<strong>Pfadfinder</strong>Innen aller Länder,vereinigt Euch?zwar auf philosophischer (warum?),psychologischer (wie?) <strong>und</strong>praktischer (was?) Ebene.We are a Global Movement,Making a Real Contributionto Creating a Better WorldIm zweiten Jahrh<strong>und</strong>ert ihres Bestehenshaben beide Weltverbändeneue Visionen beschlossen, diezugleich messbare Erfolgskriterienfür unsere Bewegung festlegen.Laut WOSM wollen wir von unsselbst <strong>und</strong> von anderen so gesehenwerden:• einflussreich, zielorientiert, wertebasierend<strong>und</strong> erziehend• weltweit agierend, zunehmendattraktiv für beide Geschlechter,vor allem für Jugendliche• zugleich aber auch attraktiv fürErwachsene aller Kulturen, diedurch die Jugendarbeit einensignifikanten gesellschaftlichenBeitrag leisten• dynamisch <strong>und</strong> innovativ, ausgestattetmit adäquaten Ressourcen,einfachen Strukturen<strong>und</strong> demokratischen Entscheidungsprozessen,einer effektivenOrganisation, Management <strong>und</strong>KommunikationWAGGGS formuliert dies – wieimmer – knapp <strong>und</strong> prägnant:„Alle Mädchen <strong>und</strong> junge Frauenerfahren Wertschätzung <strong>und</strong>werden aktiv, um die Welt zuverändern.“Dieser Katalog an „Bewegungskriterien“der Weltverbände ist füruns eine gute Messlatte, um denGrad der Dynamik bei den PPÖ<strong>und</strong> den WPP zu evaluieren. NachHenry Miller ist in jeder Bewegungdie Richtung wichtiger als dieGeschwindigkeit. Unsere Wegweiserfür das zweite Jahrh<strong>und</strong>ert der<strong>Pfadfinder</strong>Innenbewegung sindaufgestellt, die Hauptfrage ist, ob<strong>und</strong> wie wir entsprechend unseremLeitbild einen wahrnehmbaren gesellschaftlichenBeitrag zur Schaffungeiner besseren Welt leisten.Bereit dazu sind wir sicherlich,aber bewegen wir uns genug?Alles Leben bestehtaus BewegungDas B<strong>und</strong>esthema <strong>2013</strong>/2014 bieteteine gute Gelegenheit, um eineerste Zwischenbilanz zu ziehen.Wir können das kurze Wegstück,das wir im zweiten <strong>Pfadfinder</strong>jahrh<strong>und</strong>ertbisher zurückgelegthaben, überblicken um zu sehen,ob die Richtung auf die globaleVision hin stimmt. Das schöne daranist: Diese Peilung kann man aufallen Ebenen, persönlich bis zumVerband hin, tun.Alles Leben, auch das pfadfinderische,besteht aus Bewegung.Goethe fasste dies sehr treffendin einen Aufruf, der auch für uns<strong>Pfadfinder</strong>leiterInnen gilt: „Wennman sich nur bewegt, andere inBewegung bringt, so fügt sich garmanches schön <strong>und</strong> gut.“8 <strong>GUT</strong> <strong>PFAD</strong> . Zeitung der <strong>Wiener</strong> PfadfInder <strong>und</strong> PfadfInderinnen
Wie „bewegen“ wir uns?Text: Sabina Wessely, PräsidiumWir sind nicht nur für das verantwortlichwas wir tun, sondern auch für das was wir nicht tun!Bewegung heißt für michweiterentwickeln,weitergehen.Vor langer Zeit war es üblich,dass Gesellen auf Wanderschaftgingen, um Neues zu entdecken,andere Betriebe kennen zu lernen,um sich, gestärkt mit diesen Erfahrungen,weiterzuentwickeln. Heuteist es im Berufsleben üblich, nichtlebenslang in einem Unternehmenzu bleiben.Bei uns <strong>Pfadfinder</strong>Innen ist dasalles anders. In einer anderenGruppe zu führen, Verantwortungzu übernehmen in einer Gruppe,die vom heutigen Wohnort desmittlerweile dreimal übersiedelten<strong>Pfadfinder</strong>s gleich ums Eck liegt,können sich nur wenige vorstellen.Einfach mal Gruppe zu wechseln,um neue Erfahrungen zu machen,wird eher als „Verrat“ denn alsWeiterentwicklung, als Bewegungverstanden. Noch immer gibt esso etwas wie Konkurrenz unterbenachbarten Gruppen <strong>und</strong> einWechsel der Halstuchfarbe <strong>und</strong>der Gruppennummer ist für vielegleichbedeutend mit Aufgabe dereigenen Identität.Doch es gibt auch andere Beispiele:<strong>Pfadfinder</strong>leiter/-innen, dieplötzlich in einer anderen Gruppeauftauchen <strong>und</strong> dort aktiv werden.Oft auch sogar aus einem anderenB<strong>und</strong>esland zu uns kommen. Damitverb<strong>und</strong>en stellen sich einige Fragenüber ihre/seine „Beweggründe“:Ist etwas vorgefallen in deralten Gruppe, gab es Streitigkeitenoder ist es wirklich nur der Wohnortwechsel,die Freude Neueskennen zu lernen?Natürlich hoffen wir <strong>und</strong> gehendavon aus, dass es in 99% immerum Letzteres geht – <strong>und</strong> doch gibtes da <strong>und</strong> dort auch Vorfälle, diedie charakterliche <strong>und</strong> fachlicheEignung für eine Leitungsfunktion inFrage stellen.Auf der einen Seite die alte Gruppe,die sagen wir einmal beispielhaftder jungen <strong>Pfadfinder</strong>leiterinnichts für ihr künftiges Engagementin den Weg legen will. Sie hat javiele Jahre gut gearbeitet <strong>und</strong> dasam Schluss war halt „ein Ausrutscher“,„man hat sich ja gütlichgetrennt“… – auf der anderenSeite die neue Gruppe, die vomAusrutscher nichts weiß <strong>und</strong> die<strong>Pfadfinder</strong>leiterin vielleicht mitgenau jener Verantwortung betraut,die sie bereits bei der letztenGruppe nicht bewältigen konnte.In der Gruppenordnung ist vorgesehen,dass eine Bewegung, einWechsel zwischen zwei Gruppen,im Einvernehmen der betroffenenGruppenleitungen erfolgen soll.Eine Anerkennung bisheriger<strong>Pfadfinder</strong>ausbildung ist nur unterdieser Voraussetzung möglich. EinÜbertritt von <strong>Pfadfinder</strong>leiter/-innenist nur mit Zustimmung der KolonnenleiterInnen,bzw. der Landesleitungmöglich. Was ist jedoch,wenn die oben beschriebene<strong>Pfadfinder</strong>leiterin nach Ihrem „Ausrutscher“die Gruppe verlässt <strong>und</strong>ein Gruppenwechsel noch nichtabsehbar ist? Dann kommt meistein Gruppenwechsel in die Gruppe„LV“ zustande (da die <strong>Pfadfinder</strong>leiterinsich vermutlich weiterhinals <strong>Pfadfinder</strong>in registrieren lässt).Jede Gruppe, egal ob normale<strong>Pfadfinder</strong>gruppe oder die Gruppe„LV“ in der Hasnerstraße, möchtejeder/jedem einen Neustart ermöglichen<strong>und</strong> gleichzeitig gibt esDinge, wo wir hinschauen müssen<strong>und</strong> nicht wegschauen dürfen. Dienächste Gruppe informieren heißtfür mich nicht, jemanden „anzupatzen“sondern verantwortlich zuhandeln – um damit letztendlichBewegung innerhalb von <strong>Pfadfinder</strong>gruppen,von <strong>Pfadfinder</strong>verbändenohne schalen Beigeschmackzu ermöglichen!Foto: Gerwald WesselyAusgabe <strong>03</strong> . <strong>2013</strong> . LB/GF/PRÄSIDIUM9