13.07.2015 Aufrufe

Theatermagazin - Theater Trier

Theatermagazin - Theater Trier

Theatermagazin - Theater Trier

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MUSIKTHEATERSeite 4<strong>Trier</strong> und Koblenz teilen sich DIE VERKAUFTE BRAUTInterview mit den Intendanten Gerhard Weber, <strong>Theater</strong> <strong>Trier</strong> und Markus Dietze, <strong>Theater</strong> Koblenz1. Sehr geehrte Herren Intendanten.Die <strong>Theater</strong> Koblenzund <strong>Trier</strong> haben sich zusammengetan,um Kräfte zu bündelnund in der KulturregionRheinland-Pfalz Akzente zusetzen. Wie kam es zu diesemWunsch nach Zusammenarbeit?Wir kennen und schätzen unspersönlich ja schon aus derZeit, als Gerhard Weber Intendantan der Landesbühne Hannoverund Markus DietzeOberspielleiter in Stendal war.Seit der Spielzeit 2009/2010stehen wir, was <strong>Trier</strong> und Koblenzangeht, über die Planungender Spielpläne und möglicheKooperationen in regelmäßigemMeinungs- und Gedankenaustausch.Dem dann auspolitischen Überlegungen herausgegebenen Anstoß habenwir uns, besonders da er indiesem Falle auch inhaltlichsinnvoll ist, nicht verschlossen.2. Konkret soll ja in einem PilotprojektSmetanas DIE VER-KAUFTE BRAUT gemeinsamproduziert werden, d.h. es gibtein Regieteam und ein Konzept,dass eine <strong>Theater</strong>saisonzeitversetzt in beiden Häusernzu sehen sein wird – jedochGerhard Webermit den jeweiligen Ensembles.Das klingt kompliziert. Ist esdas auch?Selbstverständlich ist das vorallem eine organisatorischeHerausforderung. Wir habendem Projekt aber natürlich einenausreichend langen zeitlichenVorlauf gegeben. Da alleBeteiligten und auch die <strong>Theater</strong>leitungenzusätzlich gernein einem inhaltlichen Dialogstehen, ist das Ganze sogarspannend in der Umsetzungund im wechselseitigen Austausch.3. Wie geht das Ganze logistischvor sich?Im Prinzip finden hier zweigleichzeitig vorbereitete, zuunterschiedlichem Zeitpunktdem jeweiligen Publikum präsentierteProduktionen vonDIE VERKAUFTE BRAUT statt,die organisatorisch und in der„Herstellung“ so eng miteinanderverzahnt sind, dass essich bei bestimmten Produktionsabläufenfast wie „eine“Produktion anfühlt und auchso behandelt werden kann.4. Zuerst kommt die Oper ja in<strong>Trier</strong> heraus. Wird das Stückdann mit dem Koblenzer Ensemblenur noch nachstudiertoder kann Koblenz eigene undneue Aspekte einbringen?Auch mit dem gleichen Ensembleist kein <strong>Theater</strong>abend wieder andere und letzten Endeswird diese Frage erst nach derKoblenzer Premiere zu beantwortensein. Wir beide kennenund schätzen Thomas Münstermannals einen Regisseur,der sehr gewissenhaft und intensivmit den Darstellern arbeitet,deshalb werden sichganz von selbst in <strong>Trier</strong> andereAspekte ergeben, als in Koblenzund umgekehrt. Überhauptist ein wesentliches Elementdieses Kooperationsprojekts,dass vor Ort die jeweiligenSolisten-Ensembles, Chöreund Orchester singen undspielen. Würde man es andersMarkus Dietzemachen, und alle Mitwirkendenauch noch mit auf Reisenschicken, wäre jeder Synergie-Effekt, der sich aus einer gemeinsamenProduktion ergibt,sofort wieder verpufft.5. Welche Vorteile versprechenSie sich beide von dieser Kooperation?Die momentan interessantesteKomponente ist – das war zumBeispiel bei der gemeinsamenBauprobe zu beobachten – derkollegiale Meinungs- und Erfahrungsaustauschauf allenEbenen „unserer“ <strong>Theater</strong>. Natürlichgibt es Seitens derRechtsträge die Hoffnung,dass solche Koproduktionenzu Einspareffekten im Haushaltführen. Um zu überprüfen,ob und in welchen Größenordnungendas tatsächlich derFall ist, genau dazu führen wirdieses Projekt ja auch durch.Wir waren beide lange Intendantenvon Landestheaternund kennen das „Geschäft“und die erheblichen Kostenfaktoreneines „fahrenden“<strong>Theater</strong>betriebs sehr genau.6. Gibt es schon weitere Ideen,wie die Zusammenarbeit fortgesetztwerden kann?Intendanten – vor allem wennsie zu zweit befragt werden –haben natürlich immer Ideenfür die Zukunft! Wir befindenuns beide in der Planungsphasefür die Spielzeit 2014/2015und werden die Erkenntnisseaus dem aktuellen Kooperationsprojektsicherlich sinnvollmit in diese Überlegungen miteinbeziehen. Seien Sie gespannt!Dann danke ich Ihnen ganzherzlich für das Gespräch. Wirfreuen uns auf spannendeOpernproduktionen an Moselund Rhein!Frank-Uwe OrbonsLeiter der Presse- undÖffentlichkeitsarbeit<strong>Theater</strong> <strong>Trier</strong>IN KOOPERATION MIT DEM THEATER KOBLENZ:DIE VERKAUFTE BRAUT (Prodaná nevešta)Komische Oper in drei Akten von Bedrich Smetana // Libretto von Karel Sabina //Deutsche Übersetzung von Kurt HonolkaGeheimnisvoll und tief vertrauttut sich die so heile Heimatweltauf. Aber vielleicht ist alles nurein Traum. Ein schöner Traumvon Liebe und Geborgenheit.Denn die Wirklichkeit sieht andersaus. Marie, die schöneTochter des verschuldeten Kruschina,soll gegen ihren Willenan den Stotterer Wenzel, Sohndes reichen Micha verheiratetwerden. Der schlitzohrige HeiratsvermittlerKecal scheint allesim Griff zu haben, wäre daMusikalische Leitung: Joongbae Jee // Inszenierung: ThomasMünstermann // Bühnenbild: Dirk Steffen Göpfert // Kostüme:Ruth Groß // Chöre: Angela Händel // Dramaturgie: Dr.Peter Larsen //Mit: Regine Buschmann, Joana Caspar, Evelyn Czesla, KristinaStanek; Carlos Aguirre, Andrea Azzurrini/Fernando Gelaf, PawelCzekala, Tim Heisse, Luis Lay, László Lukács, AlexanderTrauth, Opernchor und Extrachor des <strong>Theater</strong>s <strong>Trier</strong>, Statisteriedes <strong>Theater</strong>s <strong>Trier</strong>, Philharmonisches Orchester der Stadt <strong>Trier</strong>Premiere am 1.6.2013 im Großen Haus<strong>Theater</strong>café am 12.5.2013nicht Hans, von dem niemandweiß, woher er stammt. DennHans liebt Marie und sie auchihn. Geschickt gelingt es derjungen Frau nun, Wenzel davonabzubringen, in das Ehegeschäfteinzuwilligen, doch aufeinmal scheint Hans sich vonihr abzuwenden: Denn er verzichtetschriftlich (gegen eineansehnliche Summe) auf Marieund das noch mit der Klausel,dass Marie nur den Sohn Michaszur Frau nehmen dürfe.Marie fühlt sich verraten undverkauft. Erst als sich herausstellt,dass Hans der unehelicheSohn Michas ist, klärt sichder Fall auf. Doch Wenzel, derzu kurz gekommene, fällt ausallen Träumen.Schon durch die Fülle an volkstümlichenund einfühlsamenMelodien und mitreißendenTänzen war DIE VERKAUFTEBRAUT prädestiniert als tschechischeNationaloper. In BedrichSmetanas Heimat hattesie allerdings zunächst nur geringenErfolg und konnte sicherst in der überarbeiteten Fassung(1892) von Wien ausdurchsetzen. Bis heute erfreutsich die bedeutendste Operdes tschechischen Kulturkreisesvor allem in Deutschlandgroßer Beliebtheit.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!