Veronique Dee – ein Segelabendteuer

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Gegen Mittag laufen die vier Segler wieder aus. Es gibt kaum Wind und dieVeronique Dee wird mehr von der Strömung als vom Wind getrieben. Da der Tankder Veronique nicht groß ist will Gundi den Motor nicht benutzen. Nachdurchsegelter Nacht, im Morgengrauen, die Leuchtfeuer sind erloschen, ist diePosition der Veronique Dee nicht mehr zu bestimmen. Die graue Küstenlinie gibtnichts her um eine Standortbestimmung zu machen. Kein gutes Gefühl in diesenGewässern blind dahin zu schippern. Zum Glück ist das Wetter gut und es gibt kaumWind. Gundi beschließt sich vorsichtig der französischen Küste anzunähern und dannzu ankern. Wolfgang und Willi (er hatte widerwillig die Rolle des Dolmetschersübernommen) steigen ins Dingi und rudern an Land. Die nächste Bäckerei wirdangepeilt und frische Brötchen gekauft. Auf der Tüte steht die Adresse, dieStandortfrage ist gelöst. Zurück an Bord schmeckt das Frühstück und dann geht‘swieder hinaus ins tiefere Fahrwasser. Es gibt immer noch keinen Wind, alle sindungeduldig auf der dümpelnden Veronique. „Jetzt schmeiß man hoit doch oh“ meintGundi und der alte Stuart 2-Taktmotor beginnt zu tuckern. Zwei, drei, vielleicht auchvier Stunden läuft er brav, doch dann ist der Tank leer. Bei schwachem Wind kann dieVeronique gerade noch Kurs halten.Einige Meilen voraus liegt Port de Légué. Den sicheren Hafen kann man nur übereine Schleuse erreichen. Unter Segeln kaum möglich, das ist der ganzen Crew klar.Es liegt ein kleines Frachtschiff auf Reede und wartete auf den Lotsen. Langsam hatsich die Veronique auf Rufweite angenähert. Gundi der Skipper ruft irgend so waswie „Hallo“, aber nichts rührt sich. Nach ein paar weiteren Versuchen zeigt sich hochoben an Deck ein Matrose. Gundi erklärt dass sie keinen Sprit mehr haben und fragtob sie Benzin abgeben können, der Matrose schüttelt den Kopf, es gibt nur Diesel. Erverschwindet und kommt nach ein paar Minuten zurück. Er sagt der Kapitän hätteeingewilligt die Veronique längsseits zu nehmen und bis zum Lotsenboot mit zunehmen. Er würde auch so langsam fahren wie möglich. Allen ist bewusst, wenn dieVeronique Dee schneller als Rumpfgeschwindigkeit gezogen wird, dann taucht sie ab.Vor- und Achterleine werden nach oben geworfen. Das Deck des Frachters ist etwa5m höher als das Deck der Veronique. Die Leinen sind auf slip belegt um sie beiGefahr sofort loszuwerfen. Die Schraube des Frachters beginnt sich zu drehen, mankann deutlich die Wasserwirbel sehen und die Schiffe setzen sich in Bewegung. Trotzder langsamsten Fahrt des Frachters saust die Veronique nur so durchs Wasser. Gundimeint: „So schnell wird sie wohl nie wieder laufen„. Das Lotsenboot taucht auf, dieLeinen werden vom Frachter losgeworfen und das Lotsenboot übernimmt denSchlepp der Veronique bis zur Schleuse. Es ist geschafft. In der Schleuse verläuftalles gut und die Veronique findet einen Platz in einem Hafenbecken dahinter. DieGastflagge wird gehisst, rot weiß blau.24
der Helfer später vor Anker im Hafen fotografiertVeronique im Hafenbecken – von und an Bord ein Balanceakt25
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