Vollgas geben - Reise Landtechnik GmbH & Co. KG
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Titelthema<br />
Christian Bauer, Geschäftsführer des deutschen<br />
Verkaufshauses: „Wir haben bei den<br />
Großtraktoren deutlich zulegen und somit die<br />
Ertragskraft steigern können.“<br />
Dennoch haben wir ein kleineres Axial<br />
Flow-Modell in der Pipeline. Dessen<br />
Markteinführung wird sich aber noch<br />
etwas hinziehen.<br />
AGRARTECHNIK: Bisher hat Case IH<br />
immer eine klare Linie gefahren und<br />
beim Mähdrescher nur Axial Flow-<br />
Maschinen gefertigt. Das ist aber für<br />
ihre Vertriebspartner ein Problem. Es<br />
fehlt der Schüttler-Drescher und es fehlt<br />
im Moment auch immer noch ein<br />
Häcksler. Diesbezüglich gab es ja schon<br />
einmal eine engere Zusammenarbeit<br />
mit den Kollegen von New Holland – ist<br />
ein erneuter Anlauf in Planung?<br />
Andreas Klauser: Nein. Markenzeichen<br />
von Case IH ist der Mähdrescher mit<br />
Axialfluss-Technik. Und was die Feldhäcksler<br />
betrifft, es wird keine von Case<br />
IH <strong>geben</strong>.<br />
AGRARTECHNIK: Dass Case IH bei den<br />
Mähdreschern nicht wirklich vorwärts<br />
kommt in Deutschland, hat aber sicherlich<br />
auch damit zu tun, dass man in der<br />
Vergangenheit bei den Vertriebspartnern<br />
im Grunde nur auf den Verkauf<br />
von Traktoren geschaut hat. Wie werden<br />
Sie da künftig vorgehen?<br />
Christian Bauer: Die gebotene Technik<br />
der Mähdrescher aus unserem Hause<br />
hat jede Menge nicht ausgeschöpftes<br />
Potenzial, wie auch andere Märkte zeigen.<br />
Immerhin bewegt sich der so<br />
genannte nicht konventionelle Drescheranteil<br />
hierzulande bereits in Richtung<br />
40 Prozent. Kein anderes Fabrikat<br />
steht mehr für die Entwicklung der<br />
Axialflow-Technologie! Wir haben uns<br />
jedenfalls eine Strategie zurechtgelegt,<br />
wie wir in der Erntetechnik vorwärts<br />
kommen können. Wobei wir nicht<br />
nach dem Gießkannen-Prinzip vorgehen<br />
wollen. Wir orientieren uns am<br />
Markt- und Gebietspotenzial und richten<br />
daran die zu ergreifenden Maßnahmen<br />
aus. Grundsätzlich erwarten wir,<br />
dass jeder unserer Vertriebspartner die<br />
Chance ergreift. Wenn er die Gelegenheit<br />
nicht wahrnimmt, müssen wir für<br />
die Erntetechnik ge<strong>geben</strong>enfalls alternative<br />
Wege beschreiten.<br />
AGRARTECHNIK: Ist denn generell die<br />
Zusammenarbeit der Marken im Vertrieb<br />
angedacht? Die Fachhändler Gruber<br />
<strong>Landtechnik</strong> in Ampfing oder die Eder<br />
<strong>GmbH</strong> aus Tuntenhausen sind aktuelle<br />
Beispiele. Ist das eine von Ihnen langfristig<br />
angestrebte Konstellation?<br />
Christian Bauer: In diesen beiden Fällen<br />
auf jeden Fall, und wir freuen uns auf<br />
den geballten Erfolg dieser Vertriebspartner.<br />
Wir werden aber keine grundsätzliche<br />
Linie des Zusammenschaltens<br />
fahren. In vielen Fällen sind unsere<br />
Fachhändler sehr erfolgreich mit der<br />
Einzelkonstellation.<br />
Andreas Klauser: Wir werden keine allgemeine<br />
Lösung in der Breite erzwingen,<br />
wo individuelle Gesichtspunkte<br />
ausschlag<strong>geben</strong>d sind.<br />
AGRARTECHNIK: Gegenwärtig straffen<br />
einige große <strong>Landtechnik</strong>-Hersteller mit<br />
erheblicher Aggressivität ihr Händlernetz<br />
und bringen ihre Vertriebspartner<br />
„auf Linie“. Wie sieht das Case IH und<br />
Steyr-Händlernetz von morgen aus?<br />
Andreas Klauser: Auch hier gilt die Aussage,<br />
dass wir immer individuelle<br />
Gesichtspunkte heranziehen. Ein fixes<br />
Umsatzlimit macht meiner Meinung<br />
nach schon allein aus regionalen Ge<strong>geben</strong>heiten<br />
keinen Sinn. Und wir werden<br />
auch keine Longline-Strategie fahren.<br />
Natürlich ist auch unser Ziel, eine<br />
Händlerschaft aufzubauen, die nicht<br />
übertrieben zahlreich ist, dafür aber die<br />
Kunden noch professioneller mit Maschinen<br />
und Service beliefert. Die<br />
Werkzeuge bekommt der Fachhändler<br />
von uns. Die nötige Manpower für den<br />
Vertrieb, Service und Ersatzteile muss er<br />
aber selbst einbringen, und das erwarten<br />
wir auch.<br />
AGRARTECHNIK: Durch die Beendigung<br />
der Zusammenarbeit mit der Firma van<br />
Lengerich im Juni vergangenen Jahres<br />
mussten Sie ja den gesamten nordwestdeutschen<br />
Raum neu strukturieren. Wie<br />
gut ist dies gelungen?<br />
Christian Bauer: Besser als geplant.<br />
Zunächst möchte ich erst noch anmerken,<br />
dass es uns gelungen ist, dem<br />
Markt und vor allem den Kunden<br />
unserer Produkte sehr schnell eine<br />
Lösung zu präsentieren. Innerhalb eines<br />
Jahres konnten wir dieses riesige Gebiet<br />
zum Vorteil der Landwirte mit neuen<br />
Vertriebspartnern besetzen. Ich bin<br />
schon sehr stolz auf meine ganze Mannschaft.<br />
Wenn bei uns Themen ins Auge<br />
gefasst werden, dann packen wir sie<br />
gemeinsam an und finden eine Lösung<br />
– wir machen kein anderes Problem<br />
daraus. Schon nach einem halben Jahr<br />
konnten wir das Volumen vollständig<br />
kompensieren und dies, obwohl bis<br />
dahin erst rund 75 Prozent des Gebietes<br />
abgedeckt waren. Wir haben uns darauf<br />
konzentriert, die Region durch Wachstum<br />
bestehender Vertriebspartner und<br />
durch die Einsetzung bisheriger B-Händler<br />
abzudecken. In dem Zug wurden<br />
auch in erheblichem Umfang Gebietsgrenzen<br />
bereinigt und die Gebiete geeigneter<br />
zugeschnitten. Ein weiteres positives<br />
Ergebnis ist die verbesserte<br />
Gebietsabdeckung durch den Aufbau<br />
neuer Filialen im Gebiet. Schlussendlich<br />
konnten wir dann im August diesen Jahres<br />
mit der Firma Technik Center Westmünsterland<br />
in einem wichtigen Teilbereich<br />
die Abdeckung komplettieren und<br />
die verbliebene Lücke schließen. Wir<br />
passen die Maßnahmen eben immer auf<br />
die regionalen Ge<strong>geben</strong>heiten an.<br />
80 www.agrartechnikonline.de