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DSA - Im Bann des Nordlichts

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Genannt sei hier der Nivilaukaju-Stein (ein Nivesenmädchentötete hier die Wolfsgeliebte ihres Bräutigams) bei Riva, an demregelmäßig den Himmelswölfen Karene geopfert werden. MancheSchauplätze der Sagen und Geschichten gelten aber auch alsverflucht, da hier die ruhelosen Geister der unglücklichen Toten(und davon gibt es viele in den Nivesenmärchen) umhergehen.Und nichts fürchtet der Nivese mehr als eine Seele, die nicht dortist, wo sie hingehört, nämlich in einem lebendigen Körper oder inder Ewiggrünen Ebene.Mit viel Phantasie erkennendie NivesenAbbilder von Menschenoder Tieren in der Natur.Besonders häufig gibt esnatürlich Wolfsbäume,Wolfssteine und Wolfsseen.Hier werden oftmalsdie Verhandlungen mitden Wölfen über denFleischtribut geführt.Die Nivesen errichtenprimitive Steinkreise,von denen häufig angenommenwird, dass sieder religiösen Verehrungder Himmelswölfe dienen.Dem ist nicht so.Die Kreise, die übrigenseher unscheinbar sindund aus Findlingen bestehen,die selten einmalmehr als 150 Stein wiegen,liegen allesamt aufmagischen Kraftlinien. Wo immer der Weg einer Nivesensippeeine solche arkane Ader schneidet, wird ein Steinkreis errichtet,in den sich der Schamane zur Meditation zurückzieht und soseine Zauberkräfte auffrischt und stärkt.Stamm und SippeAn der Spitze eines jeden Stammes steht ein Oberhäuptling,der Juttu. Die Bedeutung dieser Position unterscheidet sichzwischen den Stämmen. Während der Juttu der Lieska-Leddueinzig ein Repräsentant der Einigkeit unter den Sippen ist, hater bei den Rika-Lie schon weitreichende Befugnisse und ist dereneinziger Richter in großen Streitfällen.Die Stämme wiederum gliedern sich in einzelne Sippen, dievon Unterhäuptlingen, den Lahtis, angeführt werden. Sippenbestehen aus mehreren Familien. Sehr einflussreiche Familiensind auch in mehreren Sippenverbänden vertreten. Die Bindungzwischen Stamm und Sippe ist eher locker, und der Nivese fühltsich in erster Linie der Familie, den Freunden und der Sippegegenüber verpflichtet. Die Nivesen kennen nur ein Wort fürStamm und Sippe; was von beiden gemeint ist, muss der Zuhörerdem Sinn <strong>des</strong> Gesprächs entnehmen. Lahti als auch Juttukönnen Männer wie Frauen sein. Eine Vererbung der Häuptlingswürdeist nicht die Regel, kommt aber vor, wenn der Sohnoder die Tochter <strong>des</strong> Lahti genügend Talent aufweist.91Eine besondere Stellung haben die Kaskju, die Schamaninnen(die weitaus meisten Schamanen der Nivesen sindFrauen). Sie überliefern die alten Sagen und Legenden, sindBerater ihrer Häuptlinge, und oft gilt das Wort einer alten,weisen Kaskju mehr als das <strong>des</strong> Sippenführers. Ihre Fähigkeitender Weissagung und Prophezeiung sind entscheidend,wenn es um die Zukunft der Gemeinschaft geht. Schließlichhalten die Schamanen die Verbindung zu Himmelswölfenund Geistern aufrechtund deuten alle Naturzeichen,insbesondereden Wolkenzugund das Nordlicht.Sample fileWeniger spektakulär,aber ebenso wichtigist eine andere Aufgabe:das Heilen. Nichtumsonst werden Schamanenim mittelreichischenVolksmundauch Medizinmännergenannt.Es kommt gelegentlichvor, dass sich aus Streitigkeitenzwischen denStämmen Kriege entwickeln.Diese ähnelnaber eher einer Massenschlägereiund findenhäufig ein Ende,bevor Blut vergossenwird.Das nivesische Rechtist sehr einfach gestaltet: Wer etwas stiehlt, muss es zurückgeben,wer etwas zerstört, muss es ersetzen, wer jemanden beleidigt,muss sich entschuldigen. Die Gerichtsbarkeit liegt beimLahti, sofern die Betroffenen aus einer Sippe stammen, undbeim Juttu, wenn sie aus zwei Sippen <strong>des</strong> gleichen Stammessind. Sollte ein Streit zwischen den Mitgliedern zweier Stämmeentbrannt sein, haben beide Juttus gemeinsam über eineLösung zu entscheiden. Wenn dies fehlschlägt, kommt es zuoben genannten Fehden.Die meisten Gebiete, die die Nivesen bewohnen, sind freiesLand, so dass die Nomaden keinem Herrn dienen müssen.Etwas anders verhält es sich aber im Bornland. <strong>Im</strong> Laufe derGeschichte hat der Adel immer wieder probiert, die Nivesenzu unterjochen. Durch eine Art passiven Widerstand wurdendiese Versuche aber stets vereitelt. Einige Sippen verließen sogardas Land und schlugen ihre Winterlager weiter westlichauf. Das war den Herren jedoch nicht recht, immerhin sorgendie Nivesendörfer in den ansonsten fast menschenleeren Gebietenein wenig für die Sicherheit der Reisenden im Winter.Schließlich erließ die Adelsversammlung im Jahre 771 BF dasFestumer Edikt, in dem die Nomaden für frei erklärt und vonallen Zoll- und Zinslasten enthoben wurden. In Städten undim Umkreis von fünf Meilen um eine Burg oder Feste unterliegendie Nivesen der bornländischen Gerichtsbarkeit, ansonstennicht.

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