Vollgas geben - Reise Landtechnik GmbH & Co. KG
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Das liegt weniger an den Stückzahlen,<br />
sondern eher an der gekauften Technik.<br />
Anfang des Jahres ist dort die Nachfrage<br />
für Case IH-Schlepper über 200 PS rapide<br />
angestiegen. So hatten wir zu Beginn<br />
des Jahres zum Beispiel 3 400 Steiger-<br />
Quadtrac-Traktoren im Auftragsbestand.<br />
Einer davon kostet so viel wie<br />
drei bis vier Mittelklasse-Traktoren. Das<br />
hat dem amerikanischen Markt einen<br />
ungeheuren Schub verliehen.<br />
AGRARTECHNIK: Und die Situation bei<br />
den Mähdreschern...<br />
Andreas Klauser: ... ist vergleichbar. Der<br />
extreme Einbruch im vergangenen Jahr<br />
dürfte sich in 2011 wieder ausgleichen.<br />
Weltweit rechne ich mit einem Plus von<br />
rund 15 Prozent. Allerdings ist hier,<br />
anders als bei den Schleppern, eher<br />
Eu ropa das Zugpferd.<br />
AGRARTECHNIK: Rechnen Sie damit,<br />
dass das Geschäft in dieser Form weitergehen<br />
wird?<br />
Andreas Klauser: Eine sichere Prognose<br />
für das kommende Jahr ist natürlich<br />
nicht möglich. Was jedoch klar ist, sind<br />
Megatrends wie Bevölkerungswachstum<br />
und Erneuerbare Energien. Es geht<br />
also definitiv zumindest mittel- und<br />
langfristig in Richtung wachsender<br />
<strong>Landtechnik</strong>markt.<br />
AGRARTECHNIK: Ein Wettbewerber hat<br />
vor kurzem angekündigt, das künftige<br />
Wachstum vor allem durch den Zukauf<br />
von Unternehmen zu beschleunigen. Ist<br />
das auch eine Option für Sie? Wie wird<br />
Case IH in Zukunft wachsen?<br />
Andreas Klauser: Natürlich halten auch<br />
wir immer nach interessanten Objekten<br />
die Augen offen. Aber ein Wachstum<br />
mit dem Zukauf von Unternehmen zu<br />
erzwingen, wird nicht unser Lösungsansatz<br />
sein. Grundsätzlich ist es unser<br />
Ziel, durch die Produktion zu wachsen<br />
und Case IH und Steyr ist hierfür mit<br />
seinen Maschinen sehr gut aufgestellt.<br />
Die Einführung der Tier 4-Motoren mit<br />
SCR-Technologie hat außerdem gezeigt,<br />
dass unsere Kunden gerne die<br />
modernste Technologie erwerben. Die<br />
Motoren kommen aus den FPT-<br />
Motoren-Werken im italienischen Turin<br />
und dem französischen Bourbon Lancy<br />
und werden in ihrer Grundform schon<br />
lange in Lkw eingesetzt. Unsere Kunden<br />
wissen das und vertrauen auf die Erfahrung<br />
unseres Konzerns. Die Nachfrage<br />
ist so groß, dass ein Käufer inzwischen<br />
wieder vier Monate warten muss, bis er<br />
seinen Schlepper bekommt.<br />
AGRARTECHNIK: Die Wartezeit liegt bei<br />
den Tier-4-Motoren begründet?<br />
Andreas Klauser: Zum Teil. Wir und<br />
auch unsere Lieferanten hatten nicht<br />
mit einer so starken Nachfrage gerech-<br />
AgrArtechnik november 2011<br />
Matthew Foster, Vice President Case IH und Steyr<br />
Europa: „Die Neuheiten, die wir auf der Agritechnica<br />
vorstellen, werden richtig einschlagen.“<br />
net. Unsere eigene Produktion ist jedoch<br />
nicht der begrenzende Faktor. Im<br />
Magnum-Werk in Racine wurde erst vor<br />
kurzem eine zweite Schicht eingeführt.<br />
Dort soll auch der neue Magnum CVX<br />
vom Band rollen. Ich bin überzeugt<br />
davon, dass Case IH damit im Bereich<br />
der stufenlosen Großtraktoren Maßstäbe<br />
setzen wird. Die Nachfrage in den Staaten<br />
ist gewaltig, und ich rechne auch für<br />
Europa mit einem großen Andrang. Top-<br />
Modell wird der Magnum 370 CVX mit<br />
einer Maximalleistung von 419 PS sein.<br />
Es wird damit der leistungsstärkste<br />
Serien-Traktor in Standardbauweise. Auf<br />
der Agritechnica wird er sicher ein<br />
besonderes Highlight sein.<br />
AGRARTECHNIK: Was haben Sie noch in<br />
der Agritechnica-Pipeline?<br />
Matthew Foster: Premiere feiert auch<br />
die neue Maxxum Efficient Power-Serie,<br />
zu der im Modelljahrgang 2012 sechs<br />
neue Modelle im Leistungsbereich zwischen<br />
143 und 176 PS, wahlweise mit<br />
Vier- oder Sechszylinder-Motoren und<br />
elektronischem <strong>Co</strong>mmonrail-Einspritzsystem<br />
gehören. Die Puma-Serie wird<br />
ausgebaut, unter anderem mit der EfficientPower-Technologie,<br />
einer höheren<br />
Motorleistung und bei Bedarf mit ABS<br />
als Zusatzausstattung.<br />
Weiter werden wir die Farmall C-Serie<br />
vorstellen im Leistungssegment 55 bis<br />
75 PS. Hierbei handelt es sich um einen<br />
komplett neu entwickelten Allround-<br />
Traktor, der konsequent für den Einsatzbereich<br />
als Hofschlepper, zum Beispiel<br />
für Frontladearbeiten, oder für<br />
den Einsatz in viehhaltenden Betrieben<br />
konzipiert wurde.<br />
Titelthema<br />
Im Bereich Precision Farming-Ausstattungen<br />
wird unser Case IH RTK sicher<br />
auf viel Interesse stoßen. Die Basisstation<br />
übernimmt durch das Internet<br />
und einen angeschlossenen Datenserver<br />
die Bereitstellung von Korrektursignalen.<br />
Zur Übertragung der Daten wird<br />
das Mobilfunknetz genutzt. Damit er<strong>geben</strong><br />
sich zahlreiche Vorteile. So gibt<br />
es keine Empfangsprobleme, und die<br />
Reichweite liegt bei 30 Kilometern bei<br />
zwei Zentimeter Signalgenauigkeit.<br />
Weiteres Highlight werden die Mähdrescher-Serien<br />
Axial-Flow® 130 und 230<br />
Efficient Power sein. Die Leistungen<br />
wurden erhöht, und auch ein neuer<br />
Small Tube Rotor kommt zum Einsatz.<br />
AGRARTECHNIK: Auf der SIMA 2011 hat<br />
Case IH für die neue V2V Technologie<br />
für Mähdrescher und Traktoren eine<br />
Goldmedaille verliehen bekommen.<br />
Jetzt gibt es auf der Agritechnica die<br />
Goldmedaille für Fendt für das <strong>Co</strong>nnect-System.<br />
Was sagen Sie dazu?<br />
Matthew Foster: Über Wettbewerber<br />
möchte ich mich nicht groß äußern. Bei<br />
V2V handelt es sich um eine neu entwickelte<br />
drahtlose Technologie, die nach<br />
dem „Master and Slave“-Prinzip die Synchronisation<br />
von Landmaschinen in<br />
Bezug auf Position, Arbeitsgeschwindigkeit<br />
und Funktionen auf einem Feld<br />
erlaubt. Somit lassen sich erstmalig<br />
Arbeitsvorgänge präziser und effizienter<br />
steuern. Das System ergänzt in idealer<br />
Weise das bisherige AFS System von Case<br />
IH. Das V2V System erlaubt sowohl das<br />
Führen einer weiteren Maschine, als<br />
auch das temporäre Synchronisieren<br />
unterschiedlicher Maschinen beispielsweise<br />
beim Überlade- oder Abtankvorgang.<br />
Also eine sehr flexible und effiziente<br />
Technologie, die beides bietet,<br />
Sicherheit und Schlagkraft.<br />
AGRARTECHNIK: Case IH ist bekannt für<br />
seine Großtechnik bei Mähdreschern.<br />
Aber der europäische Markt und insbesondere<br />
auch viele Regionen in Deutschland<br />
fragen verstärkt so genannte<br />
Bauerndrescher nach. Ist in Zukunft<br />
auch mit entsprechenden Alternativen<br />
aus Ihrem Haus zu rechnen?<br />
Andreas Klauser: Natürlich wenden<br />
sich immer wieder Händler mit der Bitte<br />
an uns, auch einen Mähdrescher für<br />
mittlere und kleinere Betriebe zu entwickeln.<br />
Allerdings geht die grundsätzliche<br />
Tendenz weltweit zum professionellen<br />
Großkunden. In Nordamerika,<br />
Osteuropa und Australien findet man<br />
fast nur Kunden, die sich größtmögliche<br />
Schlagkraft wünschen. Ebenso<br />
verhält es sich in Südamerika – abgesehen<br />
von Brasilien, wo die Strukturen<br />
eher noch kleinflächiger sind.<br />
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