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DIE KIRCHE ZU ST. GABRIEL IN MÜNCHEN

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keiten. Bei demVergleich zwischendem amerikanischenunddem Ellinger (S.153-156) Kircheninneren,diebeide mit vollendeterSicherheitüberlieferte Vorbilderweiterentwickeln,erweisensich beide alsdurchaus bodenständig;währendaber die EllingerLosung ihren Reizaus freiwilligerBindung an eineArt Bauernstilhernimmt (manbemerke die barockeKnolligkeitder „Säulen" unterden Emporen),bedient sich dieamerikanische Losungdes ortsüblichen„Colonial"-Stils, der unserem„um 1800" entsprichtund dertrotz seiner ortlichenGebundenheitauf WeltgeltungAnspruchmachen kann.Ähnlich ist einwohl erzogenerMensch stolz aufsein Volkstum, indem er wurzelt,und weiß sichtrotzdem in jedemgebildetenLande zu bewegen.Ist es einNachteil, daß dasInnere dieseramerikaniächenZionskircheebenso wiedas desTessenowschenBetsaals (S.169) in keinemgebildeten Landeweißer Rasseschlecht am Platze, niemals unmodern und trotzdem bodenständig wirken kann? Vielleicht ist es Vorteil.Das Schicksal des polnischen Entwurfes (S. 162—163) zeigt, wie die Bindung an die bauliche Überlieferung zuunerträglicher Knechtschaft ausarten kann. Der Entwurf erhielt den ersten Preis in einem Wettbewerbe, dessenPreisgerichte führende Baumeister Polens angehörten. Der erste Preisträger hatte Anspruch auf Ausführung seinesEntwurfs. Die Geistlichkeit aber hielt den Entwurf für unvereinbar mit der Überlieferung des Landes, verwarfihn und läßt statt seiner einen barockisierend-traditionellen Entwurf eines Architekten ausführen, der im Wettbewerbekeinen Preis erhielt. Ganz wie so oft bei uns!Nach der Entscheidung des Preisgerichtes erscheint mir dies Vorgehen unstatthaft. Einwenden läßt sich auch,daß in Frankreich die Beton- und Glaskirche Perrets (vgl. W.M.B. 1925, S. 506) von der Geistlichkeit gutgeheißenwurde. Beachtenswert ist auch, daß in Berlin gerade katholische Kreise sich von dem Bruch mit der bau-Abb. 31 ! Kirche imHaag I Architekt:A. J. KrophollerAus dem Werke: J.P.Mieras und F. R. Yer~bury. HolländischeArdiitektur des 20,Jahrhunderts. VerlagErnst WasmuthA.G.161

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