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Initiative Tierwohl: Partnerverträge Rind - Westfleisch e.G.

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Ein Blick hinter die Kulissen:EchteTeamarbeitIm Stall scheint alles in Ordnung.Das Erwachen kommtfür manchen Landwirt trotzguter Tierbeobachtung bei derSchlachtabrechnung, wenn die„Befunde“ nicht in Ordnungsind. Für <strong>Westfleisch</strong> geht esum die Tiergesundheit und dieFleischhygiene, dem Betriebwird möglicherweise Geld abgezogen.Sehr ärgerlich, abervermeidbar. Wie, das schildertdieser Fall aus der Praxis.Vor-Ort-Termin in Südlohn: Auf demHof von Marion Schulte-Thesing undOtger Thesing gibt es seit geraumerZeit Probleme mit der Verwurmungder Mastschweine. „Der Befall mitSpulwürmern war eindeutig zu hoch.Da brennt bereits die rote Lampe“,weiß der Betriebsleiter und räumtoffen ein, dass sich das Problem in denletzten Jahren schrittweise aufgebauthat.50 bis 60 % verworfene Lebern aufgrundvon jeweils mehr als 5 Milkspotsin der Leber ist eindeutig zu viel, sagtauch Dr. Ernst Schüren, seit JahrenHoftierarzt bei Thesings. Ziel müsse essein, unter 5 % zu kommen. Davon warder Betrieb bis vor einigen Monatenweit entfernt.Zwar hat Dr. Schüren in seinen regelmäßigenBerichten immer wieder aufdie hohe Verwurmung hingewiesen,doch wie das oft im Betriebsalltag soist: Andere Dinge waren dringlicher.Auf dem Hof mit 150 Kühen und rund3.500 Mastschweinen auf zwei Betriebenist immer reichlich Arbeit für diebeiden Betriebsleiter, zwei Festangestellte,den Auszubildenden und jenach Bedarf auch Aushilfen. Die MastundSchlachtleistungen lagen im grünenBereich und die Tiere waren nichtoffensichtlich krank. Da war der Handlungsdrucknicht hoch genug. Nur aufder Abrechnung gab es immer ärgerlicheAbzüge, jede verworfene Leberkostet immerhin 1 Euro.Der Anstoß zur Veränderung gingschließlich von den <strong>Westfleisch</strong>-Befunddatenaus. „<strong>Westfleisch</strong> wertetzweimal im Jahr alle Befunde aus undschaut, bei welchen Betrieben es Auffälligkeitenzum Beispiel bei den Lungen-oder Leberbefunden gegebenhat“, erläutert Dr. Catharina Hölscher,eine von drei <strong>Westfleisch</strong>-Beratungstierärzten.„Die Landwirte merken oftnichts im Stall. Aber wie soll ein Tier mitBrustfellverwachsung „Marathon“ laufenund sehr gute Tageszunahmenerzielen?“ fragt sie.<strong>Westfleisch</strong> hat seit etwa fünf Jahrenden Dienst der Beratungstierärzte imUnternehmen etabliert, um den Landwirtenin enger Zusammenarbeit mitdem Schweinegesundheitsdienst (SGD)NRW und den betreuenden HoftierärztenUnterstützung bei Problemen anzubieten.Hintergrund ist im Interesseder Verbraucher natürlich die Sicherstellungeiner hohen Fleischqualität,aber auch die Stärkung der Tiergesundheitund Betriebsleistung. Auf deranderen Seite hilft es den Landwirtenwenig, wenn sie mit der Abrechnungnur die reine Anzahl der Befundeübermittelt bekommen. Der zweiteSchritt muss sein, nach den Ursachenzu forschen und sie in den Griff zubekommen. Zum Nutzen von <strong>Tierwohl</strong>,Landwirt und Schlachtunternehmen.Konzertierte AktionDeshalb schreibt Dr. Hölscher in einemsolchen Fall die Landwirte an und klärtnoch einmal detailliert über die gebündeltenBefunde auf. Auch Thesingshaben einen solchen Infobrief erhaltenmit dem Angebot einer Beratungdurch den Schweinegesundheitsdienst(SGD). Der SGD erhält von <strong>Westfleisch</strong>eine Liste der jeweils betroffenen Betriebe.Die Teilnahme an der Beratungist freiwillig und für den Landwirt kostenlos.Dabei, darauf legen TierärztinDr. Claudia Lambrecht und ihre Kollegenvom SGD wert , sind sie kein Kontrollorgan,sondern haben als neutralerBeratungsdienst der Landwirtschaftskammermit dem Schlachtunternehmeneinen Beratungsvertrag abgeschlossen.Eng ist auch dieZusammenarbeit mit dem jeweiligenHoftierarzt, der die Befunddaten mitEinverständnis des Landwirts erhältund aktiv in Ergebnisanalyse und Beratungeinbezogen wird. Ansonsten unterliegtder SGD, wie andere Beratungsorganisationenauch, derSchweigepflicht.Die Kosten der Gesundheitsberatungträgt <strong>Westfleisch</strong>. Sind Proben oderSektionen notwendig, werden die Laborkostenzur Früherkennung vonSeuchen durch Mittel der Tierseuchenkassegetragen.Heute sitzt Dr. Lambrecht mit am Tisch,ebenso wie Hoftierarzt Dr. Schüren,Michael Beuting vom Vermarkter RaiffeisenHamaland, Dr. Hölscher und dasBetriebsleiterehepaar. Sie alle arbeitenHand in Hand. Beuting sieht sich z. B.an der Schnittstelle zwischen Landwirtund Schlachtunternehmen und kanndie Landwirte aktiv auf das Angebotvon <strong>Westfleisch</strong> aufmerksam machenund Informationen weitergeben. Undoffen für die Beratung stand für Thesingsfest: „So geht es nicht weiter“.info 11/2013 8

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