Zusammensetzung<br />

für die Tierart und die entsprechende Altersgruppe<br />

angemessen und der Menge nach bedarfsgerecht.<br />

Tierarzneimittel werden nur bei Bedarf eingesetzt: Der betreuende<br />

Hoftierarzt stellt die Diagnose, die Medikamente<br />

dürfen nur nach Verschreibung und auf tierärztliche Anweisung<br />

angewendet werden.<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Kooperationspartner gewährleisten eine umwelt-<br />

und tierschutzgerechte Haltung auf Basis der Kriterien<br />

und Bedingungen des freiwilligen QS-Prüfsystems, welches<br />

die Einhaltung der gesetzlichen Tierschutzvorschriften umfassend<br />

überwacht. Verstöße gegen Tierschutzvorschriften<br />

werden im QS-System als „K.o.“-Kriterien behandelt. Gegen<br />

den Betrieb wird ein Sanktionsverfahren eingeleitet, welches<br />

in letzter Instanz auch zum Ausschluss aus dem QS-System<br />

und zu finanziellen Maßregelungen führen kann. Erst wenn<br />

der Mangel beseitigt ist und eine erneute Kontrolle stattgefunden<br />

hat, kann der Betrieb wieder am System teilnehmen.<br />

Die Vertragspartner werden in regelmäßigen Abständen durch<br />

Auditoren unabhängiger Prüfinstitute zertifiziert. Bestandteil<br />

dieser Prüfung sind die festgelegten Anforderungen an Dokumentation<br />

und Eigenkontrolle aus den QS-Leitfäden (www.q-s.<br />

de) sowie Leitfäden für die BestSchwein- und TranspaRind-<br />

Erzeugung (www.westfleisch.de). Zusätzlich werden im QS-Sys-<br />

NB 14<br />

web<br />

für die Schweine fehlen. Fallen entzündete Gelenke auf, ist<br />

der Fußbodenbelag womöglich nicht in Ordnung.<br />

Die bisherigen Ergebnisse der Überprüfung zeigt ein Verhältnis<br />

von etwa 30 % „beste Tiere“ zu 60 % „O.K.“ gemäß allen<br />

aktuellen gesetzlichen oder systemischen Vorschriften. 10 %<br />

aller untersuchten Tiere gaben<br />

Anlass zu Gesprächen mit Ferkelerzeugern,<br />

Mästern, Transporteuren<br />

oder Hoftierärzten.<br />

Josef Beuck<br />

Leiter Einkauf Landwirtschaft<br />

tem regelmäßig unangekündigte Stichprobenaudits, in Verdachtsfällen<br />

auch unmittelbare Sonderkontrollen durchgeführt.<br />

Das Unternehmen <strong>Westfleisch</strong> setzt die QS-Anforderung<br />

zum Einsatz von Schmerzmitteln bei der Kastration von Ferkeln<br />

mit seinen Vertragslandwirten seit Januar 2009 konsequent<br />

um. Alternativen zur Ferkelkastration, wie z.B. die<br />

Ebermast, werden in Projekten (z.B. „Aktion Tierwohl“) gezielt<br />

bearbeitet.<br />

Interview der Lebensmittelzeitung mit <strong>Westfleisch</strong>-Vorstand<br />

Dr. Helfried Giesen (6.1.2011):<br />

LZ: In Sachen Tierschutz wird viel diskutiert bis hin zu einem<br />

Tierschutzlogo. Wird die Debatte 2011 weiter an Fahrt gewinnen?<br />

Dr. Giesen: Medien und NGOs 12 werden die Branche drängen,<br />

Lösungen zu präsentieren. Die QS GmbH hat die<br />

schmerzgestillte Kastration ab 1. Januar 2011 vorgeschrieben,<br />

bei Verstoß gilt das als „K.o.”-Kriterium und führt zum<br />

QS-Ausschluss. Ein europäisches Tierschutz-Label scheint<br />

noch weit weg. <strong>Westfleisch</strong> hat daher der Branche gerade<br />

mit der „Aktion Tierwohl“ einen praxisnahen Weg auf Basis<br />

der visuellen Fleischuntersuchung vorgestellt.<br />

LZ: Wird Ihrer Meinung nach Eberfleisch 2011 in Deutschland<br />

schon „marktreif“ sein?<br />

Dr. Giesen: In überschaubarem Volumen lässt<br />

sich dabei mit traditioneller Koch- und Bratprobe auch Eberfleisch<br />

als Programmware vermarkten; ein Vermengen mit<br />

Standardqualitäten wäre jedoch unredlich. Wirkliche „Marktreife”<br />

setzt belastungsfähige Grenzwerte für die Tauglichkeit<br />

voraus, daher wird es wohl etwas später als 2012.<br />

12 NGO = non governmental organisation/Nichtregierungsorganisation.


Weiterhin lassen die <strong>Westfleisch</strong>-Vertragsbetriebe im Rahmen<br />

der betriebseigenen Kontrollen ihre Bestände regelmäßig<br />

durch einen Tierarzt betreuen.<br />

Die Bestandsbetreuung umfasst<br />

• die Beratung mit dem Ziel, den Gesundheitsstatus aufrechtzuerhalten<br />

und erforderlichenfalls zu verbessern, sowie<br />

Ferkelpass<br />

WESTFALENPASS<br />

Name<br />

Straße<br />

VVVO-Nr. Flatdeck<br />

letzte Untersuchung Westfalenpass:<br />

Genetik Eber<br />

Unterschrift Landwirt<br />

Ort:<br />

für Ferkel<br />

Vorname<br />

Wohnort<br />

QS auditiert bis:<br />

Westfalenpass gültig bis:<br />

Genetik Sauen<br />

Unterschrift <strong>Westfleisch</strong><br />

Datum:<br />

Die regionale Ferkelerzeugung zu sichern und die Mastbestände<br />

gesünder zu halten, das sind die Ziele des <strong>Westfleisch</strong>-„Westfalenpass<br />

für Ferkel“.<br />

Den Ferkelpass erhalten Ferkelerzeugerbetriebe, wenn sie in<br />

einem dynamischen System halbjährlich zweimal einen „Gesundheitscheck“<br />

durchlaufen haben. Der Check soll nachweisen,<br />

was gesundheitlich im Bestand los ist, was hinsichtlich<br />

Vorbeugung und Behandlungen getan wird und worauf<br />

die Mäster aufbauen können.<br />

5.3 Transporte<br />

Regionale Herkunft<br />

WESTFLEISCH<br />

Geprüfte Qualität<br />

FERKELPASS<br />

Für den sicheren Umgang mit Schlachttieren ist es notwendig,<br />

die Wahrnehmung, die Eigenarten und das Verhalten<br />

der Tiere zu kennen. Dies gilt insbesondere für das schwierige<br />

Be- und Entladen und das Treiben. Alle Transporteure, die<br />

Schlachttiere an uns liefern, verfügen über einen Sachkundenachweis<br />

gemäß der Tierschutztransportverordnung.<br />

Dem Tier muss auch beim Transport genügend Raum zur<br />

Verfügung stehen. Die Transportfahrzeuge für Schlachttiere<br />

bieten den Tieren unter anderem Schutz vor Witterungsein-<br />

Name<br />

Straße<br />

VVVO-Nr. Flatdeck<br />

letzte Untersuchung Ferkelpass:<br />

Genetik Eber<br />

Unterschrift Landwirt<br />

Ort:<br />

Vorname<br />

Wohnort<br />

QS auditiert bis:<br />

Ferkelpass gültig bis:<br />

Genetik Sauen<br />

Unterschrift <strong>Westfleisch</strong><br />

Datum:<br />

Geprüfte Herkunft<br />

WESTFLEISCH<br />

G e s i c h e r t e Q u a l i t ä t<br />

• die Untersuchung der Tiere, insbesondere auf Anzeichen<br />

einer Tierseuche.<br />

Zusätzlich beschäftigt <strong>Westfleisch</strong> selbst seit 2009 einen Tierarzt,<br />

der die Landwirte in Fragen zur Bestandsbetreuung<br />

und des Tierwohls berät.<br />

Im Auftrag von <strong>Westfleisch</strong> untersucht ein Labordienstleister<br />

Blut-, Sammelkot- und Lungenspülproben auf Mykoplasmen,<br />

APP 13 , PRRS 14 , Circovirus, Dysenterie und Salmonellen.<br />

Darüber hinaus werden aus den Beständen einzelne auffällige<br />

oder auch gesunde Ferkel von tierärztlichen Pathologen<br />

mittels Sektion untersucht.<br />

Dies geschieht in Absprache mit den Landwirten und deren<br />

Hoftierärzten, wobei die Untersuchungsergebnisse zusammen<br />

mit weiteren Betriebsdaten in eine Datenbank eingestellt werden.<br />

Sie werden mit den Befunddaten der aus diesen Betrieben<br />

stammenden Ferkel zusammengeführt, die nach der<br />

Schlachtung in einem Schlachtbetrieb von <strong>Westfleisch</strong> anfallen.<br />

Zugriff auf diese Datenbank haben – den Vorschriften des<br />

Datenschutzes entsprechend – die jeweiligen Betriebe, deren<br />

Hoftierarzt und der jeweils zuständige Mitarbeiter von<br />

<strong>Westfleisch</strong>. Anhand dieser Informationen sind die Ferkelabteilungen<br />

von <strong>Westfleisch</strong> in der Lage, beispielsweise aus drei<br />

Erzeugerbetrieben stammende Ferkel zu einer Großpartie<br />

zusammenzustellen, die in Genetik, Gewicht, Hygiene- und<br />

Impfstatus zusammenpassen und die die Mastperiode ohne<br />

gesundheitliche Probleme durchlaufen können.<br />

Ab 2011 entsprechen alle aus Deutschland und den Niederlanden<br />

gehandelten <strong>Westfleisch</strong>-Mastferkel dem Gesundheitspass<br />

auf Basis halbjährlicher Untersuchungsbefunde.<br />

13 Actinobacillus pleuropneumoniae.<br />

14 Porcine respiratory and reproductive syndrome virus.<br />

flüssen, ermöglichen eine ausreichende Luftzirkulation sowie<br />

Frischluftzufuhr. Schonenden Transport gewährleisten<br />

die Fahrzeuge ebenfalls durch gute Ladeeinrichtungen und<br />

rutschfeste Böden. Wegen der regionalen Verdichtung unserer<br />

Vertragsbetriebe liegt die durchschnittliche Transportzeit<br />

von Schlachttieren aus BestSchwein-Betrieben in der<br />

Regel bei max. 3 Stunden und bei TranspaRind-Betrieben<br />

zwischen 2 und 4 Stunden.<br />

Für Wetralog, das für Transport und Logistik im Lebendvieh-<br />

und Fleischbereich zuständige Tochterunternehmen der<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe, stehen Tierschutz und Qualitätssiche-<br />

NB 15<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> „Aktion Tierwohl”<br />

<strong>2010</strong><br />

rung im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit. Durch gezielte<br />

Umsetzung spezifischer internationaler Anforderungen erfüllt<br />

das Unternehmen seit Juli 2006 die Zertifizierungskriterien<br />

nach IFS 15 -Logistik und ist seit 2009 mit dem QS-Prüfzeichen<br />

16 für Tiertransporteure ausgezeichnet. 17<br />

5.4 <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe mit Schlachtung<br />

Die amtlichen Tierärzte in unseren Fleischcentern und die unternehmenseigenen<br />

Tierschutzbeauftragten schulen unsere<br />

Mitarbeiter im artgerechten Umgang mit den Tieren und kontrollieren<br />

die Umsetzung der Tierschutzanforderungen ständig.<br />

Täglich kontrollieren die Mitarbeiter des Veterinäramts die<br />

Anlieferfahrzeuge beim Anliefern und Abladen der Schlachttiere<br />

stichprobenartig darauf, ob die Tierschutzvorgaben erfüllt<br />

werden. Zusätzliche Kontrollen finden durch den Tierschutzbeauftragten<br />

des Standortes statt.<br />

Sämtliche Tiere werden, während sie in Bewegung sind,<br />

durch die Veterinärkontrolle auf z. B. Lahmheiten, Herz-<br />

Kreislauf-Schwächen oder Knochenbrüche begutachtet. Der<br />

Einsatz von Elektrotreibern beim Abladen und Aufstallen ist<br />

in den <strong>Westfleisch</strong>-Fleischcentern verboten. Zusätzlich werden<br />

am Schlachtband im Rahmen der visuellen risikoorientierten<br />

Fleischuntersuchung tierschutzrelevante Merkmale<br />

wie z. B. Hautstriemen, Veränderungen am Ohr, Lungen- und<br />

Leberbefunde dokumentiert.<br />

Visuelle risikobasierte Fleischuntersuchung<br />

Nachdem die EU mit der EG-VO 854/2004 bereits vor Jahren<br />

die Möglichkeit der messerlosen, risikoorientierten Schlachttier-<br />

und Fleischuntersuchung ermöglicht hat, erprobte<br />

<strong>Westfleisch</strong> dieses Prinzip über zwei Jahre erfolgreich im<br />

Fleischcenter Paderborn. Von der Anlieferung bis zum<br />

Schlachthaken wird eine Vielzahl von Befunden erhoben,<br />

werden Daten erfasst und Ergebnisse dokumentiert.<br />

Zusätzlich zu eigenen Monitorings, mikrobiologischen Untersuchungen<br />

und Schlachtkörperbefunden wird in den Erzeugerbetrieben<br />

ein „Gesundheitsindex“ ermittelt. Heute<br />

sind alle Fleischcenter der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe auf dieses<br />

neue Untersuchungsverfahren umgestellt.<br />

Ebenso wie die Erzeugerbetriebe und Spediteure sind auch<br />

alle Schlacht- und Zerlegebetriebe von <strong>Westfleisch</strong> im QS-<br />

15 Weitere Informationen zu IFS unter http://www.ifs-certification.com/.<br />

16 Weitere Inormationen zum QS-Prüfzeichen unter: http://www.q-s.<br />

de/unternehmenorganisation/qs-pruefzeichen/.<br />

17 Die Zertifikate können unter http://www.westfleisch.com/verkaufexport/zertifizierungen.html<br />

eingesehen werden.<br />

NB 16<br />

web<br />

System integriert und unterliegen somit einer regelmäßigen<br />

Auditierung durch unabhängige Prüfinstitute.<br />

Seit 2007 wird jedes schlachtende <strong>Westfleisch</strong>-Fleischcenter<br />

freiwillig einmal jährlich vom BSI (Beratungs- und Schulungsinstitut)<br />

für schonenden Umgang mit Zucht- und Schlachttieren 18 ,<br />

im Rahmen der „Qualitätspartnerschaft <strong>Westfleisch</strong>” auditiert.<br />

Dabei wird die Behandlung der Schlachttiere von der Anlieferung<br />

bis zur Entblutung überprüft: Kriterien sind die technischen<br />

und baulichen Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße<br />

und tierschonende Schlachtung (Anlieferung,<br />

Fahrzeuge, Wartestall, Zutrieb/Betäubung, Betäubungseffektivität<br />

bis Entblutung) sowie die Arbeitsweisen des Personals.<br />

Bei der Überprüfung im Jahr <strong>2010</strong> wurde den Fleischcentern<br />

ein verantwortungsbewusster, ordnungsgemäßer Umgang<br />

mit den Tieren gemäß allen geltenden Gesetzen und Verordnungen<br />

zum Tierschutz bescheinigt.<br />

Festgestellte Mängel in den tierschutzrelevanten Bereichen<br />

wurden abgestellt. <strong>Westfleisch</strong> hat umgesetzt:<br />

• Erneute Optimierung der Ansatzposition der Elektroden<br />

bei der Elektrobetäubung. Damit ist eine effektive Betäubung<br />

zu sichern.<br />

• Tägliche Kontrollen auf Funktionsbereitschaft der Anlagen<br />

und Tränken.<br />

• Verringerung der Lärmbelastung durch geräuschdämmende<br />

Maßnahmen.<br />

• Kontrolle der Betäubung am Schlachtband durch sachkundiges<br />

Personal: Mitarbeiter prüfen betäubte Tiere auf Reaktionen,<br />

z. B. Cornealreflex und Schnappatmung, ggf.<br />

Bandstopp.<br />

• Bauliche Mängel (z. B. rutschige Böden) wurden behoben.<br />

Vom BSI wurden darüber hinaus zusätzliche Verbesserungsmöglichkeiten<br />

aufgezeigt, um den Umgang mit den<br />

Schlachttieren weiterzuentwickeln. Diese Hinweise wurden<br />

seitens <strong>Westfleisch</strong> aufgenommen und sind in Umsetzung.<br />

Auch bei der Aus- und Weiterbildung der Tierschutzbeauftragten<br />

an unseren Fleischcentern arbeiten wir seit 2007 eng<br />

mit dem Institut BSI zusammen.<br />

Wir pflegen einen offenen Dialog mit Tierschutzorganisationen.<br />

<strong>2010</strong> führte der Deutsche Tierschutzbund in den <strong>Westfleisch</strong>-Betrieben<br />

in Coesfeld, Hamm und Lübbecke eine<br />

Ortsbesichtigung zum Tierschutz durch. Andere Fachorganisationen<br />

ließen sich Tierschutz- und Tierwohlbedingungen<br />

am Standort in Coesfeld ausführlich erläutern und demonstrieren.<br />

18 Das unabhängige Institut berät und überprüft Schlachtbetriebe,<br />

schult Schlachtpersonal und erforscht im Auftrag der Europäischen<br />

Union, des Bundes oder der Industrie verschiedene Betäubungsmethoden.<br />

http://www.bsi-schwarzenbek.de/.


Animal Welfare<br />

Als erstes Schlachtunternehmen in Deutschland erfüllt das<br />

<strong>Westfleisch</strong> Fleischcenter Coesfeld die anspruchsvollen Anforderungen<br />

des Animal Welfare-Standards analog der britischen<br />

Tesco-Gruppe.<br />

Bereits seit Februar 2009 wurde der Coesfelder Betrieb<br />

durch die britische Auditierungsgesellschaft „Integra“ erfolgreich<br />

zertifiziert und mit dem offiziellen „Animal Welfare-Approval“<br />

in der höchstmöglichen Tesco-Einstufung ausgezeichnet.<br />

Im Fokus des Animal Welfare-Gedankens stehen die sogenannten<br />

„Fünf Freiheiten“ (Five Freedoms). Die Tiere sollen<br />

danach frei sein von:<br />

• Hunger, Durst und Fehlernährung<br />

• ungeeigneter Unterbringung<br />

• Schmerz, Krankheit und Verletzung<br />

• Angst, vermeidbarer Belastung und Stress<br />

• Einschränkung tiergemäßen Verhaltens<br />

<strong>Westfleisch</strong> unterstützt Landwirte bei der freiwilligen Einhaltung<br />

der Welfare-Kriterien aktiv. Mit Stand 31.12.<strong>2010</strong> hatten<br />

BestSchwein-Betriebe mit einer Jahresproduktion von rund<br />

370.000 Tieren eine Tesco-Animal Welfare-Zulassung.<br />

Um als Animal Welfare-Lieferant nach Tesco Standard zugelassen<br />

zu werden, muss der Erzeugerbetrieb folgendes Freigabeverfahren<br />

durchlaufen:<br />

• Voraussetzung: QS-Status oder IKB-Status<br />

• internes Animal Welfare-Voraudit durch <strong>Westfleisch</strong>; Erarbeitung<br />

eines Maßnahmenplans; <strong>Westfleisch</strong> begleitet die<br />

Umsetzung<br />

• nach Abschluss der Vorbereitung: Empfehlung für ein unabhängiges<br />

externes Animal Welfare-Audit durch SGS (D)<br />

bzw. CBD (NL)<br />

• bei Bestehen: Internes Animal Welfare-Abschlussaudit<br />

durch besonders geschulte Mitarbeiter der Abteilungen<br />

Einkauf und Qualitätsmanagement<br />

NB 17<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong><br />

6 Lebensmittelsicherheit bei Fleisch und Fleischerzeugnissen<br />

Lebensmittel müssen von einwandfreier Qualität sein – eine<br />

Selbstverständlichkeit, die aber einer ständigen Kontrolle bedarf.<br />

Für <strong>Westfleisch</strong> steht der Verbraucherschutz an erster<br />

Stelle. In der Fleischgewinnung und -verarbeitung ist die Beherrschung<br />

gesundheitsgefährdender Risiken besonders<br />

wichtig, denn bestimmte Krankheitserreger (Zoonosen) können<br />

von Schlachttieren auf den Menschen übertragen werden.<br />

Dies gilt es auszuschließen!<br />

Weil Fleisch ein sensibles Produkt ist, hat der Gesetzgeber<br />

für die Fleischgewinnung und -verarbeitung Vorschriften erlassen,<br />

die über die allgemeinen Anforderungen (gem. VO<br />

(EU) 852/2004 19 ) für Lebensmittel hinausgehen. Zentrale Vorschrift<br />

für Lebensmittel tierischen Ursprungs ist die EU-Verordnung<br />

853/2004 20 , in Deutschland konkretisiert durch die<br />

Fleisch-Hygiene-Verordnung.<br />

Um gesundheitsgefährdende Risiken zu beherrschen und<br />

die Produktsicherheit im Schlachthof zu gewährleisten, hat<br />

<strong>Westfleisch</strong> vorbeugende Maßnahmen im Qualitätsmanagementsystem<br />

der gesamten Unternehmensgruppe verankert.<br />

19 Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über Lebensmittelhygiene.<br />

20 Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates mit spezifischen<br />

Hygienevorschriften für Lebensmittel tierischen Ursprungs.<br />

Zertifiziertes Qualitätsmanagement 21<br />

• Bereits 1999 wurde ein Qualitätsmanagementsystem nach<br />

den Anforderungen der DIN EN ISO 9001 eingeführt und<br />

zertifiziert. Im Laufe der Jahre sind diverse Standards und<br />

Normen hinzugekommen.<br />

• Im Bereich der Produktsicherheit ist der International Featured<br />

Standards (IFS Food) als Lieferbedingung für Lieferanten<br />

des Lebensmitteleinzelhandels an allen <strong>Westfleisch</strong>-<br />

Standorten eingeführt worden.<br />

• Alle Betriebe erfüllen den British Retail Consortium Global<br />

Standard (BRC).<br />

• <strong>Westfleisch</strong> ist dem QS-System angeschlossen. Das QS-<br />

System spiegelt eine „Gläserne Produktion“ wider. Eine<br />

stufenübergreifende Kontrolle bezieht alle Schritte von<br />

der Futtermittelerzeugung, über die Landwirtschaft,<br />

21 Nach welchem Standard die einzelnen <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe zertifiziert<br />

sind, kann unter folgendem Link eingesehen werden: http://<br />

www.westfleisch.com/verkauf-export/zertifizierungen.html.<br />

Für die <strong>Westfleisch</strong> Erkenschwick GmbH: http://www.gustoland.de/<br />

qualitaet/zertifizierungen.html.<br />

Für die WestfalenLand GmbH: http://www.westfalenland.de/zertifizierungen.html.<br />

NB 18<br />

web<br />

Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung bis zum Lebensmitteleinzelhandel<br />

ein und gewährleistet damit eine<br />

lückenlose Rückverfolgbarkeit.<br />

• Weiterhin ist die Zertifizierung gemäß Öko-Verordnung für<br />

unsere Bioprodukte am Standort Lübbecke hinzugekommen.<br />

• Der Standort Coesfeld ist seit September 2009 der erste in<br />

Deutschland zugelassene Schlachtbetrieb, der den britischen<br />

„Animal-Welfare“-Tesco-Anforderungen entspricht.<br />

• Das Fleischcenter Lübbecke ist seit 2009 für die Halal-<br />

Schlachtung zugelassen.<br />

Anteil der zertifizierten Produktsegmente<br />

QS-Quote • Schweine > 95 %<br />

• Sauen > 75 %<br />

• Großvieh > 75 %<br />

• Jungbullen > 95 %<br />

Bio- und Halal-Produkte<br />

• Kleinstmengen, jeweils < 1 %


Zertifizierte Lebensmittelsicherheit bei <strong>Westfleisch</strong><br />

Fleischcenter<br />

Coesfeld<br />

Fleischcenter<br />

Hamm<br />

Fleischcenter<br />

Lübbecke<br />

Fleischcenter<br />

Paderborn<br />

<strong>Westfleisch</strong><br />

Erkenschwick<br />

GmbH<br />

WestfalenLand<br />

GmbH<br />

• • • • • •<br />

• • • • • •<br />

• • • • •<br />

• • • • • •<br />

• • • • •<br />

•<br />

Dieses detaillierte Qualitätsmanagement sichert die Produktqualität<br />

von den landwirtschaftlichen Erzeugerbetrieben<br />

bis zum Endprodukt auf gleichbleibend hohem Niveau.<br />

Regelmäßige interne wie externe Audits garantieren, dass<br />

das Qualitätsmanagementsystem im Unternehmen greift.<br />

<strong>Westfleisch</strong> hat bereits vor vielen Jahren ein HACCP-Konzept<br />

22 eingeführt. Durch die fortlaufenden internen und unabhängigen<br />

externen Kontrollen ist die erfolgreiche Umsetzung<br />

des HACCP-Konzepts zu jedem Zeitpunkt gewährleistet.<br />

Alle Teilprozesse sind mittels einer Risikoanalyse bewertet.<br />

Mindestens einmal jährlich sowie bei einschneidenden Prozessänderungen<br />

wird der Produktionsablauf auf kritische<br />

Kontrollpunkte / Gefährdungspunkte untersucht. Wenn Gefährdungspunkte<br />

identifiziert sind, werden Prüf- und Kontrollverfahren<br />

vorgeschrieben, durchgeführt und dokumentiert.<br />

Das kompetente HACCP-Team ist motiviert, wird von der Unternehmensleitung<br />

unterstützt und ist in den Betrieben bekannt<br />

und etabliert. Das örtliche Veterinäramt ist als fester<br />

Bestandteil der standortspezifischen HACCP-Teams in die<br />

konkrete Umsetzung des <strong>Westfleisch</strong>-HACCP-Konzepts immer<br />

eingebunden.<br />

22 HACCP-Konzept: Hazard Analysis and Critical Control Points-Konzept<br />

(Gefahrenanalyse und kritische Lenkungspunkte).<br />

• • •<br />

•<br />

Zudem werden umfangreiche mikrobiologische Stufenkontrollen<br />

in den Bereichen Schlachtung und Zerlegung durch<br />

Reinigungs- und Personalhygienekontrollen ergänzt.<br />

Die ausgelieferten Produkte unterliegen einer strengen, dokumentierten<br />

Warenausgangskontrolle, die unter anderem<br />

zur Einhaltung der Kühlkette auch auf dem Transportweg<br />

wesentlich ist.<br />

Nachhaltige Produkte –<br />

Clean Label bei Wurstwaren<br />

Bei Produkten unter dem „Clean Label“ geht es um möglichst<br />

reduzierte Rezepturen unter bewusstem Vermeiden<br />

von technologisch nicht zwingend erforderlichen Zusatzstoffen,<br />

wie Geschmacksverstärkern und Aromen o. Ä.<br />

Bei der <strong>Westfleisch</strong> Erkenschwick<br />

GmbH werden Clean Label-<br />

Wurst artikel produziert, die nur<br />

aus Fleisch, Pökelsalz und Naturgewürzen,<br />

wie Kräutern sowie<br />

evtl. Zucker bestehen. Das Programm<br />

wird 2011 ausgeweitet.<br />

Uwe Klemend<br />

Geschäftsführer „Produktion”<br />

der Gustoland GmbH<br />

NB 19<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Lebensmittelsicherheit bei Fleisch und Fleischerzeugnissen<br />

<strong>2010</strong><br />

Kundenkommunikation<br />

Zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess zählt die regelmäßige<br />

Beurteilung der Kundenzufriedenheit.<br />

Hierbei werden sowohl direkte Methoden der Bewertung,<br />

z.B. Feedback-Gespräche, als auch indirekte Methoden wie<br />

die Auswertung von Reklamationen/ Retouren oder detaillierten<br />

Gesprächsprotokollen erfasst.<br />

Dioxin – was ist dran?<br />

(Statement zum Dioxin-Ereignis zum Jahresbeginn 2011)<br />

Die Rede ist von 210 chemischen Verbindungen, die unerwünscht<br />

bei Verbrennungsprozessen unter Anwesenheit<br />

von Chlor und organischem Kohlenstoff bei hohen Temperaturen<br />

entstehen können. Umgangssprachlich werden sie als<br />

Dioxine bezeichnet. Dioxine sind besonders bedenklich, da<br />

sie sich im tierischen und menschlichen Organismus anreichern<br />

und sehr langlebig sind. Einige können das Krebsrisiko<br />

erhöhen, bei anderen wirkten sich hohe Dosen im Tierversuch<br />

negativ auf das Immun- und Nervensystem, den Hormonhaushalt<br />

und die Fortpflanzungsfähigkeit aus.<br />

Meist sind tierische Produkte betroffen, die einen hohen Fettgehalt<br />

haben, denn Dioxin lagert sich vor allem im Fettgewebe<br />

ein. Ein Großteil des Dioxins, das wir aufnehmen, stammt<br />

aus Milch- und Milchprodukten sowie aus fettem Fisch. Eier<br />

tragen im Vergleich eher wenig zur Gesamtbelastung mit Dioxin<br />

bei. Im aktuellen Fall wurden erhöhte Dioxingehalte in<br />

Eiern und in Fleisch von Legehennen und Schweinen nachgewiesen<br />

– verantwortlich waren verunreinigte Fette, die in Futtermitteln<br />

verarbeitet wurden. Legehennen nehmen Dioxine<br />

aber auch über den Boden auf. Dioxine sind in der Umwelt<br />

praktisch allgegenwärtig, wenn auch meist nur in geringen<br />

Mengen. Ursachen hierfür sind Umweltverschmutzungen in<br />

früheren Jahrzehnten, beispielsweise aus industriellen Prozessen<br />

oder alten Müllverbrennungsanlagen. Tiere akkumulieren<br />

das aufgenommene Gift im Körper. Es ist schlecht abbaubar,<br />

da dem Organismus die entsprechenden Enzyme dafür<br />

NB 20<br />

web<br />

Die enge Kommunikation mit dem Kunden ist unverzichtbar:<br />

Regelmäßig werden Kundenkontakte durch persönliche Besuche<br />

intensiviert. Neben der Ermittlung von Kundenwünschen<br />

und -ansprüchen werden Verbesserungen und Korrekturen,<br />

die sich aus solchen Besuchen ergeben,<br />

dokumentiert und bearbeitet.<br />

fehlen. Nach einiger Zeit kann sich das aufgenommene Dioxin<br />

dann auch im Eigelb oder im Fleisch wiederfinden.<br />

Sicherlich sind die analytischen Nachweismethoden in den<br />

letzten zehn Jahren immer schärfer geworden. Die Tatsache<br />

der empfindlichen Nachweismethoden und die Herabsetzungen<br />

der Dioxingrenzwerte auf europäischer Ebene in<br />

den letzten zwanzig Jahren prägen die Debatte im aktuellen<br />

Dioxinbefunde.<br />

Wissenschaftlich belegt ist, dass die tatsächliche Umweltbelastung<br />

durch Dioxin in den letzten zwei Jahrzehnten rückläufig<br />

ist.<br />

Die Lebensmittelsicherheit ist das wichtigste Primärziel bei<br />

der Lebensmittelherstellung. <strong>Westfleisch</strong> leistet hierzu in<br />

den einzelnen Stufen der Fleischvermarktung und Lebensmittelerzeugung<br />

einen definierten und nachprüfbaren Beitrag,<br />

damit der Verbraucher auch weiterhin mit Genuss<br />

Fleischprodukte aus unseren<br />

Unternehmen verzehren kann.<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Produkte sind nachweislich<br />

nicht von Dioxin überschreitungen<br />

betroffen.<br />

Jörg Bartel<br />

Leiter Konzernqualitätsmanagement


7 Umweltschutz<br />

7.1 Umweltmanagement bei<br />

<strong>Westfleisch</strong><br />

Umweltschutz ist bei <strong>Westfleisch</strong> fest in den Unternehmenszielen<br />

verankert. Natürliche Rohstoffe sind die Voraussetzung<br />

für die Produktion unseres Sortiments. Mit der Natur<br />

wollen wir verantwortungsvoll umgehen.<br />

Unsere wesentlichen Umwelteinwirkungen liegen in den Bereichen<br />

Energie- und Wasserverbrauch sowie Emissionen.<br />

Die Verbräuche und den Eintrag von belastenden Emissionen<br />

in die Umwelt gilt es zu minimieren. Außerdem wollen<br />

wir die Geruchs- und Lärmbelastung reduzieren.<br />

Wir betreiben einen aktiven Umweltschutz, der alle Unternehmensbereiche<br />

sowie alle Mitarbeiter einbezieht, um die<br />

Umweltbelastungen so niedrig wie möglich zu halten oder<br />

ganz zu vermeiden.<br />

Nachhaltigkeit beginnt für uns beim verantwortungsvollen<br />

Umgang mit den uns überlassenen Ressourcen. Bereits 2003<br />

wurden die ersten <strong>Westfleisch</strong>-Standorte (Fleischcenter<br />

Coesfeld und Hauptverwaltung in Münster) mit der Umweltauszeichnung<br />

„Ökoprofit-Betrieb“ ausgezeichnet, Basis dafür<br />

sind neutrale Ökoprofit-Audits. Seit 2009 können alle<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Produktionsstandorte eine Umweltauszeichnung<br />

vorweisen.<br />

Im <strong>Westfleisch</strong>-Betrieb in Coesfeld haben im Geschäftsjahr<br />

2011 die Vorbereitungen für eine Zertifizierung des Umweltmanagements<br />

nach DIN EN ISO 14001 23 begonnen.<br />

Die <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe Coesfeld, Hamm, Lübbecke, Paderborn,<br />

Erkenschwick und Westfalenland streben die Zertifizierung<br />

nach DIN EN 16001 24 in diesem Jahr (2011) an.<br />

Aus der Forderung, die Umwelt aktiv zu schützen, leitet sich<br />

ein geordnetes System von Grundsätzen in Form der <strong>Westfleisch</strong>-Umweltleitlinien<br />

ab.<br />

• Wir betreiben Umweltschutz aus eigener Initiative und<br />

Verantwortung und führen die dazu erforderlichen Maßnahmen<br />

durch.<br />

• Ökologie und Ökonomie sind kein Gegensatz: Unsere Bestrebungen<br />

zur Verbesserung von Umwelt und Ökologie<br />

sind darauf ausgerichtet, unsere Produkte und Dienstleistungen<br />

angemessen, d.h. unter Berücksichtigung sowohl<br />

ökologischer als auch ökonomischer Gesichtspunkte herzustellen<br />

und anzubieten.<br />

23 DIN EN ISO 14001: internationale Umweltmanagementnorm, diese<br />

legt weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem<br />

fest.<br />

24 DIN EN 16001: Energiemanagementsystem.<br />

• Wir entwickeln, fertigen und vertreiben Produkte und<br />

Dienstleistungen bei weitestgehender Schonung der Ressourcen.<br />

Mit knappen Ressourcen wie Energie und Wasser<br />

gehen wir verantwortungsvoll um.<br />

• Vermeidung, Verminderung und Verwertung von Abfällen<br />

haben Vorrang vor der ordnungsgemäßen Entsorgung.<br />

• Gesetzliche Vorschriften und behördliche Auflagen werden<br />

als Mindeststandard gesehen und selbstverständlich<br />

eingehalten. Darüber hinaus strebt die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />

an, den technischen Stand bei der Anwendung von<br />

Umweltschutztechnologien in Zusammenarbeit mit Kunden,<br />

Behörden, Forschungsinstituten, Verbänden und Lieferanten<br />

zu verbessern.<br />

7.2 Carbon Footprint Schweinefleisch<br />

und Kalbfleisch<br />

Der Klimawandel ist in aller Munde, er zählt zu den größten<br />

Herausforderungen unserer Zeit. Um die globale Erwärmung<br />

auf ein verträgliches Maß zu begrenzen – darin sind sich die<br />

Experten einig –, gilt es, den Ausstoß an Treibhausgasen zu<br />

stabilisieren und anschließend markant zu senken.<br />

Wissenschaftlern zufolge wird sich das Produktionsvolumen<br />

der Viehwirtschaft zwischen 2000 und 2050 weltweit verdoppeln.<br />

Ursache sind die steigende Nachfrage und die<br />

wachsende Weltbevölkerung. Damit steigt auch der Druck<br />

auf die Ökosysteme und das Klima.<br />

<strong>Westfleisch</strong> wird die Werte für die drei Fleischsorten Schwein,<br />

Kalb, Rind jeweils im Drei-Jahres-Takt veröffentlichen, um die<br />

messbaren quantitativen Veränderungen zu dokumentieren.<br />

So leisten wir einen Beitrag zu der von der Bundesregierung<br />

geforderten Beteiligung aller Wirtschaftsbereiche zur<br />

Begrenzung von Treibhausgasen bis 2020.<br />

<strong>Westfleisch</strong> will seine Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz<br />

auch in Zukunft weiter ausbauen. Zielgerichtet, innovativ,<br />

an die Vorgaben laufend angepasst und unter Berücksichtigung<br />

der berechtigten globalen Forderungen.<br />

Carbon Footprint Schweinefleisch<br />

<strong>Westfleisch</strong> hat <strong>2010</strong> als erstes deutsches Fleischunternehmen<br />

im Rahmen einer Ökobilanz den sogenannten Carbon<br />

Footprint für die gesamte Schweinefleischproduktion veröffentlicht.<br />

Darin werden alle Treibhausgase der Wertschöpfungskette<br />

Schweinefleisch – von der Erzeugung der Ferkel<br />

über die Mast der Schlachtschweine bis zum Fleischverkauf<br />

– für die weiterverarbeitende Industrie nachvollziehbar und<br />

überprüfbar erfasst und ausgewertet.<br />

NB 21<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Umweltschutz<br />

<strong>2010</strong><br />

Basis dieser umfassenden CO 2-Bilanz ist die ISO 14040 ff. Sie<br />

legt fest, wie die systematische Analyse von Umweltwirkungen<br />

von geschlossenen Produktionsprozessen zu erfolgen<br />

hat. Die Ermittlung der Daten erstreckt sich dabei auf den<br />

gesamten Lebensweg eines Produktes.<br />

Im ersten Schritt wurden die klimaschädigenden Treibhausgase<br />

je kg Schweinefleisch ermittelt, anschließend die CO 2-<br />

Emission in Bezug auf das Wurstsortiment (Kochpökelware,<br />

Brühwurst und Rohwurst) bei Gustoland sowie für 1 kg SB-<br />

Schweinefleisch bei WestfalenLand berechnet.<br />

CO 2-Äquivalente<br />

Für Schweinefleisch und Wurstwaren<br />

1 kg Schweinefleisch<br />

1 kg SB-Frischfleisch<br />

(Schwein)<br />

1 kg Kochpökelware<br />

Carbon Footprint Kalbfleisch<br />

Unserem Ziel, für alle bei <strong>Westfleisch</strong> angebotenen Fleischarten<br />

einen CO 2-Fußabdruck zu berechnen, sind wir auch <strong>2010</strong><br />

mit der Berechnung des Carbon Footprints für Kalbfleisch<br />

weiter nachgegangen. Auch diesmal konnten wir auf ein umfangreiches<br />

Expertenwissen der Kontrollgemeinschaft Deutsches<br />

Kalbfleisch und des Bundesverbandes der Kälbermäster<br />

aus Landwirtschaft und Futtermittelproduktion zurückgreifen<br />

25 .<br />

Im Rahmen einer Ökobilanz wurden der Produktionslebensweg<br />

(„from cradle to gate 26 “) und die zugehörigen ökologischen<br />

Auswirkungen von Kalbfleisch umfassend analysiert<br />

und die während des Lebenswegs auftretenden Stoff- und<br />

Energieumsätze und die daraus resultierenden Umweltbelastungen<br />

bewertet.<br />

25 Bei der Erstellung der Ökobilanz haben die Experten der Landwirtschaftskammer<br />

NRW und der AGRAVIS AG aus Münster als Futtermittelhersteller<br />

sowie BASF SE aus Ludwigshafen <strong>Westfleisch</strong> unterstützt.<br />

Die Landwirtschaftskammer NRW und die AGRAVIS AG trugen<br />

umfangreiches Datenmaterial zur Beurteilung der Schweinefleischerzeugung<br />

bei, zur Futtermittelzusammensetzung und -beschaffung,<br />

aber auch Produktionsdaten zu Aufzucht und Mast der Schweine<br />

beim Landwirt. Die BASF SE hat mit über 400 Ökoeffizienz-Analysen<br />

bereits große Erfahrung in diesem Bereich. Mitte Januar <strong>2010</strong> prüfte<br />

die renommierte Zertifizierungsgesellschaft SGS diese Ökobilanz, die<br />

somit als „third party audited“ gilt.<br />

26 Bis zur Rampe Werkstor <strong>Westfleisch</strong> an Kunden.<br />

NB 22<br />

web<br />

1 kg Brühwurst<br />

1 kg Rohwurst<br />

3,2 kg CO 2 -Äquivalent<br />

3,3 kg CO 2 -Äquivalent<br />

3,6 kg CO 2 -Äquivalent<br />

3,7 kg CO 2 -Äquivalent<br />

4,0 kg CO 2 -Äquivalent<br />

Ökoprofil Kalbfleisch –<br />

Systemgrenzen ab Kalb<br />

Ökoprofil Kalbfleisch – Systemgrenzen ab Kalb<br />

Grundfutter Kraftfutter<br />

Treibhausgas-<br />

emissionen<br />

von der<br />

Milchkuh<br />

(ca. 3 %)<br />

Kälber<br />

(für Fleisch)<br />

Milch-<br />

austauscher Haut<br />

Schlachtung &<br />

Verarbeitung<br />

*Innereien, Darmpaket, Kopf.<br />

Stallhaltung Gülle<br />

Der Carbon Footprint liegt im Bereich von 8,7–10,9 kg CO 2e/<br />

kg Kalbfleisch je nach Annahme zur Emission aus der enterischen<br />

Fermentation 27 . Der Carbon Footprint ist zu etwa 40 %<br />

auf die direkte enterische Methanemission des Kalbes sowie<br />

die Methanemission der (anteiligen) Milchkuh zurückzuführen.<br />

Der restliche Beitrag kommt fast komplett aus dem Futter<br />

für Kalb bzw. anteiliger Milchkuh. Eine maßgebliche Rolle<br />

spielen neben dem Carbon Footprint Kalbfleisch im Hinblick<br />

auf die Gesamtumweltbelastung auch das Versäuerungspotenzial,<br />

die Wasseremission sowie der Primärenergiebedarf.<br />

Die Treibhausgasemissionen lassen sich beispielsweise gezielt<br />

reduzieren durch:<br />

• eine verbesserte Futterverwertung, gutes Wachstumspotenzial<br />

in der Mast<br />

• verminderte Emissionen aus enterischer Fermentation<br />

• bessere Ausnutzung der Energie im Stall durch z.B. Stalldämmung<br />

und Abwärmenutzung<br />

• geringere Mengen Mineraldünger und optimierte Güllenutzung<br />

im Ackerbau<br />

• Anpassung des Zeitpunktes der Kälberschlachtung<br />

(Schlachtgewicht, -alter)<br />

<strong>Westfleisch</strong> will die CO 2-Belastung in der Kette verringern und<br />

• optimiert deshalb den Verbrauch von Verpackungsmaterial<br />

und<br />

• arbeitet an der Reduzierung der Strom- und Erdgasverbräuche<br />

in den Produktionsbetrieben.<br />

Personen- und Güterverkehr spielen bei Fleisch eine eher<br />

untergeordnete Rolle.<br />

27 Gärungsprozesse im Verdauungstrakt der Rinder.<br />

Kalbfleisch<br />

Sonstige<br />

Produkte*<br />

ca. 87 %<br />

ca. 6 %<br />

ca. 7 %


7.3 Energiemanagement/<br />

Energiekonzept<br />

Jede Fleisch verarbeitende Industrie benötigt viel Energie,<br />

sowohl für die Verarbeitung als auch für das Frischhalten der<br />

Rohstoffe und Produkte – und damit für die Gewährleistung<br />

der Lebensmittelsicherheit. Die Energie muss höchst effizient<br />

und sparsam eingesetzt werden und zugleich so umweltverträglich<br />

wie möglich sein.<br />

Wir mindern deshalb nicht nur systematisch den Verbrauch,<br />

sondern achten auch darauf, dass die benötigte Energie 28<br />

CO 2-reduziert zur Verfügung gestellt wird. Weiterhin setzen<br />

wir in unseren Produktionsstätten auf Kraft-Wärme-Kopplung<br />

29 über Blockheizkraftwerke (BHKW).<br />

Stromeinkauf<br />

In der Vergangenheit hatten kommunale Versorger als Lieferanten<br />

an den jeweiligen Standorten eine fast unangefochtene<br />

Vorrangstellung. Mit der Liberalisierung des Strommarktes<br />

konnte <strong>Westfleisch</strong> die Energie mithilfe eines Brokers an der<br />

Leipziger Börse einkaufen, z. B. als reines Tranchenmodell, bei<br />

dem sechs Tranchen pro Jahr zu möglichst günstigsten Konditionen/Tagespreisen<br />

beschafft werden.<br />

Seit 2008 sind neue Einkaufsstrategien entwickelt worden.<br />

Über eine strukturierte Beschaffung ist eine genauere Anpassung<br />

an die Schwankung der Verbräuche der einzelnen<br />

Standorte möglich. Über unser Aufzeichnungssystem werden<br />

die für die Beschaffung erforderlichen Grunddaten aktuell<br />

bereitgestellt.<br />

Lastgänge 30 werden 2011 quartalsweise und ab 2012 monatlich<br />

zur Prognose ausgewertet. Somit erfolgt die Versorgung nicht<br />

nur nach einem Lastgang, sondern stets optional aktualisiert.<br />

Seit 2009 ist es möglich, die Energieverbräuche für alle sechs<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Standorte zentral abzurufen, damit sind die Daten<br />

besser und schneller zu überprüfen und zu vergleichen.<br />

Die Verbrauchsmessung findet am Übergabepunkt der<br />

Standorte am Zähler der Netzbetreiber statt.<br />

Ein systematisches Management beinhaltet dezentrale Verbrauchsprognosen<br />

auf der Basis von Datenanalysen. Die Zielvorgaben<br />

werden in regelmäßigen Audits überwacht. Das<br />

System wird zum Ende 2011 nach der DIN EN 16001 zertifiziert.<br />

28 Der von uns bezogene Strommix hat eine durchschnittliche Jahres-<br />

CO 2 -Emission von 340 g/kWh, dieser liegt deutlich unter der des<br />

bundesdeutschen Mix von 508 g/kWh.<br />

29 BHKW-Anlage, siehe Kapitel Zahlen, Daten, Fakten, Seite NB 32.<br />

30 Der Lastgang (Lastverlauf) zeigt über einen bestimmten Zeitraum<br />

(Tag, Woche, Monat, Jahr) die in Intervallen von jeweils 15 Minuten<br />

ermittelte, mittlere, dem Netz entnommene bzw. bereitgestellte<br />

Leistung der elektrisch betriebenen Anlagen.<br />

Ausblick unserer Energieplanung<br />

• Weitere Senkung des Gesamtverbrauchs bis 2020<br />

• 2011 Zertifizierung des Energiemanagements nach DIN EN<br />

16001 geplant<br />

• Aufbau eines Benchmarkings im Rahmen des Energiemanagementsystems<br />

mit entsprechendem Maßnahmenkatalog<br />

• Ausweitung der systematischen Aufzeichnungen auf alle<br />

Abteilungen und Hauptverbraucher<br />

Reduzierung der Wasser- und Energieverbräuche<br />

Die folgenden Tabellen zum Wasser-, Gas- und Stromverbrauch<br />

zeigen, dass <strong>Westfleisch</strong> den Bedarf an diesen teuren<br />

Ressourcen erheblich senken konnte.<br />

Wasserverbrauch <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />

Liter je Schlachteinheit, <strong>Westfleisch</strong> eG *<br />

240<br />

230<br />

220<br />

210<br />

200<br />

244,9 l<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Gasverbrauch<br />

–15,7 %<br />

kWh je Schlachteinheit, <strong>Westfleisch</strong> eG *<br />

13,0<br />

12,5<br />

12,0<br />

11,5<br />

12,9 kwh<br />

–14,0 %<br />

* 1 Schlachteinheit = 4 Schlachtschweine oder 1 Schlachtrind<br />

206,5 l<br />

11,1 kwh<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Stromverbrauch<br />

kWh je Schlachteinheit, <strong>Westfleisch</strong> eG *<br />

12,0<br />

11,5<br />

11,0<br />

10,5<br />

10,0<br />

12,1 kWh<br />

–17,4 %<br />

10,0 kWh<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

NB 23<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Umweltschutz<br />

<strong>2010</strong><br />

Als Ziel soll der in Bezug auf die Schlachtmengen normierte<br />

Gas- und Stromverbrauch unter Berücksichtigung der Produktionsmenge<br />

jährlich um jeweils 1 % kWh/Schlachteinheit<br />

reduziert werden.<br />

CO2-Emission des Gas- und Stromverbrauchs<br />

<strong>2010</strong> 2009 Einsparung<br />

zum Vorjahr<br />

Gas 26.168 t CO2 /a 27.694 t CO2 /a – 5,5 %<br />

Strom 46.233 t CO2 /a 46.917 t CO2 /a – 1,7 %<br />

<strong>2010</strong> sind die CO 2-Emissionen beim Gasverbrauch um 5,5 %<br />

im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, die Emissionen<br />

aus dem Stromverbrauch um 1,7 %. Wir streben weitere Reduzierungen<br />

kontinuierlich um ca. 1 % an.<br />

7.4 Standortbezogene Maßnahmen<br />

Neben kontinuierlichen Arbeiten an CO 2-Reduzierungen haben<br />

wir im vergangenen Jahr <strong>2010</strong> auch folgende standortbezogene<br />

Projekte umgesetzt:<br />

Pilotanlage – Abluft-Reinigung<br />

Im Januar <strong>2010</strong> wurde auf dem Betriebsgelände der Gustoland<br />

GmbH eine Abluft-Reinigungsanlage aufgebaut. Hierbei<br />

handelt es sich um eine Pilotanlage aus Brasilien, die die<br />

Schadstoffe aus dem Rauch der Wurstproduktion auffängt.<br />

Nicht nur die Belästigung der Anlieger durch Geruch konnte<br />

verringert werden, sondern es konnte auch eine Gaseinsparung<br />

von 430.000 m³/a verbucht werden.<br />

Projekt „Grüne Wand“ zum Lärmschutz<br />

Lärm als Umweltproblem beeinträchtigt die Lebensqualität<br />

der Menschen immer mehr und kann zu gesundheitlichen<br />

Schäden führen.<br />

Es gibt viele Lärmquellen auf einem Schlachthof, wie z. B. die<br />

Anlieferung lebender Tiere auf Transportfahrzeugen oder<br />

das Geräusch der Kühlanlage. Durch vorausschauende Planung<br />

und Lärm mindernde Details (bauliche Veränderungen)<br />

lässt sich Lärm bereits an der Quelle verringern.<br />

Am Fleischcenter in Coesfeld wurde <strong>2010</strong> eine 3.99 m hohe<br />

und 70 m lange Lärmschutzwand aufgestellt. Mit einer Luftschalldämmung<br />

von DLR = 42 dB nach DIN EN 1793-2 und<br />

einem Schallabsorptiongrad von DLa = 10 dB nach DIN EN<br />

1793-1 werden die Anforderungen bzgl. Schalldämmung<br />

und Schallabsorption als „hochabsorbierend“ eingestuft.<br />

NB 24<br />

web<br />

Außer einem hocheffizienten Lärmschutz sollte eine in Zukunft<br />

vollbegrünte Wand auch als ein optisch ansprechendes<br />

Lärmschutzbauwerk in die vorhandene Umgebung eingepasst<br />

werden. Pflegekosten sind nicht zu erwarten und<br />

auf eine Bewässerungsanlage kann verzichtet werden, da die<br />

Lärmschutzwand extensiv begrünt wird.<br />

Reduzierung des Wasser verbrauchs durch<br />

alternative Sterilisationsverfahren<br />

Typisch für Verarbeitungsbetriebe ist ein hoher Bedarf an<br />

Wasser, bei <strong>Westfleisch</strong> produktionstechnisch als Produkt-,<br />

Prozess-, Sanitär- sowie technisches Wasser klassifiziert.<br />

Nach dem geltenden Lebensmittel- und Veterinärrecht muss<br />

in nahezu allen Wasch- und Spülvorgängen von Schlachtanlagen<br />

Trinkwasser verwendet werden.<br />

Der Gesetzgeber fordert, dass Lebensmittel herstellende<br />

oder verarbeitende Betriebe über Sterilisationsvorrichtungen<br />

für Arbeitsgeräte mit einer Wassertemperatur von mindestens<br />

82 °C oder über ein alternatives System mit gleicher<br />

Wirkung verfügen müssen.<br />

Eine Desinfektion mit 82 °C heißem Wasser ist aber auch<br />

nachteilig: Eine gleichmäßig hohe Temperatur lässt sich nur<br />

mit einem erheblichen Wasseraustausch von > 20 % pro Minute<br />

in den Becken sicherstellen, um ausreichend desinfizieren<br />

zu können. Außerdem ist die Anwendung von heißem<br />

Wasser mit viel Dampf und Hitze verbunden. Die Arbeitsbedingungen<br />

sind dann weniger günstig.<br />

Mit alternativen Sterilisationsverfahren lässt sich der Wasserfluss<br />

erheblich reduzieren, weil die Desinfektionsleistung<br />

auch bei einem Austausch von 5 bis 10 % pro Minute noch<br />

sehr gut funktioniert.<br />

Alternative Sterilisationsverfahren wirken bereits bei Raumtemperatur.<br />

Sie verhindern die Bildung von Biofilm; Energie-<br />

und Wasserverbrauch sind deutlich reduziert und die Arbeitsbedingungen<br />

für die Beschäftigten verbessert. Überdies<br />

lassen sich Wartungskosten sparen, da die Warmwasseranlagen<br />

nicht mehr entkalkt oder entsteint werden müssen.


8 Mitarbeiter<br />

Ein Unternehmen kann sich nur positv entwickeln, wenn seine<br />

Mitarbeiter gut sind. Sie sind der Schlüssel zum Erfolg.<br />

Zuverlässigkeit, Motivation und Begeisterung unserer Mitarbeiter<br />

begründen diesen Erfolg ganz wesentlich mit. Eine<br />

angemessene Entlohnung und Personalbindung ist für uns<br />

deshalb eine wichtige Aufgabe, der wir uns im Rahmen der<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Qualitätspartnerschaft nachhaltig verpflichten.<br />

Jeder einzelne Mitarbeiter wird als Erfolgsfaktor angesehen,<br />

der einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und Steigerung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmensgruppe<br />

leistet. Das Wissen, das in den Köpfen unserer Mitarbeiter<br />

steckt, ist sehr wertvoll: Denn oft genug bringt deren Fachkenntnis<br />

die Lösung für Probleme und bildet die Grundlage<br />

für die Umsetzung unternehmerischer Ziele.<br />

Ziel der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe ist es, als Arbeitgeber sowohl für<br />

Nachwuchskräfte als auch für etablierte Mitarbeiter attraktiv<br />

zu sein.<br />

<strong>Westfleisch</strong> etabliert eine Unternehmenskultur, die<br />

– junge Nachwuchskräfte für das Unternehmen begeistert,<br />

– die dafür sorgt, dass junge und ältere Mitarbeiter gleichermaßen<br />

wertgeschätzt und gefördert werden,<br />

– qualifizierte Mitarbeiter hält,<br />

– Mitarbeitern die Chance auf berufliche und persönliche<br />

Entwicklung gibt,<br />

– für ein gutes Arbeitsklima sorgt,<br />

– die Mitarbeitergesundheit schützt und den Krankenstand<br />

niedrig hält,<br />

– eine hierarchieübergreifende und offene Kommunikation<br />

innerhalb des Unternehmens sichert und pflegt.<br />

8.1 Mindestlohn<br />

Eine faire Zusammenarbeit aller bei <strong>Westfleisch</strong> Beschäftigten<br />

erfordert transparente und normative Grundlagen. Tarifverträge<br />

regeln die Arbeits- und Entgeltbedingungen bei<br />

den eigenen Mitarbeitern.<br />

LA4 Mitarbeiter mit Kollektivvereinbarungen<br />

In der <strong>Westfleisch</strong> eG werden die Mitarbeiter aufgrund<br />

von Tarifverträgen (<strong>2010</strong>: 90,9 % der Belegschaft)<br />

und einzeltariflichen Vereinbarungen (außertarifliche,<br />

sog. „AT-Verträge“; <strong>2010</strong>: 9,1 % der<br />

Mitarbeiter) beschäftigt.<br />

Wir sind aufgrund mangelnder Verfügbarkeit von geeigneten<br />

Arbeitskräften vor Ort nach wie vor auf den Einsatz von<br />

Werkverträgen angewiesen. Nur damit können wir flexibel<br />

auf die jeweils unterschiedliche saisonale Nachfrage reagieren.<br />

Für ausnahmslos alle bei <strong>Westfleisch</strong> Beschäftigten – auch<br />

für die Mitarbeiter von Dienstleistern – liegt der vereinbarte<br />

Mindestlohn seit 1. Mai 2011 bei brutto 7,79 € (zuvor 7,50 €)<br />

je Arbeitsstunde. Dies wird durch Entgelttarifverträge mit<br />

unseren Betriebsräten bzw. der zuständigen Gewerkschaft<br />

Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) sowie durch die Überprüfung<br />

unserer Dienstleister durch externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />

garantiert.<br />

Jährliche Überprüfung der Mindestlohn-<br />

Selbstverpflichtung der Dienstleister<br />

Alle <strong>Westfleisch</strong>-Verträge mit Dienstleistern wurden um eine<br />

Zusatzvereinbarung zum Mindestlohn i. H. von 7,50 € (seit<br />

1. Mai 2011 7,79 €) brutto oder um einen von der DGB-Gewerkschaft<br />

anerkannten Lohnstandard ergänzt.<br />

In allen Zusatzvereinbarungen sind Sanktionen vereinbart.<br />

Die Werkunternehmen verpflichten sich für jeden Fall der<br />

Nichteinhaltung der Mindestlohnvereinbarung zur Zahlung<br />

einer Vertragsstrafe von 25.000 €. <strong>Westfleisch</strong> als Auftraggeber<br />

verpflichtet sich, solche Zahlungen für gemeinnützige<br />

Zwecke zur Verfügung zu stellen.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden zwei Prüfungen zur Einhaltung<br />

der Mindestlohnvereinbarung abgeschlossen. Zwei<br />

weitere Prüfungen wurden begonnen, sind aber bislang<br />

nicht abgeschlossen. Die zwei abgeschlossenen Prüfungen<br />

ergaben keine Verstöße gegen die Zusatzvereinbarung.<br />

Für das Jahr 2011 wird eine Erhöhung der Anzahl der durchgeführten<br />

Prüfungen angestrebt. Die Auswahl der zu prüfenden<br />

Werksunternehmen erfolgt zufallsbasiert unter zusätzlicher<br />

Berücksichtigung von Risikoeinschätzungen.<br />

8.2 Mitarbeiterbeteiligung<br />

Langfristiges nachhaltiges Wirtschaften heißt für uns auch,<br />

unsere Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen.<br />

Die Identifikation mit den Unternehmenszielen wird<br />

durch die Beteiligungsmöglichkeiten am Aktien- oder Genussrechtskapital<br />

nachhaltig beeinflusst und trägt dazu bei,<br />

dass alle Mitarbeiter im Rahmen ihrer Aufgaben unternehmerisch<br />

denken und handeln.<br />

NB 25<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Mitarbeiter<br />

<strong>2010</strong><br />

<strong>Westfleisch</strong> eG – Genussrechtsscheine<br />

Zur Stärkung des Eigenkapitals der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe werden<br />

aktionsweise Genussrechtsscheine an Mitglieder der<br />

<strong>Westfleisch</strong> eG, an Aktionäre der <strong>Westfleisch</strong> Finanz AG und<br />

an Mitarbeiter der Unternehmensgruppe herausgegeben.<br />

Genussrechte sind, ähnlich wie festverzinsliche Wertpapiere,<br />

Gläubigerrechte schuldrechtlicher Art und können unter bestimmten<br />

Voraussetzungen in der Bilanz als Eigenkapital<br />

ausgewiesen werden.<br />

<strong>Westfleisch</strong> Finanz AG – Aktien<br />

Das im Wesentlichen von Landwirten aus Westfalen-Lippe,<br />

von der <strong>Westfleisch</strong> eG und von institutionellen Anlegern gehaltene<br />

Grundkapital wird durch die Ausschüttung einer Dividende<br />

angemessen verzinst. Es werden Stammaktien als<br />

vinkulierte Namensaktien 31 und Vorzugsaktien als frei übertragbare,<br />

stimmrechtlose Namensaktien ausgegeben.<br />

Betriebliche Altersvorsorge – übertarifliche<br />

soziale Leistungen<br />

Die Altersversorgung hat auch aufgrund der demografischen<br />

Entwicklung enorm an Bedeutung gewonnen. Die<br />

<strong>Westfleisch</strong> eG leistet ihren Beitrag zur Zukunftssicherung<br />

der Mitarbeiter und zur Schließung der gesetzlichen Rentenlücke<br />

durch die Möglichkeit der Teilnahme an einer tariflich<br />

geregelten betrieblichen Altersvorsorge (Hamburger Pensionskasse).<br />

Im Rahmen eines Tarifvertrages zur Förderung der Altersvorsorge<br />

und der Entgeltumwandlung legt die Unternehmensgruppe<br />

für die Mitarbeiter jährlich einen festen Betrag<br />

auf ein Versorgungskonto zurück. Jeder Mitarbeiter mit einer<br />

ununterbrochenen Betriebszugehörigkeit von mindestens<br />

sechs Monaten hat einen Anspruch auf diese zusätzliche<br />

Leistung durch den Arbeitgeber.<br />

Die Mitarbeiter können durch Entgeltumwandlung (maximal<br />

4 % der Beitragsbemessungsgrenze) eine zusätzliche Altersversorgung<br />

aufbauen, die unabhängig vom Arbeitgeberanteil<br />

ist. Auch hierzu leistet der Arbeitgeber eine Zusatzzahlung<br />

in Höhe der ersparten Sozialversicherungsbeiträge.<br />

An Sozialabgaben, Beiträgen zur Altersversorgung und sozialen<br />

Unterstützung wandte die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe im vergangenen<br />

Jahr insgesamt 13,96 Mio Euro auf.<br />

31 Vinkulierte Namensaktien (§ 68 AktG) sind eine besondere Form von<br />

Aktien, deren Eigentumsübertragung von der satzungsgemäßen<br />

Zustimmung der Aktiengesellschaft abhängig ist.<br />

NB 26<br />

web<br />

Betriebliches Verbesserungsvorschlagswesen 32<br />

Im Rahmen des betrieblichen Verbesserungsvorschlagswesens<br />

haben die <strong>Westfleisch</strong>-Mitarbeiter die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge<br />

zu Arbeitsprozessen einzubringen.<br />

Davon profitieren Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen:<br />

Denn für umgesetzte Vorschläge erhalten die Mitarbeiter<br />

eine Prämie, während <strong>Westfleisch</strong> gleichzeitig Prozesse<br />

optimieren und Kosten senken kann.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden insgesamt 41 Vorschläge eingereicht,<br />

das ergibt eine Quote von 2,5 %. Von den eingereichten<br />

Vorschlägen wurden 35 prämiert. Insgesamt wurden<br />

14.150 € als Prämien an Mitarbeiter ausgezahlt. Die<br />

höchste Prämie betrug 2.500 €.<br />

8.3 Förderung/Qualifizierung<br />

Die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe fördert das Konzept des lebenslangen<br />

Lernens aktiv durch berufliche Weiterbildung, damit Mitarbeiter<br />

– aufbauend auf der Ausbildung – neue Qualifikationen<br />

erwerben oder alte erhalten und auffrischen können.<br />

Auf diese Weise will die Unternehmensgruppe langfristig<br />

und nachhaltig ihren qualitativen und quantitativen Arbeitskräftebedarf<br />

sichern.<br />

Ausbildung<br />

Jungen Menschen einen Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen<br />

ist eine Aufgabe, die <strong>Westfleisch</strong> sehr ernst<br />

nimmt. Ziel der Unternehmensgruppe ist es, viele qualifizierte<br />

junge Menschen für eine ihren Fähigkeiten und Neigungen<br />

entsprechende Ausbildung zu gewinnen.<br />

32 Ausgenommen WestPet Janke GmbH und Bruns GmbH.


Willkommen in der Arbeitswelt –<br />

herzlich willkommen bei <strong>Westfleisch</strong>.<br />

„Die ersten Tage im Unternehmen“<br />

Am 2. August <strong>2010</strong> starteten 42 junge Menschen ihre Ausbildung<br />

in der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe. Das Unternehmen stellt<br />

Ausbildungsplätze in acht Ausbildungsberufen bereit:<br />

Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel, Fachinformatiker,<br />

Fleischer, Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik,<br />

Fachkraft für Lebensmitteltechnik sowie Kaufmann für<br />

Spedition- und Logistikdienstleistungen. <strong>2010</strong> wurde erstmals<br />

der Ausbildungsberuf zum Industriemechaniker besetzt.<br />

Im Rahmen eines Begrüßungsseminars nutzte die Personalabteilung<br />

die Möglichkeit, in den ersten drei Tagen alle Auszubildenden<br />

kennenzulernen, sie mit dem Konzern bekannt<br />

zu machen und ihnen die Branche und allerhand Wissenswertes<br />

zum neuen Lebensabschnitt näherzubringen. Ein Besuch<br />

beim Tochterunternehmen WestfalenLand, dem Spezialisten<br />

für Frischfleisch in SB-Packungen, war ebenfalls<br />

Bestandteil der Einführung.<br />

Als namhafter Arbeitgeber in der Fleischindustrie bietet die<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe Berufseinsteigern interessante Perspektiven<br />

für die berufliche Entwicklung. Neben der dualen Ausbildungsschiene,<br />

bestehend aus Berufsschule und Einsatz im<br />

Unternehmen, werden auch begleitende Kurse und Seminare<br />

angeboten, die das Ausbildungsspektrum abrunden. Dieses<br />

Angebot wird kontinuierlich auf den neuesten Stand gebracht.<br />

Je nach Berufszweig nehmen die Auszubildenden z.B.<br />

an EDV-Schulungen teil und besuchen Workshops und Seminare,<br />

u.a. zum Thema Warenkunde. Weiterhin bereiten wir die<br />

Auszubildenden mithilfe von Vorbereitungsseminaren intensiv<br />

auf ihre Abschlussprüfung vor.<br />

<strong>2010</strong> wurden die insgesamt 127 Auszubildenden der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />

zusätzlich zur schulischen Ausbildung an<br />

167 33 Tagen unternehmensintern weitergebildet, das sind<br />

1,31 Tage je Auszubildenden.<br />

33 Die Entwicklung der Aus- und Weiterbildung der Auszubildenden und<br />

Mitarbeiter für die Jahre 2009 und <strong>2010</strong>, werden im Kapitel Zahlen,<br />

Daten, Fakten auf Seite NB 34 dargestellt.<br />

<strong>2010</strong> haben 32 Auszubildende die Abschlussprüfung erfolgreich<br />

absolviert. <strong>Westfleisch</strong> hat sieben davon als Mitarbeiter<br />

für länger als ein Jahr übernommen. Sieben weitere blieben<br />

ein halbes bis ein Jahr im Unternehmen, neun nur kurzfristig<br />

(bis zu einem halben Jahr Beschäftigungsdauer).<br />

Weiterbildung<br />

Gewinnung, Qualifizierung und Bindung von Fach- und Führungskräften<br />

ist für den Fortbestand der Unternehmensgruppe<br />

von zentraler Bedeutung. Durch ein umfangreiches<br />

Angebot an internen und externen Trainings, Seminaren und<br />

Workshops wird nicht nur Fachwissen vermittelt (z.B. in der<br />

Schulung zu Tierschutz-, Umwelt- und Abfallbeauftragten),<br />

sondern es werden auch bereichsübergreifende Kompetenzen<br />

ausgebaut, von denen das Unternehmen direkt profitiert.<br />

Auf Basis einer systematischen Jahresplanung wird der Weiterbildungsbedarf<br />

jedes Mitarbeiters ermittelt. Im Rahmen<br />

der Schulungsbedarfsermittlung finden Personalgespräche<br />

zwischen den Mitarbeitern und der Abteilungs-/Bereichsleitung<br />

statt. Der Schulungsbedarf wird im Schulungsplan festgehalten<br />

und im Schulungsnachweis dokumentiert.<br />

Die fachliche Förderung ist ein wichtiger Eckpfeiler im Weiterbildungsprogramm<br />

der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe. Ein internes<br />

Qualifizierungsprogramm fördert die bereichsübergreifende<br />

Weiterentwicklung und das Vermitteln von weitergehenden<br />

Kompetenzen. Die bereichsübergreifende Qualifizierung erhöht<br />

das Verständnis untereinander und fördert die Zusammenarbeit<br />

über Standort- und Abteilungsgrenzen hinaus.<br />

Die Inhalte des Programms konzentrieren sich unter anderem<br />

auf die Vermittlung von sogenannten Soft Skills und<br />

enthalten daher Themenblöcke aus den Bereichen Sozial-<br />

und Methodenkompetenz sowie Persönlichkeitsbildung.<br />

Das Qualifizierungsprogramm erhielt bisher viel Zuspruch<br />

durch die Teilnehmer. Evaluierungen stellen sicher, dass auf<br />

hohem Niveau bedarfsgerecht gearbeitet wird.<br />

Jeder <strong>Westfleisch</strong>-Mitarbeiter nahm <strong>2010</strong> an durchschnittlich<br />

1,24 34 Tagen im Jahr an Fortbildungen teil.<br />

Traineeprogramm<br />

Für unsere vielfältigen und herausfordernden Aufgabenbereiche<br />

suchen wir engagierte Trainees, die wir mit individuel-<br />

34 Die Entwicklung der Aus- und Weiterbildung der Auszubildenden<br />

und Mitarbeiter für die Jahre 2009 und <strong>2010</strong>, sind im Kapitel Zahlen,<br />

Daten, Fakten auf Seite NB 34 nachzulesen.<br />

NB 27<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Mitarbeiter<br />

<strong>2010</strong><br />

len und systematischen Ausbildungsprogrammen als Management-Nachwuchskräfte<br />

aufbauen.<br />

Unser zweijähriges Qualifizierungsprogramm wendet sich an<br />

Absolventen der gängigen Hoch- und Fachhochschulen sowie<br />

an Meister und Techniker aus dem Fleischerhandwerk.<br />

Frauen und Männer werden in gleichem Maße berücksichtigt.<br />

Ziel des Traineeprogramms ist es, den Teilnehmern umfassende<br />

Kenntnisse und Erfahrungen aus allen wesentlichen<br />

Teilbereichen der Unternehmensgruppe zu vermitteln. Zu<br />

den fachlichen Kenntnissen, die die Teilnehmer bereits mitbringen<br />

und weiter an den Produktionsstätten erlangen,<br />

können sie weitere Qualifikationen erwerben und nehmen<br />

an entsprechenden Schulungen teil. Derzeit werden konzernweit<br />

9 Trainees ausgebildet.<br />

Vielfalt und Chancengleichheit<br />

Als weltweit agierendes Unternehmen möchte <strong>Westfleisch</strong><br />

die kulturelle Vielfalt und die Chancengleichheit zum Wohlergehen<br />

jedes einzelnen Mitarbeiters fördern und schützen.<br />

Deshalb bieten wir allen Mitarbeitern die gleichen Chancen,<br />

unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung,<br />

Behinderung, Rasse, Religion, Nationalität, Familienstand,<br />

Familiensituation oder Herkunftsland. Zudem fördert und<br />

unterstützt <strong>Westfleisch</strong> mit seiner Verhaltensrichtlinie den<br />

fairen ethischen, gleichberechtigten und respektvollen Umgang<br />

mit Mitarbeitern gemäß gesetzlichen Vorgaben. Die<br />

Richtlinie definiert den Schutz der Mitarbeiter vor Belästigung,<br />

unfairer Behandlung und Diskriminierung und fördert<br />

so ein sicheres Arbeitsumfeld. 35<br />

35 Die Mitarbeiterstruktur der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe ist detaillierter im<br />

Kapitel Zahlen, Daten Fakten auf Seite NB 33 aufgeführt.<br />

NB 28<br />

web


9 Arbeitsschutz<br />

Es liegt im ureigensten Interesse von <strong>Westfleisch</strong>, die Gesundheit<br />

und Unversehrtheit seiner Mitarbeiter zu gewährleisten.<br />

Die Einhaltung von Sicherheits-, Gesundheits- und<br />

Arbeitsstandards sehen wir als eine grundlegende Verantwortung<br />

der Unternehmensgruppe an. Über die selbstverständlichen<br />

tariflichen und gesetzlichen Regelungen (Urlaub,<br />

Krankheit, Unfallverhütung) hinaus hat <strong>Westfleisch</strong><br />

deshalb ein eigenes Managementsystem zur Förderung des<br />

Arbeitsschutzes etabliert.<br />

Wir verstehen es als permanente Aufgabe, alle Produktionsschritte<br />

und Produkte auf Gefährdungen für die Mitarbeiter<br />

zu überprüfen und Vorsorge zu treffen, um Unfälle und Gesundheitsbeeinträchtigungen<br />

zu vermeiden.<br />

Prozessbeschreibungen und Arbeitsanweisungen regeln<br />

den Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit innerbetrieblich.<br />

Diese sind schriftlich fixiert und allen Mitarbeitern zugänglich.<br />

Dabei setzt <strong>Westfleisch</strong> verantwortungsbewusstes Arbeiten<br />

im täglichen Ablauf voraus.<br />

Die Führungskräfte tragen durch eigenes Vorbild und folgerichtiges<br />

Verhalten dazu bei, dass den Mitarbeitern die Bedeutung<br />

des Arbeitsschutzes bewusst ist und sie dafür sensibilisiert<br />

werden. Jeder Mitarbeiter hat die Pflicht, auf<br />

erkannte Gefahren hinzuweisen, und das Recht, Gefahrenpotenziale<br />

zu kennen.<br />

Wir verpflichten uns, einschlägige Gesetze und Vorschriften<br />

einzuhalten und das auch zu kontrollieren. Das Unternehmen<br />

pflegt dazu eine gute Zusammenarbeit mit Behörden<br />

und der Fleischerei-Berufsgenossenschaft (FBG) sowie intern<br />

mit dem Betriebsrat, der bei Planung und Umsetzung<br />

von Maßnahmen zum Arbeitsschutz einbezogen wird. Ob<br />

und inwieweit die Vorschriften greifen und wo noch Verbesserungsbedarf<br />

besteht, zeigen regelmäßige interne und externe<br />

Audits.<br />

Auf dem Weg zum zertifizierten Arbeitsschutz-Management-System<br />

In Zusammenarbeit mit der Fleischerei-Berufsgenossenschaft<br />

hat sich die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe <strong>2010</strong> auf die Zertifizierung<br />

des konzernweit gültigen Arbeitsschutz-Management-Systems<br />

nach den Vorgaben des FBG-Gütesiegels<br />

intensiv vorbereitet. Eine Zertifizierung, wie sie für <strong>2010</strong> geplant<br />

war, ist noch nicht erfolgt 36 .<br />

Im Rahmen der Vorbereitung wurde unser Arbeitsschutzsystem<br />

bewertet und optimiert.<br />

36 Siehe <strong>Westfleisch</strong>-Nachhaltigkeitsbericht 2009, Seite NB25, Punkt<br />

LA7.<br />

Nachdem die <strong>Westfleisch</strong>-Schlachtbetriebe im Januar 2011<br />

die Vorbereitungs-Audits durch die FBG erfolgreich abgeschlossen<br />

haben, sind noch im laufenden Jahr eine abschließende<br />

Begutachtung und die Verleihung des Gütesiegels<br />

geplant.<br />

FBG-Gütesiegel „Sicher zum System“<br />

2005 hat die Fleischerei-Berufsgenossenschaft (FBG) in Form<br />

einer praktischen Checkliste einen Leitfaden für die Einführung<br />

eines Arbeitsschutzmanagement-Systems entwickelt.<br />

Fleischbetriebe, die die folgenden Mindestvoraussetzungen<br />

erfüllen, können von der FBG begutachtet werden:<br />

– Teilnahme am Prämienverfahren der beiden Vorjahre, jeweils<br />

mindestens 2,5 % erzielt<br />

– mindestens 2 % Rabatt im Rabattverfahren<br />

– Teilnahme an eintägigem Führungskräfteseminar<br />

– kein laufendes Bußgeldverfahren, keine Bußgelder in den<br />

zwei Vorjahren<br />

– kein Arbeitsunfall mit sehr schweren bzw. tödlichen Folgen<br />

im laufenden Jahr oder im Vorjahr<br />

– kein Einwand der staatlichen Überwachungsbehörde<br />

Bei erfolgreicher Auditierung erhalten die Unternehmen das<br />

drei Jahre gültige Gütesiegel „Sicher mit System“.<br />

Das Gütesiegel hilft nicht nur, die Wahrscheinlichkeit von Unfällen<br />

und berufsbedingten Erkrankungen zu senken, sondern<br />

es ist auch ein Beleg dafür, dass der entsprechende<br />

Betrieb generell gut organisiert ist und effizient arbeitet.<br />

Der Weg zum Gütesiegel<br />

Beantragung über den zuständigen Technischen<br />

Aufsichtsbeamten<br />

�<br />

Abschluss einer Vereinbarung<br />

�<br />

Beratung durch einen Gütesiegel-Fachberater<br />

�<br />

Durchführung eines Selbstchecks<br />

�<br />

Optimierung des vorhandenen<br />

Arbeitsschutz-Management-Systems<br />

�<br />

Begutachtung durch einen Gütesiegel-Auditor<br />

�<br />

Vergabe des Gütesiegels „Sicher mit System“<br />

NB 29<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Arbeitsschutz<br />

<strong>2010</strong><br />

Unfallhäufigkeit in der Fleischwirtschaft<br />

Die Arbeitsschutzbehörden der Bundesländer und die Aufsichts-<br />

und Beratungsdienste der Unfallversicherungsträger<br />

beraten und überwachen die Unternehmen in Fragen der<br />

Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Die Fleischerei-<br />

Berufsgenossenschaft ist der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung<br />

für die Fleischwirtschaft.<br />

Im Jahre 2009 wurden 15.979 meldepflichtige Arbeitsunfälle<br />

sowie 1.745 meldepflichtige Wegeunfälle angezeigt; 537<br />

Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit gingen bei der<br />

Berufsgenossenschaft ein.<br />

In der Fleischwirtschaft ereigneten sich 63 meldepflichtige<br />

Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter im Jahr 2009. Damit setzte<br />

sich der rückläufige Trend im Vergleich zur Unfallhäufigkeit<br />

in den vergangenen Jahren fort (2006: 70,6; 2007: 70,1;<br />

2008: 68,7). Die Unfallhäufigkeit liegt in der Fleischwirtschaft<br />

deutlich über der Unfallhäufigkeit in vielen anderen Branchen.<br />

(Quelle: Deutscher Bundestag; Drucksache 17/4341_23.12.<strong>2010</strong>)<br />

Die Gesundheit der Mitarbeiter geht vor. <strong>2010</strong> konnte die<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe einen Rückgang der meldepflichtigen<br />

Unfälle um 23,95 % verbuchen:<br />

NB 30<br />

web<br />

37<br />

Meldepflichtige<br />

Unfälle<br />

1000-Mann-<br />

Quote 38<br />

(<strong>2010</strong>)<br />

Veränderung<br />

zum<br />

Vorjahr<br />

1000-Mann-<br />

Quote<br />

(2009)<br />

Branchendurchschnitt<br />

2009<br />

71,60 –23,95% 94,15 63<br />

Beschäftigung von Schwerbehinderten38<br />

<strong>2010</strong> zahlte <strong>Westfleisch</strong> insgesamt eine Ausgleichsabgabe<br />

hinsichtlich der Schwerbehindertenanzeige von 22.637,65 €.<br />

Die Zahlung einer Ausgleichsabgabe entfällt, wenn die 5 %<br />

Grenze (Beschäftigung von Schwerbehinderten) erreicht<br />

wird. Diese Grenze wurde nur von der <strong>Westfleisch</strong> Erkenschwick<br />

GmbH (6.57 %) erreicht. Die <strong>Westfleisch</strong> Fleischcenter<br />

lagen mit 4,96 % nur knapp unter der 5 % Grenze.<br />

37 Die 1000-Mann-Quote (TMQ) stellt eine rechnerische Vergleichsgröße<br />

dar, bei der die Anzahl der Arbeitsunfälle jeweils auf tausend Vollbeschäftigte<br />

bezogen wird. In diese Rechnung werden nur meldepflichtige<br />

Unfälle mit einer Krankheitsdauer ab drei Tagen einbezogen.<br />

38 Ausgenommen WestPet Janke GmbH und Bruns GmbH.


10 Zahlen – Daten – Fakten<br />

Die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe benennt im Sinne einer transparenten<br />

Information ihrer Stakeholder diejenigen Daten und Fakten,<br />

die Einblick in das Geschäft der Unternehmensgruppe<br />

zulassen, um insbesondere die Entwicklungen im Bereich<br />

Ökologie und Soziales aufzuzeigen.<br />

Die hier veröffentlichte Sammlung der wichtigsten Daten<br />

und Fakten orientiert sich im Wesentlichen an den Leitlinien<br />

der Global Reporting Initiative (GRI). Auf viele der Kennwerte<br />

wurde bereits im Text eingegangen, weitere, insbesondere<br />

mit Kennzahlen verbundene Indikatoren werden im Folgenden<br />

behandelt. Ein detaillierter Index der GRI-Kriterien mit<br />

entsprechender Seitenangabe befindet sich unter: www.<br />

westfleisch.de/unternehmen/nachhaltigkeitsbericht.html.<br />

Im Folgenden macht die Buchstaben-Zahlen-<br />

Kombination in der Randspalte deutlich, auf welchen<br />

GRI-Indikator sich die nebenstehenden Informationen<br />

beziehen.<br />

Ökonomische Kennzahlen<br />

EC 6 Standortbezogene Auswahl der<br />

Zulieferer<br />

Ziel und Zweck einer bäuerlich begründeten Genossenschaft<br />

wie der <strong>Westfleisch</strong> eG ist es primär,<br />

die Zucht-, Nutz- und Schlachttiere ihrer Landwirte<br />

zu vermarkten und sich darüber hinaus als Unternehmen<br />

allen Landwirten der Region als zuverlässiger<br />

Geschäftspartner anzubieten. Historisch<br />

gewachsen in der Region und ihren benachbarten<br />

Gebieten, verfolgt <strong>Westfleisch</strong> deshalb ein<br />

Konzept der regionalen Beschaffung, das notwendiger<br />

und tragfähiger Baustein unseres nachhaltigen<br />

Wirtschaftens ist.<br />

Enge Beziehungen zu den Produzenten (Kooperationslandwirtschaft)<br />

sichern die Qualität der<br />

Produkte und schützen die Versorgung der Verbraucher,<br />

gleichzeitig stärken sie die Erzeuger<br />

und die bäuerlichen Strukturen der Region auch<br />

wirtschaftlich.<br />

Durchschnittliche Transportentfernung der<br />

Schweine liefernden Vertragslandwirte vom<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Standort<br />

Coesfeld 52 km<br />

Hamm 66 km<br />

Lübbecke 64 km<br />

Paderborn 85 km<br />

Erkenschwick 89 km<br />

<strong>Westfleisch</strong> Gesamt 71 km<br />

Durchschnittliche Entfernung der Großvieh<br />

liefernden Vertragslandwirte vom <strong>Westfleisch</strong>-<br />

Standort<br />

Hamm 112,4<br />

Lübbecke 134,4<br />

Paderborn 81,3<br />

<strong>Westfleisch</strong> Gesamt- 109,4<br />

Kurze Transportwege schonen darüber hinaus<br />

Tiere und Umwelt.<br />

Ökologische Kennzahlen<br />

EN3 Direkter Primärenergieverbrauch<br />

Direkter Primärenergie verbrauch<br />

der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe, in 1.000 kW<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

137.078<br />

138.168<br />

130.070<br />

191.231<br />

Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Gustoland,<br />

WestfalenLand (Stichtag: jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />

Als einzige direkte Primärenergie, somit nicht erneuerbar,<br />

wurde in der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe im<br />

vergangenen Jahr Erdgas eingesetzt.<br />

Flüssiggas und Heizöl wurden <strong>2010</strong> nicht mehr<br />

nennenswert genutzt.<br />

EN4 Indirekter Verbrauch an Primärenergie aus<br />

Strom und Fernwärme<br />

Indirekter Primärenergie verbrauch<br />

der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe, in 1.000 kW<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

133.489<br />

134.633<br />

131.999<br />

131.550<br />

Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Gustoland,<br />

WestfalenLand (Stichtag: jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />

NB 31<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Zahlen – Daten – Fakten<br />

<strong>2010</strong><br />

NB 32<br />

web<br />

Im Vergleich zur bundesdeutschen Zusammensetzung<br />

des Stroms sah der <strong>Westfleisch</strong>-Strommix<br />

<strong>2010</strong> wie folgt aus:<br />

<strong>Westfleisch</strong>-<br />

Lieferung<br />

Bundesdeutscher<br />

Mix<br />

Strommix Energieträger<br />

Kernenergie<br />

Fossile und<br />

24 % 24,9 %<br />

sonstige<br />

Energieträger<br />

51 % 57,8 %<br />

Erneuerbare<br />

Energieträger 26 % 17,3 %<br />

Umweltauswirkungen<br />

CO2-Emissionen 340 g/kWh 508 g/kWh<br />

Radioaktiver Abfall 0,0009 g/kWh 0,0007 g/kWh<br />

(Quelle: Bundesdeutscher Mix zitiert nach Bundesverband<br />

der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)<br />

Angaben für das Jahr 2009)<br />

Auf dem Gelände des Fleischcenters in Coesfeld<br />

ist seit 2007 ein Blockheizkraftwerk (BHKW) der<br />

STAWAG Aachen in Nutzung.<br />

<strong>Westfleisch</strong> liefert zudem erhebliche Mengen tierischer<br />

Nebenprodukte zur Biogaserzeugung in<br />

der Region.<br />

EN8 Wasserverbrauch<br />

Ein hoher Wasserbedarf ist typisch für den Fleischverarbeitungsbereich.<br />

Produktionstechnisch wird<br />

Wasser in der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe als Produkt-,<br />

Prozess- sowie technisches Wasser genutzt.<br />

Das geltende Lebensmittel- und Veterinärrecht<br />

schreibt vor, in Schlachtanlagen Trinkwasser in nahezu<br />

allen Wasch- und Spülvorgängen zu verwenden.<br />

Dies schränkt den Umfang der Wiederverwendung<br />

von Wasser innerhalb der Anlagen sehr ein.<br />

Wasserverbrauch <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />

in m 3<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

1.679.462<br />

2.056.572<br />

2.030.905<br />

2.120.908<br />

Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Gustoland,<br />

WestfalenLand (Stichtag: jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />

<strong>2010</strong> verwendeten die <strong>Westfleisch</strong>-Betriebe Trinkwasser<br />

zu 61,6 % aus Eigenförderung (Brunnen)<br />

und zu 36,5 % aus Fremdbezügen sowie 1,9 %<br />

Oberflächenwasser.<br />

EN21 Abwassereinleitung<br />

Jeder Kontakt zwischen Wasser und Tierkörper<br />

oder tierischem Nebenprodukt bedeutet letztlich<br />

Wasserverschmutzung und wird somit durch die<br />

Schmutzfracht zu einem Umweltproblem für den<br />

Betrieb von Fleischcentern.<br />

Mit steigendem Wasserverbrauch steigt automatisch<br />

die Menge des Abwassers, das durch betriebseigene<br />

oder kommunale Abwasserreinigungsanlagen<br />

gereinigt werden muss.<br />

Abwassereinleitung <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />

in m 3<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

1.925.441<br />

1.984.531<br />

2.003.197<br />

1.961.253<br />

Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Gustoland,<br />

WestfalenLand (Stichtag: jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />

An den Standorten in Hamm und in Oer-Erkenschwick<br />

verfügt <strong>Westfleisch</strong> über eigene Kläranlagen,<br />

in denen das Abwasser geklärt und direkt in<br />

die Lippe eingeleitet wird. Alle anderen Standorte<br />

führen lediglich eine Grobfilterung durch, bevor<br />

das Abwasser den kommunalen Kläranlagen zugeführt<br />

wird.<br />

Die vor Ort zuständigen Gewässerschutzbeauftragten<br />

warten die Kläranlagen in Hamm und in<br />

Oer-Erkenschwick und kontrollieren die Wasserqualität<br />

regelmäßig. Beide Kläranlagen erfüllen<br />

alle Anforderungen hinsichtlich der örtlichen Einleitgenehmigung.<br />

Die beste Abwasserbehandlung beginnt jedoch<br />

schon vor der Kanalisation: Konsequente Vermeidungsstrategien<br />

verhindern, dass Blut-, Magen-<br />

und Darminhalt sowie Grobstoffe überhaupt erst<br />

ins Abwasser gelangen. Hier hat <strong>Westfleisch</strong> <strong>2010</strong><br />

gute Fortschritte erzielt, was zu einer deutlichen<br />

Verminderung des Wasserverbrauchs beigeträgt.<br />

Beim Einsatz von zugelassenen biologisch abbaubaren<br />

Reinigungsmitteln ist auf die richtige Dosierung<br />

zu achten. Die richtige Einweisung und


Schulung des Personals gewährleistet, dass stark<br />

belastete Stoffströme nicht in die Kanalisation gelangen.<br />

EN22 Abfall nach Art der Entsorgungsmethode<br />

Knapp drei Viertel aller anfallenden Reststoffe<br />

werden weiterverwertet. Der Anteil ist im vergangenen<br />

Jahr erneut leicht gestiegen.<br />

Verwertungsanteil<br />

der <strong>Westfleisch</strong>­Gruppe, in %<br />

verwertet<br />

nicht<br />

verwertet<br />

Alle regelmäßig anfallenden Reststoffe werden –<br />

vertraglich geregelt – von ausgewählten Spezialisten<br />

entsorgt. Diese führen die Abfälle gemäß Gesetzgebung<br />

entweder einer stofflichen bzw.<br />

thermischen Verwertung oder einer gesicherten<br />

Deponierung zu.<br />

Folgende Mengen an überwachungspflichtigen<br />

Abfällen 39 wurden <strong>2010</strong> durch die <strong>Westfleisch</strong>-<br />

Gruppe verursacht:<br />

Motoren- und Getriebeöl 17.560 Liter<br />

Aufsaug- und Filtermaterialien (einschl.<br />

Ölfiltern), Wischtücher und Schmutzkleidung,<br />

die durch gefährliche Stoffe<br />

verunreinigt sind (ölhaltige Betriebsmittel),<br />

Aktivkohle<br />

4,20 t<br />

EDV-Schrott 10,44 t<br />

Leuchtstoffröhren und andere<br />

quecksilberhaltige Abfälle<br />

2.829 Stück<br />

Batterien und Akkumulatoren 27 t<br />

39 Überwachungspflichtige Abfälle sind gefährliche Abfälle nach § 41<br />

des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes.<br />

26<br />

29<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Gustoland,<br />

WestfalenLand (Stichtag: jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />

71<br />

74<br />

Gesellschaftliche Kennzahlen:<br />

Arbeitspraktiken und menschenwürdige<br />

Beschäftigung<br />

LA1 Mitarbeiter nach Beschäftigungsart 40<br />

Zum 31. Dezember <strong>2010</strong> beschäftigte die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />

insgesamt 1.925 (2009: 1.934) 41<br />

Mitarbeiter 42 . 1.522 davon in den 6 Produktionsbetrieben.<br />

Der Anteil der weiblichen Beschäftigten<br />

lag bei 21,6 % (2009: 21,3 %). In der Unternehmensgruppe<br />

waren 48 (2009: 39) Mitarbeiterinnen<br />

und 28 (2009: 14) Mitarbeiter in Teilzeit tätig.<br />

Mitarbeiterkennzahlen <strong>2010</strong> 2009<br />

Mitarbeiter zum 31.12. 1.925 1.934<br />

Frauenanteil in % 21,6 21,3<br />

davon in den 6 Produktionsbetrieben 1.522 –*<br />

Frauenanteil in % 23,7 –*<br />

Mitarbeiter nach Beschäftigungsverhältnis<br />

Anzahl Festangestellte mit Teilzeitvertrag 76 53<br />

davon in den 6 Produktionsbetrieben 50 –*<br />

Altersstruktur<br />

< 30 Jahre in % 17,4 16,5<br />

davon in den 6 Produktionsbetrieben (%) 18,4 –*<br />

30 bis 50 Jahre in % 51,2 58,5<br />

davon in den 6 Produktionsbetrieben (%) 51,7 –*<br />

> 50 Jahre in % 31,4 25<br />

davon in den 6 Produktionsbetrieben (%) 30 –*<br />

Zahl der Auszubildenden zum 31. 12. 127 118<br />

davon in den 6 Produktionsbetrieben 114 –*<br />

* nicht erhoben<br />

Daneben beauftragt <strong>Westfleisch</strong> im Sommer,<br />

wenn bei WestfalenLand die Grillsaison läuft, regelmäßig<br />

saisonale Dienstleister nach Bedarf.<br />

LA2 Mitarbeiterfluktuation<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> haben 211 43 Mitarbeiter die<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe verlassen. 156 davon stammten<br />

aus den 6 Produktionsbetrieben. Die Fluktuation<br />

bei den Frauen betrug 11,13 % (Vorjahr<br />

40 Im Abschnitt „Gesellschaftliche Kennzahlen: Arbeitspraktiken und<br />

menschenwürdige Beschäftigung“ werden ausschließlich die <strong>Westfleisch</strong>-Mitarbeiter<br />

erfasst. Zusätzlich beauftragt die <strong>Westfleisch</strong>-<br />

Gruppe, übers Jahr gesehen, im Schnitt rund 3.000 Werkvertragsnehmer.<br />

41 Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2009 jeweils in Klammern.<br />

42 Inklusive Auszubildenden.<br />

43 Eigenkündigung, Rentenübergänge (Altersrente), AG-Kündigungen,<br />

Ende befristeter Arbeitsverträge, Ende aufgrund bestandener<br />

Berufs ausbildung.<br />

NB 33<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Zahlen – Daten – Fakten<br />

<strong>2010</strong><br />

NB 34<br />

web<br />

13,61 %). Mit 18,48 % verändern sich junge Menschen<br />

unter 30 Jahren am häufigsten.<br />

Fluktuation<br />

der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe, in %<br />

Gesamt<br />

Frauen<br />

> 50 Jahre<br />

30 bis<br />

50 Jahre<br />

< 30 Jahre<br />

8,57<br />

9,88<br />

11,13<br />

11,39<br />

18,48<br />

Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Gustoland,<br />

WestfalenLand (Stichtag: jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />

Die Fluktuationsrate wurde nach der Schlüter-Formel<br />

berechnet: (Abgänge/Personalbestand am Anfang der<br />

Periode + Zugänge ) x 100<br />

LA4 Mitarbeiter mit Kollektivvereinbarungen<br />

<strong>Westfleisch</strong> beschäftigt seine Mitarbeiter weit<br />

überwiegend, nämlich zu 90,9 % aufgrund von<br />

Tarifverträgen (2009: 91,7 %). In den Produktionsbetrieben<br />

liegt der Anteil der tarifvertraglich beschäftigten<br />

Mitarbeiter bei 91,13 %. Für 9,1 %<br />

(2009: 8,3 %) der <strong>Westfleisch</strong> Mitarbeiter bzw.<br />

8,3 % der Mitarbeiter in den 6 Produktionsbetrieben<br />

gelten einzeltarifliche Vereinbarungen (außertarifliche,<br />

sogenannte „AT-Verträge“).<br />

LA5 Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche<br />

betriebliche Veränderungen<br />

Die Führungskräfte informieren die Belegschaft<br />

über aktuelle Unternehmensentscheidungen sowie<br />

Ereignisse in offenen Gesprächen und zeitnah.<br />

In regelmäßigen Abständen finden Betriebsversammlungen<br />

und kurze Informationstreffen<br />

statt. Darüber hinaus werden alle Mitarbeiter konzernweit<br />

durch die Mitarbeiterzeitung „Wir bei<br />

<strong>Westfleisch</strong>“ über Neuerungen und aktuelle Ereignisse<br />

informiert.<br />

LA7 Verletzungen, Ausfalltage und Abwesenheitsrate<br />

Die Unternehmensgruppe bietet individuelle<br />

Schulungen zum Thema „Arbeitsschutz” an. Alle<br />

Mitarbeiter haben die Verantwortung und die<br />

Pflicht, dieses Angebot wahrzunehmen und die<br />

daraus gewonnenen Erkenntnisse umzusetzen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> betrug die Anzahl der meldepflichtigen<br />

Arbeitsunfälle je 1.000 Mitarbeiter<br />

(1.000-Mann-Quote) 71,6 (2009: 94,15). In den 6<br />

hier aufgeführten Produktionsbetrieben lag die<br />

1.000-Mann-Quote bei 72,3.<br />

LA10 Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter<br />

Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter nach Tagen<br />

Geschäftsführung/Vorstand<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Tage Ø Tage pro<br />

Mitarbeiter<br />

Tage Ø Tage pro<br />

Mitarbeiter<br />

11,5 0,8214 10 0,7143<br />

AT MA 121 0,7515 46 0,3129<br />

Tarifmitarbeiter 2.088 1,2868 1.916 1,1577<br />

Auszubildende 167 1,3149 316 2,6780<br />

Gesamt 2.388 1,2405 2.288 1,1830<br />

Geltungsbereich: <strong>Westfleisch</strong> eG, Wetralog, Gustoland,<br />

WestfalenLand (Stichtag jeweils 31. 12. eines Jahres)<br />

Die durchschnittliche jährliche Weiterbildungszahl<br />

der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe in Tagen pro Mitarbeiter<br />

lag im Jahr <strong>2010</strong> bei rund 1,24 (2009: 1,18) Tagen.<br />

Das sind im Vergleich zum Vorjahr 5,08 % mehr.<br />

LA12 Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung<br />

von Mitarbeitern<br />

Eine Leistungsbeurteilung erfolgt für den Vorstand<br />

der <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe, die Geschäftsführer<br />

der Betriebe und für alle außertariflich angestellten<br />

Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden<br />

91 % (2009: 89 %) der genannten Beschäftigungsgruppen<br />

beurteilt. Die Leistungsbeurteilung erfolgt<br />

in Form eines Mitarbeitergesprächs zwischen<br />

Leitung und Arbeitnehmer.<br />

LA13 Zusammensetzung von Führungsgremien<br />

Die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe hat in der geschäftsführenden<br />

Position einen Frauenanteil von 7,14 %.<br />

Der Frauenanteil in der Beschäftigungsgruppe<br />

der außertariflichen Mitarbeiter lag <strong>2010</strong> bei<br />

11,18 % (2009: 13,61 %).


Menschenrechte (HR)/Gesellschaft (SO)<br />

HR2 Prüfung der Zulieferer in Bezug auf Menschenrechtsfragen<br />

<strong>Westfleisch</strong> hat für den Geltungsbereich seiner<br />

Produktionsstätten Verhaltensrichtlinien erarbeitet,<br />

nach denen der Konzern betrieblich verbindliche<br />

Umgangs- und Verhaltensformen und verantwortliches<br />

Verhalten erwartet. Diese<br />

Verhaltensrichtlinie ist für alle Mitarbeiter der Unternehmensgruppe<br />

ohne Unterschied gültig.<br />

Für die Rohstofflieferanten sind ökologisch qualitative<br />

Produktanforderungen definiert und für<br />

Werkvertragsnehmer ist ein Mindestlohn vereinbart,<br />

dessen Einhaltung auch geprüft wird. Darüber<br />

hinausgehende Lieferantenaudits liegen derzeit<br />

nicht vor.<br />

HR4 Vorfälle von Diskriminierung<br />

<strong>Westfleisch</strong> toleriert keine Diskriminierung aufgrund<br />

von ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion<br />

oder Weltanschauung, Behinderung, Alter<br />

oder sexueller Identität, Hautfarbe oder aus sonstigen<br />

Gründen, die nach dem Gesetz verboten<br />

sind. So bestimmt es die Verhaltensrichtlinie der<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe.<br />

Bei Verstößen gegen die Richtlinie hat jeder Mitarbeiter<br />

die Möglichkeit, das Fehlverhalten dem<br />

jeweiligen Betriebsrat als Beschwerdestelle zu<br />

melden. Die Beschwerde wird durch den Betriebsrat<br />

geprüft und mit dem Arbeitgeber erörtert,<br />

das Ergebnis wird dem Beschwerdeführer<br />

mitgeteilt.<br />

Im Geschäftsjahr sind keine Beschwerden eingereicht<br />

worden.<br />

SO5 Lobbying<br />

Zu den wichtigsten Aktivitäten im Bereich des Dialogs<br />

mit gesellschaftlichen Anspruchsgruppen<br />

gehören der Austausch und der Netzwerkaufbau<br />

mit anderen Unternehmen aus der Fleisch verarbeitenden<br />

Branche, mit Experten, Nichtregierungs-<br />

und Regierungsorganisationen sowie Universitäten.<br />

Qualifizierte Vertreter der<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe nehmen zu diesem Zweck an<br />

Konferenzen und Diskussionsforen teil oder sie<br />

engagieren sich in gemeinsamen Projekten. Darüber<br />

hinaus ist <strong>Westfleisch</strong> Mitglied in verschiedenen<br />

Gremien, um auch auf politischer Ebene an<br />

der Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitsthemen<br />

zu arbeiten.<br />

NB 35<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong><br />

11 GRI-Anwendungsebenen/Zertifizierung<br />

Dies ist der zweite Nachhaltigkeitsbericht der <strong>Westfleisch</strong> –<br />

Gruppe. Der Berichtszeitraum reicht vom 1. Januar <strong>2010</strong> bis<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong>. Der Bericht wendet sich an die<br />

wichtigsten Stakeholdergruppen des Unternehmens, darunter<br />

Mitarbeiter, Kunden, Geschäfts- und Kooperationspartner,<br />

sowie an die breite Öffentlichkeit. Er zeigt, wie die <strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />

ökonomische Aspekte mit ökologischer und<br />

gesellschaftlicher Verantwortung in Einklang bringt.<br />

GRI-Anwendungsebenen<br />

Erforderliche Kriterien<br />

Der GRI-Index kann auf unserer Homepage unter www.westfleisch.de/Nachhaltigkeitsbericht<br />

eingesehen werden.<br />

NB 36<br />

web<br />

Anwendungsebenen<br />

G3-Angaben<br />

zum Berichtsprofil<br />

Offenlegung des<br />

Managementansatzes<br />

OUTPUT<br />

OUTPUT<br />

G3-Leistungsindikatoren<br />

und Leistungsindikatoren<br />

in Sector Supplements OUTPUT<br />

Berichten Sie über:<br />

1.1<br />

2.1 – 2.10<br />

3.1 – 3.8, 3.10 – 3.12<br />

4.1 – 4.4, 4.14 – 4.15<br />

C C +<br />

Eine Offenlegung des<br />

Managementansatzes<br />

erfolgt nicht.<br />

Angabe zu mindestens<br />

10 G3-Indikatoren:<br />

Dabei sollte sowohl aus<br />

dem ökonomischen als<br />

auch aus dem ökologischen<br />

Bereich sowie<br />

aus dem sozialen/gesellschaftlichen<br />

Bereich<br />

jeweils mindestens ein<br />

Indikator enthalten<br />

sein.<br />

Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht soll das verantwortliche<br />

Handeln des Unternehmens transparent und nachvollziehbar<br />

darlegen. Der Bericht erfüllt die Kriterien der Anwendungsebene<br />

B+.<br />

Dies bestätigte die mit der Prüfung dieses Nachhaltigkeitsberichtes<br />

beauftragte SGS Germany GmbH.<br />

B B +<br />

Berichten Sie über:<br />

alle Kriterien für<br />

Ebene C und:<br />

1.2<br />

3.9, 3.13<br />

4.5 – 4.13, 4.16 – 4.17<br />

Der Managementansatz<br />

wird für jede<br />

Indikatorenkategorie<br />

offengelegt.<br />

Angabe zu mindestens<br />

20 G3-Indikatoren:<br />

Dabei sollte aus dem<br />

ökonomischen, dem<br />

ökologischen Bereich<br />

sowie aus den Bereichen<br />

Menschen rechte,<br />

Arbeit, Gesellschaft<br />

und Produktverantwortung<br />

jeweils ein<br />

Indikator enthalten<br />

sein.<br />

* Sofern es für die Branche eine endgültige Version gibt. Quelle: GRI-Anwendungsebenen<br />

Falls der Bericht extern bestätigt wurde<br />

Falls der Bericht extern bestätigt wurde<br />

A A +<br />

Dieselben Anforderungen<br />

wie für Ebene B<br />

Der Managementansatz<br />

wird für jede<br />

Indikatorenkategorie<br />

offengelegt.<br />

Angabe zu jedem G3-<br />

Kernindikator und zu<br />

jedem Sector Supplement-Indikator*:<br />

Unter<br />

Berücksichtigung des<br />

Wesentlichkeitsprinzips<br />

sollte entweder: a) der<br />

Indikator dargestellt<br />

oder b) erläutert werden,<br />

warum dazu keine<br />

Angaben gemacht<br />

werden können.<br />

Falls der Bericht extern bestätigt wurde


12 Serviceseiten<br />

Glossar<br />

Auto-FOM<br />

Schweinefleischklassifizierung: Der Handelswert wird am<br />

nicht geöffneten Schlachtkörper vollautomatisch und damit<br />

bedienerunabhängig klassifiziert und der Anteil wertvoller<br />

Teilstücke ermittelt. Die geschätzten Teilstückmengen von<br />

Lachs, Schinken, Schulter und Bauch werden mit einem<br />

Punktesystem bewertet. Die aufsummierte Gesamtpunktzahl<br />

wird mit dem Basispreis multipliziert und ergibt den Erlös<br />

eines Schlachtschweines.<br />

CO 2-Äquivalent<br />

Das CO 2-Äquivalent (Abkürzung CO 2e) ist eine Berechnungsgröße<br />

zur einheitlichen Bewertung von Treibhausgasen.<br />

Dabei wird jedes Treibhausgas hinsichtlich seiner Treibhauswirkung<br />

umgerechnet. Als Richtwert dient das<br />

Treibhauspotenzial von Kohlendioxid. Beispielsweise werden<br />

Emissionen des Gases Methan, das 25-mal klimawirksamer<br />

als Kohlendioxid ist, mit dem Faktor 25 multipliziert.<br />

CO 2-Fußabdruck<br />

Das ist die berechnete Menge an Kohlendioxid (CO 2-Äquivalente),<br />

die durch die Aktivitäten eines Unternehmens oder<br />

auch einer Einzelperson in die Atmosphäre abgegeben werden.<br />

Demografischer Wandel bezeichnet Änderungen der altersmäßigen<br />

Verteilung innerhalb einer Bevölkerung. Aufgrund<br />

niedriger Geburtenraten und hoher Lebenserwartung<br />

kommt es in den Industrieländern vielfach u. a. zu einer<br />

Überalterung der Bevölkerung. Dies hat Auswirkungen auf<br />

sämtliche Bereiche der Gesellschaft – z.B. auf den Arbeitsmarkt<br />

oder die Sozialversicherungen.<br />

Emissionen sind die von einer Anlage oder einem technischen<br />

Vorgang in die Atmosphäre oder andere Umweltbereiche<br />

gelangenden gasförmigen, flüssigen oder festen<br />

Stoffe; ferner Geräusche, Erschütterungen, Strahlen und<br />

Wärme. Die aussendende Quelle wird als Emittent bezeichnet.<br />

Emissionen sind nicht nur auf menschliche Aktivitäten<br />

zurückzuführen. Es gibt auch natürliche Emittenten, z.B.<br />

emittieren Rinder oder auch Sümpfe Methan (Sumpfgas,<br />

CH 4), Pflanzen geben Pollen und flüchtige organische Verbindungen<br />

(VOC) ab, Vulkane emittieren Schwefeldioxid<br />

(SO 2).<br />

Forest Stewardship Council (FSC)<br />

Der FSC ist eine internationale gemeinnützige und unabhängige<br />

Organisation zur Förderung nachhaltiger Waldwirtschaft.<br />

Es bestehen Kriterien für die Bewirtschaftung von<br />

Wäldern wie auch für die gesamte Verarbeitungs- und Handelskette<br />

von Holzprodukten. Die Einhaltung der Kriterien<br />

gewährleisten unabhängige Zertifizierungsorganisationen.<br />

Zertifizierte Betriebe können FSC-Produkte (Holz, Möbel, Papier<br />

etc.) mit dem FSC-Logo kennzeichnen und vermarkten.<br />

Green House Gas Protocol (GHG Protocol)<br />

Das Green House Gas Protocol (Treibhausgas-Protokoll) ist<br />

ein weltweit anerkanntes Instrument zur Berechnung und<br />

Steuerung von Treibhausgasemissionen, das in Kooperation<br />

des World Business Council for Sustainable Development mit<br />

dem World Resources Institute entwickelt wurde.<br />

Six Sigma ist ein Rahmenkonzept des Qualitätsmanagements.<br />

Die Namensgebung beschreibt die Zielvorgabe, die<br />

unvermeidbare Variation (in der Statistik wird diese mit dem<br />

griechischen Buchstaben „sigma“ bezeichnet) in der Qualität<br />

des Produktes so zu reduzieren, dass sie nur noch ein Sechstel<br />

der erlaubten Abweichung beträgt. Dies bedeutet, dass<br />

auf 1 Million Produkte (oder Dienstleistungen) nur noch 3 bis<br />

4 Fehler auftreten dürfen.<br />

Stakeholder sind Anspruchsgruppen eines Unternehmens,<br />

die die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens beeinflussen<br />

oder von ihr beeinflusst werden. Es gibt interne (z.B. Mitarbeiter)<br />

und externe Stakeholder (z.B. Kunden, Zulieferer, Anteilseigner,<br />

Medien, Investoren, NGOs, lokale Gemeinschaften).<br />

Treibhausgase (THG), hervorgerufen durch menschliche<br />

Aktivitäten, beeinflussen den natürlichen Treibhauseffekt.<br />

Eine steigende Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre<br />

führt zu einer geringeren Wärmerückstrahlung<br />

von der Erdoberfläche ins All und damit zu einem Anstieg<br />

der durchschnittlichen Temperatur auf der Erde. Als relevante<br />

Treibhausgase sind im Kyoto-Protokoll festgelegt worden:<br />

Kohlendioxid (CO 2), Methan (CH 4), Distickstoffoxid (N 2O), teilhalogenierte<br />

Fluorkohlenwasserstoffe (F-KKW/HFC), perfluorierte<br />

Kohlenwasserstoffe (FKW/PCF) und Schwefelhexafluorid<br />

(SF 6).<br />

NB 37<br />

web


Nachhaltigkeitsbericht <strong>2010</strong> Serviceseiten<br />

<strong>2010</strong><br />

Ansprechpartner Impressum<br />

Jörg Bartel<br />

Brockhoffstraße 11<br />

48143 Münster<br />

Telefon: +49 (0)251 493-1233<br />

Fax: +49 (0)251 493-71233<br />

E-Mail: Joerg.Bartel@westfleisch.de<br />

NB 38<br />

web<br />

<strong>Westfleisch</strong>-Gruppe<br />

Brockhoffstraße 11<br />

48143 Münster<br />

Telefon: +49 (0)251 493-0<br />

Fax: +49 (0)251 493-1289<br />

www.westfleisch.de

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