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Initiative Tierwohl: Partnerverträge Rind - Westfleisch e.G.

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Ursachen im VisierAlso nimmt Dr. Lambrecht im Junibeim ersten Betriebsbesuch Tiere, Haltungsbedingungenund Managementunter die Lupe. In einem genauenProtokoll hält sie fest, dass die Tieregesund sind und einen sehr guten Allgemeinzustandaufweisen. Die Haut istin Ordnung, die Augen sind klar. Nurhin und wieder hustet ein Schwein.Hoftierarzt Schüren bestätigt: „DasWurmproblem ist der einzige kritischeBereich, alle anderen sind seit Jahreneinwandfrei. Sehr selten müssen einzelneTiere behandelt werden.“ Für diegute Bestandsgesundheit sprechenauch die Verluste von lediglich 1% unddie geringen Medikamentenkostenvon etwa 20 Cent je Schwein.Mit echter Teamarbeit zu mehr Erfolg im Stall: (v.r.) Marion Schulte-Thesing, Dr. Claudia Lambrechtvom Schweinegesundheitsdienst (SGD) NRW, Dr. Catharina Hölscher, <strong>Westfleisch</strong>-Beratungstierärztin,Michael Beuting vom Vermarkter Raiffeisen Hamaland, Otger Thesing, Hoftierarzt Dr. Ernst Schüren.Beim Stalldurchgang werden weitereBefunde thematisiert, wie z. B. eineAtemwegsinfektion der Schweine oderandere Nebenbefunde wie beispielsweisedie Schwalben im Stall, die manzwar gerne zur Fliegenbekämpfungsieht, die aber Salmonellen übertragenkönnen. Jedes Detail ist wichtig, nichtnur die Betrachtung des aktuellen Problemsaus den Befunddaten heraus.Denn solch ein Betrieb ist eine epidemiologischeEinheit. „So ein sorgfältigerCheck kann mit Probenahme undBesprechung durchaus schon einmaleinen halben Tag dauern“, weiß Dr.Lambrecht. Der Hoftierarzt ist immermit eingebunden, um das Vorgeheneng aufeinander abzustimmen. „Wenneine Therapie nötig wird, läuft dieimmer und ausschließlich über denHoftierarzt“, sagt sie.Konkrete Maßnahmen –nachhaltiger EffektZentral ist die Empfehlung zur Wurmbekämpfung:Wie sind die Infektionswege?Wie müssen Desinfektion, Entwurmungspräparat,Behandlungsintervallund -häufigkeit aussehen, umalle Stadien der Würmer zu erwischen?Thesings desinfizieren als Resultat derBeratung jetzt zusätzlich mit einemspulwurmwirksamen Präparat, das siein 3 % iger Lösung im Anschluss an diesystematische Reinigung und Desinfektionmit Hochdruck auf die trockenenWände, Aufstallung und in jedeEcke sprühen. Die Desinfektion mit derRückenspritze war dafür nicht ausreichend,die Aufwandmenge muss400 ml je qm betragen.Auch die Wurmbehandlung im Sauenbetriebsollte beleuchtet werden,denn Tierärztin Lambrecht weiß, dassbeide Managementsysteme zusammenpassenmüssen. Von einer medikamentösenEntwurmung der eigenenTiere hat Otger Thesing bislang nochabgesehen, auch wenn Dr. Schüren siefür sinnvoll hält. Thesings wollen zunächstpragmatisch abwarten. DerEffekt zeigt sich bereits: Der Betriebsteht nicht mehr auf der neuen Listemit besonders auffälligen Befunden.Doch das Ziel von unter 5 % verworfenenLebern ist noch nicht erreicht.Dass es in der Regel ein halbes bis einJahr dauert, bis sich der Effekt derBeratung zeigt, weiß auch <strong>Westfleisch</strong>-Tierärztin Hölscher. Doch eine solchekonsequente Maßnahme ist nachhaltigerals eine kurzfristige Behandlungvon Symptomen. Sie weist darauf hin,dass die <strong>Westfleisch</strong>-Daten allein nurzeigen, dass etwas nicht in Ordnungist. Alles Weitere muss dann betriebsindividuellunter Betrachtung der gesamtenKette entschieden werden.Betriebsleiterin MarionSchulte-Thesing zieht jedenfallsein positives Zwischenfazit:„Es ist noch nicht allestoll, aber wir sind dank Beratungauf einem guten Wegund können das anderen nurempfehlen.“9info 11/2013

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