GUT PFAD 03/2013 - PDF - Wiener Pfadfinder und Pfadfinderinnen

Am Puls der ZeitText: Wolfgang SassikEvery Scout ought to learn the Morse code forsignalling. It can be used to send messagesby „dots“ and „dashes“ for some distanceby flags; or by sounds, such as bugle; or byflashes (heliograph or electric light). […] Ifyou want to write a dispatch that will puzzlemost people to read, use Morse or Semaphoreletters in place of the ordinary alphabet. It willbe quite readable to any of your friends whounderstand signalling.Robert Baden-Powell, Scouting for Boys, 1908Setzten wir diese Gedanken ineinen Kontext – 1865 wurde derMorsecode auf dem InternationalenTelegraphenkongress in Parisweltweit standardisiert, 1909wurde das erste Mal ein Seenotrufper Funk gemorst. Als Scoutingfor Boys veröffentlicht wurde, warman also wirklich am Puls der Zeit,wenn man morsen konnte.Mehr als 100 Jahre später siehtdas schon anders aus – geradenoch Seefahrer, Piloten und Amateurfunkerwerden noch ab und zuMorsecode zu sehen oder hörenbekommen, für alle anderen ist diesesWissen, dieses Können, mehroder weniger irrelevant geworden.Alle anderen? Nicht doch – auch2013 gibt es noch zahlreichePfadfindergruppen, die ihren Kidsdas Morsen beibringen. Verstehtmich nicht falsch – ich sage nicht,dass das falsch oder pädagogischnicht wertvoll ist. Schon B.P.schrieb damals, dass Morse aucheine Geheimschrift sein kann, ummit seinen Pfadi-Freund/innenNachrichten auszutauschen. VomTraining für das Gehirn ganz zuschweigen.GuSp der Gruppe 46 bei der Arbeit.Foto: Pfadfindergr. Wien 46Doch sein wir uns ehrlich, wennunsere GuSp ihren FreundInnenden neuesten geheimen Klatschund Tratsch mitteilen wollen, schickensie ihnen eine SMS, E-Mail,WhatsApp- oder Facebook-Nachricht– 90% der Kids haben einSmartphone, wenn nicht mehr. Dasfunktioniert in der Schule genausogut wie am Pfadilager irgendwoim Nirgendwo. Und ehrlich gesagttrauen wir GuSp-LeiterInnen unsauch gar nicht mehr auf Lager zufahren, ohne unser Handy inkl.Ladegerät mitzunehmen, oder?Darum mein Appell an euch, anuns Pfadis: Unterstützen wir dieKids beim Erwerb von Kompetenzen,die im 21. Jahrhundert amPuls der Zeit sind, die man heutzutagebraucht, um seinen Platz inder Gesellschaft zu finden!Stichwort: Medienkompetenz.Ideen für die Heimstundeund fürs LagerFür all diese Ideen reicht einLaptop mit Internet-Stick oder einSmartphone pro Patrulle, schlimmstenfallsstaffelt man die Patrullen.Handy-KodexMit den GuSp gemeinsam(!)Verhaltensregeln zum Umgang mitdem Handy aufstellen, die für dieKids, aber auch für die LeiterInnengelten. Den Kids erklären, warumwir LeiterInnen unser Handy immerdabei haben wollen/müssen,warum ständiges Handy-Piepsenuns stört; aber auch den Kids erlauben,uns von ihren Gründen zuüberzeugen. Kompromiss finden!Ortserkundung,Umgebung des HeimsMit Google Maps, OpenStreet-Map, www.austrianmap.at (Tipp!),o.Ä. die Ortserkundung fürs SOLAplanen; Behörden und Einrichtungenfür Kinder rund ums Heimaufspüren, etc.Chatten um die Welt zum Jamboreeon the Internet (JOTI)“© Scouting Oxfordshire, UKASCII-Code als GeheimschriftUm Text elektronisch zu übermitteln,wird er in ASCII-Code übersetzt,(fast) jedes Zeichen kannals (Hexa-)Dezimalzahl dargestelltwerden. Übersetzungstafel sieheWikipedia! 0x 4E 65 72 64 21Sternenkunde: Mit www.stellarium.org für den PC/Laptop oder GoogleSky Map fürs Handy Sternenbilderaufspüren.Ausgabe 03 . 2013 . wichtel & WölfLinge/guides & späher15