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Ordnung in Freiheit

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Rebekka Brandenberger<strong>Ordnung</strong> <strong>in</strong> <strong>Freiheit</strong>Allgeme<strong>in</strong>e Gewerbeschule, Basel (1938–43): Modell, Ansicht von Süden«<strong>Ordnung</strong> <strong>in</strong> <strong>Freiheit</strong>»: sachlicheGliederungBeim ersten Projektwettbewerb von 1938 /39 erhalten das Büro Bräun<strong>in</strong>g,Leu & Dürig den ersten, Hermann Baur den zweiten und HansSchmidt den dritten Preis. Im darauffolgenden engeren Wettbewerb setztsich Baurs Vorschlag durch. Der Grundgedanke se<strong>in</strong>es Szenarios ist dieAufgliederung der drei Hauptnutzungen <strong>in</strong> unterschiedliche Baukörper:e<strong>in</strong>en fünfgeschossigen Hauptbau für die kunstgewerbliche Abteilung,e<strong>in</strong>en zweigeschossigen Querbau für die Allgeme<strong>in</strong>e Abteilung und dieAdm<strong>in</strong>istration sowie die Werkstättenbauten. Baur reicht se<strong>in</strong>en Entwurfunter dem Titel «<strong>Ordnung</strong> <strong>in</strong> <strong>Freiheit</strong>» e<strong>in</strong>. Das Preisgericht anerkenntdie «wohl abgewogene Abstufung der durch schultechnische Funktionenbed<strong>in</strong>gten Baumassen» und die «bemerkenswerte Klarheit <strong>in</strong> der Disposition».1 Bauer selbst bekennt zu se<strong>in</strong>em Projekt: «Entgegen gewisserAuffassungen erstrebte der Verfasser e<strong>in</strong>e Lösung des Raumprogramms imGeiste menschlicher Offenheit und <strong>Ordnung</strong> <strong>in</strong> <strong>Freiheit</strong>. Diese sche<strong>in</strong>tihm (und nicht e<strong>in</strong>e Monumentalität, deren Wesen übrigens nicht vonäusseren Dimensionen abhängig ist) der gestellten Aufgabe angemessen.» 2In enger Zusammenarbeit mit der Direktion der Gewerbeschule unddem Basler Baudepartement wird das Projekt bis 1942 überarbeitet –und f<strong>in</strong>det breite Anerkennung <strong>in</strong> Fachkreisen. Gegen das Bauvorhabenwird aber das Referendum ergriffen, das Stimmvolk lehnt die Umsetzung1943 ab. Im emotional geführten Abstimmungskampf hört man oft denVorwurf, der Neubau sei e<strong>in</strong> «Schulpalast» oder e<strong>in</strong> «Mammutprojekt» 3 –ganz im Gegensatz zu Baurs Ausführungen, die sich vom monumentalen1. Der Neubau des Gewerbeschulhauses, <strong>in</strong>: Schweizerische National-Zeitung, Basel 1940, Nr.4632. Baur, Hermann: Architektur und Planung <strong>in</strong> Zeiten des Umbruchs; Hrsg. ArchitekturmuseumBasel, Basel 1994, S. 613. Der Neubau der Allgeme<strong>in</strong>en Gewerbeschule, <strong>in</strong>: Schweizerische National-Zeitung, Basel 1943,Nr. 491- 3 -

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